Beiträge von Baika

    Du hast jetzt nicht geschrieben, wie lange die Partnerschaft schon dauert, aber falls man es noch der „anfänglichen Verliebtheitsphase“ zuordnen könnte, dann hättest Du einen Denkanstoß.

    Das könnte dann vielleicht auch die gespürte Anziehungskraft „erklären“. (Bitte nicht wertend gegenüber „Diamant“ verstehen)


    Du musst Dich nicht dazu erklären - möge es einfach ein hilfreicher Denkanstoß für Dich sein.

    Moosgarten:

    Ich möchte vorschlagen, dass wir besser dieses tote Subforum abschaffen, dafür aber eines "Buddhismus im Spiegel akademischer Forschung" (o.ä) einrichten.
    Da kann man dann Quellen posten und sie auch diskutieren.

    (Hervorhebung von mir) :like: Ich unterstütze den Vorschlag, ein weiteres „Spezial“-Forum einzurichten!
    Zwar werden dort keine großen Diskussionen auf Augenhöhe stattfinden können, weil nur ein paar wenige UserInnen das dafür notwendige „Experten-Wissen“ haben, aber ich unterstütze den Vorschlag von Moosgarten des Bildungsaspektes wegen.


    Und wenn dort interessierte UserInnen Fragen stellen würden, über die der/die Experte/in dann ein wenig referieren würde, wäre das in meinen Augen ein Mehrgewinn, der die Einrichtung eines solchen „Spezial“-Forums rechtfertigen würde.


    Moosgarten
    Void fragte nach einer genaueren Forenbeschreibung. Vielleicht könntest Du diese formulieren? Ich mache mal einen ersten Vorschlag, den Du beliebig abändern oder ergänzen kannst.


    Zitat

    Buddhismus im Spiegel akademischer Forschung
    Dieses Forum bietet die Möglichkeit, über vielfältige, wissenschaftliche Veröffentlichungen, die den gesamten Buddhismus betreffen, zu diskutieren (Buddhologie, Linguistik etc.)


    @kilaya
    Dein Vorschlag, einfach anzufangen und Inhalte zu präsentieren, in allen Ehren, aber es gibt mMn noch keinen geeigneten Platz dafür.
    Von daher die Bitte an Dich, einen solchen Platz im Unterforum für „spezielle Interesse“ erstmal einzurichten.

    Nachfolgend ein Aufruf der DBU, der heute u.a. an Einzelmitglieder verschickt wurde. Die DBU bittet darin auch darum, dass der Inhalt einen möglichst hohen Verbreitungsgrad erreicht. Bitte teilt und leitet den Aufruf daher weiter.


    fotost:


    Leute, bitte haltet euch mit medizinischen Ratschlägen zurück.

    Danke, dass Du darauf hinweist.


    Mich hat der lange Leidensweg und die kommunizierte Hilf-und Perspektivlosigkeit (sinngemäß: ich bin schon allen Ärzten gewesen) der Threaderstellerin als Anstoß gedient, um ihr dahingehend (aus meiner Sicht) begründet die Perspektivlosigkeit etwas zu nehmen.


    Dies von meiner Seite aus, zu Deinem richtigen und wichtigen Hinweis, fotost.


    Danke auch an RolfGe für das sehr konkrete Hilfsangebot auf psychischer Ebene. Das ist ja auch das Hauptanliegen der Threaderstellerin.

    void:

    Es ist ein wenig schwierig, weil die Erforschung mitrochondrialer Stoffwechselvorgänge natürlich ein interessantes und zukunftweisendes Feld ist. Andererseits wurde es dadruch zu einem Schlagwort und es fanden sich schnell Ärzte die alle möglichen Krankheiten auf mirochondriale Zusammenhänge zurückführten und andererseits auch allen möglichen Nahrungsergänzungsmitteln eine Wirkung auf mitrochondriale System zuschreiben.

    Glaubst Du es macht für die Forschung einen Unterschied, ob untersucht werden soll, was Medikament XY oder z.B. Vitamin C für Wirkungen erzielen kann?
    Für beides gibt es mehr oder weniger gut durchgeführte Studien.


