Beiträge von Aravind

    Hallo FlowBeQ,


    erst mal willkommen hier!

    habe auch sonst noch keinen getroffen, der sich selbst als Buddhist bezeichnen würde. Ist das normal? Lebt man als Buddhist im Verborgenen?

    Nicht nötigerweise, Wikipedia spricht von etwa 270'000 Buddhisten in Deutschland, das wäre jeder 300-tste. So wahrscheinlich ist es also nicht, dass einem jeden Tag Buddhisten über den Weg laufen.

    Den Begriff "Verfolgung" finde ich übrigens etwas überzogen, aber wie sich das für Dich anfühlt, weißt Du natürlich selbst am besten.


    Hat hier jemand schon Mal ähnliche Erfahrungen gemacht?

    Tatsächlich nein, ganz im Gegenteil. Aber ich bin auch mit meinen bald 60 Jahren in einer deutlich anderen Lebensphase und Position als Du.


    Lebe auch in Norddeutschland, komme aber aus dem Süden, und genieße es sehr, dass man sich hier eher weniger mit den Eigenheiten anderer Menschen beschäftigt als in meiner Heimat. Sehr schade, dass Du in eine Peergroup geraten bist, die Dich offensichtlich abwertet.


    Ansonsten kann ich @User19823 und @kilaya nur zupflichten, such Dir eine Gruppe, die Dir etwas Halt auf Deinem Weg geben kann.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Ich gaube, es würde nicht schaden, wenn man den Palikanon mal lektorieren würde, um zumindest die ständigen Wiederholungen zu reduzieren.

    Du weißt, dass Martin Luther nur knapp dem Scheiterhaufen entkommen ist? :)


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    1. Was kann ich tun, um meine Voreingenommenheit gegenüber Menschen in den Griff zu bekommen? Ist das etwas, das sich automatisch einstellt, wenn ich mich weiterhin beobachte oder gibt es vielleicht eine Möglichkeit, freundlicher und vor allem mutiger zu sein, wenn es um neue Menschen geht? Viele Menschen wollen anderen Gutes, aber ich traue mich nicht, das zu glauben.

    Eine buddhistische Methode ist die Liebende-Güte -Meditation (Metta). Dabei sind die Gefühle für Dich, wie Du Dich selbst siehst und spürst, natürlich nicht davon unabhängig, wie Du anderen gegenüber trittst. Deshalb praktiziert man Liebende Güte immer für sich selbst und für andere.

    Meine Psychologin riet mir eine weiterführende Traumatherapie zu machen, aber ich habe das Gefühl, dass die Antworten schon irgendwo in mir sind, nur finde ich sie nicht.

    DAS ist genau der Zweck einer Traumatherapie: Das, was in Dir erstarrt ist, frei zu setzen.


    Wenn Du einen lieben Menschen hast, der sich mit Dir auf ein Sofa setzt und Dich etwas unterstützt, könntest Du mal YT-Videos von Peter Levine ansehen (leiber nicht alleine!). Seine Methode ist achtsamkeitsbasiert und der Meditation nicht unähnlich.


    Ich habe damit nach einem schweren Unfall mit kompletter körperlicher Erstarrung sehr gute Erfahrungen gemacht. Meine Frau arbeitet auch damit recht erfolgreich mit Kindern mit Gewalterfahrungen.


    BTW, wenn man in seiner Herkunftsfamilie Gewalt erlebt, wo man eigentlich geschützt sein sollte, dann ist das auch kein Wunder, wenn man abhärtet und erstarrt, irgendwie muss man sich als Kind schützen.


    Ich habe manchmal das Gefühl, dass diese Wunden nicht heilen können, weil es einfach geleugnet wird.

    Kann gut sein, aber evt. umgekehrt. Ich hätte da noch eine andere Idee, kannst ja mal gucken, ob Du was damit anfangen kannst: Du kannst Deine Wunden nicht heilen, solange Du darauf wartest, dass Deine Eltern ihre Verantwortung übernehmen. Nach dem, was Du geschrieben hast, werden sie das wahrscheinlich nicht tun, so gemein das ist.


    Liebe Grüße und viel Kraft!

    Aravind.

    Du wirst hier sicher die verschiednesten Anworten bekommen. Von mir zwei bodenständige :)

    Wenn ich hingegen faste, fühle ich keine Beschwerden.

