Beiträge von Laleni

    TMingyur:

    Wenn ein anderer ausflippt, dann ist da Identifikation als "ich" und "mein" ... das ist ein Grund für Mitgefühl, weil das ziemlich leidvoll ist. Aber anstecken muss man sich nicht lassen von dessen Leid 8)


    Ist schon richtig was du schreibst! Am ehesten anfällig und zugegeben sehr wenig mitfühlend bin ich allerdings, wenn von dieser "Hektik" eine gewisse Bedrohung meiner materiellen Sicherheit ausgeht (cholerischer Chef mit Hang zu willkürlichen Entscheidungen) :? . LG

    TMingyur:
    Jan:

    Wie sind eure Erfahrungen und Meinungen dazu?


    Es gibt keine äußere Hektik 8)


    Gute Bemerkung! Nur gibt es jede Menge Leute, die verflucht viel Hektik verbreiten und die mich anschnauzen, wenn ich wieder nicht 5 Sachen gleichzeitig schon vorgestern erledigt habe. Mir fällt es dann schon sehr schwer, mich abzugrenzen und mich nicht anstecken zu lassen. Ich werde aber immer besser darin und zum Glück habe ich eh ein dickes Fell :badgrin: . LG

    Hallo TMingyur,


    TMingyur:


    Der Fall

    Maybe Buddha:

    dass man sich etwas vormacht


    ist eben genau der Fall, in dem "(nur) gedanklich" als "innerlich" verstanden werden will und nicht erkannt werden will, dass diese Gedanken im Grunde nur Rationalisierung sind mit dem Zweck, die eigentlichen - entweder bewußt oder unbewußt - verdrängten "Fesseln" unangetastet zu lassen.


    Vielen Dank für diesen Satz! Super auf den Punkt gebracht! LG

    Hallo,


    nibbuti:


    Wenn man Dukkha und den Edlen Achtfachen Weg der Buddhas kennt, und nicht zu viel Staub auf den Augen ist, entsteht der Wunsch zur Entsagung (2. Wegfaktor).


    Was genau meinst du mit "Wunsch nach Entsagung"? Ich denke eher, dass viele Dinge die früher vielleicht mal wichtig waren (für den einen oder anderen, je nach Erziehung vielleicht) wie ein teures Auto, ein Job mit Prestige, dann keine so große Bedeutung mehr haben und man nicht mehr so leicht aus der Ruhe zu bringen ist. Das wäre kein "Wunsch nach Entsagung", sondern eine Abwesenheit eines Bedrüfnisses. Das könnte auch verknüpft sein mit dem Wunsch nach einem Rückzug aus der Gesellschaft, in der solche Dinge sehr wichtig sind. Muss aber nicht. LG

    Hallo,

    Maybe Buddha:


    Laleni: Ja, da hast du recht. Das richtige Maß muss es sein. Da sind wir wieder bei dem Punkt das wir uns ja (noch) nicht kennen, daher kenne ich logischerweise dein Maß nicht, bzw deine einschätzung des richtigen Maßhaltens.


    Mein Maß kannst du ja gar nicht kennen. Das ist bei jedem Menschen verschieden und daher kann ich es nur selbst kennen. Mir geht es um einen anderen Punkt, der schon in der Ausgangsfrage deutlich wird. Die "Verteufelung" einzelner Lebens- oder Genussmittel. Kaffee ist schlecht, aber Tee gut oder umgekehrt? Es ist besser Tee zu trinken als Kaffee? Das ist nach meiner Ansicht der falsche Denkansatz. Ich bin zum Glück ein Mensch, der nicht zu exzessivem Verhalten neigt und Sucht war für mich nie ein Thema. Da es häufig ist, kenne ich aber einige Leute, die betroffen sind.


    Was mir auffällt: Oft wird das innere Problem verlagert auf das jeweilige Suchtmittel. Kaffee ist schlecht, Alkohol ist schlecht, Essen ist schlecht usw. Ich kenne Alkoholiker, die würden am liebsten Alkohol verbieten, weil sie meinen, dass dieses Teufelszeug für alle Menschen schlecht ist. Nur was hat das mit jemandem zu tun, der abends hin und wieder ein Gläschen Wein trinkt? Wein ist einfach nur Wein und Kaffee ist einfach nur Kaffee! Wenn man ihn als Suchtmittel benutzt, ist das eigene Verhalten das Problem und nicht der Kaffee! Um diesen Punkt geht es mir. Eigenverantwortung.


