Beiträge von Fridolin

    Dankeschön, Leonie , ich habe das Buch in meine Leseliste aufgenommen.


    Als Fazit des Threads steht wohl allgemein die Empfehlung: Keine Koanarbeit ohne Lehrer/Lehrerin.


    Inwieweit man da für interessierte Frauen eventuell eine Einschränkung aussprechen sollte, sei erstmal dahingestellt. Vielleicht bin ich nach der empfohlenen Buchlektüre schlauer und kann daraus etwas berichten. : o )


    Allgemeine Anmerkung:

    Die stets rege Beteiligung, wenn es um Koans geht, deutet auf ein allgemein großes Interesse.

    Spöttisch ausgedrückt, könnten man sagen: Überall wo ein Koan auftaucht, neigen die Menschen zur Geschwätzigkeit :clown::grinsen: , was wohl dem vermeintlichen Rätselcharakter zuzuschreiben ist.


    Abschließend würde mir für interessierte AnfängerInnen noch folgende Frage einfallen:


    Wieso gehört Koanarbeit für Rinzai/Seon/Chan-Traditionen eher zur Zenpraxis, während die Soto -Schule eher davon absieht?


    Einfach ausgedrückt:

    Warum braucht es Koanarbeit oder warum braucht es keine?

    Zuerst möchte ich nochmals mein Bedauern ausdrücken, darüber, dass sich die Threaderstellerin hier leider gar nicht mehr in irgendeiner Weise zu Wort gemeldet hat. Zum einen weil es (wie ich finde) eine sehr konstruktive Diskussion geworden ist und zum anderen, weil es mich persönlich sehr stark interessiert hätte, was davon und wie sie bei Lucky Lucy angekommen ist?

    Aber vielleicht weilt sie ja noch irgendwo im Urlaub und ich muss mich einfach nur in Geduld üben. ;0)


    Ich hole den Thread hoch, weil ich gerne noch eine genauere Antwort auf meine gestellte Frage hätte. Ich schrieb:

    Wenn wir uns nun erlauben, in klassischen Geschlechterrollen zu denken und uns vor Auge führen, dass die Koanpraxis ein -von Männern erdachtes- "upāya" ist, inwieweit erschwert es einer weiblichen Schülerin den allgemeinen Zugang zu Koans?


    Welche Meinungen/Erfahrungen gibt es dazu?


    Leonie antwortete:

    In der Buddha-Natur gibt es kein Geschlecht ... diese Aussage stellt wohl niemand in Frage.


    Wie aber sieht es -geschichtlich betrachtet- aus mit Frauen/Nonnen und Koanarbeit?

    Leonie hat ja ein paar Beispiele genannt, wie mögliche Koansituationen aussehen konnten, zu jener Zeit. Da brüllt jemand plötzlich los usw.


    Aber es hat ja sehr lange gedauert bis Frauen Zugang zu den Klostern gefunden haben bzw. die Erlaubnis/den Zutritt bekamen.


    Wie und wann haben die Frauen Zugang zur Koanpraxis gefunden?

    Gab es da in der Geschichte jemanden, der das besonders gefördert hat?


    Wenn ich mir als westlicher Mensch z.B. eine asiatische Nonne vorstelle, dann fehlt mir der Glaube, dass diese ein männliches Gegenüber anbrüllen würde. :?


    Mir geht es auch um mögliche geschlechtspezifische Unterschiede in der „Lösung“ eines Koan und um den Wissenstransfer über die Geschlechtergrenzen hinweg.


    Natürlich steht außer Frage, dass Frauen prinzipiell „fähig“ sind, Koans zu „lösen“.


    Mich interessiert auch, ob es eine weibliche historische Figur gibt, die Koans zu Papier gebracht hat?


    Es sind doch ein paar mehr Fragen geworden...:nosee: vielleicht stoßen sie dennoch auf allgemeines Interesse (:

    [...] Und ich frag mich auch ob sie so umweltschonend wie möglich produziert wird. [...]

    Ja, das betrachte ich auch zunehmend mit Sorge. Dazu noch der Postversand.


