Beiträge von Aoki

    Liebe Leute, ich muss euch hier an dieser Stelle etwas mitteilen. Es ist wirklich sehr beschämend und extrem enttäuschend für mich. Erst vor ein paar Tagen bin ich in diesen Thread reingegrätscht und habe das Ansehen dieses Mannes verteidigt. Das was jetzt kommt hat nicht direkt mit den Dingen zu tun über die wir gesprochen haben, wird aber das Misstrauen bestätigen: John Yates hat scheinbar in den vergangenen 4 Jahren seine Ehefrau wiederholt betrogen, sie angelogen und ohne ihr Wissen mit Geld das ihr zusteht, einige dieser Frauen unterstützt. Zehn sollen es gewesen sein, darunter auch Prostituierte. Es gibt kein Anzeichen dafür, dass er einen unmoralischen oder ungewollten, sexuellen Kontakt mit Schülern gehabt haben sollte.


    Diese Benachrichtigung vom Dharma Treasure Vorstand haben wir vor kurzem erhalten, zu dem unter anderen die beiden Co-Autoren des Buches gehören und Nancy Yates selbst:


    Er wurde aus diesem Vorstand rausgewählt und es ist nicht klar wie es weiter gehen wird. Auf reddit wird die Situation jetzt auch diskutiert: Important Message from the Dharma Treasure Board of Directors : TheMindIlluminated


    Unter den Usern war auch John dabei und schrieb dies als Antwort:

    Zitat

    Please do not take this letter as fact. It includes false information, and distortions and misrepresentations of fact. I, in fact, resigned from the Dharma Treasure Board due to irreconcilable differences including their refusal to engage in mediation. Rather than accept my resignation as tendered, they chose to vote me off the Board and remove me as Spiritual Director of Dharma Treasure. A fuller and more complete explanation will be forthcoming. In the mean time, I strongly recommend everyone hold off on jumping to conclusions or engaging in analysis or commentary. We are taking our time (myself and my advisors) so as to respond in the healthiest and most appropriate way with the best interest of all parties in mind. Thank you, Culadasa


    Mir fällt es schwer zu glauben, dass die Mitglieder des Vorstands falsche oder verdrehte Informationen verbreiten sollten. Es bleibt abzuwarten wie sich das weiterentwickelt. Ich hoffe, dass alle die sich für dieses Meditationssystem interessieren oder es selbst praktizieren sich nicht davon verunsichern lassen oder denken, dass wir die mit John Yates zu tun haben oder hatten, so etwas in Ordnung finden würden. Die Methoden selbst sind altbewährt. Was zu bedenken gibt ist die Tatsache, dass Meditations-Meister nicht zwangsläufig perfekte Menschen sind. Dass dieser Mann Ahnung hat von diesen Themen und weit in seiner spirituellen Praxis ist, ist etwas woran ich trotz alledem keinen Zweifel habe.

    Ironischer weise ist das ein Thema über das er selbst sprach, dass es möglich sei einen hohen Grad an Weisheit zu erlangen und gleichzeitig in anderen Bereichen was die psychische oder moralische Entwicklung betrifft es noch mit Baustellen zu tun zu haben.

    Aber es bleibt abzuwarten und zu hören was alle Beteiligten weiterhin dazu zu sagen haben.


    Wir werden euch auf dem Laufenden halten.

    Ja @SGM, was soll ich dazu sagen? Ich habe ja erwähnt, dass es nicht mein Ziel ist zu missionieren oder zu überzeugen. Ich habe lediglich auf diese unsachlichen Vorwürfe reagiert und meinen Standpunkt dazu erklärt. Wie ich selbst Vertrauen zu Culadasa gewonnen habe, habe ich ja erzählt. Du selbst hast erwähnt, dass du kein gutes Englisch sprichst (aber es eventuell gut genug verstehst?) Ich will dich hier nicht ums biegen und brechen von irgendwas überzeugen, aber wie willst du denn die von dir genannten Punkte abhaken wenn du dir nicht ein eigenes Bild machst und z.B. die frei zugänglichen Dinge, wie die PDF Dateien auf Dharma Treasure, die Vorträge in Video und Audioform oder die Interviews mit ihm ansiehst von denen es nun einige gibt? Oder gar in die USA reist, ihn ausfragst und jeden Tag 24 Stunden lang verfolgst um zu gucken wie er so drauf ist.


