Beiträge von Weltling

    Das mag ja sein, aber Erlebnisse dieser Art werden auch durch andere Dinge ausgelöst, Sport bis an die Grenzen, Drogen, die erwähnten Nahtoderfahrungen usw. Die Frage ist doch, wieso diese persönlichen Erfahrungen in einen Heilsweg eingebettet werden müssen und die Betroffenen sie nicht für sich behalten. Dann würde ich genau hinschauen, was das für Effekte in ihrem Leben hatte (außer, damit hausieren zu gehen) und von da aus Rückschlüsse auf die Bedeutung dieser Erfahrung ziehen.

    Da gehe ich voll mit dir mit. Sowohl bei der Aussage, dass solche Erfahrungen auch auf andere Weise zu Stande kommen können, als auch dass das einzig entscheidende ist was sie im Alltag dauerhaft für Veränderungen bewirkt haben. Ich habe schon den starken Verdacht das Menschen durch tiefe Jhana Erfragungen immer wieder Einsichten in die drei Daseinsmerkmale gewinnen. Und das kann dann ja schon bedeutsam für die Entwicklung dieser Person sein. Ich meine immer wieder bei Menschen eine große Zurückhaltung zu spüren über solche Erfahrungen zu sprechen. Oder sich bei solchen Themen aus der Deckung zu wagen. Und auch du sprichts von „hausieren“ was ich als negativ konnotiert auffasse. Warum ist das so? Warum redet man nicht über solche Dinge wie Jhana Erfragungen und andere Gipfelerlebnisse? Ich bin sicher es gibt gute Gründe dafür, sie sind mir nur nicht wirklich klar.


    Mit anderen Worten, da hilft sowieso nur Cherrypicking, aber wenn sogar diese Romanfigur selbst, die da beschrieben wird, noch mit dem 8. jhana keine höchste Erkenntnis verbindet, warum sich dann gerade darüber den Kopf zerbrechen?

    Warum auf Berge steigen? Weil sie da sind!


    Ich vermute, dass das Praktizieren der Jhanas eine gute Konzentrationsübung

    darstellt. Und ein bisschen Gamification kann die Motivation erhöhen. Aus meiner Sicht spricht also nichts dagegen sich damit zu beschäftigten. Starke Konzentrationsfähigkeit kann ja durchaus sehr praktisch und hilfreich sein.

    Hallo, vielleicht kann mir jemand bei der Einordnung von Meditationserfahrungen helfen, auch wenn diese schon deutlich in der Vergangenheit liegen und nichts mehr mit meiner aktuellen Meditationspraxis zutun haben. Vor allem bei meinem ersten intensiven Meditationsretreads sind diese immer wieder aufgetaucht. Mit zunehmender Konzentration fing es an mit so etwas wie Weltraumflügen, mit vorbeiziehenden Sternen oder Wirbel in die hineingeflogen wurde. Als die Konzentration noch stärker und stabiler wurde tauchten dann komplexe 3D-Objekte auf die sich fast immer irgendwie in Rotation befanden, dahinziehende Planeten etc. Hat mich alles sehr an die Beschreibungen von Psychedelika-Konsumenten erinnert.


    Ich bin den Bildern nicht gefolgt und habe auch nicht versucht sie willentlich zu erzeugen. Ich habe einfach weiter praktiziert. Ich empfinde Meditation als zu wertvoll als bloß in angenehmen Gefühlen oder spektakulären Bildern abzuhängen. Als ich dann mit der Zeit immer zuverlässiger diese Mediationstiefen erreichen konnte tauchten diese Bilder immer weniger auf. Ich hatte jedoch das Gefühl /die Theorie, dass man diese Welten auch willentlich besuchen könne und / oder Aufrecht erhalten. Nur ich nahm und nehme an, dass sie einen Irrweg darstellen, welche einem vom Vorrankommen und Erreichen von tatsächlicher Einsicht abhält.


    Wie nennt man diese Erscheinungen?


    Wie ist der empfehlenswerte Umgang damit? Stellen sie tatsächlich wie von mir vermutet eine „gefährliche“ Versuchung dar?

    Er sucht automatisch die Verfeinerung. Das kann später willentlich vollzogen werden aber in den höheren Vertiefungen ist das am Anfang nicht möglich, da sich niemand nur annähernd Raumunendlichkeit oder Bewußtseinunendlichkeit vorstellen kann.

    Das klingt sehr logisch und macht für mich einiges klarer. Danke für den tollen Beitrag.

