Beiträge von Dharma-chakra

    Smaragd:

    ich kenne die geschichte mit angulimala so, dass der buddha einfach auf ihn zugegangen ist, ohne furcht, und das hat den räuber zutiefst beeindruckt.


    Ich habe es auch nur gelesen. Aber im Endeffekt wird es wohl darauf hinausgelaufen sein.


    Smaragd:

    milarepa hat meiner meinung nach nicht türmchen bauen müssen, um eine schuld abzutragen. wie auch? was ist der bau von türmen im vergleich zu menschenleben? ich denke, er hatte einfach noch lange nicht die richtige haltung, um für die belehrungen bereit zu sein. vielleicht "wollte" er noch zu sehr, vielleicht war er eben nicht bereit "zu sterben"?



    Milarepa hatte nicht die richtige Haltung, sicherlich. Aber diese Haltung war davon geprägt, was er zuvor tat und dachte. Vielleicht war seine Haltung geprägt von Stolz, Verbiesterung, Rache und durch das sinnlose Türmchenbauen wurden diese Energien erschöpft – quasi abgetragen. Auf diese Weise war er offen genug, die Lehren zu empfangen. So gesehen könnte man auch von Abtragen sprechen.


    Je ernster man seine Gedanken nimmt, desto mehr Karma erzeugen sie. Karma schlägt sich im Außern und Inneren nieder. Im Inneren sind es Gewohnheiten und Einstellungen.

    Ob Milarepa die Leute, die ihn betrogen haben, tatsächlich getötet hat oder ob diese Leute an ihrer eigenen Niedertracht zugrunde gegangen sind, will ich mal dahingestellt lassen.
    Aber allein schon durch seine intensiven Wünsche, dass dies geschehen möge, hatte er negatives Karma angesammelt.
    Als er bei seinem Lehrer Buddhismus studieren wollte, ließ der ihn monatelang Türme bauen und anschließend wieder abreißen.
    Irgendwann war er so entnervt, dass er an Selbstmord dachte. Erst dann hat ihn sein Lehrer unterrichtet. Auf diese Weise hatte er sein negatives Karma abgetragen.


    Angulima soll z.b auch ein Mörder gewesen sein. Er lebte als Räuber und Wegelagerer und hatte bereits 999 Leute getötet.
    Jedem seiner Opfer hatte er einen Finger abgeschnitten und sie auf einer Kette aufgereiht. Seine Kette sollte tausend Glieder umfassen.
    Als tausendstes Opfer war der Buddha vorgesehen.
    Er rannte hier ihm her - und es war das einzige Mal in seinem Leben, dass auch der Buddha rannte.....
    Angulima konnte ihn aber nicht erwischen.Stattdessen wurde er zum Buddhismus bekehrt und einer der Hauptschüler des Buddha.
    Es ist auch ein Sutra nach ihm benannt.

    Hanzze:

    Vielleicht magst du noch mal durchlesen um was es geht. "Die vier Arten von Anhaftungen"


    Ja sicherlich die vier Arten von Anhaftungen - Ignoranz.
    Anschließend hast du gefragt:*schmunzel* also wer oder was hat Panik? Wer oder was ist ignorant?
    Diese, deine Frage habe ich versucht zu beantworten.


    Welches Problem hast du nun?

    Hanzze:

    *schmunzel* also wer oder was hat Panik? Wer oder was ist ignorant?


    Auf der Ebene dieser uranfänglichen Panik stellt sich noch nicht die Frage nach dem Wer, da es noch gar kein ausgebildetes Ich gibt. Es ist ein offener Raum, in dem plötzlich diese Panik entsteht. Die Energie kommt nicht mehr mit ihrer eigenen Geschwindigkeit mit, zweifelt sich selber an und schafft dadurch eine blindmachende Wirkung, ähnlich wie Wasser zu Eis gefriert. Dadurch entsteht der grundlegende Boden des Ich, auf dem sich erst später willentliche Handlungen bilden.


    mirco:

    Ignoranz bezieht sich immer und nur auf das Ignorieren der Vier Edlen Wahrheiten.


    Es gibt doch auch viele Leute, die um die 4 Edlen Wahrheiten wissen, aber immer noch unwissend und ignorant sind.


    mirco:


    Bei mir bedeutet Ignoranz absichtliches, bewußtes Nicht-Beachten. Avijjā ist aber erstmal ein unfreiwilliger Zustand.