    Könnte an den Endorphinen liegen, die Dein Körper in Mangelsituationen ausschüttet. :rainbow:

    Bin ich etwa übergewichtig für Meditation?

    Das gibts es IMHO nicht. Wenn es nicht geht, dann musst Du Dir halt eine andere Stellung suchen.


    Mein Lehrer hat mich erst darauf gebracht, da mehr zu experimentieren und mich um mich zu kümmern (kaputte Knie und gereizte Kniescheiben/Patellasehnen vom Sport). Vorher dachte ich, das muss man halt aushalten.


    Jetzt sitz ich auf einem Meditationshocker mit einem weichen Kissen unter meinen Knien, geht super. Ab und zu während Retreats auch mal auf einem Stuhl. (Hocker war schon immer, aber ohne das Kissen; Schneidersitz etc. kann ich aus anatomischen Gründen eh nicht, da musste ich nicht mit rumprobieren :) ).


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Hallo :D,

    Ich konzentriere mich beim meditieren Hauptsächlich am Anfang auf die Atmung und mit der Zeit Atme ich immer lauter.

    Und die Frage ist, ist das normal/schlimm/muss man sich einfach bei der Atmung wohlfühlen?

    Na, ich sehe schon, Du hast spannende und wichtige Fragen! (Ich hoffe, das klingt nicht zu sehr von oben herab. ;))


    Nein, leider muss man sich bei der Meditation überhaupt nicht wohl fühlen... :(

    Zumindest nicht immer, oder auch nur meistens.



    Liebe grüße,

    Aravind

    ich hoffe mal nicht dass mein Gehirn nur langweilig war xD

    Das wäre ein gutes Zeichen! Nämlich, dass Du in Deiner Meditation etwas richtig gemacht hast.


    Liebe Grüße,
    Aravind.

    Das bedeutet, dass er auch nicht nach angenehmen Empfindungen strebt, dass er sie nicht sucht. Denn wenn er danach strebt (wenn er sie noch nicht hat), dann ist es ja Begierde.

    Genau.


    Ich sehe das so, dass die meisten sich so Übenden dabeivergessen:


    "..... lehnt es nicht ab, wenn es unangenehmist."


    Übst du das auch, Raphy?

    Wie kommst Du auf "...das die meisten Übenden..."?


    Die Arbeit, die Widrigkeiten des Lebens anzunehmen, ist doch für die meisten Menschen der deutlich schwierigere Teil, und zentraler Bestandteil aller buddhistischen Schulen und Praktiken.


    Einen längeren Retreat zu sitzen, ohne daran zu "arbeiten", ist in den ersten Jahren (Jahrzehnten? :) ) für die meisten gar nicht möglich, ob man will, oder nicht.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Könnte ein Vorgeschmack der Jhanas gewesen sein, hatte sowas auch bereits nach wenigen kurzen Meditationseinheiten. Bei mir hat das zu großer Motivation und einem Vertrauensvorschuss in die Lehre geführt. Achte darauf, nicht zu sehr an diesem Zustand anzuhängen und es mit der Brechstange bei jeder Meditation wiederholen zu wollen. ;)

    Oder (meine Standardantwort): Deinem Gehirn war langweilig... ;)


    Liebe Grüße und viel Durchhaltevermögen!

    Aravind.

    Aravind


    Die Berührung gehört zu den zwölf Gliedern des abhängigen Entstehens. Dieses Berührt-Werden sollte man beenden, wenn man dem Daseinskreislauf entkommen möchte, nicht?

    Oh, da habe ich nicht genau genug gelesen, dankeschön!


    Meine Frage müsste heißen: Warum meinst Du, Den Kontakt abschneiden zu müssen, um das Berührt-Werden zu vermeiden. Das nennt man je gerade Gleichmut: Die Empfindungen zu zu lassen, ohne den automatisierten Reaktionen zu folgen. Mein Lehrer sagt immer: Respond, don't react, das fasst es ganz gut zusammen, meine ich.


    Zen ist Zen... klar, da klingt alles etwas anders, netter, menschlicher, vor allem hier im Westen.

