Beiträge von ewald

    Komme kaum hinterher das alles zu lesen, meine Welt besteht nicht nur aus Forum. Hatte heute Kontakt mit einem Klienten, der strikt für das Verbot von Cannabis ist. Auf meine erstaunte Nachfrage warum sagt er, es löst Psychosen aus. Es stellte sich heraus, dass er als psychisch Betroffener Angst vor Psychose hat und ihm deshalb ein Verbot sicherer erscheint. Das gibt mir einen Einblick in die psychische Verfassung derer, die nach wie vor für ein Verbot sind.

    Für mich ist die Legalisierung ein Schritt in Richtung Toleranz.

    Es nutzt nichts mehr gegen die Legalisierung zu sein, es ist passiert. Psychosen löst Cannabis nur dann aus, wenn der Stoffwechsel im Gehirn schon gestört ist, wenn der Realitätsverlust aus ganz bestimmten Gründen schon angelegt ist, dann jedoch kann alles Mögliche die Psychose auslösen.

    Cannabis erzeugt keine psychische Erkrankung, außer sie war schon vorher da. Es wird die vorhandene Veranlagung verstärkt, sowohl positiv als auch negativ.

    Es ist ein Hype, auch hier, diese Cannabislegalisierung, als ob sich jetzt alles auf der Welt wendet. Nichts auf die Einwirkung des Gehirns hat sich geändert, alle Stoffe, die für die Manipulation genutzt werden, sind dieselben, nur hat sich die Anwendung von Cannabis aus der Illegalität in die erlaubte Form verschoben. Kein Mensch wird deshalb psychisch krank oder gesund, die Wirkungen im Gehirn, die psychische Krankheiten hervorrufen, sind ganz andere. Es ändert sich am Umgang kaum etwas, wer Cannabis eh benutzt hat, benutzt es weiterhin und wer es nicht anwendet, tut es weiterhin nicht. In dem Zusammenhang, Neuroleptika zur Behandlung schwerer psychischer Erkrankungen zu erwähnen, geht völlig am Thema vorbei. Mann kann nicht jede Störung im Gehirnstoffwechsel mit Cannabis behandeln und ob es süchtig macht, hängt von der Position der Persönlichkeit ab, weniger vom Stoff. Wer mit sich und er Umwelt unzufrieden ist, neigt zur Sucht, um das Gehirn zu betäuben, fast egal mit welchem Stoff. Deshalb ist das alltägliche Verhalten mit den vier edlen Wahrheiten so nützlich, es schafft Ausgeglichenheit. Dann ist weder der Arzt, noch die Neuroleptika Schuld an der eigenen Störung, sondern der unausgeglichene Umgang mit den alltäglichen Verhaltensweisen. Auch Cannabis nimmt Einfluss auf den Gehirnstoffwechsel und kann den vorausgesetzten Zustand verstärken, entweder zum Positiven oder zum Negativen. Wer negative Erfahrungen macht, lässt es meist bleiben.

    Die Wirklichkeit und die Wahrheit sind nicht dasselbe, jedoch man kann den Wirkmechanismus erkennen und so zur Wahrheit kommen. Das ist für den Einzelnen nur individuell möglich, kein Mensch kann die Wahrheit für alles bezeichnen, noch nicht einmal Buddha. Was für mich wirklich ist, muss für Dich Rigpa nicht wirklich sein, Du hast eine andere Wahrheit. Die individuellen Wahrheiten kann man sich austauschen, aber über globale Wahrheiten diskutiere ich nicht, sie sind je nach Perspektive völlig verschieden. Eine absolute Wahrheit gibt es nicht. So bin ich auf die Idee gekommen, den Schwarm vieler Menschen zu betrachten und vermute, der Durchschnitt bildet die Wahrheit, wenn es eine gesellschaftliche Wahrheit braucht.