    Ich glaube, es ist eher umgekehrt. Avija gehört zu Samskara dem vierten Skandha, den willentlichen Gestaltungskräften. Deshalb scheint mir Avija eher eine absichtliche Selbstverdummung zu sein. Wohingegen grundlegende Ignoranz oder Unwisssenheit eher eine Art Erblindung beschreiben könnte.


    Ignoranz entsteht aus einer extremen Panik, keinen festen Boden mehr zu haben.
    Deshalb versucht man einen Boden zu konstruieren und sich an etwas festzuhalten.




    Hanzze:

    Wie kann man das nun in unsere Praxis interpretieren, sie verbessern und verstehen?


    Die Ignoranz verstehen, loslassen und sich der Panik stellen.

    Silberstreif:

    Diese Aussage gab mir sehr zu denken. Haben wir Menschen nicht alle Erwartungen und Verlangen ans Ziel zu gelangen?
    Aber mir ist jetzt bewusst, das es gerade das ist, was dieses Vorhaben behindert


    Der Buddha hat seine Schüler immer wieder dazu angehalten, ihre Intelligenz zu entwickeln.
    Aber er hat auch gesagt, dass man nicht zu intelligent sein sollte, sonst trickst man sich selber aus.
    Zu Beginn kann man ruhig etwas einfältig und buchstäblich vorgehen. Samsara ist schwarz, Nirvana ist weiß und ich möchte Erleuchtung erlangen. - das ist okay.
    Man kann den zweite oder dritten Schrit nicht vor dem ersten machen.

    Ich kann verstehen, dass manche Betroffene etwas dünnhäutig reagieren, insbesondere wenn sie bereits Ausgrenzung und Diskriminierung erlebt haben.
    Dennoch konnte ich in besagtem Text des Dalai Lamas nichts finden, das sich für eine Diskriminierung oder ein Verbot von gleichgeschlechtlichen Beziehungen ausspricht. Ganz im Gegenteil; er sagt:


    Meiner Meinung nach ist es sogar ungerecht – und das ist ein wichtiger Punkt -, daß Homosexuelle manchmal auf gesellschaftliche Ablehnung stoßen, bestraft werden oder ihre Arbeit verlieren.
    Er sagt weiterhin: Homosexualität an sich sei nicht schädlich. Genau das gleiche gilt auch für die Masturbation. Deshalb gibt es überhaupt keinen Grund, Homosexuelle auszugrenzen oder ihnen gegenüber eine diskriminierende Haltung einzunehmen.
    Keines der zehn Fehlverhalten bewirkt, daß man dadurch aufhört, Buddhist zu sein Er kann weiterhin den Weg praktizieren.


    Weiterhin beschreibt der Dalai Lama, dass im Vinayana Pitaka von sexuellem Fehlverhalten die Rede ist: Damit ist vor allem gemeint, dass man einem Menschen nicht seinen Partner wegnehmen darf....


    Das Vinayana ist aber keine Sammlung von göttlichen Geboten, deren Übertretung eine Verdammnis zur Folge hätte. Die ersten zwanzig Jahre gab es überhaupt kein Regelwerk. Das Vinayana ist historisch im Lauf der Zeit aus der Begegnung des Buddha mit seinen Schülern erwachsen und zielte in erster Linie darauf ab, den Mönchsorden zu organisieren und eine hilfreiche Praxisumgebung zu gewährleisten. Diese Regeln sind keine umumstößlichen Dogmen, sondern pragmatische Anweisungen, die in dem jeweiligen Kontext, den Mönchen helfen sollte, ihr Leben und ihre Praxis zu organisieren.


    Eine der geringeren Regeln besagt zum Beispiel, dass man seine Schale nicht unter fließendem Wasser reinigen sollte. Ein Mönch hatte seine Schale an einem Wasserfall gewaschen, wobei sie zerbrach. Um das in Zukunft zu verhindern, hatte der Buddha diese Regel aufgestellt. Deshalb muss man - wenn man dieses gewachsene Regelwerk betrachtet -, auch immer überprüfen, ob es für einen selbst überhaupt relevant ist.


    Der Dalai Lama schreibt dazu: Bevor wir eine Regel kritisieren, sollten wir versuchen, die wahren Hintergründe zu verstehen.

    Manche Leute wachsen durch leidvolle Erfahrungen - und manche gehen daran zugrunde.
    Manche Leute wachsen an positiven Erfahrungen - und manche werden durch Glück selbstzufrieden, leichtfertig und überheblich, was bedeutet, sie und stürzen wieder ab.