    Komisch, das habe ich bisher immer umgekehrt erlebt, ich vermisse da oft etwas Metta (ohne von Zen wirklich Ahnung zu haben). Aber es gibt ohne Zweifel Zen und Zen... ;)


    Zen ist doch nicht dazu da, sein Menschsein und alles was dazu gehört weg zu werfen. Man bekommt doch eine neue Dimension dazu und das Menschsein wird nur in einem neuen Licht betrachtet. Das ist doch keine Nihilismuspraxis.

    Das kann ich so für "meine" Vipassana/Theravada-Richtung bestätigen.


    Vielleicht steht da eine Verwechslung dahinter? Um mein Lieblings-Annatta-Beispiel zu bemühen: Um den Glauben an den Weihnachtsmann aufzugeben, muss man nicht am Weihnachtsmann arbeiten, sondern an der Sicht auf den Weihnachtsmann. Und Geschenke gibts dann immer noch!



    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Seltsam, oder? So jeden Kontakt, jedes Berührtwerden abschneiden zu wollen, sich davon soweit distanzieren, bis man gleichgültig wird. Ich habe noch viel zu viel Daseinsdurst, um das wirklich zu wollen.

    Wie kommst Du darauf, dass das nötig wäre?

    Vielleicht hilft es, den Begriff "gleichgülttig" durch "gleichmütig" zu ersetzen, dann kannst Du in Frieden mit den Wahrnehmungen leben, ohne sie abzuschneiden.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Und soweit ich es verstanden habe, werden die Ausformungen dieses Tumultes von Stufe zu Stufe zwar immer subtiler, aber nicht weniger, im Gegenteil.

    Kann ich so von mir auch nicht bestätigen. Ich erlebe das eher als eine Wellenbewegung von sehr tiefer Ruhe und aufregenden Zeiten, die sich abwechseln (also keine ständige Zunahme des Tumults; schönes, passendes Wort, übrigens!). So, wie man die Schichten der Verblendung abträgt.


    Umgekehrt wäre es nach meiner Erfahrung aber auch völlig irreführed, zu behaupten (oder zu versprechen), buddhistische Praxis führte umgekehrt kontinuierlich zu immer mehr innerer Ruhe, ohne Ausnahmen. Nicht umsonst sagt man, dass der Weg des Buddha auch ganz schön viel Mut verlangt, sich dem Tumult zu stellen. Deinen Hinweis darauf finde ich sehr wichtig.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Es geht nicht um Häuser sondern um Fesseln.

    Danke, das habe ich etwas vermisst, bin ja aber sicher kein Spezialist für Hauslosigkeit und Klosterleben.


    Ich würde das auch funktional sehen, nicht unterkunftsmäßig. Und da bietet ein Kloster IMHO schon deutlich mehr als nur eine Unterkunft, die einem nicht gehört. Ich habe verstanden, dass die klösterliche Struktur (auch) dazu da ist, die Wahlmöglichkeiten zu reduzieren und einen einfacheren Rahmen zu bieten, so dass viele Möglichkeiten für Gier und Hass schon mal wegfallen. Dazu die Entlastung von Alltagsentscheidungen, wann stehe ich auf, wann gehe ich ins Bett, was gibt es zu mittag, was mache ich als nächstes, ...


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Bitte schau dir mal ein paar Stunden die Sonne an, dann wirst du die Erfahrung machen, dass das Leiden immer größer wird und nicht das angenehme Gefühl.

    Rudolf, das ist doch Käse, man kann angenehme Erfahrungen schon recht lange als angenehm empfinden, und wenn dann die Sonne untergeht, gibt es für mich keinen Grund zu leiden. In Deinem Beispiel verhindert die Vergänglichkeit der Sonnenstrahlung sogar das Leiden daran.


    Wohl trägt aber jede angenehme Erfahrung den Keim zum Leiden in sich, wenn ich sie nämlich festhalten oder wiederholen will, und das nicht gelingt.


    Ich habe auch nicht nach dem Text gefragt, sondern nach Deiner Erfahrung: Führt bei Dir wirklich jede oder die meisten angenehmen Erfahrungen tatsächlich automatisch zu Leiden?

    zu (2) IMHO beschreibt die dritte Wahrheit die Überwindung des Leidens, die dann in Nirvana endet. Auf welche Textversion der vier edlen Wahrheiten würdest Du Dich denn beziehen? In denen, die ich kenne, ist immer von Anhaftung und deren Überwindung zu lesen, aber ich bin kein guter Textkenner, es gibt ja anscheinend auch andere Formulierungen.