    Mir war es vor allem ein Anliegen, der Threaderstellerin zu vermitteln, dass es sich lohnen könnte, wenn sie Ihre „ich greife nach jedem Strohhalm“-Strategie, was jetzt nicht abwertend gemeint sein soll, auf den Prüfstand stellen würde. Vermutlich hat sie sich von vermeintlich erfolgreichen Erfahrungsberichten leiten lassen, aber das Ganze, wie ich versucht habe zu erläutern, nicht grundlegend genug zu Ende gedacht. Zur Erinnerung: die Frage, die Sie sich stellen sollte, war: Welchen Bedarf hat mein Körper? Die Antwort erfolgt nur durch Bluttests. Mir ist Ihre Vorgehensweise/Denkweise durchaus vertraut. Man vergleicht die Symptome mit dem Menschen aus dem Erfahrungsbericht und schliesst dann daraus: Wenn es bei ihr/ihm geholfen hat, dann vielleicht auch bei mir?
    Genau davon möchte ich abraten. Der Mensch ist sehr komplex. Ärzte und Heilpraktiker haben nicht umsonst eine so lange Ausbildungszeit. Außerdem steigt mit jedem Arbeitstag das praktische Erfahrungswissen.


    void:

    Da ich bei Mitrochondirien an hochkomplexe Stoffwechselvorgänge in der Zelle denke, dünkt es mich absonderlich, dass die "Orthomolekulare Medizin" keine Arsenal nuer, komplexen biochemischer Massnahmen vorschlägt, sondern der Werkzeugkasten eher mit plumpen Vitaminhämmern ausgestattet ist. So als müsse man nur hochdosierte Vittamie nehmen, und Deoression oder sogar Krebs verschwinden einfach.

    Zu Krebs und Hochdosistherapie: https://www.aerztezeitung.de/m…beit-vitamin-c-krebs.html


    Du schreibst den Mitochondrien „hochkomplexe Stoffwechselvorgänge“ zu, kannst Dir aber gleichzeitig nicht vorstellen, dass es zu Störungen kommen kann, wenn ein einfacher Mikronährstoffmangel vorliegt?
    Ich möchte eigentlich nicht tiefer einsteigen und es für die interessierten MitleserInnen auch weiterhin vereinfacht lassen. Deswegen ein sehr vereinfachtes Beispiel: Kopfschmerzen sind wohl kein „Aspirinmangel“, könnten! aber sehr wohl in einem zu geringen Magnesiumspiegel ihre Ursache haben.


    void:

    Da erscheint es so, als wäre "Mitrochondrien" einfach das neue "Cyber", "Nano", "Quanten" - eine Vorsilbe mit der man jeder Pulverhändler und Salbenschmierer seine Mittelchen assoziiert um ihnen eine wisenschaftliche Aura zu verleihen.

    Das Thema Kommerzialisierung ist heutzutage ein generelles Problem, darüber brauchen wir nicht zu reden.
    Deswegen der dringende Rat an Die Threaderstellerin und die Mitleser: keine eigenen „Pseudo-Tests“, sondern sucht, wählt aus und vertraut einem Behandler, der Euch sein Behandlungskonzept genau erläutern kann!
    Das wäre mein abschließender Rat.

    logi70:

    An Nahrungsergänzungsmitteln habe ich bisher Vitamin D3,Zink, B Vitamine,Verschiedene Öle wegen der Omega Säuren,Magnesium,Calcium,OPC,Hyaluronsäure,Weihrauch,MSM,Asthaxanthin, Sulfur D12, Verschiedeneste Bakterienstämme, Zistrosentee,kolloidales Silberwasser. Verordnet wurde nichts davon aber ich habe viel im Internet gelesen was bei dieser Hautkrankheit helfen könnte und das hab ich halt versucht.

    Danke, das hilft mir Deine ungefähre Kenntnis/Strategie einzuschätzen.
    Ich werde auf die genannten NEMs nicht näher eingehen, weil ich, wie ich schon schrieb, auf die den Nahrungsergänzungsmitteln (besserer Begriff: Mikronährstoffe) zugrundeliegenden Idee eingehen möchte. Gelingt es mir, Dir die „Idee dahinter“ zu vermitteln, dann wird sich das in „richtiges“, eigenverantwortliches Handeln niederschlagen. Darum geht es mir.


    Zuerst aber eine einzige Ausnahme. Das Vitamin D. Ich nehme an, dass Du aufgrund der Hauterkrankung Sonnenexposition vermeiden sollst?
    Wenn das so ist, müsste daraus eine ärztlich verordnete Vitamin D Substitutions-Therapie erfolgen. Denn über Nahrungsmittel kann Vitamin D nicht aufgefüllt werden. (Zusammenhang Vitamin D und Depressionen dürfte Dir bekannt sein? Stichwort „Winterblues“).


    Jetzt zur zugrundeliegenden Idee:
    Die medizinische Fachrichtung, um die es mir geht, trägt folgende Namen: Orthomolekularmedizin, Mikronährstoffmedizin oder Mitochondrienmedizin. Diese Suchschlagworte solltest Du für die Wahl Deiner zukünftigen Behandler benutzen.