    Wir können mit unseren Sinnen nicht das Wahrnehmen, was wahr ist, wir halten das, was wir wahrnehmen für wahr, aber was wir wahrnehmen, unterliegt so vielen veränderlichen Kriterien, daraus kann nicht die Wahrheit entstehen. Wir sollten uns damit abfinden, dass das, was wir wahrnehmen, nicht die Wahrheit ist. Dann ist eine stetige Veränderung nicht verwunderlich, es heißt auch, der Mensch ist ambivalent. So ist auch die Sicht auf Menschen, genauso wie die Sicht auf sich selbst, eine Wahrnehmung, die enormen Schwankungen unterliegt. Dann ist es nicht verwunderlich, wenn auch die Bewertungen immer wieder unterschiedlich ausfallen. Es gibt bei Lebewesen auf der Erde nicht die eine konstante Grüße im Gemüt, die immer gilt. Bei aller Wahrheit, jedoch das Gefühl des Individuums ist individuell und so bleibt nichts anderes übrig, als die Wahrnehmung immer wieder aufs Neue zu überprüfen und anzugleichen. Einem seelisch und geistig erwachten Menschen fällt das leichter aufgrund seiner Übung und Erfahrung, als jemanden, der nur eine Größe akzeptieren kann und nicht davon abweicht, er schlummert noch in dem Glauben, sein Gespür ist der Nabel der Welt. Für seine kleine Welt stimmt es auch, aber die große Welt ist wesentlich vielschichtiger und lässt sich mit der Wahrnehmung eines Einzelnen kaum erklären. Erst viele Wahrnehmungen im Schwarm bilden die Realität. Dann ist die Wahrheit sozusagen der Durchschnitt von allem, dies zu erkennen ist, nicht so einfach.

    Natürlich haben die Kinder das Los ihrer Eltern zu tragen, sowohl mit den Genen als auch in der Erziehung. Das kann so oder so gestaltet sein. Jedoch als Jugendlicher oder spätestens als junger Erwachsener kann man selbst auf die Prägung und Gene gestaltend einwirken. Sollte man aufgrund der Konstellation von Ei und Samen mit einer Überempfindlichkeit geboren sein, ist es zuerst Aufgabe der Eltern damit umzugehen und sollte das aufgrund ihrer eigenen Betroffenheit nicht möglich sein, kann es der junge Erwachsene selbst tun. Mit dem, was als Hochsensibilität oder Hochsensitivität bezeichnet wird, die Symptome einer seelischen Störung, kann man in unserer Gesellschaft selbstständig kaum zurechtkommen. Deshalb ist ein Einwirken auf die Gene und auf die Seele notwendig, um diese Störung zu lindern. Eine Reizüberflutung schafft Stress und bildet in chronischer Form seelische Probleme aus im Gefühlshaushalt. Da ist eine bewusste Minderung der Sensitivität unerlässlich und das geht mit dem Beheben der psychischen Störung. Gerade Übungen im Buddhismus sind dafür wunderbar geeignet, um selbstständig den Organismus zu heilen.

    Auch ich bin Lehrerkind, meine Mutter war Deutsch- und Musiklehrerin, vor allem war sie Schuldirektorin, wir waren neun Jahre lang an derselben Schule, ein Trauma. Jedoch ich machte das Richtige, ich distanzierte mich in der Oberstufe von meiner Mutter als Schuldirektorin und war seit dem von den Mitschülern anerkannt. Jedoch bleibt die Distanz bis heute bestehen, ich habe seit vielen Jahren keinen Kontakt. Nur diese Konsequenz ermöglichte mir ein Gesunden von der seelischen Störung und somit der erhöhten Reizbarkeit, der Hochsensibilität. Verwende diesen Begriff normalerweise nicht, denn jeder Mensch, jedes Lebewesen ist sensibel, je nach persönlicher Entwicklung mal mehr und mal weniger. Eine erhöhte Sensibilität als Beeinträchtigung im Alltag ist das Symptom einer seelischen Störung und so auch zu behandeln. Die Hochsensibilität isoliert betrachtet führt zu keinem guten Ergebnis, egal was die Ärzte sagen, die so gerne Krankheiten behandeln und weniger vorbeugend für Gesundheit sorgen.