    Ein anderes Beispiel: Eine Bekannte hat eine Essstörung. Bei ihr ist "gesunde Ernährung" die Sucht. Gesunde Ernährug ist an sich eine gute Sache, nur wurde sie in diesem Fall zur Obsession. Sie kauft nur im Bioladen und kommt daher schon mal mit der Miete in Verzug, hat lange Listen von Lebensmitteln, die o.k. sind und solchen die sie sich verbietet usw. Ihre Gedanken kreisen hauptsächlich darum, was sie essen kann und was nicht mehr. Für anderes als Listenschreiben bleibt ihr keine Zeit mehr (arbeiten kann sie daher auch nicht mehr). Das ist natürlich eine schlimme Krankheit, aber solche Verhaltensweisen gibt es in verschiedenen Abstufungen. In so einem Fall ist die "Kontrollsucht" das Problem bzw. das "Anhaften an den Gedanken was gut oder schlecht sein könnte".


    LG

    Hallo,


    Maybe Buddha:


    Jedoch reicht es nicht einfach "innerlich" an sich zu arbeiten und die äusseren Umstände aussen vorzulasssen. Das heisst, wenn du zwar Meditierst und Achtsamkeit übst im Alltag etc, du aber dennoch ständig durch Musik, TV, Filme, Spiele, Süssigkeiten und alle anderen möglichen Sinnesbefriedigungen, nach denen du einen Wunsch hegst, deine Sinnesgier befriedigst, ist das auch nicht besonders produktiv. Entsagung hat der Buddha empfohlen (damit ist nicht ausschließlich die sexuelle gemeint sondern allgemein bei den Dingen die auf die Sinne einwirken, hören, sehen, riechen, schmecken, fühlen, denken).


    Das ist mir schon klar und trotzdem sehe ich es anders. Wenn ich innerlich an mir arbeite, werde ich durch äußere Umstände (die sich nie völlig kontrollieren lassen) doch gar nicht mehr so sehr beeinflusst/abgelenkt. Ich glaube wir reden aneinander vorbei, weil wir von unterschiedlichen Maßen ausgehen. Du gehst davon aus, dass man sich mit Filmen und Süssigkeiten "zudröhnt". Das gibt es natürlich und das wäre dann das falsche "Maß". Ich gehe davon aus, dass man ruhig einen Film schauen, eine Tasse Kaffee oder auch mal ein Bier trinken kann. Wenn man ein gutes Gefühl für sich hat, stellt sich das richtige Maß schon ein, ohne dass man sich dauernd Gedanken darüber macht. Dann besäuft man sich nicht, weil man spürt wo die Grenze ist, ab der es nicht mehr gut tut. Sich rigide ständig zu kontrollieren tut auch nicht gut und ist in diesem Sinne genauso ein "Zudröhnen" oder "Ablenken".


    Zu meinem Verständnis: War nicht mal die Rede von einem "mittleren Weg"?
    LG

    Hallo Frank,


    Frank1:


    Ich denke grundsätzlich enthält jede Erleichterung eines Frustrationszustandes egal durch was eine Suchtgefahr.


    Eben! So gut wie alles beinhaltet eine Suchtgefahr, wenn man denn zur Sucht neigt. Man kann süchtig auf Essen werden oder aufs Nichtessen (Magersucht), aufs Kotzen (sorry!), auf Sport, aufs Internet, auf Sex, aufs Putzen oder Nichtputzen (Messy), auf die Arbeit ... Es bringt gar nichts, das alles bleiben zu lassen, nur weil man theoretisch süchtig werden könnte. Es bringt auch nichts von einem Genussmittel zum anderen (Kaffee oder Tee) zu wechseln, nur weil das eine vielleicht etwas weniger von irgendeinem Stoff enthält als das andere. Dann trinkt man eben mehr davon, wenn man es braucht.


    Das Problem liegt ganz woanders. Warum genießen manche Leute eine Tasse Kaffee, während andere ihn kannenweise als Aufputschmittel benutzen? Wieso trinken manche ein Gläschen Wein bei Kerzenschein, während andere sich mit einer ganzen Flasche Schnaps betäuben? Wieso wird man süchtig? Die Ursache ist nicht irgendein Stoff, sondern liegt in jedem von uns selbst. Woher kommt der "Frustrationszustand" von dem du sprichst? Warum ihn überdecken? Ist er so schlimm, dass er nicht auszuhalten ist?


