Beiträge von nyalaana

    Ansatz A:


    Wen ich meine, dass ich meine eigenen Gefühle beeinflussen kann... dann würde ich das so verstehen:
    Ich habe mir aber einmal vorgenommen dass ich nicht ärgerlich sein will, Ich bemerke dass ich ärgerlich werde, dann versuche ich mir den Ärger nicht anmerken zu lassen, Ich will dass er nicht da ist, dann passiert etwas das man als den Ärger runterschlucken oder aber Verdrängnung nennen kann. Das ist ein Vorgehen, dass ich eigentlich nicht betreiben will, dass ich für mich unnötig halte, vielleichet ist es für mich sogar schädlich? Für einen cholerischen Jugendlichen, der gerne dazu neigt alles und jeden in seine Wutausbrüchen spüren zu lassen, für sojemanden wäre es vielleicht hilfreich.


    Ansatz B:


    Wenn ich bemerke dass ich ärgerlich werde, dann Versuche ich mich zu Fragen: "Warum bin ich gerade ärgerlich?", dann Versuche ich mir ein paar weitere Fragen anzusehen, wie zB: Ist es nur diese Situation die mich gerade ärgerlich werden läßt oder spielen noch andere Vorgeschichten eine Rolle? WIe bin ich gerade körperlich drauf (ausgeschlafen, gestresst, Tage, oder aber normal gut...)? Wie wäre die Situation, wenn der andere und ich genau die anderen Rollen hätten? Also ich das getan hätte was mich gerade ärgerlich macht und der andere müßte das abbekommen. Wie wäre die Situation wenn ich der Vorgesetzte und der andere der Untergeordnete wäre, wie wäre die Situation wenn Ich der Untergeordnete wäre und der andere der Vorgesetzte, wie wäre die Situation wenn wir beide den gleichen Rang hätten? Was könnten Motive des Anderen für das Handeln sein, dass mich ärgerlich macht? etc. Oft fallen mir dann Antworten für manche dieser Fragen ein. Das ganze geschieht meist innerhalb von 1 -2 Sekunden, und wenn ich dann noch einmal auf mein Gefühl schaue, dann ist es so manches mal so, dass ich auf den Zug aufspringen kann, also richtig ärgerlich werde und entsprechend ärgerlich zuirückschieße, oder dass ich bemerke, dass ich garnicht mehr ärgerlich bin, also der Zug schon fast an mir vorbeigefahren ist. Ich bekomme so manches mal eine zusätzliche Wahlmöglichkeit wie ich auf diese Situation reagiere. Das finde ich schön. Wenn das so geschieht kommt es mir nicht so vor als ob ich das Gefühl bewust beeinflußt hätte so wie in Ansatz A, es ist einfach vorbei und kommt dann irgendwie garnicht zur vollen Entfaltung in mir. Es hätte richtig rauskommen können, aber wenn ich nicht will springe ich nicht auf den Zug auf der eh schon fast an mir vorbeigefahren ist. Und dann ist er weg.


    Natürlich gelingt es mir nicht immer so wie in Ansatz B beschrieben vorzugehen, manchmal ist das Gefühl einfach zu stark. Aber man kann sich die Fragen von Ansatz B auch im nachhinein stellen. Wenn es mir gelingt den Zug wie in B beschrieben einfach wegfahren zu lassen, dann bemerke ich, dass ich oft ganz anderes reagieren kann wie "normal" dadurch ergeben sich dann ganz andere Situation, zB dass sich nicht wie normal gegenseitig Wut hochschaukelt, sondern dass eine Situation viel erfreulicher weitergeht.


    Beide Ansätze haben gemeinsam, dass ich in der Situation schon bemerke, dass ich gerade ein Gefühl bekomme, dass gerade ein Gefühl in mir entsteht. Es ist also sicher von Vorteil sich vorzunehmen, dass man seine Gefühle vorzeitiger und bewuster wahrnimmt.

    Advaita:

    Ich verbinde mit dem "Genuss" von Fleisch Schuld. Ein Lebewesen muß sterben (auch wenn im Gesetz gern von einer Sache gesprochen wird :roll: ), weil ich davon essen möchte.


    Grundsätzlich möchte ich betonen, dass ich dafür bin, dass man kein/wenig Fleisch ißt, und keinen bis wenig Alkohol trinkt. Wenn ich unbedingt wollte, dann könnte ich es vielleicht auch durchhalten. Da ich aber noch sehr am Anfang bin, ist es für mich schon schwer genug, eine tägliche formelle Praxis aufrecht zu erhalten. Das ist mir im Moment wichtiger als Fleisch und Alkohol. Ja ich bin nicht perfekt, ich will noch viel üben. Ausserdem bringt mich folgender Gedanke auch immer ins grübeln:
    Wenn ich KEIN Fleisch esse dann sterben Lebewesen für mein Essen. ZB beim Transport, bei der Ernte, die Pestizide die eingesetzt werden bringen auch Lebewesen um etc. Also zu denken wenn man auf Fleisch verzichtet, dass dann keine Lebewesen für mein Essen sterben würden, ich glaube das ist nicht so ganz richtig.