    Wie sieht für Dich denn die Überwindung des Leidens ganz praktisch aus?


    zu (1) Der Schmerz ist unvermeidbar, nicht das Leiden daran. "Schmerz ist unvermeidlich, Leiden ist eine Entscheidung" ist doch ein bekannter (zen-?) buddhistischer Leitspruch. Aber das ist auch ein wenig spitzfindig, je nachdem, wie man Leiden genau definiert. Grundsätzlich sollte aber ein Erwachter auch Zahnschmerzen gegenüber gleichmütig sein, oder meinst Du nicht? Sonst hätte er oder sie das Leiden ja nicht überwunden.



    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Ok, Du meinst auch dysfunktionale Symbiosen... Man kann sich im Rahmen dieses Threads schon überlegen, ob man alle Phänomene psychologisch erklären kann und keine Rückgriff mehr auf historische buddhistische Erklärungen braucht. Für den Buddhismus wäre dann zusätzlich relevant, ob man daraus die gleichen Handlungsempfehlungen für eine Entwicklung in Richtung Erleuchtung ableiten kann.

    Das ergibt sich sicher auch aus der buddhistischen Grundhaltung. Ich benutze zur "Analyse", im Sinne Gewinnung von Klarsicht, lieber die pyschologische Sicht. Und die buddhistische Praxis, um erwachsen zu werden und als unheilsam Erkanntes zu überwinden.


    Für jemanden, der an karmische Verstrickungen zwischen konkreten Personen glaubt, ist diese Sicht wahrscheinlich völlig nutzlos, aber IMHO nicht schädlich (s.u.).


    Das schließt eine buddhistisch geprägte Analyse ja nicht aus, ist nur nicht so meins. Ich gucke eher auf die buddhistische Praxis als Veränderungskraft, als als Kraft der Beschreibung. Nur meine Vorliebe.

    Sicher auch, weil buddhistische Analyse auch so ein wenig esoterisch angehaucht klingen kann (man beachte die vorsichtige Formlierung! :) ), was nicht so mein Ding ist.


    Für den Buddhismus wäre dann zusätzlich relevant, ob man daraus die gleichen Handlungsempfehlungen für eine Entwicklung in Richtung Erleuchtung ableiten kann.

    Das ist für mich 100% so. Als Pragmatiker heißt der Weg des Buddhas für mich: Werd erwachsen! Das ist für mich persönlich in meinem Leben tatsächlich der identische Auftrag zu dem der humanistischen Psychologie, der Auftrag zur Autonomie.


    Sieh die Welt so, wie sie ist (leer, vergänglich, potentiell leidhaft, kein Wunschkonzert; Überwindung der Unwissenheit), und hör auf, Dich an Deine alten Muster und eingetrichterten Geschichten zu klammern, Du bist jetzt kein Kind mehr (Gier, dass will ich jetzt! Hass, das will ich nicht! Gier und Hass überwinden), um frei zu sein.


    Um zum Thema zurück zu kommen: Mal angenommen, ich denke, ich bin in einer karmischen Beziehung gelandet. Was würde sich an meiner Praxis ändern? Nichts! Mehr als praktizieren kann ich nicht, meinen Partner verändern schon gar nicht.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Das ist ja der allgemeine psychologische Erklärungsansatz für Verliebtheit. Erklärt aber viele Situationen nicht, z.B. wenn Menschen sich verlieben, die sich eigentlich hassen und wo dann so retraumatisierende Beziehungen draus werden können usw. usf.

    Nee, ganz im Gegenteil. Da steht absichtlich "Beziehung" und "symbiotisch". Das Symbiotische schafft ja gerade die Grundlage für das potentiell Pathologische: Wenn ich beispielsweise der Überzeugung bin, dass ich selbst keine erwachsenen Entscheidungen treffen kann und ich alleine hilflos und schutzlos bin, und dafür einen Partner benötige, dann gibt das meinem Partner unendlich viel Macht. Und hält mich davon ab, meinen Verstand zu benutzen und beispielsweise die Beziehung zu beenden oder die Polizei zu rufen, wenn mein Partner mich bedroht. Aber das führt hier zu weit, gerne in einem ausgelagerten Pfosten. :)


    Liebe Grüße und schönes Wochenende,

    Aravind.

    Zahnschmerzen sind leidvoll. Auch wenn ich nicht daran anhafte.