    So wie das Auto ohne Benzinkraftstoff nicht fahren kann, so braucht der menschliche Körper auch eine ganze Reihe von Makro- und Mikronährstoffen. Gibt es an irgendeiner Stelle/System im Körper einen Versorgungsmangel, dann kann er deswegen in der Folge nur noch eingeschränkter
    funktionieren.
    Ich versuche es bewusst einfach zu formulieren, damit das grundlegende Prinzip wirklich erkannt wird!
    Nehmen wir die Auto Fließbandproduktion. Gibt es Lieferengpässe bei den Lenkrädern, gibt es ein Problem. Deswegen gibt es dort Mitarbeiter, die den Bedarf planen.


    Weg von dem Autovergleich, hin zum Körper: Welchen Bedarf an Mikronährstoffen hat Dein Körper? :? (nachfolgend werden ich Dir konkrete Beispiele zu Deinem „Problem“ Sodbrennen nennen).


    Auf jeden Fall einen „individuellen“ Bedarf. Stress, körperliche Aktivitäten, Medikamenteneinnahme (siehe Sodbrennen) und natürlich die individuellen Ernährungsgewohnheiten, sind als Einflussgrößen zu nennen.


    Wie kann der individuelle Bedarf bestimmt/ermitteln werden?
    Nur konsequent durch Bluttests. Ich messe einen Ist-Zustand, fülle die gemessenen Defizite auf, messe erneut. Das Ganze ist natürlich ein dynamischer Prozess (Stichwort: Erhaltungsdosis) und deswegen ist auch ein erfahrener Behandler notwendig!


    Dabei möchte ich es belassen. Bekommt der Körper die notwendige Mikronährstoffe in der benötigten Menge und Dauer!, nur dann kann er auch seine Funktion/Aufgabe erfüllen!


    logi70:

    Ich habe seit ca 20 Jahren auch Sodbrennen, wogegen ich auch Säureblocker ( vom Arzt verschrieben ) nehme. Da habe ich auch schon alles mögliche natürliche ausprobiert aber bin leider immer wieder zu den chemischen zurück gekommen weil diese doch stärker wirken.

    Ich finde es sehr hilfreich, wenn man sich immer wieder bewusst macht, dass Medikamente in den biochemischen Wirkkreislauf des Körpers eingreifen. Dabei kommt es zu gewünschten, aber auch ungewünschten biochemischen Reaktionen.
    In Deinem Fall heißt das konkret: Protonenpumpenhemmer vermindern die Resorption von: Vitamin B12, Magnesium und Calcium. Darauf solltest Du Deinen behandelnden Arzt ansprechen. Falls diese Information zu/m ihr/ihm noch nicht durchgedrungen ist, hier kann es z.B. nachgelesen werden: http://www.wissenschaftliche-v…chaft.de/titel/56287.html
    Übrigens, der Apotheker an sich ist dafür immer ein guter Ansprechpartner.


    logi70:

    Ich achte auf meine Ernährung und schaue dass ich wenn möglich basisch esse. Zucker, Alkohol nur in äußersten Notfällen und rauchen tuhe ich nicht.

    Ich weiß, dass Dein Leidensdruck alleine schon durch die Dauer enorm zermürbend ist. Um so wichtiger ist es, sich mit Beharrlichkeit und Konsequenz dem entgegenzustellen. Ein gute/r BehandlerIn kann da sehr hilfreich und unterstützend wirken!
    Konkret: Darmflorastatus testen lassen und konsequente! Darmsanierung betreiben. Danach unerlässlich: Maßnahmen durch erneute Tests überprüfen! Ist der Darm nämlich geschädigt (leaky gut), schlägt sich das zum Beispiel in einer schlechteren Resorptionsfähigkeit nieder. Diese kannst Du Dir im Falle des Vitamin B12 ohnehin schon kaum leisten. Ernährst Du Dich fleischarm oder vegetarisch/vegan, dann verschärft sich die Situation erneut. Wenn ich Dir nun noch mitteile, dass ein Mangel an Vitamin B12 negativen Einfluss auf das kognitive Denken (Stichwort: Depression) hat, dann wird Dir hoffentlich ein wenig klarer werden, wie alles mit allem zusammenhängen kann?!

    Hallo logi70,


    zuallererst möchte ich Dich ganz herzlich im Forum willkommen heißen. :)
    Schön, dass Du auch direkt von Dir berichtest. Zu den Erkrankungen komme ich gleich noch.