    Ich habe das Buch von Leigh Brasington Das-Glück-der-Meditation hier liegen, bin aber bisher nicht über die Einführung hinaus gekommen. Dies hatte pano auch schon empfohlen _()_ . Es zeichnet sich für mich zunehmend das Bild, dass um weiter zu kommen, man das aktuelle Jhana schlicht immer weiter vertiefen muss und der Rest wird dann schon geschehen…:mediw: das ist ja auch das was du schreibst.

    Lux Danke für den Link ich habe es bisher ca. 2/3 gelesen und ich muss sagen auch mir ist in dem Buch einiges komplett unklar vor allem ab der ersten Hälfte. Auf jeden Fall wird in dem Buch eine völlig andere Definition von Vipassana-Jhanas gegeben als ich sie von Ayya Khema kenne bei ihr wird das 5. bis 7. als Vipassana-Jhanas bezeichnet. Bei Ingram haben die Vipassana-Jhanas nicht viel mit den (Shamatha) Jhanas aus meiner Frage zu tun. Spannende Thematik, aber auch irgendwie weit weg, bzw. schwer greifbar für mich.


    Was den Übergang vom 7. zum 8. jhana angeht so gibt es keine große Beschreibung in Ingrams Buch lediglich zwei Sätze:

    Zitat

    Wenn der Meditierende das nächste Jhāna zu erreichen wünscht, dann hängt er einfach in der
    Nichtsheit herum, bis er gelangweilt mit dieser ganzen Wahrnehmung ist und versteht, dass sogar Wahrnehmung irgendwie störend ist.

    So wird der Geist schließlich von allein zu dem Zustand mit dem verkomplizierenden aber durchaus angemessenen Titel „Weder-Wahrnehmung-noch-Nicht-Wahrnehmung“ (hier nun aufgrund der Kürze 8. Jhāna genannt) voranschreiten.

    Bewusstseinsunendlichkeit ist 6 und da ist die Sache auch noch klar, da gibt es noch etwas das man fallen lassen kann, um die 7 zu erreichen. Aber bei der 7 tue ich mich schwer, wie lässt man Leerheit fallen? Wie geht man einen Weg der nicht bewusst und / oder absichtlich gegangen werden kann? Wie sieht dieser Weg aus?

    Mir geht es auch gar nicht so sehr um eine Beschreibung der einzelnen Stufen sondern darum wie der Übergang gelingt und das speziell von dem 7. zur 8.


    So gelingt zum Beispiel der Übergang von dem 1. zum 2. Indem man die Konzentration auf das bisherige Objekt fallen lässt und sich stattdessen auf die meditative Freude richtet. Oder vom 4. zum 5. Indem man den Gleichmut in den Hintergrund treten lässt und sich auf eine „Weitung der Wahrnehmung“ und ein „Aufsteigen“ einlässt. Bis die „Weitung“ schließlich zur Wahrnehmung einer „unendlichen Weite ohne Konturen“ wird.


    Ich habe Ideen dazu, wie der Übergang vom 7.zum 8. Ablaufen könnte mir fehlt es aber an eigenen belastbaren Erfahrungen dazu. Und was ich bisher in Büchern oder Texten darüber gelesen habe empfinde ich als nur schwer greifbar bzw unzureichend.

    super spannend. :) Danke! _()_ Muss mal schauen ob ich irgendwo das komplette Paper herbekomme. :?

    Wobei es über meine Frage weit hinaus geht. Mich interessiert der Übergang vom Nichtsheitgebiet (7.Jhana) zu Weder-Wahrnehmung-Noch-Nichtwahrnehmung (8.Jhana).

    Hier wird auch viel von dem Erlöschungszustand (9.Jhana) gesprochen bzw. es verschwimmt alles etwas. Vermutlich ist 8.Jhana und 9.Jhana auch gar nicht mehr so klar voneinander trennbar. Vermutlich ist das 9. einfach noch einmal viel tiefer …

    ich erkannte, dass es die Dualitaeten leben/tot sein und Existenz der Dinge/Leerheit der Dinge nicht gibt. Ich hatte jegliche Angst vor allem verloren. fuehlte ich mich vom Geist her hellwach, glasklar und von messerscharfem Verstand.

    Na das hört sich doch nach einer eindrucksvollen und wertvollen Einsicht an :) Wie schön das du diese hattest.

    Das ist ja immer das Problem bei Sprache, dass sie unvollkommen ist und so habe ich in deine Erzählung Dumpfheit hinein interpretiert wo du keine empfunden hast...

    nuk Danke für deinen Beitrag _()_ für mich hört sich deine Beschreibung nach einem Zustand hervorgerufen durch Dumpfheit an. :? Ich habe früher aus Unwissenheit Jahre lang auf Dumpfheit trainiert/meditiert und da durchaus sehr angenehme und friedliche Zustände erreicht. Aber ich habe auch irgendwann erkannt das dies nirgendwo hin führt.