    Das Konzept der Schuld ist nocheinmal einen ganzen eigenen Thread wert. Lade ich "Schuld" auf mich weil ich das ganz normale Leben in der Samsarischen Welt lebe? Oder muss ich einfach erkennen dass meine bloße Existenz für mich und andere Leid hervorruft? Zb für das Tier dessen Fleisch ich esse. Oder der Tod der Tiere die beim Transport, manchmal um die halbe Welt, der ganzen Dinge die ich konsumiere. Die Ausbeutung all der Arbeitenden die die DInge herstellen, die ich benutze.... Nicht jeder wird so fair bezahlt wie hier in der BRD...

    Ich kann leider nichts zur Theravadin-Sicht oder zur Tib. Buddhistischen Sicht zum Thema Alpträume schreiben, ich will aber trotzdem Antworten.
    Ich finde man sollte bei Aplträumen streng unterscheiden. Zum einen ob es einfach "normale" Alpträume sind, oder aber ob es Alpträume sind welche durch ein Trauma wie Kriegserlebnisse, Folter, Vergewaltigung und ähnlich schlimmes verursacht worden sind.
    Wenn ich "Trauma-Alpträume" hätte, weil mir so Gewalt angetan wurde, und jemand räte mir zu Geistesruhe, Tungend und Metta, ich könnte im besten Fall nur Unverständnis aufbringen. Ich könnte jemanden der unter "Trauma-Alpträumen" leidet, nur raten, professionelle psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen.


    Ich habe in meiner Grundschulzeit (Alter wohl so zwischen 10 und 11) massiv unter "normalen" Alpträumen (jede Nacht Alpträume) gelitten. Das ging so weit, dass ich Angst hatte einzuschlafen, weil ich ja wohl doch wieder einen (für mich schlimmen) Alptraum bekömmen könnte. Ich hatte Angst vor meinen Träumen und Angst einzuschlafen. Ich habe mir dann irgendwann einmal gesagt, dass ich keine Alpträume mehr haben will. Leider gibt es keinen Knopf zum Abschalten von Alpträumen. Es half auch nicht mir vorzunehmen garnicht mehr zu träumen. Ich habe mir dann gesagt, dass das Schlafen wichtig ist, der Mensch braucht Schlafen und er braucht auch das Träumen. Es muss möglich sein irgendwie dahin zu kommen, dass ich Schlafen und normal träumen kann, und zwar ohne dass ich Angst vorm Schlafen oder Träumen habe. Weil was wäre es für ein Leben, wenn ich vor so grundlegenden Dingen wie dem Schlafen und Träumen für immer Angst haben müsste? Ohne das kann man nicht gesund Leben. Ich habe dann versucht dahinterzukommen, ob meine Alpträume Gemeinsamkeiten haben. Ich habe bemerkt, dass nicht jeder Traum von Anfang an ein Alptraum ist. Für mich gab es damals 3 "Anfänge" von Träumen. Welche die schlimm anfangen, welche die schön anfangen und welche die normal anfangen. Oft war es dann so, dass Träume welche schön anfingen sich zu Alpträumen entwickelt haben und Träume welche schlimm anfingen nicht zum Alptraum wurden sondern schön ausgeklungen sind. Ich habe mir dann jeden Abend vorm Einschlafen gesagt, wenn ein Traum schlimm anfängt, weiterträumen, wenn ein Traum normal anfängt aufpassen, wenn er sich zum Alptraum entwicklet, will ich aufhöhren diesen Traum zu träumen und wenn ein Traum schön anfängt lieber gleich den Traum beenden. Am Anfang hat das so natürlich nicht sofort geklappt. Aber mit dieser Art mir selbst vor dem Einschalfen vorzunehmen wie ich Träumen will, habe ich es geschafft mit der Zeit weniger und weniger Alpträume zu haben. Ich habe das "keine Alpträume haben" also quasi geübt. Jetzt in der Rückschau würde ich sagen ich habe mich selbst konditioniert, dass ich normal und schön Träumen will jedenfals so dass ich gesund Leben kann und dass ich angstfrei dabei sein kann. Ich wage sogar zu sagen, dass ich meine Alpträume besiegt habe. Ich kann schon seit 30 Jahren wieder normal träumen, wenn ein Traum jetzt schön anfängt, dann kann ich ihn auch schön zu Ende träumen. Ich habe nur noch alle 3 - 5 Jahre mal einen Alptraum, ich würde also sagen sehr sehr selten, und wenn ich einen habe sind die auch nicht mehr so schlimm. An manche meiner damaligen Alpträume kann ich mich immer noch erinnern. Ich träume nun sehr gerne.

    Grund:
    Hanzze.:

    durch eine Vorstellung vielleicht *schmunzel*


    kannst du deine Vorstellung zu einem Satz ausformulieren? 8)


    Ich glaube das tut Hanzze nur sehr ungern... Er stellt lieber eine Gegenfrage und lacht dabei. Er bezieht nur selten eine Position.


    Und ja das ist meine ganz persönliche Vorstellung von ihm.

    Ach Hanzze es macht einfach keinen Sin für mich. Ich geh auch am besten in ne Disskussion im Theravadabereich rein und steige dort in einen Thread ein, zB über Totenbetrachtungen und schreibe was mehrdeutig kryptisches dazu und dann dahinter *hihihi*.. Und wenn dann ne Frage kommt wie ich meinen Beitrag gemeint habe, dann antworte ich mit 3 Gegenfragen.