    Denn es scheint mir, dass du auch kein wirkliches Interesse daran hast, aber trotzdem den Eindruck erweckst auf etwas zu warten was in dir Vertrauen auslösen sollte? Wie soll man sein "Vorleben seiner Person im Dhamma durch öffentlich nachvollziehbare Läuterung, Wandlung in Bezug auf erlebtes Erleben, seine Heilung, seinen vorgelebten Frieden", usw. dir in Form eines Forum-Posts vermitteln? Meinst du nicht, dass das ein bisschen zu viel verlangt ist und eventuell nur geht wenn du dir z.B. Interviews zu seinem Leben anschaust?


    Kennst du Leute auf die die von dir erwähnten Attribute zutreffen und kennst du jedes kleinste Detail ihres Lebensweges? Und hast du Vertrauen zu ihnen erst dann gewonnen nachdem du einen Ausdruck ihres Lebenslaufes in die Hand gedrückt bekommen hast?

    Richtig, "Creating a global community of compassionate and awakened individuals" ist sein Ziel. Unterscheidet sich damit wohl nicht wirklich von dem was unter anderem Thich Nhat Hanh versucht zu bewerkstelligen. Wenn du weiter scrollen würdest, würdest du sehen, dass alle diese Patreon Fragerunden anschließend frei zugänglich sind.


    Hier ist das Archiv mit allen Patreon Talks und vielen anderen Vorträgen: Culadasa - YouTube

    Kritik und gesunder Zweifel ja, Verleumdung und Paranoia allerdings nicht. Ich wiederhole, ein Zertifikat wird nicht erkauft, sondern nur durch die aktive Teilnahme über zwei Jahre in Aussicht gestellt. Darüber hinaus wird in kleinen Gruppen das Unterrichten von Theorie und Praxis geübt und diskutiert. Das Buch hat das Potential Praktizierende in relativ kurzer Zeit sehr weit zu bringen, wir haben unter uns nicht wenige die alle 10 Stufen gemeistert haben und auch Leute, die Jenseits vom Stromeintritt sind. Sehe keinen Grund warum er dem widersprechen sollte in dem Interview, siehe was ich davor gepostet habe.


    Da du dich so stark für seine akademische Laufbahn interessierst, schreib ihm einfach eine Mail und frage ihn direkt (aber bitte auf eine sachliche und freundliche Art).

    Dass die Darstellung nicht-authentisch ist, ist ein Eindruck und kein Beleg. Nur weil es scheinbar an der Universität von Manitoba heute keine Neurowissenschaften gibt, heißt noch nicht wirklich viel. Zudem ist mir weder klar wie das mit Professuren und dem Unterrichten an Universitäten in den USA genau läuft und erst recht nicht wie das vor 40 Jahren war. Außerdem hat er offensichtlich danach noch viele andere Dinge gemacht.


    Deswegen habe ich keinen Grund ihn nicht beim Wort zu nehmen:


    Zitat

    It is a fact that I taught physiology and neuroscience for many years, sixteen altogether.

    ...


    Except for some lectures at the UofC and UBC, the many years of physiology and neuroscience teaching referred to was at smaller private and public colleges that did not have a research requirement.

    Zitat

    There are many schools where I’ve taught, including the UofC and UBC (as a contract lecturer, not faculty), but I’ve never mentioned any of them, either in the book or in publicity material I’ve personally generated. That’s because where I’ve taught has nothing at all to do with this book. I’m a very private person by nature, and I will greatly appreciate it if other people would respect that.