    Dass Du so positive Erfahrungen durch Meditationen machen konntest, sollte Dich zuversichtlich stimmen. :) Hier unter den Foristen findest Du auf jeden Fall viel Erfahrungswissen, was die unterschiedlichsten Meditationstechniken betrifft. Schau Dich am besten mal genauer im Forenbereich „Meditation“ um. Hier der Link dorthin https://www.buddhaland.de/viewforum.php?f=25


    Nun zu Deinen Erkrankungen: Die genannte Hauterkrankung ist mir bis dato unbekannt, Depressionen nicht. Du schriebst:

    Zitat

    Ich war schon bei zig Hautärzten, Allgemeinmedizinern,Homöopathen, habe Akupunktur, Hypnose,Heilen mit den Händen, tausende Euro in Kosmetik und Nahrungsergänzungsmittel investiert, (…)

    Zu den Nahrungsergänzungsmitteln möchte ich etwas sagen bzw. mit der zugrundeliegenden Idee dahinter. Oder halt, bevor ich Dir doch keine Neuigkeiten bieten kann - darf ich Dich bitten, mal ein paar der Nahrungsergänzungsmittel zu nennen, wer sie verordnet hat und ob nach einer gewissen Einnahmedauer per Bluttest überprüft wurde, was davon letztlich im Körper angekommen ist?

    Zur Beantwortung der Threadfrage ein Zitat (Hervorhebung von mir):


    „Wenn man begreift, dass die Illusion, das Ego habe eine eigene und dauerhafte Substanz, das Anhaften erzeugt und dass so die Voraussetzung für das Leid entsteht, versteht man das kū, von dem das Hannya Shingyō spricht und wird mit der wahren Weisheit bekleidet.
    Das Verständnis dieser Wahrheit kann man durch Zazen erlangen, und ihre Kenntnis stimmt nicht traurig, sondern verschafft höchste Freude und wahren Mut.“ (Deshimaru, Taisen „Hannya Shingyō“ Kristkeitz Verlag, 1988, S.54)

    Dankeschön für den Tipp :)
    Ich werde es mir bestellen. Passt zeitlich genau zu meinem Shobogenzo-Studium :like:

    In meiner bisherigen Wahrnehmung habe ich das Rohatsu-Sesshin als etwas übergeordnet empfunden. Daher rührte auch die Threadfrage, wer für die besondere Rolle verantwortlich ist und wann diese in den „allgemeinen Klosteralltag“ eingeführt und übernommen worden ist.


    Beruht die besondere Rolle einfach wirklich „nur“ auf den Bodhi-Tag ( 釈迦成道会, Shaka-Jōdō-e), weil im klösterlichen Alltag „Intensiv-Sesshins“ ohnehin regelmäßiger Bestandteil der Praxis sind?


    Ein Blick ins klösterliche Leben des deutschen Klosters DAIHIZAN FUMONJI (Soto-Shu) gibt da etwas mehr Aufschluss (Link zum Jahresprogramm 2018: https://www.eisenbuch.de/jahresprogramm/jahresprogramm-2018/ ). Dort wird ein weiteres Intensiv-Sesshin angeboten. Es hat den Namen „Nirvana-Sesshin“. Auch stösst man beim Studieren des Jahresprogramms auf den Begriff „Ango“.


    Dazu aus einem Vortrag aus dem Jahr 2008 des Abtes Fumon Shoju Nakagawa Roshi folgende erklärende Zitate:

    Zitat

    (…) doch möchte ich gleich anfügen, zwei Wochen wären noch besser, und wenn es ginge, ein ganzer Monat, oder drei Monate. Das wäre nämlich dann eine vollständige Übungsperiode, wie man sie schon zur Zeit Buddhas praktiziert hat. In Indien gibt es die Regenzeit. Und weil man da nicht wandern konnte, blieben Mönche und Nonnen während der Regenzeit an einem bestimmten Ort und führten zusammen neunzig Tage lang eine Trainingsperiode durch, japanisch ango genannt. Diese Tradition kam später nach China. Dort ist es die Winterzeit, in der man wegen der Kälte nicht wandern kann. Deshalb haben die Chinesen das Winter- Ango eingeführt, und später auch noch ein Sommer-Ango, also zwei Trainingsperioden pro Jahr. (…)

    Halten wir fest: Früher war alles länger, intensiver und härter.


    Wirklich bemerkenswert ist seine Kritik zur allgemeinen Praxis!

    Zitat

    (…) Leider haben die Trainingsperioden in China und auch in Japan immer mehr ihren ursprünglichen Inhalt verloren, sie sind im Lauf der Zeit zum Formalismus geworden, zu einem bloßen Ritual. Heutzutage ist das klassische Ango fast ganz verschwunden, abgesehen von einigen kleinen Klöstern in Japan und einigen Klöstern in den USA.
    Ango-Training bedeutete ursprünglich: neunzig Tage lang morgens um zwei Uhr aufstehen und abends um zehn Uhr ins Bett gehen, also eine Schlafzeit von weniger als vier Stunden. Außerdem hatte man nur eine Mahlzeit pro Tag. Solche Art Praxis wurde von Buddha ‚auf dem mittleren Weg gehen‘ genannt. Damals hat man eben die Dinge anders gesehen als heute. Quelle: https://www.eisenbuch.de/klost…tag-um-tag-ist-guter-tag/

    Wie bereits erwähnt, der Vortrag stammt aus dem Jahr 2008. Er hat aber bis dato seinen prominenten Platz auf der Webseite. Von daher kann wohl davon ausgehen, dass die Kritik bis in die Gegenwart anhält?!