    Du willst Dich anscheinend nicht festlegen was dein *schmunzeln* hier

    Hanzze.:

    Möge kein Wesen nur einen einzigen Tag ohne Enttäuschung erleben und den Weg zum wahren Glück mit Leichtigkeit selbst finden. *schmunzel*

    bedeutet. Du wolltest in Deinem letzten Beitrag eben nicht klarstellen , dass es nicht als lustigmachen zu verstehen ist, das hättest Du ja genau schreiben können. Ich kann mir also nach belieben raussuchen was es bedeutet:


    -- *Der kryptische Satz mit Mehrdeutigkeit und vielen Verneinungen ist mir toll geglückt. Lach darüber freue ich mich*


    -- *Widmung, das ist eh nur tibetischer Aberglauben, Verdienst und das Widmen von Verdienst existiert eh nicht, wer solchen Aberglauben auch nur anhängen kann darüber lache ich*



    -- *Das wünsche ich allen Wesen, wenn es so kommt dann freue ich mich mit allen Wesen.*


    -- *überlegen lächelnd, wenn die wüssten, ich weiss ja so viel und die noch so wenig*


    --* wenn die wüssten was es wirklich beduetet. so viel zu wünschen, dann würde ihnen das lachen vergehen, haha*

    Hi Hanzze, also Du sprichst eine Widmung aus, und dann schmunzelst Du. Was soll dieses Schmunzeln in diesem Fall bedeuten?
    Ausserdem wenn ich die vielen Verneinnungen richtig verstanden habe wünschst Du den Wesen enttäuschungen? Also Leid. Oder ist eine Enttäuschung kein Leid? Nimmst Du Widmungen ernst, oder lachst Du darüber? Oder macht es Dir nur einfach Spass so zu schreiben, dass es mehrdeutig ist und Du lachst Dir dabei eins?

    jayaefgee:

    ... dass man in der Meditation verschiedene Zustände des Geistes erlangen kann.


    Das kann man auf jeden Fall. zB , den Zustand des Wegnickens, wenn man kurz mal einschläft während der Meditation, oder den Zustand, dass man sich über Nichtigkeiten aufregt, zB die vorbeifahrende Straßenbahn, der bellende Hund, die spielenden Kinder, die zwitschernden Vögel, das Rauschen des Windes etc die einen alle bei der Meditation stören wollen, oder die schönen Traumgebilde, wenn man auf einmal merkt, huch jetzt habe ich ja obwohl ich eigentlich "meditieren" wollte wohl die letzten Minuten intensiv an meinen letzten Urlaub auf Hawai, die schöne Frau von vorhin im Bus, oder meine nächste bevorstehnde Reise gedacht, und während der starken Konzentration auf dieses Traumgebilde ganz meine Meditation vergessen... oder die vielen Gedanken an alles mögliche, die während der Meditation auf einmal im Kopf auftauchen, obwohl man sich ja eigentlich auf ein Meditationsobejkt richten will....


    Oder meinst Du andere Geisteszustände?
    Ich habe mal davon gehöhrt, dass man ca 2 Jahre ununterbrochenes Meditieren benötigen würde um Shamata zu verwirklichen. Das sind 2 mal 365 Tage a 16h (8 h am Tag für schlafen, essen und anderes großzügig bemessen)= 11680 Stunden Meditation. Ich meditiere seit, sagen wir einmal 3 Jahren täglich 10 Minuten (3*365/6=182 Stunden). Bei dem Tempo brauch ich dann nur noch 189 Jahre um Shamata zu verwirklichen und so wird mir dann auch klar dass ich mir um andere " besondere" Geisteszustände nicht so sehr den Kopf zerbrechen muss. Trotzdem meditiere ich weiter, denn ich merke, dass es irgendwie doch anders ist wenn ich jetzt meditiere, als wenn ich an meine Meditation von vor 3 Jahren denke. Mit es meine ich meine Meditation, mein Leben und den ganzen Rest.

    Ich weiss nur, dass Kadampa und die "Neue Kadampa Bewegung" 2 verschiedene Sachen sind. Kadampa ist eine alte Schule die auf Lehren von Atisha zurückgeht. Die NKT (Neue Kadampa Bewegung/Tradition) ist eine spirituelle Gruppe die 1991 von Kelsang Gyatso gegründet wurde. Ich war einmal in einem sehr kleinen Zentrum von Ihnen und die Leue waren sehr nett. Ich wurde dann aber bei meinen Nachforschungen im Netz ein wenig abgeschreckt bin dann vorerst nicht mehr dahin gegangen, zumal ich Kagyu bin und nicht Gelug, und deren Ursprung wohl eher bei den Gelugs zu finden ist.

    Ich wiedme dies (Name einer Person), und allen die nicht (Namer der gleichen Person) sind und allen anderen fühlenden Wesen.


    So habe ich es einmal von Any Chöying Drolma gehöhrt, und das hat mir sehr gefallen.

    * Schulen können nichts voneinenader lernen, denn ich gehöhre der RICHTIGEN Schule an und die andere Schule erzählt eh nur Märchen. *


    --- Ironie aus ---


    Diese Einstellung ist auch ein weiterer Beleg für mich, dass es sich beim Buddhuismus um eine Religion handelt. Wenn es nur Lebensanschauung oder Philosophie wäre, dann könnte man in der Tat den anderen "sein lassen" und müsste keine Beiträge mehr schreiben ala " da stehts geschrieben, ätsche bätsch ich hab also recht und Du machst alles mögliche nur keinen Buddhismus."