    Ich versuche es mal buddhistisch (und bitte die Experten hier, mich zu korrigieren): Frustrationszustand = Leiden? Ursache des Leidens = grüner Tee, Kaffee, Schnaps? So hat es der Buddha glaube ich NICHT gesagt. Ich habe es bisher so verstanden, dass die Ursachen des Leidens innere Zustände (Gier, Hass, Verblendung) sind. Da hilft dann auch nur Arbeit an sich selbst und nicht eine Verschiebung des Problems nach außen (auf irgendein böses Genußmittel). Natürlich funktioniert diese Arbeit nur dann, wenn man sich die Wahrnehmung nicht völlig betäubt. Wenn die Wahrnehmung durch Drogen oder Alkohol so beeinträchtigt wird, dass man innere Vorgänge gar nicht mehr spürt, dann klappt es nicht mit der Achtsamkeit. Damit klappt es auch nicht, wenn die Beschäftigung mit fixen Ideen oder Verhaltensweisen zu sehr in den Mittelpunkt rückt. Solche Gedanken ("sich zu viele Gedanken machen") können sehr viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen, die anderweitig besser genutzt wäre. Ich glaube das meinte Wusheng mit "Anhaftung an Gedanken", oder?


    Zur Ausgangsfrage und zum Tee fällt mir übrigens noch ein:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Japanische_Teezeremonie


    LG

    Hallo Maybe,
    nur ganz kurz: Was ich geschrieben habe, ist MEIN Eindruck. Der hat sich durch sehr aufmerksames Lesen ergeben. Ich habe extra dazu geschrieben, dass ich nicht beurteilen kann, ob mein Eindruck nun auf DICH zutrifft und bin daher von deinen Sätzen weg und habe versucht mich wieder sehr allgemein auszudrücken. Ich kenne dich ja nicht. Wenn du dich von dem, was ich geschrieben habe, nicht angesprochen fühlst, dann ist das so und gut ists! Ich glaube, man merkt meistens, ob es innerlich "klingelt" oder nicht. Also schönes Wochenende noch! LG

    Hallo Maybe,


    Maybe Buddha:

    Mir liegt es völlig fern jemandem etwas zu verbieten, erst recht Kaffee trinken. Von mir aus kann auch jeder sich voll-koksen oder sich Heroin spritzen (solange er dann in dem Augenblick alleine in seiner Wohnung ist und keinen Auswirkungen auf andere Menschen hat).


    Entschuldige bitte, aber Kaffe trinken und Heroin spritzen in einem Atemzug zu nennen ist für mich schon ein Ausdruck dafür, dass etwas nicht stimmt! Ist aber nur so mein Gefühl, wenn ich deinen Satz lese. Auch der Vergleich zwischen einer Tasse Kaffee und Aufputschmitteln (Koffeintabletten) kommt mir nicht stimmig/überzogen vor. Während manche Leute vielleicht besser darauf achten sollten, was sie so zu sich nehmen (gesunde Ernährung, Besäufnisse etc.) würde es manch anderen gut tun, ein bisschen mehr "Lockerheit" zu entwickeln. Zu welcher Gruppe du gehörst, kann udn will ich nicht beurteilen!


    Ich kenne aber einige Menschen, die sehr "extrem und einschränkend" denken (so kommen mir solche Aussagen vor) und denen würde es (sagt mein Gefühl ) allen gut tun, ein wenig mehr Einfühlungsvermögen und Mitgefühl zu entwickeln - auch und vor allem oder zunächst einmal für sich selbst. LG

    Hallo Maybe und die anderen,
    durch eine viel zu große Dosis Koffein hätte ich auch die Symptome, die du beschreibst. Noch dazu, wenn man sie sich auf einen Schlag in Pillenform zuführt. So viel Koffein als Kaffee zu trinken muss man erst mal schaffen und wenn, dann dauert es eine ganze Zeit. Keinen Kaffee zu trinken, weil er "das Bewusstsein verändert" ist daher genauso sinnvoll wie nichts mehr zu essen, weil "überfressen" das auch tun kann.