    Die Situation ist so, wie sie ist. Machen wir das Beste daraus. Unser Karma hat uns die momentane Lage gebracht; was wir von hier aus tun, liegt an uns.


    Ich denke, im Buddhismus geht es auch nicht um positives oder negatives Karma, sondern darum sich insgesamt aus dem karmischen Kreislauf zu befreien.
    Egal ob Glück oder Unglück, alles wird zum Pfad.


    Klar, ist man manchmal ziemlich bedient. Aber man macht einfach immer weiter - was bleibt einem auch anders übrig.
    Ein Trost ist: Keine der Situationen ist beständig, weder negative noch positive.

    Teira:

    Vorgeben, jemandem helfen zu wollen und sich dabei als etwas besseres zu fühlen, ist nur eine versteckte Form von Gewalt.


    Was genau meinst du damit ??


    Nun, im Buddhismus macht man keinen großen Wirbel darum, wenn man jemandem hilft. Man tut einfach das, was getan werden muss, ohne für sich irgendwelche Bestätigungen daraus abzuleiten - wie z.B was bin ich doch für ein toller Mensch, weil ich diesem armen Würstchen helfen konnte – so etwas wäre nur arrogant.

    Teira:

    mmm aber wie ist das denn mit denjenigen die jetzt im Rollstuhl sitzen und auf Hilfe angewiesen sind.... weil ich hatte irgendwo mal gehört das eine Behinderung eine Bestrafung ist für den Menschen das er im vorherigen Leben irgendwas schlimmes getan hat und das die aufgrund dessen im Land dann er verachtet werden... stimmt das?? Oder werden die da als ganz normale Menschen angesehen und das denen dann mit Liebe und Zuwendung geholfen wird auf deren Lebensweg??


    Vorgeben, jemandem helfen zu wollen und sich dabei als etwas besseres zu fühlen, ist nur eine versteckte Form von Gewalt.

    Es soll ein endgültiges Erlöschen geben. Angeblich ist das dem Buddha widerfahren und vermutlich auch anderen.
    Da Samsara Lücken und das Ich keine wirkliche Kontinuität hat, ist es immer möglich auch ein vorübergehendes Erlöschen zu erleben – quasi eine Art Vorgeschmack, der uns bei der Stange hält.


    Persönliche Erfahrung? Das endgültige Erlöschen habe ich noch nicht erlebt. Aber es gab Momente, insbesondere wenn ich viel praktiziert hatte, in denen ich das Gefühl bekam, einen Hauch von Befreiung zu erleben. Es war eine Erfahrung, die aus einer Richtung kam, aus der ich sie niemals vermutet hatte, etwas was ich niemals für möglich gehalten hätte. Wie eine Libellenlarve, die Jahrtausende im Tümpel schwamm und nun den Kopf aus der Brühe reckt und den Himmel erblickt. Eine solche Erfahrung kann ein paar Stunden anhalten, aber je länger, desto schmerzhafter ist es, wenn sich das Räderwerk wieder in Gang setzt.
    Dennoch, die Wasseroberfläche ist nicht so weit weg, wie wir vielleicht glauben.


    Anderseits sollte man auch keinen großen Wirbel darum veranstalten. Zum einen ist es eine vorübergehende Erfahrung und zum anderen ist unsere Inspiration nicht die Verheißung von Gottes Königreich. Unsere Inspiration ist die Ent-Täuschung, etwas das sehr gesund und bodenständig ist und verhindert, dass wir auf irgendeinem euphorischen Trip abfahren.


    Erdmaus:

    Andere Lebewesen haben auch kein Ich-bewusstsein und leiden sicher trotzdem. Ich-Bewusstsein haben ja nur wenige höher entwickelte Säugetiere und einige Rabenvögel, welche sich dann auch im Spiegel erkennen. Andere Lebewesen laufen einfach ohne "Ich" herum, schreien aber genauso wenn man ihnen aufs Schwänzchen tritt. Vermutlich leiden sie auch dabei.


    Alle Wesen im Samsara haben ein Ich-Bewusstsein – egal ob Höllenwesen, Götter, Tiere oder Menschen. Menschen haben darüber hinaus die Fähigkeit, zu reflektieren und können bis zu einem gewissen Punkt karmische Zusammenhänge erkennen. Darum können sie die Lehre hören,sie praktizieren und sich befreien.
    Die Logik ist hier: Wenn du dich vom Leiden befreien willst, musst du dich von dem befreien, der leidet. Wenn derjenige erloschen ist, der leidet – erlischt auch das Leiden.

    monikamarie:


    Hi Dharma-chakra,
    ich gebe Dir recht, als Gedanken ja Gefühle auslösen - z. B. die Freude über ein zu erwartendes Erbe :lol: oder die Angst, es nicht zu bekommen, die Freude der zu erwartenden Erleuchtung oder die Sorge, durch unheilsame Gedanken, sie nicht zu bekommen ... Gefühle und Gedanken sind miteinander verknüpft, deshalb kann ich sie ja auch verändern.