    Die Sensibilität ist keine Krankheit, sie ist ein Symptom der seelischen Störung und ob einem das nun gefällt oder nicht, sie wird nicht von außen abgestumpft, das geht nur von innen. Da helfen auch zynische Sätze nicht, die Hochsensibilität oder besondere Reizempfindlichkeit ist ein Konflikt der Persönlichkeit. Sicher können die Anlagen für seelische Probleme auch vererbt werden, aber damit es ausbricht, braucht es Auslöser und sie sind Teil der Gegenwart. Es gibt, wenn man dieses Problem hat, kein Entrinnen vor sich selbst, Sensibilität, erhöhte Wahrnehmung ist eine ganz persönliche Sache und nur dort lässt sie sich gestalten. Nicht die Anderen in der Gesellschaft müssen mehr Rücksicht nehmen, ich muss mehr Rücksicht nehmen mit mir selbst, das wäre im buddhistischen Sinne. Die deutsche Gesellschaft ist hauptsächlich rational, die Gefühle werden unterdrückt, das führt zum Erfinden von Maschinen, es lässt sich nicht ändern. Nur ich selbst in meinem Inneren kann Gestaltungen vornehmen, wenn ich das möchte und wenn sich zu viel Sensibilität entwickelt hat, mit Desensibilisierung dagegen steuern. Dafür gibt es eine ganze Reihe Menschen, die zur Unterstützung zur Verfügung stehen. Jedoch den Wandel von der Hochsensibilität zur gesunden Sensibilität kann man nur selbst mit sich innerlich.

    Jeder Mensch ist innerlich hochsensibel, jedoch nur wenige können es zulassen und es im Alltag ausleben.

    Das trifft, meiner Erfahrung nach - zum Glück! - nicht zu, es gibt ein breites Spektrum zwischen totaler Abgestumpftheit und Hochsensitivität/Hochsensibilität.

    Die Sensibilität ist eine psychische Veranlagung, eine seelische Komponente, sie ist kein Automatismus, so gegeben, sie ist im erwachsenen Menschen entstanden durch Erlebnisse und Erfahrungen. Dadurch ist sie beeinflussbar und die Persönlichkeit leitet her, ob eine Abstumpfung oder eine Sensibilität vorliegt. Ich weiß, Ärzte benutzen die Hochsensibilität gerne als Diagnose für Menschen, die über eine besondere Empfindlichkeit klagen. Jedoch diese erhöhte Empfindlichkeit hat der Organismus selbst produziert, er kann sie auch wieder eindämmen. Aber es ist klar, wer sich als hochsensibel empfindet, da kann man schreiben, was man will, es ist immer falsch, außer man hat tiefstes Mitleid und bedauert. Die Sensibilität des Menschen ist vor allem eine seelische Komponente, da gehört der Ansatz hin. Die Seele ist heilbar, sie kann lernen, sie kann wachsen, sie kann sogar Beschädigungen ausgleichen.

    Das glaube ich auch, es gibt keinen Menschen, der so denkt und fühlt wie ich, jedoch das trifft wahrscheinlich auf jeden Menschen zu, wenn er innerlich reflektiert und sich nicht dem oberflächlichen Modetrend hingibt. Jeder Mensch ist innerlich hochsensibel, jedoch nur wenige können es zulassen und es im Alltag ausleben. Die Krankheit heißt nicht Hochsensibilität, sondern seelische Störung und zieht die Betonung auf die Sensibilität nach sich. Ist denn die Fähigkeit sich schnell auf Menschen einzustellen, so erstrebenswert, ist es denn nicht erst einmal besser sich auf sich einstellen zu können und dann auf Andere? Ich finde die Fähigkeit am besten sowohl hochsensibel sein zu können als auch zu desensibilisieren, wenn es notwendig ist.

    Wenn man glaubt, dass die Leitungsfunktionen das Floß steuern und die Verantwortung haben, womöglich das Floß für den Weg des eigenen Lebens, dann ist die Enttäuschung groß, die Angst verloren zu sein, da und der Verlust (dukkha) mit dem Schmerz enorm, sobald sich jemand verabschiedet. Wenn man sich jedoch an Buddha erinnert, der nicht Anhaften empfohlen hat, dann kann das eigentlich nicht passieren. Dann ist man selbst der Kapitän seines Floßes und nicht der Mönch und auch nicht Ayya Kehma.

    Im Zen-Buddhismus heißt es: Wenn Du Buddha triffst, töte ihn. Damit ist im übertragenen Sinn das Nicht anhaften gemeint, für den freien Geist und Empfindung im Zen ganz wichtig. Es gibt eine zwischenmenschliche Beziehung vom Schüler oder Klienten zum Lehrer, Meister, Therapeuten, aber sie darf nicht zur Abhängigkeit führen, dann ist die Selbstwirksamkeit verloren.