    Ein Laie wie ich, blickt da schon mit Scham auf die eigene „schäbige“ Praxis. Sich aufdrängende Selbstzweifel, ob man da auf seinem „Weg“ überhaupt nennenswerte „Wegstrecke“ zurücklegen kann, muss man wohl mit einer großen Portion Gleichmut begegnen? ^^

    void:

    Was es gibt sind Texte anlässlich des Rohatsu.
    Auf so einen Text bezieht sich etwa Shodo Harada Roshi in "Der Weg des Zazen".

    Danke Dir! zu Beginn finden sich darin schon die ersten interessanten Informationen (den gesamten Text habe ich noch nicht gelesen):

    Zitat

    Das Rohatsu Osesshin ist der Höhepunkt eines Übungsjahres, ein Zeitpunkt, zu dem sich jeder einem abschließenden Bewertung des vergangenen Übungsjahres gegenüber sieht.

    Die Sichtweise eines „Höhepunktes eines Übungsjahres“ kann ich mir bezogen auf ein Klosterleben gut vorstellen. Etwas gegen die Monotonie tun...Motivation steigern...in der dunklen Winterzeit. Den Aspekt der „Bewertung“ finde ich etwas befremdlich :?

    void:


    Es gibt eine Sammlung von Hakuin Zenjis Schriften namens Rohatsu Jisshu. Dabei handelt es sich um eine Sammlung seiner Lehrreden, die an jedem Abend der Woche des Rohatsu Osesshins gehalten wurden. Hakuin spricht aus seiner eigenen Erfahrung heraus um seine Schüler anzuspornen und ihnen Energie für ihre Übung zu geben. Diese Textsammlung ist das Werk von Hakuins Schüler Torei Zenji. Sie ist unveröffentlicht und wird wegen ihrer schonungslosen Strenge ausschließlich in den Zendos für die Mönche und Nonnen verwendet. In diesem Text finden wir den Weg des Zazen, Den Weg in Samadhi einzutauchen und Den Weg zu Atmen (Sussoukan), beschrieben. Sie werden alle in großem Detail gelehrt.

    Gibt es Vergleichbares auch im Soto? Also spezielle Texte zum Rohatsu-Sesshin?


    („schonungslose Strenge“ bei Meister Hakuin. Darunter kann ich mir etwas vorstellen, ich lese zurzeit sein Werk „Authentisches Zen“. Echt sehr speziell.)

    void:

    Ich frage mich, wie Rohatsu im Soto, wo man ja der "Erleuchtungsanstrenung" eher kritisch gegenübersteht, gesehen wird.

    Gute Frage!

    :like: Es freut mich sehr, wenn ich für gute Laune sorgen konnte. :)


    Vielleicht habe ich meine Frage zu ungenau/missverständlich gestellt? Ich versuche es nochmal. Meines Wissens nach, hat sich -bezogen auf den Mahayana- nur im Zen diese besondere Form (einwöchiges Sesshin bis zum „Bodhi-Day“) als Tradition entwickelt.
    Ich möchte wissen, wer hat die Idee dazu gehabt? Und wann war das?

    Moosgarten
    Danke für die Antworten - mit denen ich mich noch genauer auseinandersetzen muss.


    Noreply
    Dankeschön für Deinen Beitrag. Ich hätte direkt dazu eine Verständnisfrage.


    Ellviral:

    Ich habe eine gewisse Angst das ich den Buddhismus auch verliere. Vielleicht ist er schon verloren?

    Unterscheidest Du für Dich persönlich zwischen „Buddhismus“ und „Zen“? Beinhaltet ersteres für Dich eher religiöse Aspekte/Glauben, während Zen von Dir zunehmend als Lebensphilosophie aufgefasst wird?

    Moosgarten:

    Zunächst: alle Schriften sind auf die eine oder andere Art Kommentar. Das gilt selbst für den Palikanon, dem man, aufmerksam gelesen, schnell anmerkt, dass daran mehr als nur wenige Leute rumgestrickt haben, ganz abgesehen davon, dass, wenn man darin das Wort Buddhas verortet, dieses selbst Kommentar zu den damaligen Auffassungen ist, bisweilen auch überaus polemisch, wie mir grad wieder aufgefallen ist.