    Wenn ich bei mir auf der Arbeit beobachte wie bei fast allen Kollegen der erste Gang am morgen automatisch in die Küche führt, damit sie Ihre Dosis Kaffe abbekommen, und Wehe die Kaffemaschine ist kaputt, oder es gibt aus einem anderen Grund keinen Kaffee, na dann siehste aber ne Menge betretener Gesichter und viele der Kollegen sind dann erst einmal gehöhrig angenerft. Ist es nur Gewohnheit, oder ist es schon Sucht? Das muss jeder für sich selbst beantworten. Ich glaube, viele machen sich da auch was vor, und sagen einfach:" Mir schmeckt morgends eine Tasse Kaffee.", sich selbst einzugestehen, dass es eine schwache Form von Sucht ist, ist natürlich auch viel unbequemer. Warum trinken sie denn den Kaffee? Um wacher zu werden und ihre Leistungsfähigkleit zu steigern, eben weil sie die aufputschende, wachmachende Wirkung des Kaffees verspüren wollen. Das läuft unbewust ab.
    Da ich nur sehr selten Kaffee trinke, wirkt er bei mir extrem, ich bin halt nicht an ihn gewöhnt. Bei mir werden bei einer Tasse die Hände und Füsse Kalt, ich werde nervös und hibbelig, ja geradezu aufgekrazt. Ich fange sogar an im Büro auf und abuzgehen. Kein Wunder, dass ich selbst kaum einen Drang dazu verspühre Kaffee zu trinken, da er für mich unangenhem ist. Nur nach einem üppigen Mahl spüre ich das nicht so extrem.


    Kaffee, Tee, Alkohol, Zigaretten und Fleisch; da jetzt zu sagen das Eine ist unbuddhistisch oder eine Regel aufzustellen, dass man das Eine nicht solle... ich finde das ist irgendwie die Frage falsch gestellt. Es geht ja nicht darum feste Regeln für Mönche aufzustellen, wie sie Leben sollen.
    Für mich ist auch nicht das 5.Sila "Ich gelobe, mich darin zu üben, keine Substanzen zu konsumieren, die den Geist verwirren und das Bewusstsein trüben.", der wichtigste Gesichtspunkt bei der Frage nach diesen Substanzen. Für mich geht es nicht darum mir ein Gebot aufzustellen:" Du sollst keinen Kaffee trinken!", dann würde man zum "guten" Buddhisten. Für mich ist es zu einfach, wenn man sich so einen Regelkatalog aufstellt. Ich befürchte das führt nur zu leicht zu Mechanismen wie: Ich fühle mich schuldig wenn ich gegen die Regel verstoße, oder ich fühle mich als etwas besseres als andere wenn ich die Regel einhalte andere aber nicht. Das bringt mich doch nicht weiter.


    Ich will hier in meinem Leben zurecht kommen. Hier im Westen, als "Haushälter", in dieser Gesellschaft, mit dem vielen Luxus, und der vielen Zerstreuung (TV, Freizeitgestaltung etc.). Ich finde es viel interessanter in der Situation genau hinzuschauen, warum mache ich das gerade? Was sind die Konsequenzen, will ich sie tragen oder ist es doch besser anders zu Handeln? Am Beispiel Kaffe kann das sein: Trinke ich Kaffe weil mir der bittere Geschmack so gut schmeckt, oder will ich doch die Morgenträgheit vertreiben, will ich mich aufputschen? Mache ich das schon so automatisch, dass ich es garnicht mehr bemerke dass ich Kaffee hauptsächlich deswegen trinke weil Morgends in die Gänge kommen will? Oder schaue ich mich nach etwas anderen um um in die Gänge zu kommen, zB mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, oder ein paar Niederwerfungen machen, oder einfach früher ins Bett gehen damit man einfach ausgeschlafen ist. Oder will ich mich gezielt einmal im halben Jahr aufputschen -weil ich aus Gründen der Geselligkeit am Vorabend zu lange auf war und auch sonst die Tage davor zu wenig geschlafen habe weil ich lieber den Film im Nachprogramm zu Ende sehen wollte oder ne Stunde Länger im Netz gesurft habe ..- damit ich trotzdem nicht total verpennt auf der Arbeit rumhänge, sondern ganz normal meinen Job machen kann.
    Warum trinke ich zum Feierabend jeden Tag ein Bier, um vom Job runterzukommen? Wie schwer fällt es mir mal 6 Wochen kein Bier zu trinken? Oder trinke ich wenn ich mit anderen zusammen bin um der Geselligkeit willen, weil es hier zum Alltag dazugehöhrt einen zu Trinken wenn man mit Freunden ausgeht? Will ich jetzt tatäschlich ein Bier trinken, oder sind es nur die gesellschaftlichen Gepflogenheiten. Da ich bei mir noch nichts festgestellt habe ala wenn ich ein Bier trinke kann ich am nächsten Tag nicht meditieren, also die Bereiche in die ich bei der Meditation vordringe sind wohl noch nicht so feinfühlig, als dass sie durch EIN Bier beeinträchtigt werden. Bei mehreren Bieren sieht das eventuell anders aus. Ich habe festgestellt, dass ich durch den Buddhismus viel schneller und genauer beim Anschauen des Alltags werde, und dass ich dadurch schon manches mal mehr Handlungsmöglichkeiten hatte. Wenn ich zB in einer Affektsituation nicht einfach wütend zurückgeschipft habe, sondern mir meine "buddhistischen" Gedanken gezeigt haben, Achtung jetzt kannst Du einfach zurückschimpfen oder ich kann schnell überlegen warum ich mich über den anderen ärgere, warum er mich doof anmacht, und dann wenn ich dann da ein paar Motive siehe, stelle ich auf einmal fest, ach ich bin garnicht mehr wütend , ich kann nun auch anders reagieren...
    Vielleicht ist das alles garicht Buddhismus, vielleicht bastle ich mir da was zusammen. Vielleicht gibt es aber auch passende Sutren dazu.... Ist im Grunde auch egal, den ich merke wie es in meinem Leben funktioniert. Wie ich dadurch, dass ich manchmal mehr Handlungsmöglichkeiten bekomme, freier werde.