    Ich habe mein Geschreibsel hauptsächlich auf das Threadthema bezogen und weniger auf einzelne Aussagen von dir Maybe und da geht es doch darum, was man "darf" und was nicht, oder? Meditation kann das Bewusstsein übrigens auch beeinflussen und ich kenne eine strenggläubige Christin, der der Pfarrer das Meditieren verboten hat, weil es angeblich gefährlich ist. Aus meiner Sicht sind vielmehr dieses rigide Denken und die Fixierung auf Verbote und Gebote nicht gerade hilfreich.


    Daher wäre meine Antwort auf die Ausgangsfrage: Es mag Menschen geben, die Kaffee nicht vertragen und die sollten es dann lassen, welchen zu trinken (genauso wie manche Leute es lieber lassen sollten, Zwiebeln zu essen :oops: ). Daraus ein allgemeingültiges religiöses Verbot ableiten zu wollen ist Käse. Es ist sogar eher ein Zeichen von Hilflosigkeit, finde ich. Wenn ich nicht weiß was mir gut tut, brauche ich eine Regel, die mir sagt, was ich zu tun habe und ein Buch, in dem es steht. An sowas kann man sich dann stur halten, im Zweifelsfall zitieren und weiter schön "unachtsam" für den eigenen Körper bleiben. LG

    Hallo,


    Maybe Buddha:

    Wie gesagt trinke ich keinen Kaffee. Ich habe nur gelegentlich mal Koffeintabletten genommen (die in etwa dem Koffeingehalt einer Kanne Kaffee entsprechen). Ob das wirklich die selben Auswirkungen hat kann ich nicht beurteiln aufgrund des fehlenden Vergleichs. Aber ich kann dir gerne Schildern wie sich mein Bewusstsein und meine Wahrnehmung durch Koffein geändert haben


    Dann hast du Aufputschmittel genommen? Das kann man mit einer normalen Tasse Kaffee nicht vergleichen, denke ich. Wobei mir da der Vergleich fehlt, weil ich sowas noch nie geschluckt habe. Wie mit allem macht es auch hier die Dosis. Wenn ich mich überesse, dann ändert sich auch mein Bewusstsein. Ich liege dann schlaff auf dem Sofa, kann mich kaum noch rühren und ein halbwegs klarer Gedanke ist auch kaum noch drin. Schließlich wird die ganze Energie für die Verdauung benötigt und fürs Hirn bleibt nichts mehr übrig. Also verändert Essen das Bewusstsein? Sollen wir es bleiben lassen?


    Übrigens bin ich normalgewichtig :D . Ich mache sowas wie oben beschrieben nicht allzu oft.


    LG

    Hallo,


    Maybe Buddha:

    Dann ist das wohl bei dir anders als bei mir und anderen Menschen die ich kenne. Also wenn ich koffein nehme dann ändert sich mein Bewusstsein und meine Wahrnehmung schon extrem (btw, da ich kein Kaffee trinke, nehme ich wenn überhaupt nur koffeintabletten, die sollen die wirkung einer Kanne Kaffee haben. Hab ich aber auch nur ein paar mal gemacht zu meiner Ausbildungszeit). Die sucht können wir aussen vor lassen, darum gehts ja nicht.


    Wie genau verändert sich dein Bewusstsein durch Kaffee? Was passiert bewusstseinsmäßig bei dir, wenn du Kaffee trinkst? Das interessiert mich jetzt wirklich, weil ich werde höchstens ein bisschen wacher durch den Kaffee und vielleicht ein bisschen fitter, wenn mein Kreislauf morgens noch ziemlich unten ist. LG

    Hallo,


    vielen Dank nyalaana! Ich fürchte, dass ich mich leicht ablenken lasse :? und daher komme ich mit geschlossenen Augen besser zurecht. Aber du hast sicher recht, dass man lernen sollte, dass das keine so große Rolle mehr spielt.


    @TMingyur: Ja, ich habe die Liste druchgeschaut. Direkt hier bei mir ist ein schwarzes Loch auf der Landkarte. Aber in weiterer Umgebung (fürs Wochenende) habe ich jetzt einiges gefunden, auch mit Unterstützung hier aus dem Forum.


    Vielen Dank an alle!