    Auch Dir lieben Dank für Deinen Beitrag. Das von mir hervorgehobene, ist ein sehr wichtiger Punkt, den Du da benannt hast: Buddhas Worte zum Teil selbst als Kommentar zu damaligen Denk- und Sichtweisen zu betrachten.
    Die, die sich im Frühbuddhismus verorten, werden hier wohl Widerspruch einlegen und Buddhas Worten generell einen Absolutheitsanspruch verleihen, könnte ich mir vorstellen. :?
    Bin ohnehin gespannt, welchen Wert die sogenannten „Frühbuddhisten“ der „Kommentarliteratur“ beimessen?


    Moosgarten:

    Gute Kommentarliteratur wird, sofern sie originell und authentisch ist, irgendwann selbst zum Klassiker - betrifft natürlich nur einen Bruchteil der verschwendeten Worte.

    mkha‘ schrieb bereits von den „Werken der großen Meister“. Eine Ausdrucksweise, die man wohl auch im Zen als geläufig bezeichnen kann. Die Frage, die sich daraus ergibt: Wer oder was macht aus der „einfachen Kommentarliteratur“ das „große Werk eines Meisters“? Du nennst als Kriterien eine gewisse Authentizität, die sich aus der Praxis und Textstudium zusammensetzt? Was muss das „große Werk“ noch beinhalten, um als solches anerkannt und gewürdigt werden zu können? Neue Sichtweisen aufzeigen, anderen Aspekten der Lehre mehr Wert zuordnen (Werteverschiebung)? Könnten das weitere Zutaten sein, die ein „großes Werk“ bräuchte?


    Moosgarten:

    Mein erster Kontakt zum (Zen-)Buddhismus war ein sehr persönlicher und so intensiv, dass es überhaupt ca 2 Jahre gebraucht hat, ehe ich mich für die ¨religiösen¨ Hintergründe zu interessieren begann. Das was gesagt wurde - oder bessser das, wie es gelebt wurde, war mir Original und Kommentar (zum Leben) genug.

    Das klingt jetzt nach einer praktischen Erfahrung, nicht nach Texten, die das „Feuer entfacht haben“? Habe ich Dich da richtig verstanden?


    Moosgarten:

    Eigentlich nix von dem was da gesagt wurde, schien mir zu meinem damaligen Bild von ¨Buddhismus¨ zu passen, das galt auch für die zitierte Originalquellen und für die Kommentare sowieso. Aber ich hab halt n Hang zum Nerdigen, also den PK vorgenommen, in verschiedenen Übersetzungen und dabei blieb es auch nicht aus, en passant mit Kommentaren, vllt auch nur in Form von Fußnoten in Berührung zu kommen. Das Erste was mir auffiel war, dass die vorherrschende Kommentar-¨Stimmung¨, keineswegs als zwingend gelten konnte, einfach nur Interpretation und Meinung war, klar, oft über Jahrhunderte verfestigt, Argumentation meistens aber außerordentlich schwach, man merkt geradezu, dass die Leute meist nur in der eigenen Blase ihr Süppchen gekocht haben, immer mit dankbarem Publikum und nie die wirkliche Notwendigkeit bestand, darüber hinaus jemanden Rede und Antwort stehen zu müssen.

    Wichtiger Punkt, wieder von mir hervorgehoben. Die subjektive „Interpretation“ und „Meinung“ kann sich über „Jahrhunderte verfestigt haben“ - dennoch kann sie irgendwann an Kraft und „Richtigkeit“ verlieren. Große „Meister“ können sich dann dadurch auszeichnen, Fehlentwicklungen erkannt und korrigiert zu haben (beispielsweise „Meister“ Hakuin, der den Rinzai wieder „auf Vordermann gebracht hat“).


    Moosgarten:

    Einmal bei der Sache, wurden mir natürlich auch die Übersetzungen suspekt, also hab ich die Sprache gelernt, passiv ist das bei Pali jetzt kein so aufregendes Ding, tägliche Beschäftigung vorausgesetzt, schafft man in 2-3 Jahren locker halbwegs flüssig zu lesen, den Rest erledigt man mit nem guten Wörterbuch und immer n scharfes Auge auf grammatische Ausnahmeregeln.

    Das überrascht mich. Als Zen-Praktizierender, hätte ich da eher an das Erlernen der japanischen Sprache gedacht? Aber so wie ich Dich verstehe, erfolgte Dein Einstieg über den Palikanon.


    Moosgarten:

    Aber ebenso absurd erscheint es mir, wenn sich die Leute auf Kommentare oder vorherrschende Auslegungen verlassen, ohne sich mit dem Original (zumindest in einer Übersetzung) beschäftigt zu haben - eben weil Kommentar gefärbte Meinung ist. Es geht dabei nicht darum, ob dieser oder jener Kommentar (also auch der meinige) ¨wahrer¨ als ein anderer ist, es geht einfach darum, ob er so zwingend ist und das ist wiederum ist eine Weg sich vom Kommentar und von der Schrift ganz allgemein zu lösen, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen, selbst für Klarheit zu sorgen und nicht nach örnundörnzig Jahren immer noch an den Lippen des jeweiligen Lehrers und an den Glaubensgrundsätzen ¨der Gemeinde¨ zu kleben.