    Kusala:

    ... sondern sie erscheinen in Indien. Sie werden nicht in Grenzprovinzen geboren, denn dort sind die Menschen blind, geistesschwach und blöd wie die Schafe. Sie vermögen nicht gute Reden von bösen zu unterscheiden.


    Ist das Rassismus?


    Also jetzt nicht von Dir Kusala, sondern gibt es rassisische Stellen in den Schriften?

    accinca:

    Es gibt keine Aussage des Buddha: "Nur als Mensch kann man...."


    Erleuchtung zu erlangen ist ja eh sehr schwer. Mir hat man das immer so erklärt, dass es den Menschen noch relativ leicht fallen soll, im Vergleich zu den anderen Daseinsbereichen. Weil es hier den Dharma gibt, weil es hier Sangha gibt, weil es hier Leid gibt. Im Götterbereich leben die Wesen mit soviel Macht und dem Fehlen von Leid, dass sie kaum den Antrieb entwickeln sich mit dem Dharma zu beschäftigen. In den Tierbereichen, ist man so sehr mit dem "jagen" und "gejagt werden", also dem Überleben beschäftigt, dass man keine Musse hat Energie für etwas anderes aufzuwenden als das überleben. Ausserdem ist der Dharma schwer zu höhren, mir ist nichts bekannt davon, dass es sowas gibt. Mag sein dass es Tiere gibt, oder gar hungrige Geister gibt welche Samsara überwinden, aber das ist sicher viel seltener als es bei den Menschen passiert...

    Glaubt ihr wirklich, dass es um die Erleuchtung von 7 Milliarden Menschen geht? Ist das nicht viel zu kurz gegriffen? In meinem Leben dreht sich eigentlich das meiste um andere Menschen, aber trotzdem sind "die Menschen" nicht der Mittlepunkt allen Seins, ich stelle mir das jedenfals nicht so vor. Gibt es nicht 6 Daseinsbereiche. Höllenwelten, Hungrige Geister, Tiere, Menschen, Halbgötter und Götterbereiche? Und alle Wesen welche nicht im Bereich der Menschen leben, auf deren Erleuchtung pfeiffen wir? Nein das kann es doch nicht sein.
    Wenn ich dann an die Zeitspannen denke welche ein Wesen in den Höllenbereichen verbringen soll.. soweit ich mich erinnere sind das viele, viele Zeitalter.
    Also für das "und dann" bleibt da noch sehr, sehr viel Zeit.


    Erleuchtung von Tieren.... Ob ein Tier als Tier Erleuchtung erlangen kann? Wie wollen wir Menschen denn das bemerken? Das Tier wird das dem Menschen ja wohl kaum sagen.... Und wir Menschen haben ja schon Schwierigkeiten bei anderen Menschen zu erkennen ob einer Erleuchtet ein Boddhisattva oder ein Arhat ist....
    Ausserdem, wenn ein Tier stirbt, dann muss es ja nicht als Tier wiedergeboren werden... Es kann auch auch als Mensch wiedergeboren werden und dann Erleuchtung erlangen....


    Die Frage ist also aus der Sicht des Boddhisattvas zu kurz gestellt. Ich denke der Boddhisattva ist eher für die Erleuchtung aller Wesen aller Daseinsbereiche.

    Hm und ich habe gedacht wenn man den Palikanon liest, dass einem sich dann neue Einsichten erschließen können, sich das Bewustsein also erweitert.
    GLaubst Du nicht TMingyur?

    Entschuldige bitte Chela, ich wollte Dich nicht angreifen. Weil Du von Ketzer, von entweihen, von Schlimmen, zurechtweisen, von frevelhaft schreibst, denke ich, dass Du Dich angegriffen gefühlt hast. Diese Worte habe ich alle nicht benutzt als ich Dir geantwortet habe. Ich war wohl nicht deutlich genug. Ich hatte gedacht, dass ich meine Worte so gewählt habe , dass man sich nicht angegriffen fühlen braucht. Ich Schrieb davon, dass man sich genau über die Bedeutung des Roten Hutes des Sharmapas erkundigen könne. Ich schrieb davon dass ich daran Zweifle , dass es respektvoll ist wenn man ein Symbol und einen rituellen Gegenstand eben zu ganz anderen Zwecken benutzt, als für dijenigen für die sie gedacht sind. Ich habe nicht geschrieben, dass Du tatsächlich respektlos wärst, oder eben keine Demut zeigen würdest, oder keine Bescheidenheit. Weil ich Dich nicht kenne und Dich bei Deiner Praxis wohl auch noch nicht beobachtet habe, will ich Dir solche Anschuldigungen nicht an den Kopf werfen. Das wäre anmaßend von mir.
    Ich habe das Beispiel aus der christlichen Tradition gewählt, um extra noch einmal Abstand zwischen dem Beispiel und Dir aufzubauen. Ist wohl schief gegangen.