    Hallo Froschn,


    Froschn:


    Es fühlt sich im Nachhinein unangenehm an, es geht ja auch nur um die Zeit auf der Arbeit. Privat bin ich auch eher locker und ein anderer Mensch.
    Deshalb habe ich ja auch diese Tendenz, dass das lustige in mir geweckt werden kann. Aber auf der Arbeit spielen für mich noch so Dinge wie Respekt, Seriösität, Ansehen, etc. eine große Rolle. Ich bin stolz auf meinen Standpunkt in der Firma und möchte dies auch so wahren und ärgere mich, wenn ich mich dann so mitreissen lasse.


    Das heißt du bist auf der Arbeit nicht authentisch, sondern machst anderen etwas vor und dir selbst auch? so eine Schauspielerei ist auf Dauer sehr anstrengend und kostet jede Menge Kraft, die in andere Dinge besser investiert wäre (z.B. in die Arbeit, das was erledigt werden muss). Außerdem geht es selten gut. In der Regel wirken "Selbstdarsteller" verkrampft und daher trägt so ein Verhalten viel weniger zum Erfolg bei als man glaubt. Was glaubst du denn passiert, wenn du auch auf der Arbeit lockerer bist?


    Zitat

    Dort hänge ich immer, ich schaffe es nicht rational die Gefühle zu beeinflussen.


    Dann lass es! Gefühl ist Gefühl und so vorhanden, wie es eben ist. Nur ist es DEIN Gefühl. Dafür kann der Kollege erst mal gar nichts. Ein anderer Kollege würde sich vielleicht freuen, dass er jemanden zum quatschen hat. Menschen sind verschieden und der berufliche Alltag bringt es mit sich, dass man es auch mit Leuten aushalten muss, die nicht 100% kompatibel sind.


    Zitat

    Ich schaffe es nicht zu sagen, egal warum der/die das jetzt macht, ob es ist um dich zu ärgern, ob es Rücksichtslosigkeit ist, es ist egal. Ob es mich bei der Arbeit beeinflusst, ich kann es nicht ändern. Nein ich bin dann ratlos was ich dagegen tun könnte. Gesagt habe ich es schon oft, so dass ich manchmal auch pampig werde. Dies ist wieder der 1. Punkt, auf den Ton bin ich nicht stolz, "bin nicht kontrolliert". Wie kann man dies wirklich erarbeiten das einem sowas egal ist? Einfach nur durch das Aussetzen verändert sich nichts, ich habe es ja jeden Tag...


    Ich würde sagen: Versuche nicht zu kontrollieren! Entspann dich, meditiere, geh joggen (Bewegung hilft auch beim Entspannen), Yoga ist auch nicht schlecht. Dann bleib du selbst, geh in die Arbeit und lasse es auf dich zukommen. Kollegen sind auch nur Menschen mit Fehlern und Schwächen und nicht jede Rücksichtslosigkeit ist Absicht.


    LG

    Hallo Bambus,


    Bambus:


    Es gibt keine Trennung Buddhismus <-> alltägliches Leben. ;)


    Wann willst Du achtsam sein wenn nicht jetzt? Wann willst Du Gelassenheit üben wenn nicht jetzt? Wann Mitgefühl? Auch mit Dir selber?


    Ich glaube, du siehst einen Widerspruch zwischen unseren Aussagen, der nicht vorhanden ist. Ich habe nur mit Buddhismus noch gar keine Erfahrung und gerade erst angefangen mich einzulesen. Deshalb betone ich hier, dass es nicht die buddhistische Sicht ist, aus der heraus ich hier schreibe. Ich kann mir das nicht anmaßen. Das heißt aber auch nicht unbedingt, dass sich meine Sicht (aus der normalen Alltagserfahrung) und die buddhistische Sichtweise widersprechen müssen. Im Gegenteil, ich stelle beim Einlesen immer wieder fest, dass sich so einiges deckt. Das zu beurteilen überlasse ich aber anderen, die sich besser auskennen.


    Soweit ich das verstanden habe, sind Achtsamkeit und Kontrolle zwei verschiedene Dinge. Aus dem Beitrag von Froschn lese ich vor allem heraus, dass er/sie versucht, sich selbst und andere zu kontrollieren. Nach meiner Erfahrung geht sowas schief. Es ist nicht möglich, alle Störungen zu beseitigen und alles zu kontrollieren. Besser ist es sich da nicht reinzusteigern und auch nicht in das Gefühl, dass die "Arbeit keinen Spaß macht". Es ist zwar schön, wenn sie es tut, aber wo steht, dass sie immer Spaß machen muss? LG
    LG

    Hallo Bambus,


    Bambus:


    Nun wird man sicher bei Erreichen eines gewissen Grades an Achtsamkeit und Gelassenheit den Kollegen nicht mehr als Störung wahrnehmen. Das dauert aber eine Weile und bis dahin ist es schon sinnvoll sich Hilfe zu suchen.