    Wie soll man denn wissen ob solche Schilderungen aus tatsächlicher Erfahrung stammen? Mir scheint dass diese Erfahrung sehr selten ist.

    Nun wenn sie hilfreich sind voranzukommen und sie eines Tages dazu beitragen das 8. Jhana zu erreichen wird man wissen das sie wahr waren. Es geht mir um neue Impulse und Denkanstöße. Vielleicht eine neue Blickweise auf das Thema welche ich bisher nicht hatte.


    wie GPT auch richtig sagt

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass das was GPT sagt sich gut anhört es aber oft (subtiler) Unfug ist. Ich bin da mittlerweile (vor allem was buddhistische Themen angeht) sehr vorsichtig geworden.



    was wir "Erleuchtung" nennen.

    Ich würde das 8. Jhana nicht mit Erleuchtung gleichsetzen. Die tieferen Versenkungsstufen gehen oft mit Einsichten einher, aber auch Einsichten sind noch keine Erleuchtung. Außerdem müssen Einsichten auch nicht zwangsläufig auftreten(auch wenn sie warscheinlich sind)

    selbst eine Hand voll Schwalben, macht noch keinen Sommer

    nein ich meine keinen Tiefschlaf noch ist da Schläfrigkeit, weder davor noch danach, vorhanden. Ich bin mir sehr sicher, dass es diesen Zustand tatsächlich gibt. Das Thema empfinde ich allerdings als schwer greifbar und ich glaube man kann sich da schnell in falschen Vermutungen oder Phantasien verrennen. Deshalb auch mein vorrangiges Interesse an Schilderungen persönlicher Erfahrungen in dem Bereich.

    Danke für deine Antwort. _()_ Ich habe den Eindruck ich hätte mich etwas präziser ausdrücken sollen :?


    Ich meine den Übergang von einem Zustand in dem sich Körper und Geist aufgelöst haben, es keine „ich-Identifikation“ mehr gibt und es auch keine Trennung mehr von irgendetwas (von mir bezeichnet als 7.Jhana)


    zu einem Zustand zu dem man gefühlt nichts mit hinüber nehmen kann und auch nichts wieder mit zurück bringt. An den man sich nicht erinnern kann. Lediglich der Übertritt und das Zurückkommen wird erinnert. Einen Zustand wo es somit dann auch keinen „Beobachter“ mehr gibt (von mir bezeichnet als 8.Jhana).


    Nicht zu verwechseln mit dem Versinken in Dumpfheit das ist etwas völlig anderes.

    Hallo


    Ich interessiere mich für (persönliche) Erfahrungen rund um das 8. Jhana. Der Weg bis zum 7. Jhana lässt sich auf gewisse Weise „willentlich“ beschreiten. Ab dort scheint es jedoch anders zu sein. Die 8. Vertiefung ist ein Zustand ohne „bewusste Wahrnehmung“. Und so wird es schwierig bzw. unmöglich diesen Schritt mithilfe des „bewussten Geistes“ zu gehen.

    Ich vermute hier parallelen zum Prozess des Einschlafens. Auch dies lässt sich nicht mit dem bewussten Geist bewerkstelligen, weil ein unbewusster Zustand angesteuert wird. Man kann sich stark auf sein Ziel konzentrieren und alle möglichen Versuche unternehmen und man wird sich vom Schlaf nur noch weiter entfernen. Vermutlich hat dies jeder schon einmal erlebt. Und doch ist es beim Einschlafen, so dass man dann doch etwas machen kann. Man kann die richtigen Bedingungen schaffen und man kann den Geist in die richtige Richtung „schupsen“, auch wenn man schlussendlich alle Bemühungen fallen lassen muss, wenn man nicht die Nacht lang wach bleiben will.

    Ich frage mich, ob es beim Übergang Wachen<>Schlafen Parallelen gibt zu 7.Jhana<>8.Jhane. Und was man tun kann, um den Geist auf die richtige Spur zu „schupsen“, um die 8. Vertiefung zu erreichen.