    Ich kenne viele Leute die es als sehr seltsam empfinden, wenn ich morgends extra 1 Stunde früher aufstehen würde um mit einer Tara-Puja den Tag zu beginnen. Wenn ich dann auch noch mit einer Glocke dabei bimmle und einen Dorje in der Luft "herumschwinge", dann würden sie vielleicht sogar sagen ich sei "verrückt" und soll mit dem Krach aufhöhren, der würde sie wecken. Wenn sie mich mit nem roten Lamahut dabei sitzend sehen würden, dann würden sie sagen ich sei vollkommen durchgeknallt. Und ich könnte sie verstehen. Ich bin natürlich nicht der Meinung, dass Du verrückt bist wenn Du Dir in Zukunft öfters mal einen Lamahut aufsetzt.
    Aber ich bleibe dabei, erkundige Dich doch mal genauer wer, wann und warum so einen Sharmapahut aufsetzt. Und wenn Du sie schon bestellt hast, dann würde es mich auch sehr interssieren was Du bei Dir beobachtest. Wie ist Deine Praxis ohne Hut und wie mit Hut? Merkst Du bei Dir unterschiede? Mit dem was Du über den Hut lernst und dann Deine Praxis machst, wie fühlt sich das dann an?

    So wie Du es beschreibst ist es für Dich einfach nur eine schöne Mütze. Aber ich bin mir sicher dieser Lamahut hat eine symbolische Bedeutung. Kennst Du sie? Hast Du Dich erkundigt wer solche einen Hut wann aufsetzen kann?


    Du willst sie mit Respekt und Demut und Bescheidenheit tragen? Ich weiss nicht ob das möglich ist. Ich habe da meine Zweifel. Respekt gegenüber dem Symbol wäre es wohl, wenn man sie nur dann anzieht, wenn man sie verliehen bekommen hat. Also die Bedinungen erfüllt die einem Erlauben sie zu tragen. Kann ja sein, dass das bei Dir zutrifft. Aber ich vermute nein, weil dann würdest Du wohl wissen wo sie hergestellt werden,oder wo man sie bekommt...
    Um Deine Frage zu beantworten, Du kannst eine Lamamütze bekommen indem Du ein Lama wirst, zB einen 3 Jahres-Retreat mitmachst.


    Ich will das jetzt mal mit dem dem Tragen einer Kardinalsmitra vergleichen. Wenn in einem christlichen Forum jemand schreiben würde:
    Ich will in Demut und Bescheidenheit und Respekt bei mir zu Hause eine Kardinalsmitra tragen, wo kann ich eine kaufen?
    Dann würde das nicht gehen. Weil Kardinalsmitren nur von Kardinälen getragen werden. Zu Fasching könntest Du dir eine nachgemachte als Scherz anziehen, das wäre dann halt eine Verkleidung. Aber wenn Du sie zum beten anziehen wolltest wäre das einfach nur seltsam, oder aber eben doch anmaßend oder es würde zeigen, dass Du keinen Respekt hast vor dem Kardinalsamt etc.


    Einstimmen kann man sich doch auch mit Räucherstäbchen, dem anzünden einer Kerze, oder indem man 3 mal 7 mal Tief ein- und ausatmet, oder sich die Details eines Tanghkas genau ansieht etc..

    Es gibt sehr viele verschiedene Arten von Meditation. Bei einigen wird die Augenhaltung vorgeschrieben. Wenn man dann so eine strikte Meditaion machen will, dann sollte man sich daran halten, dann wird es aber auch dazugesagt. Ansonsten würde ich es einfach so machen wie es praktischer ist. Also zuerst einmal "ganz offen", "halb offen" und "zu" ausprobieren. Ob Du Unterschiede feststellst. Wenn man sich durch die Umgebung leicht ablenken läßt, also Bewegungen am Rande des Gesichtsfeldes, Lichtreflexe und ähnliches dann kann man ruhig probieren ob diese Ablenkung weniger ist, wenn man die Augen zu hat. Wenn man bei zuenen Augen bemerkt: "huch was habe ich denn die letzte Zeit gemacht?". Also wohl gerade eingedöst war, dann ist es vielleicht besser die Augen aufzumachen, dann ist die Gefahr des Eindösens geringer. Es hat also beides Vor- und Nachteile. Je mehr man Meditiert desto mehr sollte man alle Arten von Augenhaltung einüben, finde ich. So dass man egal welche Haltung die Augen haben, man "gut" meditieren kann und nicht von der Augenhaltung abhänging ist.

    "Im Palikanon sind die Belehrungen des Buddhas enthalten!"
    Den Satz würde ich auch als tib Buddhist unterschreiben.


    "Nur im Palikanon sind die Belehrungen des Buddhas enthalten!"
    Diesen Satz kann ich nicht unterschreiben.