    Westliche Psychologie, die ja auch nur ein Modell ist. In dem Kontext machen die Einordnungen dann auch vielleicht Sinn.

    Allerdings sehe ich selber die alte indische Psychologie der westlichen weit überlegen. Seit Descartes "Ich denke, also bin ich" folgt sie einer falschen Annahme, welcher die östlichen Lehren widersprechen.

    Nur buddhistische Psychologie trieft auf uns hier in Mitteleuropa auch nicht ganz zu. Man kann zum Ausgleich viel lernen, die Lehre anwenden und Übungen praktizieren, aber ohne westliche Psychologie wie von Freud veröffentlicht, können wir auf unsere Psyche keine Antworten geben, die authentisch sind. Deshalb gibt es Bücher, in denen die westliche und die buddhistische Psychologie verbunden werden und das ist aus meiner Sicht der beste Umgang.


    So gibt es Schüler hier im Allgäu, die zuerst als buddhistische Mönche leben und dann weltlich werden oder Ayya Khema war erst weltlich und wurde dann Nonne. Ich versuche beides miteinander zu verbinden und lebe wie ein Mönch im von mir ausgerufenen buddhistischen Kloster, der Wohnung, aber ohne institutionelle Regeln, die mir auferlegt werden. Ich setze die buddhistische und die westliche Psychologie so um, wie es die Situation erfordert. Buddha war der erste Psychotherapeut und darin großartig, aber er wusste nichts von der kapitalistischen Marktwirtschaft, in der wir heute leben, ob man es wahrhaben will oder nicht. Ich möchte nicht im Westen in einer buddhistischen Blase leben und von denen abhängig sein, die den strengen Alltag regeln. Deshalb kläre ich auf und plädiere dafür ganz bewusst, die östliche und die westliche Philosophie zu verbinden. Dann ist es kein Problem, wenn ein buddhistischer Mönch sein Ordinate ablegt, um westlicher Bürger zu sein. Das Erwachen auf dem Weg bleibt erhalten.

    So ist die Vergänglichkeit, nichts bleibt, jedoch das Buddha-Haus und die Seminare gibt es.

    Es ist immer ein Trost, wenn es irgendwie weitergeht....


    Liebe Grüße _()_ :heart: :)

    Es ist kein Trost, es ist eine Freude, seit Jahrmillionen ist es auf der Erde stets weitergegangen und es wird so bleiben, bis die Sonne in weiteren Jahrmillionen erlischt. Einen Trost braucht es für einen Verlustschmerz, aber wenn es weniger ein Verlust ist, als viel mehr ein Gewinn, dann ist es eine Freude. Der eigene Weg ist mehr ein Gewinn als ein Verlust bis zum Tod. Dukkah überwinden kann man erst, wenn die Vergänglichkeit keine Bedrohung mehr ist.

    Man unterscheidet zwischen ...

    Nee, nicht wirklich, wer unterscheidet bei Menschen Sensibilität, Hochsensibilität oder Hochsensitivität? Ich wurde auch schon in diese Schublade gesteckt, aber ich bin wieder heraus gehüpft, denn ich bin wie alle Menschen mal unsensibel, mal sensibel und mal hochsensibel, da brauche ich kein Etikett, was über Menschsein hinaus geht. Ich bin überzeugt, jemand, der sich für besonders hochsensibel hält, hat sich das eingebildet, weil es Experten gibt, die in diese Schublade stecken. Hochsensibilität als Diagnose ist falsch, sie schafft höchsten wie eine selbsterfüllende Prophezeiung den Glauben daran und das macht einige Probleme.

    Wo ist das Problem, wenn ein Mönch eine Beziehung zu einem anderen Menschen eingeht und deshalb die Mönchsweihe verlässt? Das hat nicht mehr mit dukkha zu tun als alles Andere auch. Ich knie mich in diese menschlichen Umstände nicht so hinein, lebe zwar auch im Allgäu, habe aber keine persönliche besondere Nähe zu den Menschen über den Buddhismus hinaus. Ich begrüße es eher, dass Nyanabodhi als direkter Schüler von Ayya Kehma seinen persönlichen Weg geht, egal welchen. Einen besonderen Grund von Betonung des dukkha sehe ich da nicht. Es geht um die menschliche Entwicklung auch im Buddhismus wie überall auf der Welt.