    Natürlich ist das richtig, was du schreibst. Mit den "Kollegen quatschen lassen", meinte ich, dass es nichts bringt, sich da reinzusteigern. Mit Buddhismus und Achtsamkeit hat das gar nichts zu tun, sondern nur mit den alltäglichen Herausforderungen des Büroalltages. Wenn ich mich aufrege, weil mich mein Kollege stört, dann kann ich mich erst recht nicht mehr konzentrieren. Manchmal ist es halt besser entweder 10 Minuten zuzuhören und dann wieder an die Arbeit zu gehen oder (bei dauerquatschenden Kollegen) auf "Durchzug" zu schalten. Sich drüber aufzuregen, macht es nur schlimmer. LG

    Hallo,


    ich kann dir nichts aus buddhistischer Sicht schreiben, nur aus allgemeiner.


    Froschn:

    Habt ihr Tips wie man da gedanklich stärker Kontrolle haben kann? Wie man doch selbst wenn man mal schwach wird wieder die Kurve kriegt? Vielleicht ist es auch ein Problem das ich immer alles eher schnell mache und so gedanklich eher abschalte? Ist langsamkeit eine Idee?
    Bin für Tips und Kommentare wieder mal sehr sehr dankbar :)


    Für mich klingt das was du schreibst sehr nach Kontrolle ausüben, alles unter Kontrolle haben, keine Spontanität zulassen und keinen Spaß haben dürfen. Was passiert, wenn du die Kontrolle einfach sein lässt? Warum lässt du den Kollegen nicht quatschen? Was ist die tatsächliche Ursache der Konzentrationsprobleme? Ist es wirklich der Kollege? Was ist so schlimm daran, wenn du den Müll mal vergisst mitzunehmen? Ich habe beim Lesen deines Textes das Gefühl, du engst dich selbst ein und bestrafst dich selbst dafür, dass du nicht perfekt bist. Mit "bewusster Leben" hat das gar nichts zu tun. Für mich klingt das sogar nach dem Gegenteil von "bewusst leben". Wieso nicht übermütig sein wie ein Kind? Kinder leben bewusst :grinsen: ! Wie sieht es denn emotional bei dir aus? Fühlst du dich wohl? Schau lieber auf dich und wie es dir geht anstatt auf den Kollegen und den Müllereimer. LG

    Hallo Rosie, hallo TMingyur,
    vielen Dank auch euch beiden! Ich versuche es jetzt wie gesagt erst mal mit halboffenen Augen und dann sehe ich was passiert. Was mir von Versuch zu Versuch deutlicher wird ist, dass mir eine Gruppe und regelmäßige Termine gut tun würden. Gerade für den Anfang wäre das nicht schlecht denke ich. Mit einer gewissen Routine geht es dann wahrscheinlich auch alleine leichter. Daher eine kleine Ergänzungsfrage: Hat jemand von euch Informationen, ob es "Wochenendgruppen" gibt? Ich meine keine Termine unter der Woche abends (ist zu weit zu fahren), sondern ein paar mal im Jahr am Wochenende - ohne dass man sonst regelmäßig kommt. LG

    TMingyur:
    Laleni:

    Hallo und vielen Dank!
    Einschlafgefahr besteht bei mir nur, wenn ich sehr müde bin.