    Warum man Leiden überwinden können soll, wenn man an Empfindungen nicht anhaftet, hab ich nie verstanden.

    Dann scheinst Du dann zu den wenigen Menschen zu gehören, bei denen das Leid aus der Schmerzempfindung keinen Unterschied macht, je nachdem, ob Du den Schmerz annehmen kannst, oder Dir ständig wünscht, es könnte jetzt doch endlich aufhören? ;)


    Es ist ein eklatanter Widerspruch zu Buddhas Lehre, dass alles Vergängliche leidhaft ist. Er hat da nicht unterschieden, ob man anhaftet oder nicht.

    Wie verstehst Du dann die zweite und dritte Edle Wahrheit? Ich habe verstanden, da steht etwas von Überwindung von Gier und Hass. Von "nicht wahrnehmen", "nicht eindringen lassen" steht da IMHO nichts.

    Wenn man richtig meditiert, werden angenehme und unangenehme Kontakte gar nicht erst in den Geist eindringen, heißt es in Majjhima Nikāya 62.

    Wenn sie aber eindringen, ist es leidhaft.

    Das kommt ganz darauf an, was Du mit Eindringen meinst. Nach allem was ich weiß und praktiziere, scheint beobachten von Empfindungen ja nicht per se leidhaft zu sein. Ich kann es aber natürlich anerkennen, falls Du andere Erfahrungen gesammelt hast.


    Wenn sie aber eindringen, ist es leidhaft.

    Liest Du das aus dem Text, oder ist das Deine Erfahrung? Wenn Du die Sonne siehst, und das Dir ein angenehmes Gefühl gibt, verursacht Dir das dann Leiden, weil Du weißt, dass sie wieder untergeht und es dann dunkel ist? (völlig ernst gemeinte Frage, interessiert mich).



    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Mit karmischer Beziehung laut diesem Text ist eine untrennbare Verbindung im positiven, wie im negativen gemeint. Es besteht eine nicht erklärbare Anziehung.

    Dankeschön! Das würde ich psychologisch als symbiotische Beziehung einordnen: der/die andere hat etwas, von dem ich fälschlicherweise annehme, dass ich es nicht besitze.


    Nach meiner Erfahrung führt buddhistische Praxis zur Auflösung oder Neudefinition solcher Beziehungen.


    Ich kann auch noch keinen Zusammenhang zum Karmabegriff sehen, wie ich ihn verstehe, als etwas individuelles. Alles andere würde ja IMHO bedeuten, dass andere mein Karma bestimmen würden, egal, ob heute oder in früheren Leben.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Vielen Dank für diesen sachlichen Beitrag!


    Mich interessiert ON nicht die Bohne, aber dieses "wir sind die von den Gutmenschen verfolgten, und eigentlich gar nicht gegen den Islam/Menschen aus wärmeren Ländern, aber..." geht mir echt auf die Nerven.


    Die Höhe ist dann die Behauptung, egal was der Lama politisches von sich gibt, das ist seine Privatmeinung und hat mit dem Dhamma nichts zu tun.


    Jedenfalls ein gutes, aber schwieriges Thema für mich, Gleichmut zu üben, deshalb keine weiteren Beiträge von mir.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Zum Begriff Auseinanderpflücken: Das, was ich mache, ist lesen, was da steht. Nicht mehr, nicht weniger. Um zu den oben beschriebenen Fragen oder Gedanken zu kommen, muss ich nicht besonders viel auseinanderpflücken. Es ist nichtmal aus einem Kontext gerissen, denn das Sutra ist gar nicht viel länger. Zudem gibt es diese und ähnlich Aussagen hundertfach im Palikanon. Es ist eine wichtige Grundlage. Über die möchte ich mir klar werden.


    Viele Grüße


    Thorsten

    sag das doch gleich. Ich dachte, es geht Dir um buddhistisches Verständnis.

    An Textanalyse einzelner Sutten habe ich persönlich kein Interesse. (womit ich nicht sagen will, dass das nicht interessant oder sogar wichtig sein könnte. Ist nur meilenweit von meinem Zugang entfernt. )


    Bleibt natürlich Festus Frage, etwas konkreter: Was bedeutet "abwenden" denn für Dich? (was auch immer da auf Pali ursprünglich steht)


    Liebe Grüße,

    Aravind.