    Ich fände eine digitale Alternative (z.B. PDF) wünschenswert und da ich selbst gerne Podcasts höre, würde ich mir auch das wünschen. Manchmal einfach aus Gründen der Aktualität.

    Monikadie4.


    Habe Deine Antwort erst nach dem Verfassen meines Beitrages gelesen.


    Du nennst die „Strenge“ als Gemeinsamkeit zwischen Theravada und Zen. Dieser Gedanke ist bei mir auch zuerst aufgetaucht, ohne dass ich das genauer begründen könnte.


    Dazu erwähnst Du noch persönliches Interesse am tibetischen Buddhismus.

    Kennst Du Dich mit tibetischer Praxis aus, so dass Du dieser weniger „Strenge“ zuschreiben würdest?

    Dankeschön für Deine Antwort, Spock


    Die Kombination Theravada und Zen ist -meinem Eindruck nach- häufiger anzutreffen. Also zumindest häufiger als andere Kombinationsmöglichkeiten.


    Nehmen andere das auch so wahr und welche Erklärungen mag es dafür (Theravada und Zen) geben?


    Die Frage ist an alle gerichtet.

    Hast Du denn genug Gründe, um über Dich selbst zu lachen?

    Wo sollten die herkommen?

    Nun, wie zum Beispiel die Threaderstellerin berichtet, sieht sie es als Folge ihrer buddhistischen Praxis (Metta-Meditation).

    Mehr Humor steht hier vielleicht für weniger Anhaftung?


    Und ich meine, Humor hat ohnehin noch niemandem geschadet :clown::oops:

    Ich hab mir das Lachen über die Merkwürdigkeiten die Glauben hervorbringen abgewöhnt weil ich dann als Unverständig oder Arrogant oder Bösartig angesehen werde. Achso eigentlich hab ich mir auch das innere lachen über äußere Situationen abgewöhnt. Ich lach nur noch über mich selber. Selbst bei Witzen bin ich sehr vorsichtig ob und wann ich lache. Es ist schwierig genau richtig zu lachen, aber leicht sich lächerlich zu machen, gemacht zu werden.

    Hast Du denn genug Gründe, um über Dich selbst zu lachen?

    Ich hab es nach innen verlegt, die Leute mögen es nicht.

    „die Leute“ ... ich merke bei mir selbst, dass solcher Art (generalisierend) Gedanken nicht heilsam sind.


    Wenn Du magst, dann berichte uns doch mal von einer Situation, in der Dein Lachen nicht „gemocht“ worden ist.


    Zu den Lachclubs: Soweit ich es verstanden habe, steigt man da direkt mit dem Lachen als Übung ein. Da werden keine Witze vorgetragen oder so. Der Weg (Lachen) ist das Ziel. Von daher würde jede Person mit ihrem Lachen den Sinn und Zweck der Veranstaltung erfüllen.

    Also trau‘ Dich! :clown: :grinsen:

    Als ich ihr Buch damals gelesen habe fand ich genau das gut, dass sie nicht mit buddhistischen Fachbegriffen, sondern weltlichen Beispielen veranschaulicht hat. Es war das erste Zen-Buch, das mir in die Hände fiel und mich hat es damals dazu gebracht, mir dieses Zen mal genauer anzuschauen.

    Ich habe die Lektüre auch in guter Erinnerung und mag ihren aktuelleren Lebensbezug. Darüberhinaus habe ich das Gefühl, dass mich Worte über Zen -von einer Frau formuliert- „mehr ansprechen“. Wobei ich dieses „mehr“ selbst nicht genau ergründen oder beschreiben kann.


    Hast Du das bei Dir auch wahrnehmen können?

    Fragen, die man sich selbst stellt und die man dann selbst beantwortet, sind unfruchtbar.

    Diese sehr grundsätzliche Aussage, möchte ich gerne aufgreifen und sie in Zusammenhang mit dem Eröffnungsbeitrag von Lucky Lucy beleuchten.