    On the other hand, that neuroscience is a significant part of my background is most definitely relevant. Four years of intensive study of neuro- and cognitive science followed by sixteen years of continuous study and professional teaching of neuroscience have deeply informed my meditation practice. To have written the book I did and not acknowledged that fact would have been seriously misleading, if not completely absurd. If you’ve read the book (including the endnotes!), please think about that for a moment.

    Und zu guter letzt kann ich das was er hier erwähnt nur unterschreiben:

    Zitat

    Finally, someone could listen to every academic lecture I ever gave and would not know any more than when they started about the validity of what I offer in The MInd Illuminated. The only way is to "come and see for yourself." There is a serious need in our "truthiness" based society for more valid, healthy skepticism. However, the Hindrance of Doubt (see the Second Interlude in The Mind Illuminated) is a different kind of skepticism altogether that can only hold people back.


    Naiv zu sein und Dinge blind zu glauben kann schädlich sein, allerdings liegt die Lösung nicht darin in Paranoia zu verfallen. Momentan habe und hatte ich nicht die Möglichkeit ihm "face to face" zu begegnen, dass liegt nicht an Culadasa, sondern an meiner eigenen Situation. Andere meiner Kollegen haben das und haben auch mit ihm zusammen Retreats erlebt. Wir treffen uns online seit fast 2 Jahren und darüber hinaus habe ich viele seiner kostenlos vorhandenen Online Ressourcen angesehen und habe aufgrund dessen was ich erlebt habe keinen Grund an irgendwas zu zweifeln.


    Zitat

    Und da es letztlich auch nur die übliche Meditationspraxis darstellt, mit angepassten Erläuterungen an die heutige Zeit, ist es nicht so einzigartig. Man kann im Netz sich sein eigenes Handbuch zusammen stellen.


    Und diesem Punkt kann ich auch nicht zustimmen. Ich würde dazu jedem empfehlen sich ein eigenes Bild davon zu machen und für sich selbst zu beurteilen ob das Buch einzigartig ist im Vergleich zudem was ihr bereits kennt oder nicht. Eine Community aus über 10.000 Leuten auf reddit und die Rezensionen sprechen für sich. Sehe nichts verkehrt daran, dass er für diese Methode Werbung macht.


    Leute aus traditionelleren Kreisen neigen dazu sich auf der einen Seite Sorgen darüber zu machen, dass ihr geliebter Buddhismus irgendwann verloren gehen könnte, auf der anderen Seite machen die meisten von ihnen keinen gut Job darin die Lehre verständlich und für die heutige Gesellschaft attraktiv zu machen (damit meine ich definitiv nicht irgendwas zu verwässern). Zumindest ist das meine Erfahrung nachdem ich z.B. an einem 10 Tages Retreat im International Dharma Hermitage von Suan Mokkh teilnahm und jeden Tag uralte Vorträge von Buddhadasa gehört habe und die Reaktionen der anderen Teilnehmer sah.

    Mir persönlich ist das zu vage um Culadasa in Frage zu stellen. Ich kenne nicht alle Details seiner Vergangenheit, aber ehrlich gesagt haben sie mich auch nie übermäßig interessiert. Sein Buch steht für sich selbst und die Methode funktioniert meiner Erfahrung nach sehr gut, auch wenn der Progress im Schneckentempo voran geht. Ich sehe in ihm in erster Linie einen sehr guten Dharma-Lehrer und einen sehr erfahrenen Meditationslehrer, der sich sehr klar ausdrückt und mir deswegen sehr viele Aspekte der buddhistischen Lehre besser verständlich gemacht hat als so manch einer der üblichen Verdächtigen aus dem traditionellen Dharma-Raum.


