... allerdings kann bei psychischen Leiden - z.B. in der Verhaltenstherapie - bekanntlich das Erlernen angepasster, angemessener Reaktionen trainiert und damit "automatisiert" werden, um in den entsprechenden Situationen das ursprüngliche, maladaptive Verhalten zu ersetzen (letzteres wird quasi "überschrieben").
Tiefenpsychologie und Psychoanalyse gehen den Leidensursachen noch tiefer auf den Grund (was aber interessanterweise nicht zwingend hilfreich zu sein scheint, sondern manchmal auch Symptome verschlimmern kann...
)
Vielfach erfolgen unsere (Alltags-) Reaktionen ja auch sehr automatisiert (Stichwort: "Trigger") und es ist natürlich erfreulich, durch Psychotherapie und Geistesschulung dort Veränderungen und Weiterentwicklungen erreichen zu können.
, das wäre ja schrecklich,
Im Falle des Geistestrainings, welches zur Leidbefreiung führt - worin besteht da der "Schrecken"?
Dass es kein "Zurück" geben soll?
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Sehe in dem Automatismus beim Menschen die Schwierigkeit, er ist kein Automat. Aufgrund der seelischen Empfindungen verändern sich die Verhaltensweisen ständig und das ist auch gut so wie ich finde. Man muss in jeder Situation aufs Neue nachspüren, worum es geht.
Ja, in der Verhaltenstherapie wird Verhalten eingeübt und trainiert, auch negative Empfindungen überschrieben, aber automatisiert würde ich nicht unterschreiben, das ist eine schlechte und simple Therapieform. Sobald sich an den Reizen irgendetwas ändert, ist dieses automatische Verhalten falsch und bewirkt das Gegenteil. Es hilft nichts, es muss im Geist und in der Seele flexibel bleiben, sonst macht es krank.
Deshalb finde ich das Automatische beim Menschen und beim betroffenen Menschen besonders schrecklich, es kommt der Manipulation, dem Zwang gleich und das halte ich in keiner Weise für seelisch gesund. So ein Automatismus ist wie eine Vergewaltigung, der man hilflos ausgeliefert ist und großen seelischen Schaden anrichtet. Sollte der Mensch zu einem Automaten werden, ist das Problem groß.
Deshalb ist es besser, wenn man in der Verhaltenstherapie lernt, wie das Überschreiben der störenden Gedanken funktioniert, damit es flexibel anwendbar ist und nicht den Automatismus Überschreiben erfährt, der dann nur einmal wirklich funktioniert. Fahrradfahren ist ein unbewusster Vorgang, wenn man es beherrscht, aber wenn es ums Wandern in die Berge geht, nutzt das nichts, das ist eine andere Fortbewegungsform, da ist es besser man ist flexibel.
Das ist bei vielen Menschen auch so, sie sind nicht automatisiert, sie kennen die Bewegungsabläufe und können sie positiv ganz verschieden einsetzen. Es gibt meiner Meinung nach beim Menschen keinen Autopiloten, selbst das Schlafen ist von vielen verschiedenen Ereignissen im Gehirn durchfurcht. Träumen ist kein Automatismus und seelische Empfindungen spüren auch nicht, ich würde es schrecklich finden.