    Okay, Du appellierst an die Eigenverantwortung. Da stimme ich Dir ausdrücklich zu.
    Zu meiner Frage, ob man eine Reihenfolge empfehlen kann bezüglich was man zuerst (großes Werk/Klassiker oder die dazugehörige Kommentarliteratur) lesen sollte, würde ich aus Deinen Worten ableiten: Die Reihenfolge ist egal, wichtiger ist beides/alles zu lesen und zu „vergleichen“. Kannst Du dem so zustimmen?


    Moosgarten:

    Leider ist Kenntnis von Originalen aber nicht sehr verbreitet, das betrifft besonders die Mahayana-Sutras, klar, auch das Zen-Zeugs, und, wie mir scheint, in noch größerem Umfang das Tibetische;

    Woran meinst Du liegt das?

    mkha':

    [•] Was versteht man unter „Kommentarliteratur“?
    Unter Kommentarliteratur als Sachbuch im Bereich der Tibetisch–buddhistischen Philosophie fällt jede Abhandlung großer Meister, die a.) die Worte des Buddha beleuchtet und dem Leser näherbringt, so wie b.) Kommentare zu den Werken der großen Meister.

    Zuerst ein Dankeschön für Deinen Beitrag, liebe mkha‘. Deine darin zum Ausdruck gebrachte Sichtweise kann ich gut nachvollziehen.
    Du schreibst von den „Werken großer Meister“. Moosgarten hat in seinem darauffolgenden Beitrag von „Klassikern“ gesprochen. Diesen Punkt möchte ich hiermit ein wenig hervorheben. Ausgewählte „Werke“ erlangen aufgrund ihres Inhalts eine Art „Eigenständigkeit“ und gelten als „großes Werk/Klassiker“. Diese ziehen dann nach einer Weile auch wieder weitere Kommentarliteratur nach sich, könnte man wohl als Gesetzmäßigkeit formulieren? Wobei, das muss nicht für alle Schulrichtungen stimmen, fällt mir gerade ein.
    Darf ich Dich konkret nach einem „großen Meister“ im tibetischen Buddhismus fragen? Und im Hinblick auf den Dalai Lama - gibt es Kommentarliteratur zu seinen Werken oder verbietet sich das, weil man das „geistige Oberhaupt“ dadurch in Frage stellen würde?
    Entschuldige meine sehr unbedarfte Frage, aber ich bin mit dem tibetischen Buddhismus nicht sehr vertraut.


    mkha':

    Anmerkung mkha': es ist, (für diejenigen, die sich umfassender informieren möchten), hilfreich, sich einen Überblick zu verschaffen - sich auch der Geschichte der buddhistischen Philosophie im Allgemeinen, ihres Weges von Indien, in weitere Länder, so wie der Entstehungsgeschichte der jeweiligen Schulen in ihrem jeweiligen Umfeld, den Besonderheiten des Landes, in dem sie entstanden, dessen Historie und kulturellen Eigenschaften etc. …, zu widmen. Der so Belesene ist besser informiert, sitzt nicht so leicht irreführendem Denken auf und riskiert (möglicherweise) eher einen Blick über den eigenen Tellerrand. ;)

    Deiner Aussage stimme ich uneingeschränkt zu. Folgt man diesem Rat, dann tuen sich jedoch unendliche Ozeane an Informations- und Wissensgebieten auf, die es zu erkunden und zu verstehen gilt. Man kann hier ohne Übertreibung von einer Lebensaufgabe sprechen. ^^ Dies soll Deine Aussage nicht schmälern, sondern dem eifrigen Schüler mehr Klarheit darüber geben, was auf ihn zukommt.

    Ich fange mal an...


    [•]Was versteht man unter „Kommentarliteratur“?
    Eine schriftliche Form der Auseinandersetzung mit Lehraussagen und Lehrmeinungen, in einer dem Zeitgeist angepassten (moderneren) Weise.


    [•]Welchen Wert, Sinn oder Zweck hat sie für den Praktizierenden?
    Im Idealfall führt sie den Praktizierenden zu einem tieferen Verständnis der Lehre. Sie beleuchtet frühere Lehrreden, Lehrmeinungen und Aussagen, dies im Idealfall abgeglichen mit neuerem Wissen und Erkenntnissen — beispielsweise aus den Sprachwissenschaften. Den Hauptnutzen sehe ich in einer moderneren Sprache und der damit verbundenen Transformation in ein neuzeitlicheres Denken.