    War da nicht ein 1. Konzil wo man sich noch recht einig war, es war ja auch von Ananda geleitet.
    Ein 2. Konzil in dem man sich nicht mehr einig war, und an dessen Ende sich 18 Hauptrichtungen/Schulen entwickelten welche alle von sich behaupteten, das sie die Lehre Buddhas "richtig" vertreten würden.
    Ein 3. Konzil indem sich die Theravadaschule darauf einigte die Lehren Buddhas aufzuschreiben. Ich dachte aus diesem 3. Konzil ist der Palikanon entstanden. Warum haben sie denn beschlossen die Reden aufzuschreiben? Weil das System des Auswendiglernens der Lehren so perfekt funktionierte und sie merkten, dass so keine Abweichungen und Fehler in das Auswendig gelernte reinkommen werden oder schon reingekommen sind? Theravada war auch damals schon eine monastische Tradition. Unter welchen Gesichtspunkten haben sie die Texte ausgewählt, die aufgenomen wurden. Ich behaupte das der erhalt der Theravadaschule und ihrer monastischen Tradition auch damals schon eine Rolle gespielt hat. Deswegen die vielen Lehrreden die ausdrücklich auf das klösterliche Leben eingehen. Wie man aber auch schon im Palikanon erkennen kann hat Buddha nicht nur für Mönche geredet, sondern eben auch für Haushälter. Ich denke das so einige Lehrreden die Buddha für Haushälter gehalten hat eben nicht im Palikanon auftauchen. Und eben halt auch andere, auf deren Wortlaut man sich nicht genau einigen konnte, oder Texte die die Leute die die Texte für den Palikanon auswählten für nicht so wichtig gehalten haben oder die für Mönche nicht so gepasst haben. Es waren Menschen ( alle nicht so erleuchetet wie Buddha) die den Palikanon zusammengestellt haben. Menschen machen Fehler. Indem sie zB beschließen eine Lehrrede nicht in den Palikanon aufzunehmen, weil sich das Gremium nicht einig wurde, obwohl der Text vielleicht doch richtig von Buddha überliefert wurde.
    Es war halt einfach nicht so, dass die Tonbandaufzeichungen seiner Lehrreden 1 zu 1 abgeschrieben wurden. Und selbst wenn das möglich gewesen wäre, hätten Menschen das abgeschrieben und Menschen machen Fehler. Und dann auch noch das mit der Sprache.


    Wer solch einen Prozess ausschließen will, dem kann ich nur sagen: er will an den Palikanon glauben.

    Bei uns im Zentrum hat man mir einmal erzählt, wie die Ausbildung in den Klöstern in Tibet abläuft. Die Kinder kommen ins Kloster. Dort lernen sie lesen und schreiben und gehen quasi in die "Schule". Das wäre dann die Einführung zum Stufenpfad zur Erleuchtung :Lamrim. Das würde normalerweise 15 Jahre dauern. Das sind Schulungen in buddhistischer Ethik, Philosophie und vieles mehr. Danach kommt die Entscheidung ob man Mönch werden will oder zurückgeht, oder Lama wird und dann zurückgeht etc. Die Kinder hatten dann auf jedenfall eine gute Ausbildung und konnten gute "Jobs" bekommen, im vergleich zum "normalen" Nomaden, der wohl nicht lesen und Schreiben kann...
    Dann also würde das Ngöndro und Shine kommen. Ngöndro, ich geh mal nur auf die Niederwerfungen genauer ein. Das sind bei 200 Niederwerfungen in der Stunde ca.500 Stunden, dann kommen noch Vajrasattva, Mandala und Guru dazu, oder halt je nach Schule andere Teile oder auch mehr Teile. Im Kloster als fulltimejob (10+ Stunden), wird das meines Wissens nach in 3 Monaten gemacht. Aber -veralgemeinernd- im Westen ist man ja schon froh wenn man es schafft 1 Stunde tägliche Praxis unterzubekommen. Dann kommt Shine. Shine, Meditation auf ein Obejekt, soll 2 Jahre dauern, also ununterbrochnes üben, also 365/24 Stunden, damit man in die Nähe des Verwirklichen von Shine kommt.( Ich erlebe kaum geleitete Sitzungen die länger als 1 Stunde gehen. Wenn ich selbst für mich sitze siegt mein innerer Schweinehund nach 20 - 30 Minuten.) Dann habe man einen stabilen Geist. Dann wäre Vipassana, Einsichtsmeditation... wie lange das dauert, keine Ahnung. Die Zeitangaben sind natürlich nicht absolut und sollen nur dazu dienen einen groben Rahmen spannen zu können, um zu sehen wieviel Zeit in Tibet im Leben eines Mönches mit Lernen und Vorbereitung verbracht wird.
    Nach dem Lamrim, nach dem Ngöndro, nach Shine und nach Vipassana kommt erst Tantra. Ich stelle es mir so vor, dass wenn man diese Jahrzehnte der Vorbereitung hinter sich hat, dass es dann vielleicht nicht ganz so schwer fallen wird Visualisierungen aufrecht zu erhalten, und die ganzen anderen Phasen und Dinge zu tun die im Tantra dann notwendig sind. Ich gehe nun nicht davon aus, dass jeder Mönch erst einmal 25+Jahre Vorbereitungen macht bevor der die erste Visualisation erlernt, das wird sicher schon voher gemacht werden.


    Für mich scheint es sehr logisch, dass ausgiebiges üben von Shine, Konzentration auf ein "einfaches" Objekt sehr hilfreich ist. Wenn man darin stabiler geworden ist, dann kann ich mir Vorstellen, dass Visualisierung, also salopp Konzentration auf ein komplizierteres Obejkt also ein Bild, leichter fällt.