    Ich halte seinen Beitrag für enorm wichtig für die Entwicklung des Dharmas im 21. Jahrhundert. Aus verschiedenen Gründen wurde der Samatha Aspekt in den vergangenen Jahrhunderten in so gut wie jeder buddhistischen Tradition nicht einfach nur vernachlässigt, sondern teilweise völlig für irrelevant erklärt. Dies entspricht jedoch nicht dem was der Buddha in den Suttas gelehrt hat und führt dann bei manchen Praktizierenden der sogenannten "trockenen Einsicht" zu sehr destabilisierenden Erfahrungen in ihrer Meditation.


    Darüber wie genau und weshalb diese Entwicklung stattgefunden hat, gibt es verschiedene Theorien. Leigh Brasington vermutet z.B., dass in den Jahrhunderten nach dem Buddha die Mönche irgendwann anfingen um die Wette Samadhi zu praktizieren und damit über das Ziel hinaus schossen. Irgendwann wurde der Standard immer weiter in die Höhe geschossen bis keiner mehr im Stande war diesen zu erreichen. Das Visudhimagga wurde ungefähr in diesem Zeitraum geschrieben. Wie wir heute wissen, z.B. in Thailand fanden erst im letzten bzw. vorletzten Jahrhundert Reformbewegungen statt, ähnlich wie in anderen südostasiatischen Ländern als Antwort auf den westlichen Kolonialismus. Davor haben die Mönche gar nicht meditiert und es ist nicht klar wieweit das zurückreicht. Ich glaube Ajahn Mun oder einer der anderen alten wichtigen Mönche im letzten Jahrhundert hat erwähnt, dass meditierende Mönche von ihren Kollegen ausgelacht worden sind.


    Leute wie Joseph Goldstein und Sharon Salzberg brachten dann unter anderem die Lehrmethoden von Mahasi Sayadaw in den Westen, in denen der Samatha Aspekt zu kurz kommt. Auch in den tibetischen Traditionen wurde Shamatha immer weniger ernsthaft praktiziert laut Dudjom Lingpa, den Alan Wallace oft zitiert.

    Dafür, dass es sich hier um ein buddhistisches Forum handelt, sehe ich hier erstaunlich viel Gehässigkeit und Argwohn in diesem Thread und dafür, dass im Titel von Kritik die Rede ist, sehe ich erstaunlich wenig fundierte Substanz und umso mehr nicht belegte Vorwürfe.


    Es wird unter anderem behauptet, das Buch würde den achtfachen Pfad "skelettieren" und damit die meisten anderen Glieder auslassen. Ich würde die Verfasserin dieses Vorwurfs gerne an das dritte erinnern, Rechte Rede. Denn Verleumdung und Geschwätz gehören nicht dazu.


    Es wird behauptet Culadasa wäre ein Scharlatan, der Neurowissenschaften nie studiert hätte. Verlinkt wird auf eine Seite zu reddit. Scheinbar wurde nicht einmal gelesen was dort steht und wiederum was dort verlinkt wird. Der ursprüngliche Verfasser verwies auf eine kleine Beschreibung auf dem Soundcloud Kanal von Culadasa in der folgendes stand:

    Zitat

    Culadasa (John Yates, Ph.D.) is a meditation master with over four decades of experience in the Tibetan and Theravadin Buddhist traditions. He taught physiology and neuroscience for many years at the Universities of Calgary and British Columbia.


    Geschrieben von einem Assistenten und nicht Culadasa selbst, war da ein kleiner Fehler drin. Darauf angesprochen klärte Culadasa über seine Laufbahn genauer auf:


    Jetzt steht in der kleinen Soundcloud Beschreibung unter anderem folgendes:

    Zitat


    Culadasa (John Yates, Ph.D.) is a meditation master with over four decades of experience in the Tibetan and Theravadin Buddhist traditions. He taught physiology and neuroscience in college for many years. Later, he worked at the forefront of healthcare education and therapeutic massage, serving as the founding director of the West Coast College of Massage Therapy. Culadasa retired from academia in 1996, moving with his wife into an old Apache stronghold in the Arizona wilderness, where they deepened their spiritual practice together.

