Ansatz A:
Wen ich meine, dass ich meine eigenen Gefühle beeinflussen kann... dann würde ich das so verstehen:
Ich habe mir aber einmal vorgenommen dass ich nicht ärgerlich sein will, Ich bemerke dass ich ärgerlich werde, dann versuche ich mir den Ärger nicht anmerken zu lassen, Ich will dass er nicht da ist, dann passiert etwas das man als den Ärger runterschlucken oder aber Verdrängnung nennen kann. Das ist ein Vorgehen, dass ich eigentlich nicht betreiben will, dass ich für mich unnötig halte, vielleichet ist es für mich sogar schädlich? Für einen cholerischen Jugendlichen, der gerne dazu neigt alles und jeden in seine Wutausbrüchen spüren zu lassen, für sojemanden wäre es vielleicht hilfreich.
Ansatz B:
Wenn ich bemerke dass ich ärgerlich werde, dann Versuche ich mich zu Fragen: "Warum bin ich gerade ärgerlich?", dann Versuche ich mir ein paar weitere Fragen anzusehen, wie zB: Ist es nur diese Situation die mich gerade ärgerlich werden läßt oder spielen noch andere Vorgeschichten eine Rolle? WIe bin ich gerade körperlich drauf (ausgeschlafen, gestresst, Tage, oder aber normal gut...)? Wie wäre die Situation, wenn der andere und ich genau die anderen Rollen hätten? Also ich das getan hätte was mich gerade ärgerlich macht und der andere müßte das abbekommen. Wie wäre die Situation wenn ich der Vorgesetzte und der andere der Untergeordnete wäre, wie wäre die Situation wenn Ich der Untergeordnete wäre und der andere der Vorgesetzte, wie wäre die Situation wenn wir beide den gleichen Rang hätten? Was könnten Motive des Anderen für das Handeln sein, dass mich ärgerlich macht? etc. Oft fallen mir dann Antworten für manche dieser Fragen ein. Das ganze geschieht meist innerhalb von 1 -2 Sekunden, und wenn ich dann noch einmal auf mein Gefühl schaue, dann ist es so manches mal so, dass ich auf den Zug aufspringen kann, also richtig ärgerlich werde und entsprechend ärgerlich zuirückschieße, oder dass ich bemerke, dass ich garnicht mehr ärgerlich bin, also der Zug schon fast an mir vorbeigefahren ist. Ich bekomme so manches mal eine zusätzliche Wahlmöglichkeit wie ich auf diese Situation reagiere. Das finde ich schön. Wenn das so geschieht kommt es mir nicht so vor als ob ich das Gefühl bewust beeinflußt hätte so wie in Ansatz A, es ist einfach vorbei und kommt dann irgendwie garnicht zur vollen Entfaltung in mir. Es hätte richtig rauskommen können, aber wenn ich nicht will springe ich nicht auf den Zug auf der eh schon fast an mir vorbeigefahren ist. Und dann ist er weg.
Natürlich gelingt es mir nicht immer so wie in Ansatz B beschrieben vorzugehen, manchmal ist das Gefühl einfach zu stark. Aber man kann sich die Fragen von Ansatz B auch im nachhinein stellen. Wenn es mir gelingt den Zug wie in B beschrieben einfach wegfahren zu lassen, dann bemerke ich, dass ich oft ganz anderes reagieren kann wie "normal" dadurch ergeben sich dann ganz andere Situation, zB dass sich nicht wie normal gegenseitig Wut hochschaukelt, sondern dass eine Situation viel erfreulicher weitergeht.
Beide Ansätze haben gemeinsam, dass ich in der Situation schon bemerke, dass ich gerade ein Gefühl bekomme, dass gerade ein Gefühl in mir entsteht. Es ist also sicher von Vorteil sich vorzunehmen, dass man seine Gefühle vorzeitiger und bewuster wahrnimmt.