    Zitat

    Dort schrieb sie: "Mir ist während der Meditation eine Antwort auf das Koan „Hat ein Hund Buddha-Natur“ gekommen, die sich richtig anfühlt, aber ich bin Anfängerin ohne Lehrer und bin unsicher, ob die Antwort hinkommen kann..." (Hervorhebung von mir)

    Folgende Fragen kommen mir da in den Sinn:


    Der "richtige Lösungsweg" eines Koans: Kommt der aus dem Emotionalen ("sich richtig anfühlt"), dem Kognitiven oder ist es eine sich innerlich anhäufende Erfahrung, die sich in Folge kontinuierlicher Zenpraxis einstellt?


    Wenn wir uns nun erlauben, in klassischen Geschlechterrollen zu denken und uns vor Auge führen, dass die Koanpraxis ein -von Männern erdachtes- "upāya" ist, inwieweit erschwert es einer weiblichen Schülerin den allgemeinen Zugang zu Koans?


    Welche Meinungen/Erfahrungen gibt es dazu?

    Die Threaderstellerin Lucky Lucy würde ich gerne fragen, was sie motiviert hat, sich mit Koans zu beschäftigen?

    Konnten die vielfältigen Antworten zu mehr Klarheit verhelfen? Oder ist die „Verwirrung“ eher größer geworden?


    Zum Wortwechsel zwischen Aka Onyx 9 und Sudhana möchte ich folgendes ergänzen:


    Abt Muho hat in Interviews und Vorträgen schon oft berichtet, was sein Meister ihm zu Beginn seiner „Ausbildung“ zum Mönch gesagt hat, nämlich sinngemäß: „Du (selbst) erschaffst Antaiji“.


    Muho fügt dazu immer an, wie niederschmetternd dieser Satz für ihn damals war und wie lange er gebraucht hat, ihn zu verstehen.


    Das Thema ist natürlich „Eigenverantwortlichsein“. Die Betonung dieses Parts übernimmt hier stoisch Sudhana , während ich gleichzeitig sehr gut nachempfinden kann, dass Aka Onyx 9 die Verantwortung für die „Ausbildung“ bei den „Titelträgern“ verortet.


    Dieses PingPong zwischen Euch Beiden fand ich hilfreich.


    Die meisten Adepten dürften sich mit Eigenverantwortlichsein schwer tun, es wie einen sehr schweren Mantel empfinden, immer auf der Suche nach dem nächsten Gaderobehaken...

    Hallo Ravyn,


    sei herzlich gegrüßt und willkommen. : o )


    Dankeschön, dass Du uns auch direkt etwas persönliches von Dir berichtet hast.


    Ich nehme an, dass Du in therapeutischer Begleitung bist?

    Hast Du Deine(n) Therapeuten/in die Fragen auch schon gestellt?

    Das könnte sehr hilfreich sein, weil er/sie einfach sehr viel mehr über Dich als Mensch weiß.


    Außerdem ist es hier im Forum Usus, sich prinzipiell nicht zu „Persönlichkeitsstörungen“ oder sonstigen „psychischen Wahrnehmungsstörungen“ zu äußern, weil wir a) keinerlei diesbezügliche Qualifikation besitzen und b) es ohnehin verboten ist, „Ferndiagnosen“ zu stellen. Ich weiß, Du bittest um keine Diagnose, aber es ist sehr schwierig, ohne qualifiziertes Wissen, Dir adäquat -im Sinne von hilfreich- antworten zu können.


    Ich möchte Dich mit meinen Aussagen keinesfalls diskriminieren, sondern nur versuchen aufzuzeigen, in welchem Rahmen Du hier wahrscheinlich Antworten zu Deinen Fragen erwarten kannst.


    Ich hoffe, dass meine Antwort nicht allzu abwehrend bei Dir ankommen wird.

    Vielen Dank für die Leseempfehlungen. Die online verfügbaren Texte habe ich gelesen. Noch einmal Dank dir und kal für eure Einschätzung und Einordnung.

    Falls Du es nicht schon selbst entdeckt hast... eine Leseempfehlung:

    DER ASSO-BLOG: Foulks Thesen zum shikantaza und wie Zennies häufig reagieren


    (Falls der Link entfernt werden sollte, dann bitte nach Zen, Asso und Blog suchen ;) )


    Auch von mir ein Dankeschön für die Beiträge.