    Ayya Khema eine sehr interessante Frau und Lehrerin, denn sie konnte mit einfachen Worten über das menschliche Verhalten durch den Buddhismus geprägt erzählen. Habe sie ausgiebig studiert, mit allem, was von ihr überliefert ist, denn das Waldkloster, in dem sie zum Schluss lebte, befindet sich hier im Allgäu nicht weit von meinem aktuellen Aufenthaltsort. Ihren Nachfolger im Buddha-Haus, ein langjähriger Schüler Nyanabodhi kenne ich persönlich.

    Auch ganz in der Nähe ist Anenja Vihara ein Theravada Nonnenkloster mit eher jungen Frauen, auch hier gibt es eine Ayya. Sie stehen manchmal auf dem Wochenmarkt, um Essensspenden zu sammeln. Das Video von Ayya Khema über dukkha ist wirklich sehenswert, denn sie schildert den Begriff so gut nachvollziehbar, wie man es nur selten hört.

    Wenn der Giersch jedes Jahr wiederkommt, sind nicht die Ursachen behandelt, ein weit verzweigtes unterirdisches Wurzelwerk, sondern nur die Oberfläche. Jedoch dukkha kann man nicht in der Ursache behandeln und dann ist es weg, das ist kein Unkraut, was die Kulturpflanzen verdrängt, dukkha ist Bestandteil des Lebens, ohne Vergänglichkeit, Schmerz bei Fehlern oder Stress bei beeinträchtigten Gefühlen kein Dasein. Es lässt sich lindern und punktuell ausgleichen, aber weg bekommt man die Vergänglichkeit, das Leid nicht. Vielleicht wenn man Dalai Lama ist und so viele Diener zur Unterhaltung hat, dass man an diesen Punkt nie kommt oder man ist Buddha mit Erleuchtung, aber als Mensch der westlichen Welt hat man das alles nicht und kommt um das Leiden am Dasein nicht drumherum. Natürlich kann man die Ursachen von Schmerz ergründen, soll man sogar, denn der Schmerz ist ein Hilfeschrei des Organismus, der auf eine grundlegende Störung aufmerksam macht, der sollte man sich widmen, um nicht noch kränker zu werden. Wenn also dukkha das Leben so sehr beeinträchtigt, dass es selbstständig nicht mehr lebenswert erscheint, dann sollte man sich an die Ursachen von dukkha machen und sie aufarbeiten. Ein Aufarbeiten der eigenen Lebensgeschichte ist stets förderlich.

    Es ist schon richtig, nicht der Schmerz (dukkha) ist das Problem, auch wenn es noch so weh tut, sondern die Ursache. Wir hatten es beim Kopfschmerz schon, ein Schmerz mit konkreten Ursachen und diese gilt es zu behandeln. Da ist auch 'was im Buch geschrieben steht' nicht der Weisheit letzter Schluss, sondern was ich an mir ausprobiere, was für mich die Lösung ist. Das kann das völlige Gegenteil von dem sein, was ein Heiler sagt, mein innerer Arzt ist die Instanz, zumindest muss ich es ausprobieren. So ist es bei den Ursachen von dukkha ähnlich, es gibt kein immer funktionierendes Gesetz, es gibt auch kein Zitat von Buddha, was immer zutrifft, jedes individuelle Bewusstsein hat einen eigenen Weg, wie mit dem 'Schwer zu ertragenen' umzugehen ist. Ich stimme der Aussage zu, ist dukkha zu Ende, ist das Leben zu Ende, ein Leben ohne Vergänglichkeit gibt es nicht, weder in Asien, noch in Europa.