    [•]Welche Kriterien sprechen für eine gute (hilfreiche) oder schlechte (nicht hilfreiche) „Kommentarliteratur“?
    Zuerst würde mir da der jeweilige Hintergrund des Autors einfallen. Ein Religionswissenschaftler, der selbst nicht praktiziert, kann mir dennoch zu einem besseren Verständnis verhelfen, wenn ich entsprechendes Faktenwissen vermittelt bekomme. Würde dieser selbst auch noch buddhistische Praxis vorweisen können, wäre das ein mögliches weiteres positives Kriterium.


    Allgemeiner gesprochen, kann man, glaube ich, die gleichen Kriterien einfordern, die ein guter Lehrer auch haben sollte. Zuallererst eine gewisse soziale Kompetenz, dann natürlich eine gewisses Maß an eigener buddhistischer Praxis und eine gute Ausbildung bei einem anerkannten Lehrer. Für mich ist das Hauptkriterium das „Renomee“ des Autors.


    [•]Sollte man sich den großen „Werken“ besser zuerst direkt zuwenden oder sich mithilfe der „Kommentarliteratur“ Schritt für Schritt annähern?
    Als ganz unbedarfter Neuling war ich der Meinung, dass ich mich direkt mit dem jeweiligen „Original“ beschäftigen könnte/müsste. Das war sehr naiv von mir. :)
    Die vorherrschenden Denkweisen zu jener Zeit, Einflüsse anderer Religionen/Philosophien und generell der kulturelle und sprachliche Kontext — all das bedarf meiner Meinung nach einer genauen Beleuchtung und Erläuterung. Erst danach ist ein tieferes Verständnis möglich.

    Liebe Praktizierende,


    ich möchte mich gerne über Eure gemachten Erfahrungen mit der sogenannten „Kommentarliteratur“ austauschen. Folgende Fragen sind mir dazu eingefallen — es besteht kein Anspruch auf Vollständigkeit:


    [•]Was versteht man unter „Kommentarliteratur“?
    [•]Welchen Wert, Sinn oder Zweck hat sie für den Praktizierenden?
    [•]Welche Kriterien sprechen für eine gute (hilfreiche) oder schlechte (nicht hilfreiche) „Kommentarliteratur“?
    Abschließend vielleicht die Frage, die am meisten Diskussionsgrund liefert:
    [•]Sollte man sich den großen „Werken“ besser zuerst direkt zuwenden oder sich mithilfe der „Kommentarliteratur“ Schritt für Schritt annähern?


    Den Thread habe ich bewusst in der Rubrik „Buddhistische Bücher“ gestartet. Sollten wir zu den gestellten Fragen allgemein gültige Antworten herausarbeiten können, wäre der Thread vielleicht zum „Anpinnen“ in der Rubrik geeignet. Also strengt Euch bitte an ;)


    Eine weitere Bitte an Euch: Für alle, die keine Angaben Ihrer buddhistischen Richtung im Profil gemacht haben, seid so nett und nennt bei Euren Beiträgen kurz, aus welchen Blickwinkeln Eure Erfahrungen stammen. Dafür meinen Dank im Voraus.


    Es sollen sich ausdrücklich alle Schulrichtungen angesprochen fühlen. Gerne dürfen (als persönliche Meinung ) auch herausragende Werke an „Kommentarliteratur“ empfohlen werden. Eine Diskussion darüber muss aber in einem anderen Thread und Rubrik der entsprechenden Schulrichtung erfolgen.


    Soweit zur Beschreibung dieses Threads.


    Ich bin auch sehr gespannt darauf, ob sich im Verlauf dieses Erfahrungsaustausches herauskristallisiert, welche Schulrichtung, welches Verhältnis zur „Kommentarliteratur“ hat?


    Los geht‘s ... :)

    Dae Kyong:

    Lieber Bosal Stawrogin!


    Vielleicht ist der Muho Nölke hierzulande ein wenig überbewertet. Mich interessieren seine Ausführungen nicht sonderlich. (…). Also die Euphorie um den Abt des ehrwürdigen Antaiji teile ich nicht.


    Auf bald.
    Dae Kyong

    Hallo Dae Kyong,
    zuerst ein (nachträgliches) herzliches Willkommen im Forum. :)


    Deine Meinung sei Dir natürlich unbenommen. Da Du Dich in Deinem Profil dem Sōtō Zen zuordnest, möchte ich nachhaken.
    Dass Muho als Deutscher Abt eine Sonderstellung innehat, dürfte doch Konsens sein, oder? Und Antaiji genießt angesichts Lehrern wie Sawaki, Uchiyama eine gewisse Stellung.
    Daher meine Frage: Aus welchen Gründen ist Abt Muho –Deiner Meinung nach– „überbewertet“?