    Also wenn da jemand Erfahrungen teilen mag, wie es bei ihm/ihr funktioniert es würde mich sehr interessieren 😊

    Ich will einmal meine Erfahrungen mit der Gruppe in Arnsberg schildern vielleicht ist das ja noch einmal eine interessante Perspektive. Auch wenn der Thread schon älter ist. Ich habe jahrelang allein praktiziert und war ebenfalls skeptisch. So hat es mehrere Jahre gedauert, bis ich mir das Buddhistische Zentrum in Arnsberg einmal angesehen habe. Ich habe zudem kaum Erfahrungen mit anderen Triratna-Zentren und kann somit nur über meine Erfahrungen in Arnsberg sprechen, welches ich mittlerweile regelmäßig besuche. In meinem Erleben wird mit der Vergangenheit von Triratna ehemals FWBO und den Vorwürfen gegenüber des Gründers Sangharakshita sehr offen umgegangen. Die „spirituelle Leitung“ in Arnsberg hat mir gegenüber aus Eigeninitiative darüber gesprochen und mir einen Bericht eines Überlebenden als Lektüre empfohlen. Mir wurde von einem Sangha-Mitglied, welches sich stärker an die Gemeinschaft Triratna binden wollte, beichtet, dass in diesem Prozess ebenfalls ein Gespräch über eben diese Themen von der „spirituelle Leitung“ initiiert wurde. Auch habe ich mitbekommen wie das Thema während eines offenen Abends einmal aufkam und gemeinsam darüber gesprochen wurde. Aus meiner Sicht sind die Menschen in Budhistischen Zentrum in Arnsberg sehr bemüht kritisch und konstruktiv mit der Vergangenheit umzugehen. Irgendwelche Missbrauch begünstigende Strukturen sind mir bisher nicht aufgefallen.


    Zu sagen bleibt natürlich, dass Triratna weltweit Gruppen hat und ich nur eine beschränkte Perspektive vor allem auf Arnsberg habe. Vielleicht ist der Umgang mit der Vergangenheit und der Lerneffekt aus eben dieser auch immer abhängig davon welche Menschen vor Ort das Zentrum leiten.

    Hallo


    Mir ist die genaue Trennung von Kshanti (Geduld) zu Upekkha (Gleichmut) nicht ganz klar. Der Fokus scheint mir unterschiedlich zu sein doch fließen die Bedeutungen in meinem bisherigen Verständnis ineinander.


    These: Uppekkha beinhaltet eine tendenziell nicht-dualistische Sicht auf die Welt während Kshanti in einer eher dualistischen Weltsicht verortet ist, beziehungsweise auch in einer solchen bestehen kann. Kann man das so sagen?


    Ich hoffe ihr habt Wissen zu der Thematik welches ihr mit mir teilen könnt :)

    Von daher könnte ich mir eine Pilgerreise auch als eine Art Spendenlauf vorstellen. Ich wertschätzte einen Ort indem ich mich zu ihm aufmache. Ich nehme mir für jeden Kilometer einen Betrag vor und bringe dass dann dem Ort zu seiner Aufrechterhaltung.

    Ich finde das eine interessante Idee, welche ich so noch nicht hatte. :like:


    Meine Gedanken gingen bisher eher in die komplette andere Richtung. Pilgern ohne Geld und möglichst wenig Besitz. Ich finde die Vorstellung attraktiv auf das Wohlwollen und die Unterstützung anderer angewiesen zu sein. Ich habe die Fantasie, dass dies die Anhaftung an Ich und Mein aufweicht. Kaum etwas zu besitzen und auf andere angewiesen zu sein ist ein Frontalangriff auf das Ego. Das Ego und die Ich-Anhaftungen abzuschmelzen, halte ich für sehr lohnend.

    Was denkt ihr zu dieser Art des Pilgerns?

    In dem Zusammenhang habe ich noch diese zwei Beitrage von void gefunden. Das macht das Ganze auch noch einmal etwas klarer für mich:

    Zitat

    Die Freiheit von, das Leersein von, "Ich" und "Mein", so wird Leerheit in der Sprache des Buddha verstanden.

    Diese Beschreibnung von Shunyata, vor allem dieser Satz, höt sich für mich sehr nach Anatta an. Nach dieser Beschreibung erscheint mir Annata und Shunyata auf den erstem Blick ziemlich synonym :?


    Zitat

    Was immer ihr euch an physischen und mentalen Phänomenen nur vorstellen könnt, kann in dieser "Leerheit" vorhanden sein – nur eben "Ich" und "Mein" nicht.

    :? ist Shunyata = Anatta + das Potenzjal für alle vorstellbaren physischen und mentalen Phänomene ?


    kann man das so einfach sagen oder ist das falsch:?:  

    OT: Ja für eine Begriffsklärung / Abgränzug von Shunyata zu Anicca Anatta und dem Bedingten-Entstehen, spielt es vermutlich keine so große Rolle ob man einer Wolke nun "Leben" zuspricht oder nicht. Aber ich habe einen begrenzten Horizont und es bleint eine Restwarscheinlichkeit das ich irre ...

    Ich danke dir für deine Einschätzung und Blickwinkel auf die Thematik, aber ich habe das Gefühl wir sind mitlerweile etwas vom Thema abgekommen und würde es gern dabei belassen :)