    Hallo Anna Panna-Sati,


    habe Deine Reaktion gelesen, sehr nett, jedoch als älterer Mann gehe ich mit dukkha etwas rigoroser um und versuche Dinge, die schwer zu ertragen sind, anzunehmen und nicht auszumerzen, ich hätte auch keine Chance, es würde mich kaputt machen. So ist die Frage weniger, wie gehe ich mit jemandem um, der leidet, sondern viel mehr, wie geht das Selbst mit dem Leid um. Wenn sich das jeder fragt und eine Antwort findet, ist viel geholfen. Buddha ist als Lehrer, als Therapeut überliefert, er wollte seine Erkenntnisse an andere Menschen vermitteln, er konnte das nur, weil er für sich das Erwachen erlebt hat und so an sich viele Lösungen von Problemen erfahren konnte. Es gilt ein kleiner Buddha zu sein und an sich die Lösung zu finden.

    "So lässt sich den Mitmenschen mit einer gewissen Gelassenheit gegenübertreten: Nehmen wir uns alle nicht zu ernst, es gibt hier nichts dauerhaftes zu gewinnen."


    Das ist wohl so, aber es hilft im Menschlichen auch nicht weiter, denn es ist möglich eine überlebensgroße Statur zu errichten, die dann lange überdauern soll. Viele Herrscher haben das getan und dabei einfache Leute verschlissen, aber auch als Einzelner kann man den Wunsch hegen, ein überlebensgroßes Gebilde zu installieren, dass einen überlebt. Buddha mit seiner Erleuchtung ist zweifelsohne so eine Gestalt, er lebt heute noch in unseren Köpfen. Es gibt nichts dauerhaft zu gewinnen, aber es gibt die Illusion sich unsterblich zu machen oder wenigstens eine Weile nach dem Tod zu überdauern. Im Christentum ist das fest verwurzelt und ich vermute, dass die Westeuropäer, die sich dem Buddhismus widmen, nicht frei davon sind. So kommt es, dass verbal gekämpft wird, um das lange andauern, um das Konservative, auch im Gedankengang und das Jetzt und Hier der Achtsamkeit nebensächlich wird. Zumindest das erkannt werden im Leben soll dauerhaft bis zum Tod erhalten bleiben und am besten darüber hinaus. Es geht eindeutig um etwas in der Kommunikation mit der virtuellen Welt und das heißt nicht dukkha verringern, es heißt eher dukkha zu nutzen, um sich zu etablieren.

    Das habe ich in anderen Internetforen auch schon festgestellt, jemanden in der virtuellen Welt für dumm zu erklären, um sich selbst bessere Geltung zu verschaffen ist häufige Praxis, vor allem dann, wenn jemand über eine unliebsame Wahrheit schreibt. Daran kann man erkennen, im buddhaland schreiben Menschen genauso wie an anderen online Orten auch. Buddha war erster Psychotherapeut, entsprechend ist seine Lehre. Wenn man sie beherzigt, kann man zum Erwachten werden, ihn erkennt man durch bescheidene Zurückhaltung und Weisheit, also kann man ihn kaum in einem Internetforum antreffen, egal wie verschachtelt die Formulierungen sind.

    Eine virtuelle Welt, in der wir uns hier befinden, ist ohne dukkha unvorstellbar. Wie geht man mit negativen Gefühlen um? Man nimmt sie bewusst wahr und lässt sie abperlen, um dann die entstandene Leere mit positiven Empfindungen aus dem Leben zu füllen. Real ist die Meditation der beste Prozess dafür, jedoch ist das virtuell nicht sichtbar. Dieses Smileys _()_ ist ein kläglicher Ersatz.

    Der entscheidende Aspekt bei Kopfschmerz ist nicht der Wille, dafür ist es zu spät, wie beim akuten Schmerz allgemein, sondern die Antwort auf die Frage, woher kommt er. Jeder Schmerz, jedes Leid im Organismus hat eine ursächliche Voraussetzung, irgendwo ist irgendwann etwas schiefgelaufen und das gilt es zu korrigieren. Tablette einschmeißen o.k. der Schmerz, dukkha ist weg, aber nur für den Moment, dann kommt es wieder. Der Schmerz ist ein Hilfeschrei, bei buddhistischen Menschen genauso wie in der westlichen Welt, da sollte man die Ursachen ergründen, um eine wirkliche Lösung, ein Loslassen zu ermöglichen. Dukkha ist nicht einfach nur in der Welt, es sind Prozesse vom Lebensbeginn zum Leid und vor dort zur Erfüllung, bis es dann endet.