    Ich bin mit dem Ngöndro beschäftigt, wenn ich also einer Puja beiwohne, dann rezitiere/singe ich den Text, und wenn ich geisitge Kapazizät übrig habe, dann stelle ich mir die Visualisation vor. Meist habe ich im Kopf nur ein Gefühl, etwas wie "jetzt ist das Bild da", Einzelheiten, wie Sonne Mond Löwenthron etc gehen dabei unter, bin froh wenn ich den Boddhisattva, Buddha kurze Augenblicke "sehe". Ich versuche dabei mich nicht unter Druck zu setzen. Ich rede mir ein, dass es für meine Langzeitmotivation besser ist , wenn ich Saddhanas Pujas etc mit Spass mache. Da ich weiss, dass es eigentlich ein jahrzehnte langer Weg ist, bin ich mit Augenblicken zufrieden. Vielleicht werden mit den Jahren dann Sekunden und Minuten daraus.


    Hier wurden kulturelle Hindernisse, also das wir hier andere Symbole hätten als in Tibet, angesprochen. Ich halte das nicht für so gravierend. Mit ein wenig Neugierde kann man ja nachfragen, wenn man Details genauer wissen möchte. Ich glaube ein größeres Problem ist, dass uns nicht so bewust ist, dass die Tibetischen Mönche wirklich ihr ganzes Leben mit diesen Übungen verbringen. Ich fühle mich hier im Westen schon als Buddhist, wenn ich 1 mal die Woche in ein Zentrum gehe und eine Puja mitmache. Ich habe Yoga gemacht, 3 Jahre 1 Stunde in der Woche. Wenn dann jemand noch nen 3-monatigen Meditatiosnkurs (je 1 Stunde in der Woche) mitgemacht hat, und dann regelmäßig 1 mal die Woche 2 Stunden ins "Zentrum" geht, dann ist das mit dem Zeitaufwand der traditionell in Tibet auf die Praxis verwendet wird kaum zu vergleichen. Die Lamas die man hier bei Veranstaltungen für 1 Tag besuchen kann, erteilen Einweihungen weil sie darum gebeten werden. Oft wird es dann schon viel schieriger wenn es darum geht eine genau Anleitung für die Sadhana zu bekommen. Da ist vielleicht ein kulturelles Hindernis, wenn der Lama zwar die Einweihung gibt, aber nicht dazu sagt, dass man eigentlich ein mehrtägiges Seminar braucht um die Sadhana zu erlernen, und dass man davor traditionellerweise viele Jahre in ein aufeinander aufbauendes und vorbereitendes Ausbildungssystem eingebunden war.


    Vielleicht muss ich auch einfach über meine Erwartungen, genau nachdenken. Was kann ich erwarten, wenn ich Pujas eben nur " so gut es geht " mitmache, ohne das traditionnelle Training davor. Was ist meine Erwartungshaltung gegenüber einem Halten einer Visualisation wenn ich diese erst 1 Jahr übe, ohne die traditionelle (vielleicht) nötige Ausbildung davor?

    Onyx9:

    Mit den jahren wird ihm klar, dass er nun selbstständig agieren und sich ernähren muss,
    womöglich auch über einen stinknormalen Beruf.
    Das mag er sich aber nicht ausmalen und es nicht angehen.


    Hast Du dazu nähere Informationen?
    - Im Film wird ja nur gezeigt wie er trotzig auszieht ( co ca 18- 20 Jahre schätze ich)
    - er hat dann als Fotograf gearbeitet
    - Studium von Philosophie und Informatik
    - im Film wird dann gesagt, dass er mehrere Jahre im Informatiksektor arbeitete.


    Also mit seinem Gründen einer eigenen Familie, mehrjähriger Berufstätigkeit, etc hat man im Film eigentlich den Eindruck bekommen, dass er ein ganz stink normales Leben führen wollte, geführt hat, und auch hätte weiter führen können.


    Ich würde mal sagen, dass Du das ein wenig negativ eingefärbt beschreibst. Der Film malt da ein normalers, positiveres Bild.
    Wie kommst Du zu Deiner anderen Sichtweise?

    Ich habe großen Respekt vor allen die den Schritt gehen, dass sie einen 3-Jahres Retreat anfangen. Diejenigen welche einen 3-Jahres Retreat beenden, vor denen habe ich auch größten Respekt. Es gibt mehrere Zentren in Europa und Amerika in denen man einen solchen absolvieren kann. Ich kenne Frauen die das gemacht haben. Das mit dem "relativ einfach" bezog sich darauf, dass es tatsächlich reale Möglichkeiten gibt wo man es, als Westler und als Frau machen kann. Natürlich ist es ein riesen Schritt sein Leben darauf einzurichten, bzw alle Stricke hinter sich abzureißen. Die geistigen Herausvorderungen denen man sich dann während des Retreats stellen wird, die kann ich natürlich überhaupt nicht einschätzen. Diese wollte ich auch nicht mit "realtiv einfach" bezeichnen. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, das das Nehmen der Nonnengelübde ein realtiv schwierige Sache ist, so schwer das zB Lama Palmo dafür nach Vietnam zur Zen-Tradition gereist ist. Kennt jemand westliche Nonnen die innerhalb der tibetischen Tradition Nonnengelübde von anderen Nonnen abgenommen bekommen haben?
    Ich kenne die Situation der Nonnen im tibetischen Buddhismus nicht. Ich hab einfach viel zu wenig Ahnung davon. Das Unwissen das ich habe, das besteht aus den Dingen die ich von Lama Palmo weiß bzw von anderen die davon erzählt haben. In Europa als tibetisch buddhistischer Mönch zu leben ist schwer, und als Nonne noch schwerer.