    Es wird verwiesen, dass auf dem Klappentext in seinem Buch über therapeutische Massage nichts über seine Befassung mit Neurowissenschaften stehen würde (Amazon.com: Physician's Guide to Therapeutic Massage (9780968525647): John Yates: Books).

    Liebe Leonie, ist dir eventuell aufgefallen, dass in diesem Text auch nichts über seine Erfahrung als Dharma-Lehrer oder Dharma-Praktizierender steht? Eventuell, weil es nichts zur Sache tut? Weil Neurowissenschaften und buddhistische Meditation in einem Buch über therapeutische Massage nicht von Bedeutung sind?


    Ich verstehe nicht wie man anhand der oben genannten Punkte allen ernstes so etwas behaupten kann:

    Zitat

    Nach meinen Recherchen ist das ein Scharlatan

    Sich Dinge an den Haaren herbeizuziehen und dies als Recherche zu bezeichnen kann vielleicht in einer Kneipe durchgehen. Jedoch die Reputation eines anderen willkürlich in den Dreck zu ziehen, aufgrund von Eindrücken und Befindlichkeiten und dies dabei hinter den Denkmantel einer "seriösen Recherche" zu verbergen ist nicht einfach nur schädlich für dich selbst.


    Du verunsicherst damit andere Menschen, denen dieses Buch und diese Methode ernsthaft helfen könnte. Säst gegenüber Leuten, die du nicht kennst Zweifel und bezeichnest es als ein "Geschäftsmodell", behauptest so etwas:

    Zitat

    er scheint wohl keine "Dharma-Übertragung" erhalten haben, da er ja auch nicht Dharma-Lehrer ist, aber den Anschein erweckt.

    deutest an man würde sich ein Zertifikat erkaufen, anstatt es für eine aktive Teilnahme über 2 Jahre zu bekommen. Da alles was du über das Buch meinst zu wissen offensichtlich der Amazon Vorschau entspricht und du damit den Inhalt des Buches nicht kennst, aber dich gleichzeitg trotzdem für informiert genug hälst um Aussagen wie diese hier zu tätigen:

    Zitat

    Der Autor behauptet, dass Meditation zur Befreiung führt - da unterschlägt er mal locker die anderen sieben Glieder des Pfades. Wer das unterschlägt, ist keiner, der den Dharma lehrt.

    zeigt sehr deutlich, dass du an einer sachlichen Kritik kein Interesse hast, merkwürdigerweise aber trotzdem meinst fleißig in diesem Thread schreiben zu müssen. Die Methode ist Anapanasati. D.h. der Schwerpunkt liegt bei der Kultivierung von Samadhi und Sati-Sampajanna. Dass wir die Art und Weise wie wir unser tägliches Leben nicht von dem trennen was in der Meditation passiert zieht sich auf eine subtile Weise durch das gesamte Buch hindurch (subtil, weil wie es bereits andere erwähnt haben: das Buch hat auch so bereits einen Umfang von fast 500 Seiten, ausführlich über Ethik zu schreiben würde den Rahmen sprengen). Die vor allem im Anhang vorhandenen Kapitel über Metta und Achtsame Rückschau bezeugen, dass diese Aspekte wichtig und mitunter entscheidend sein können. Explizit in den späteren Phasen wird erwähnt, dass "Wenn Sie also feststellen, dass Sie auf Stufe acht steckenbleiben, dann liegt die Antwort außerhalb der Meditation, in ihrer Lebensführung. Die versierte Praxis hängt von allem ab, was Sie tun, jeden Tag, den ganzen Tag über."


    Zitat

    Meine Bemerkung bezieht sich auf das, was Yates als Meditationspraxis darstellt - Samatha + Vipassana führen nach seinem Schaubild zur Befreiung.

    Zur Befreiung führt Loslassen. Loslassen ist jetzt möglich. Das Jetzt hat keine Voraussetzungen.