    Liebe Monika


    Ich habe gelernt: Gefühle sind Gedanken. Sie sind auch nur Gedanken, wie alle anderen Gedanken auch. Sie entstehen und vergehen.

    Ich glaube, ihr führt eine Phantomdiskussion.
    Den Begriff „Gefühl“ im Sinne von Emotionen gibt es im Buddhismus nicht.
    Emotionen sind einfach Gedanken.
    Es gibt z,B. Gedanken wie: Freude, Entzücken, Humor, Güte, Mitgefühl oder auch Furcht, Groll, Hunger oder Starrsinn.
    Weises Nachdenken führt zu Befreiung, unweises Nachdenken zur Gefangenschaft.

    Knochensack:

    Buddha hat Mara nicht vertrieben, nicht kontrolliert, nicht weggeschoben, er hat ihn gewähren lassen und saß regungslos und so löste sich Mara auf.
    Und ich würde Gefühle und Mara nicht gleichsetzen.


    Knochensack


    Er ließ ihn nicht nur gewähren, er hieß den Pfleilhagel, den Mara auf ihn abschießen ließ, sogar willkommen – so verwandeln sich die Pfeile in Blumen und regneten auf ihn nieder.
    Auf diese Weise hatte er die Macht Maras gebrochen, weil Mara vom Konflikt und Kampf seine Nahrung bezieht.


    Ja, sicherlich geht dem ein Gedankenprozess voraus und wenn man den lange genug zurückverfolgt, wird man irgendwann bei der Unwissenheit des Ich landen.

    Liebe Schnappi


    Vielen Dank für deine guten Wünsche


    accinca:
    Dharma-chakra:


    ....und wenn man das Leben zu hassen beginnt oder sich sogar umbringt, fällt man noch tiefer.


    Das kann muß aber nicht sein. ...


    Die Wahrscheinlichkeit für einen Absturz liebt bei 99,87 %.

    accinca:
    Dharma-chakra:

    Auch wenn du mit deinem Schicksal haderst, als Dackel, Schmeißfliege oder Krokodil hättest du sehr viel schlechtere Karten.


    Ja, es gibt immer noch etwas schlechteres Leben.
    Nach unten scheinen da gar keine Grenzen gesetzt.


    ....und wenn man das Leben zu hassen beginnt oder sich sogar umbringt, fällt man noch tiefer.

    Onda:

    Wer da immer nur an den Tod denkt, mach etwas falsch. Verdrängen soll man ihn andererseits auch nicht, schon klar. Aber wer da sagt "Das Dasein ist tot und leer", der pflegt doch einen etwas einseitigen Blick aufs Leben. Oder?


    Onda


    Ja, eine Betrachtung der Vergänglichkeit sollte einen eher inspirieren als entmutigen.


    accinca:
    Dharma-chakra:


    Ohne das Leben könnte man den Dharma nicht praktizieren, deshalb ist es kostbar.


    ? Warum sollte man was nicht praktizieren?
    Ohne das Leben brauchte auch der Dhamma überhaupt nicht praktiziert werden.
    Können wir doch schön das Leiden überwinden darum ist das Leiden kostbar :roll:


    Auch wenn du mit deinem Schicksal haderst, als Dackel, Schmeißfliege oder Krokodil hättest du sehr viel schlechtere Karten.

    Onda:
    Dharma-chakra:

    „Die Welt ist leer und tot“ hab ich jetzt auch noch nicht im Palikanon gefunden.
    Ich vermute, accina wollte auf die drei Merkmale der Existenz anspielen. A.III.137
    Alle Gebilde sind vergänglich. Alles was wir tun, denken, errichten zerfällt und stirbt und ist somit eine Totgeburt.


    Wenn alles vergänglich, nicht-dauerhaft ist, bedeutet das nicht, dass es tot sei. Dinge manifestieren sich, bis die Bedingungen, unter denen sie sich manifestieren können, nicht mehr vorhanden sind. Eine Totgeburt ist etwas anderes. Eine Totgeburt hatte gar keine Chance, sich angemessen zu manifestieren. anicca mit "tot" zu übersetzen, ist eine falsche Auslegung der buddhistischen Lehre, bei der der Blick einseitig auf das Ende der Manifestation gerichtet wird.