    _()_

    Sternstunde Religion: "Meditation - wie viel Optimierung verträgt das Leben?

    Zitat

    Anna Gamma meditiert in der Wüste, coacht Führungskräfte und führt in Luzern ein Zentrum für Zen-Meditation und Leadership. Sie will die «persönliche Zentrierung» in einer hektischen und schnellen Welt fördern. Dabei setzt sie auch auf das spirituelle Potenzial der Menschen. Anna Gamma ist Zen-Meisterin und gehört dem Katharina-Werk an, einer ökumenischen Gemeinschaft mit interreligiöser Ausrichtung. Aus welchen Quellen schöpft Anna Gamma? Wie sieht ihre Spiritualität aus, und wie will sie konfessionsfreien Menschen Spiritualität nahebringen? Worin unterscheiden sich Rosenkranzgebet und Mantrasingen? Meditation - wie viel Optimierung verträgt das Leben? - Sternstunde Religion - SRF

    Link zur kompletten Sendung bei YouTube:

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    Sternstunde Philosophie: "Alle meditieren. Wer verändert die Welt?"

    Zitat

    Barbara Bleisch fragt den Neuropsychologen Richard Davidson: Lässt sich mit Meditation wirklich die Welt verbessern, oder verlagern wir gesellschaftliche Probleme einfach auf die individuelle Ebene, indem wir auf Selbstoptimierung setzen?

    In einem zweiten Teil der Sendung kritisiert der renommierte Historiker Theodore Zeldin aus Oxford die Meditation als Tranquilizer, der uns ruhigstellt, anstatt neugierig auf die Welt zu machen. Statt Meditation empfiehlt er das tiefe Gespräch; statt der Konzentration auf das eigene Leben den Fokus auf die Probleme der Menschheit. Denn letztlich gehe es nicht darum, gelassen zu bleiben, sondern neugierig und lebendig. Doch schliesst das eine das andere aus?


    Link zur SRF Kultur-Seite mit weiteren Informationen zur Sendung: Meditation in der Kritik - Macht uns Meditation zu Egoisten? - Kultur - SRF


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    Fridolin […] Den Trennungsschmerz, den man gerade aufgrund des "Nichtangekommenseins" fühlt spürt wohl fast jeder, oder meinst Du nicht?

    Lieber Weg-Übender,


    ich bin mir nicht sicher, was Du damit genau meinst?

    Redest Du von der Ich-Perspektive oder von dem „Nichtangenommensein“ eines Mensch unter Menschen? Den „Trennungsschmerz“ würde ich nämlich dem Letztgenannten zuordnen.


    Aus der Ich-Perspektive nehme ich bei mir eher so etwas wie „Enttäuschung“ wahr. Ich spüre den von Dir angenommenen „Trennungsschmerz“ nicht.


    _()_

    Hier gibts ein paar, die einfach nicht über eine Frage reden wollen, bzw. einen gemeinsamen Gedankenprozess entstehen lassen wollen.

    Es wird dann vom Ende her argumentiert und obwohl die Aussagen richtig sein mögen, würgen sie doch nur den Prozess ab.

    Lieber Weg-Übender,


    zurück zum gedanklichen Anfang und Deiner Frage: "Was hindert einen Menschen daran, im Augenblick anzukommen?"


    Ich nehme an, dass Du mit "einen Menschen" nicht Petra oder Max Mustermann meinst, sondern eigentlich einen "buddhistisch Praktizierenden"?


    Ich verstehe Deine Frage also so: Was hindert einen buddhistisch Praktizierenden daran, im Augenblick anzukommen?

    Unter diesem Blickwinkel lautet meine Antwort: Sein "Buddhist-sein" wollen, weil es ein Ziel beinhaltet - eine "Rolle" (die des Buddhisten / Zen-Übenden) angenommen wird.

    Eine "Rolle", das bedeutet Erwartungen, von innen und aussen. Da(s) ist Enge - da(s) ist kein Platz für "Offene Weite".


    _()_