Hallo zusammen,
vor ca. 12 Jahren, mit 16 bin ich das erste zum Buddhismus gekommen. Ca. 2 Jahre habe ich wöchendlich in einer Gruppe praktiziert. Ich war auch auf einem wochenendlichen Jugendtreff, bei dem viele Buddhisten waren. Ich fand die ganze Stimmung und die Aura schon damals phänomenal, jedoch glaube ich, dass ich insgesamt nichts verstanden habe. Das wird mir immer mehr klar.
In den darauffolgenden Jahren habe ich mich immermal wieder in den Buddhismus eingelesen. Ich habe für mich noch keine richtige Schule gefunden, aber ich habe viel über den Theravada Buddhismus und über Vipassana gelesen. Mein Baby hat mich jetzt zu Kabat-Zinn (Mit Kindern wachsen) und damit zur Achtsamkeitsmeditiation gebracht.
Teil 1 enthält keine wirklichen Fragen, da hätte ich gerne einfach eure Gedanken dazu gelesen. Vllt.. ist das auch ein psychologisches Dilemma, welches anders angegangen werden müsste.
Teil 2 und 3 sind da schon konkreter
Teil 1:
Mit Achtsamkeit im Alltag und in Bezug auf mein Kind habe ich sofort angefangen und ich lerne mich immer mehr kennen. Jedoch habe ich bis heute noch nicht wirklich mit der formellen, Meditiation begonnen.. irgendwas hemmt mich. Dabei habe ich mein Sitzkisten schon mindestens 1,5 Jahre.
Nach und nach wird mir auch klar, was mich hemmt.
In Bezug auf meine Umwelt kann ich alles schon recht gut sachlich erkennen und meine eigenen Gefühle davon zu differenzieren und handel auch recht häufig so. Das konnte ich vorher auch schon recht gut.
Aber wenn es aber darum geht, sich selbst zu finden.. herauszufinden, welchen weg "ich" gehen möchte, was meine Wahrheit ist... stoße ich an meine Grenzen.
Auf der einen Seite bin ich mir nie sicher, was ich machen möchte und was nicht. Seit ich die Bücher "Mit Kindern wachsen und Im Alltag Ruhe finden" gelesen habe, passiert aber irgendwas in mir:
Vorweg: Ich bin eine introvertierte Person, die eher konservativ, aber tolerant und weltoffen ist. Klamottenstil ist eher schlicht und graues Mäusen mässig und auf meine Ernährung habe ich kaum geachtet und war der klassischen Medizin voll verfallen..
Nun ist es aber so, dass ich mich plötzlich in Veganismus, Tierschutz, Bio, Alternative Medizin etc. einlese und alles Kritisch sehe. Es geht alles so in die Richtung Anthroposophische Lebensweise. Ich finde das hoch interessant und habe auch das Gefühl, die Lebensweise passt besser zu mir. Gleichzeitig bin ich mir aber unsicher, ob das wirklich meine Wahrheit ist, oder wieder nur irgendeine von unbewusst von aussen gesteuerte Idee ist, die ich verfolge... dazu muss ich anmerken, dass neue Freunde habe, die in einigen Bereichen eher alternativer sind und ich selbst eigentlich aus dem Labor komme.. dem aber schon vor Jahren den Rücken gekehrt habe (schon bevor ich die Freunde kennenlernte) und jetzt was Soziales mache.
Dann wiederum denke ich aber, dass ich mich in meiner Jugend damit auch ansatzweise beschäftigt, es aber nicht verfolgt habe, da meine Ideen immer von der Familie abgebügelt wurden und immernoch werden.
Ach, ich weiss einfach nie was ich WIRKLICH will, welchen Weg ich gehen möchte.
So, und während der Meditation beim Yoga kommen mir immer wieder neue Ideen und Dinge, die ich tun möchte - ich weiss nur nicht welche Motivation dahinter steht.
Genau diese Unsicherheit... die durch das Meditieren entsteht, verunsichert mich und hemmt mich, mit der formellen Meditation anzufangen.
Hm, wahrscheinlich sollte ich einfach anfangen zu meditieren und das ganze Geschehen in meinem Kopf erstmal nur beobachten. Vielleicht kommt dann die "Erleutung"?!
Teil 2:
Wie aber findet man dann die Wahrheit heraus, wenn man nur beobachtet und die Gedanken wieder loslässt, ohne sich ihnen anzuhaften? Lässt man dann möglicherweise die Lösung nicht auch wieder "weiterfliegen". Woher weiss ich, dass der Punkt gekommen ist, einen Gedanken doch mal zu verfolgen?
Teil 3:
Es heißt in der Literatur immer, dass man bei der Achtsamkeitsmedtiation seinen Atem folgen und wenn man in Gedanken versinkt zurück zum Atem kehren soll. Kabat-Zinn sagt aber, man soll die Gedanken beobachten und gleichzeitig dem Atem folgen...
Irgendwie ist mir das nicht so klar...Denke ich bei der Medition jetzt an gar nichts, sondern konzentriere mich nur auf den Atem... oder lass ich meinen Geist "denken" und beobachte nur in Begleitung der Atmung? Oder ist die erste Variante eine Vorübung - quasi zur Schulung der Wahrnehmung abschweifender Gedanken - zur eigentlichen Beobachtung der Gedanken?
Vielen Dank für das Lesen meines wirren Textes. Vielleicht, kann mir ja der eine oder andere helfen!
Viele liebe Grüße,
Weltkarte (w)