    Das ist erstens eine falsche Dichotomie und zweitens ein Strohmann Argument. Inwiefern Samatha und Vipassana (sowohl jeweils getrennt oder beide gleichzeitig) dem Loslassen diametral gegenüber stehen sollen, ist mir ein Rätsel.

    Allein mich einfach nur hinzusetzen bedarf des Loslassens aller anderen Tätigkeiten, mich auf den Atem fokussieren zu können, bedarf des progressiven Loslassens von Gedanken, mentalen Trübungen, sinnlichem Verlangen, Aversion, Zweifeln, Sorgen und Unruhe. Alle 5 Hindernisse um im Gegenzug die 5 Jhana-Faktoren entstehen lassen zu können.

    Was Vipassana betrifft lässt der Geist Dinge los die impermanent sind, lässt Dinge los deren Anhaften zu Leid führt, lässt die Identifikation an Dinge los, die kein Selbst sein können.


    Zitat

    Für Erwachen oder Befreiung gibt es keine Voraussetzungen. Warum? Weil wir bereits befreit sind.

    Das werde ich jetzt mal nicht kommentieren. Aber was das Loslassen betrifft, es ist keine binäre Angelegenheit und nur weil man es sich vornimmt zu tun, heißt noch lange nicht, dass es einem gelingt und zwar genau aus dem Grund warum es kein Selbst gibt, das eine solche Kontrolle ausüben könnte. Zwischen Loslassen und Festhalten gibt es ein sehr breites Spektrum. Nur weil man im Stande ist auf gröberen Ebenen loszulassen, heißt noch lange nicht, dass es auf den subtileren gelingt (geschweige denn sich dieser überhaupt bewusst zu sein).

    Um ein solches Gewahrsein kultivieren zu können, bedarf es nicht einfach nur "Loslassen", sondern ein wiederholtes und systematisches Training, ganz egal in welcher Tradition wir sind und welche Methoden wir anwenden.

    Jeder von uns lässt jede Nacht los, noch keinen hat das alleine befreit.


    Im Übrigen liegt genau hierin der neurowissenschaftliche Aspekt im TMI. Es werden Modelle beschrieben und angewendet nicht "for the sake of science!", sondern aus pragmatischen Gründen um den Stufen entsprechend verstehen zu können worauf zu achten ist. Es beinhaltet Innovationen wie die explizite Unterscheidung zwischen Aufmerksamkeit und Bewusstsein, die Kombination aus Abhidamma Geist-Momenten, Anapanasati mit Mahayana Strukturen (die auf Kamalashila und Asanga beruhen), Yogacara Richtung Advaita ähnlichen Praktiken und Mahamudra, eingebettet in einem Progress der zwischen leichten bis schweren Jhanas unterscheidet (aber nicht so tief wie die Pa Auk Sayadaw Jhanas).


    Und mit diesem ersten Post Grüße ich alle! Ich bin auch ein "Teacher in Training" seit Anfang 2018 und bin hier nicht zum missionieren. Ich hätte auf das Ganze hier sehr gerne verzichtet, aber aus Respekt an Culadasa und alle anderen Mentoren und Kollegen sah ich mich dazu gezwungen dies kommentieren zu müssen. Culadasa ist nicht unser "Guru" und die Methode eingetrichtert zu bekommen und blind zu übernehmen war auch nicht seine Intention für uns. Alle meine Kollegen und auch ich haben einen anderen Background, hatten mit den verschiedensten Traditionen zu tun und aus ihnen gelernt. All diese Erfahrungen und der Austausch zwischen uns führt dazu, das wir Grenzen und Schwächen verschiedener Methoden (unserer miteinbegriffen) kennen und entsprechend unser bestes tun es anzupassen und daraus zu lernen.


    Das macht unsere Methode nicht unbedingt besser als andere. Aber weil Menschen verschieden sind funktioniert das eine manchmal besser als das andere. Alles hat somit seine Daseinsberechtigung.