    Apropos "einschlafen", das kann auch ein Zeichen von "Entspannung" sein.
    Die Grenze zwischen "einschlafen" und "wach sein" ist im Übrigen eine, welche zu erforschen bei der Meditation sehr lohnend ist. 8)


    Vielen Dank! Also doch besser Augen schließen, wenn man dann entspannter ist? LG

    Hallo und vielen Dank für die weiteren Antworten! Das mit dem Blinden stimmt natürlich, ich bin mir aber nicht sicher, ob man es einfach so auf jemanden übertragen kann, der nicht blind ist. Menschen mit Behinderungen haben gezwungenermaßen meist Strategien, wie sie damit im Alltag umgehen und z.B. dafür einen anderen Sinn (Gehör, Tastsinn) sehr gut entwickelt. LG

    Hallo Sumedhâ,


    sumedhâ:

    1. aus rein biomechanischer sicht ist die haltung der wirbelsäule entscheidend, das hat nun mit zen nix zutun.
    2. aus energetischer sicht (meridianlehre) ist die haltung der wirbelsäule ebenfals entscheidend, da es nicht viel sinn macht wenn man den zentral kanal so wie die körpermeridiane blockiert. auch dass, hat was die korrekte ausrichtung der wirbelsäule mit zen erstmal nichts zu tun.


    Dass einige "Kleinigkeiten" wichtig sind und praktisch einen Unterschied machen, habe ich schon mitbekommen. Daher meine Frage. Vielen Dank dir auch! LG

    Hallo Bel,


    bel:

    Ich lese sehr gern Quelltexte, aber man versteht das allermeiste nicht, wenn man es nicht vorgemacht bekommt und in Praxi erlebt, selbst ausübt. Erst durch diese Praxis werden die Texte lebendig und dann braucht man die Texte nicht mehr als Autoritäts"beweis". Man kanns dann auch selbst sagen.
    _()_


    Das sehe ich auch so. Ich habe zwar mit Buddhismus keine Erfahrung, aber viel mit Theorie und Praxis und das Problem ist nicht selten. Nutzt nur nichts, mein Sofa ist zu weit weg von irgendeiner regelmäßigen Möglichkeit. LG

    Hallo Charlie und No Name,
    vielen Dank, das hilft mir jetzt auch sehr weiter! Ich werde also Verschiedenes ausprobieren. Mir ist nur wichtig (daher meine Ausgangsfrage), dass ich wenigstens ungefähr weiß, was ich da tue und warum und bei den vielen unterschiedlichen Informationen, die ich bisher gefunden habe, was Käse ist und was nicht :? . LG

    Elliot:
    bel:

    Anstatt sich mit zum Thema nichtssagenden Zitaten auseinanderzusetzen, sollte man sich in eine Lebendige Tradition begeben und den Anweisungen des Lehrers folgen.


    Das mag Deine persönliche Meinung sein, geht aber am Thema vorbei, da Laleni nicht von Lehrern, sondern von Anleitungen sprach, mit denen sie sich beschäftigt.


    Die einzige "lebendige Tradition" hier bei mir am Ort ist ein Schafkopfstammtisch. Ich glaube, so hast du das nicht gemeint, oder Bel? :grinsen: Sonst hast du natürlich recht. Für ellenlange Quellenstudien bin ich nicht der Typ, glaub ich. Das ist nicht als Kritik gemeint, nur bin ich schon froh, wenn ich halbwegs kapiere worum es in den Zitaten inhaltlich geht und praktisch noch was rauszuziehen ist mir dann doch zu hoch. LG

    Hallo und vielen Dank für die Beiträge! Bitte nicht streiten wegen meiner Frage!


    bel:
    Charlie:

    Es gibt sehr viele Buddhastatuen, die den Buddha mit geschlossenen Augen zeigen.


    Der Eindruck täuscht womöglich. Wenn die Augenlieger abgesenkt sind, heißt das noch lange nicht, daß man sie geschlossen hat. Ist besonders bei asiatischen Gesichtszügen wegen der fehlenden 2. Augenfalte nicht einfach zu erkennen.
    i.d.R. sind die Anweisungen traditionsgebunden. Im Zazen sollten sie "halboffen" sein, Augenlieder abgesenkt. Der Grund ist: Zazen ist keine Versenkung in sich selbst, sondern offene Aufmerksamkeit.
    _()_


    Ich muss gestehen, so genau habe ich mir Buddhastatuen noch gar nicht angeschaut. Ich bin aber gleich mal ins Wohnzimmer und habe nachgeschaut :lol: . Ergebnis: Kann ich nicht erkennen! Ganz offen sicher nicht, aber halboffen oder geschlossen wäre möglich. Das mit der offenen Aufmerksamkeit habe ich jetzt verstanden, danke! Ich werde es also jetzt mal eine Weile mit offenen (bzw. halboffen) Augen versuchen und sehen, ob ich damit zurecht komme. Ist wahrscheinlich Übungssache, oder? LG