    Nun, wenn etwas geboren wird, trägt es dadurch automatisch und unweigerlich den Tod in sich – deshalb der Begriff Totgeburt. Entweder wird die Mutter Zeuge, wie ihr Kind stirbt oder das Kind wird Zeuge, wie die Mutter stirbt.
    Seltsamerweise ist es genau das Leugnen der Vergänglichkeit, das Samsara so mörderisch werden lässt. Ausgehend von der Blindheit für diese Tatsache entsteht das Sicherheitsdenken und der Enthusiasmus auf irgendeinem Trip von Hunger und Hass abzufahren – wie Ratten in ihren Löchern, die sich gegenseitig belauern und fressen.


    Aiko:

    Das Problem ist leider so, dass diese Ansicht - alles ist eine Totgeburt - zu einer Ablehnung des Lebens führen kann und man sich überheblich aus dem üblichen samsarischen Leben absondert.


    Das wäre Nihilismus oder Vernichtungsglaube. Den hat der Buddha verworfen. Ohne das Leben könnte man den Dharma nicht praktizieren, deshalb ist es kostbar.


    „Die Welt ist leer und tot“ hab ich jetzt auch noch nicht im Palikanon gefunden.
    Ich vermute, accina wollte auf die drei Merkmale der Existenz anspielen. A.III.137


    Alle Gebilde sind vergänglich. Alles was wir tun, denken, errichten zerfällt und stirbt und ist somit eine Totgeburt.
    Alle Dinge sind ohne ein Selbst bzw. leer. Das ist die Erfahrung, dass die ganze Geschichte irgendwie hohl erscheint – eine frühe Erfahrung von Ichlosigkeit, die jeder erleben kann – auch die Skinheads.


    Aber wir sind jetzt ziemlich vom Thema abgekommen. Accina hat noch eine andere interessante Bemerkung gemacht.


    Zitat

    Es gibt nicht wirklich eine höhere Entwicklung ohne Tugend.
    Der Abbau der Befleckungen bedeutet die Zunahme an Tugend.


    Ist das nicht ein Hinweis, dass wir bereits immanent tugendhaft sind.
    Das heißt, wenn wir Verblendung Gier und Hass loslassen oder einschränken, käme unsere innere Tugendhaftigkeit zum Vorschein. Deshalb auch die Begriffe: Hasslosigkeit, Gierlosigkeit...
    Sittlichkeit wäre dann ein Werkzeug, das die Befleckungen beseitigt, die unsere Tugendhaftigkeit verschleiert. Die anderen beiden Werkzeuge wären Meditation und intelligentes Lernen.
    Jeder Mensch hätte somit eine innere Gutheit, die er sich erschließen könnte.

    Onda:
    Dharma-chakra:


    „Die Welt ist leer und tot“ könnte auch auf der Glatze eines Skinhead stehen.


    Ja, und wenn du den Palikananon von vorne bis hinten, von oben bis unten, von links bis rechts durchforstest, wirst du einen solchen Satz dort nicht finden.
    Onda


    Ich befürchte doch.... Accina und die Skinheads haben recht.
    Aber das ist noch nicht die ganze Wahrheit.

    accinca:


    Für ein Ich das es nicht gibt, gibt es auch keine Geburt, kein Alter und kein Tod.


    Der Tod des Ich bedeutet nicht den Tod der Welt, sondern den Tod der Halluzination.


    „Die Welt ist leer und tot“ könnte auch auf der Glatze eines Skinhead stehen.

    accinca:
    Dharma-chakra:


    Tod ist nicht die Konsequenz der Ichlosigkeit.


    Was denn? Wenn es ein Ich geben würde, dann wäre ja wohl nicht von Tod die Rede.
    Normalerweise sagt man auch jemand sei tot bzw. gestorben wenn "er" nicht mehr ist.


    Ohne die Unwissenheit des Ich keine Geburt, Alter und Tod.

    accinca:
    Dharma-chakra:

    Das scheint nicht zu stimmen und auch keine Lehre des Buddha zu sein.
    Tod ist die Konsequenz des Ich.
    Todlosigkeit die Konsequenz der Ichlosigkeit.


    Das ist dasselbe.


    Tod ist nicht die Konsequenz der Ichlosigkeit.