Achtsamkeit und Ruhe während unvermeidlicher äußerer Hektik

  • Guten Mittag!


    Wie praktiziert man am besten Achtsamkeit, wenn die äußeren Umstände eher suboptimal dazu stehen?
    Wenn von dir verlangt wird, beispielsweise schnelle körperliche Arbeiten zu verrichten, ohne große Pausen, und gleichzeitig praktisch mitzudenken und zu handeln, wie verankert man dann am besten Achtsamkeit?


    Ich persönlich erfahre es immer so, dass ein ruhiges Umfeld und genügend Zeit (logischerweise) förderlich für Achtsamkeit und Konzentration sind.
    Genau umgekehrt geht es mir, wenn beides fehlt. Das stört mich :D


    Es ist wohl auch klar, dass man in unvorteilhafterem Umfeld nie so gut praktizieren kann wie in einem Meditationsraum etc. Aber bestimmt gibt es den einen oder anderen Trick um es wenigstens teilweise zu verbessern.


    Wie sind eure Erfahrungen und Meinungen dazu?


    Liebe Grüße!

  • Moin Jan,
    ich meine, es ist wichtig, sich über die Begriffe im Klaren zu sein. Was ist Achtsamkeit und was ist z.B. Aufmerksamkeit oder Konzentration? ;)


    Zitat

    Wenn von dir verlangt wird, beispielsweise schnelle körperliche Arbeiten zu verrichten, ohne große Pausen, und gleichzeitig praktisch mitzudenken und zu handeln, wie verankert man dann am besten Achtsamkeit?


    Ist problemlos möglich. :D Du erkennst achtsam, dass du Schwierigkeiten hast und versuchst dich auf deine Arbeit zu konzentrieren. Und evtl kannst du achtsam erkennen ob du das schaffst.


    Zitat

    ...Es ist wohl auch klar, dass man in unvorteilhafterem Umfeld nie so gut praktizieren kann wie in einem Meditationsraum etc....


    Nein, genau das ist nicht klar. :D
    Aber vielleicht ist es für dich so. Das aber ist etwas anderes.


    So weit meine Meinung und Erfahrung.


    LG
    Ji'un Ken

  • Vielen Dank für deine schnelle Antwort :)


    Wie genau ist es denn dir möglich?


    Ich "versinke" dann manchmal richtig in der Hektik und merke vielleicht noch ab und an, dass ich geistig total weggetragen bin von meiner Beschäftigung, aber das ist dann wohl kaum das Optimum an Achtsamkeitspraxis :lol:


    Ich erahne mal schon, dass man vorallem in Extremsituationen auch gut praktizieren kann, aber da muss man doch geistig schon relativ gut drauf eingestellt sein, oder nicht?


    LG

  • Früher hatte ich immer ein leicht romantisches Bild von z.B. Mönchen in der "optimalen" Umgebung mit "optimalen" Bedingungen für spirituelle Schulung. Meine erfahrung ist, das (ganz besonders?) der Chan (und evtl. das Zen) eine starke Betonung grade auf Praxis im Alltag, im direkten Leben hat. Es braucht schon ein bisserl Übung, um zu erfahren, dass es möglich ist, auch dem hektischsten Alltag mit Achtsamkeit zu begenen. Diese Praxis soll ja in unserem Alltag nützlich sein und nicht nur in einem Retreat oder in unseren Aus-Zeiten wie im Urlaub, in einem Tempel, in einer Sanga, sondern immer im Hier und Jetzt.
    Herzlichen Gruß,
    Wusheng

    Einmal editiert, zuletzt von Anonymous ()

  • Jan:


    Ich "versinke" dann manchmal richtig in der Hektik und merke vielleicht noch ab und an, dass ich geistig total weggetragen bin von meiner Beschäftigung, aber das ist dann wohl kaum das Optimum an Achtsamkeitspraxis :lol:


    Geht mir auch so. Aber es wird weniger. :D Ein Grund, immer weiter zu üben.
    Ich trage es einfach mit Fassung.


    Was wäre denn für dich das Optimum an Achtsamkeitspraxis? Oder was ist für dich überhaupt Achtsamkeit?


    LG
    Ji'un Ken

  • Hallo Jan,


    mit der Thematik "Achtsamkeit" und "hektischer Alltag" beschäftige ich mich auch immer wieder aus gegebenen Anlaß. Genau wie Du gibt es bei mir immer wieder Tage, an denen ich am Abend erst so richtige registriere, wie ich durch die äußeren Eindrücke bedingt, unmittelbar gehandelt habe -ohne wirklich achtsam bei mir gewesen zu sein . Ein "Trick",den ich in solchen Phasen dann versuche anzuwenden ist das geplante Einlegen von Pausen (eine Minute zwischendurch reicht oftmals schon aus). Heute z.B. ist bei mir auch so ein Tag, an dem bisher alles anders gekommen ist als noch am Morgen gedacht -dies hat mich doch ganz gut aus dem Konzept gebracht (von Achtsamkeit war da zwischendurch nichts mehr zu merken :D ). Aus diesem Grund habe ich eben gezielt beschlossen, mir Zeit für das Buddhaland zu nehmen - und bin dann auch noch auf dies auch für mich gerade heute relevante Thema gestoßen ;) . Ich bin da ganz guter Hoffnung, dass mir diese Unterbrechung und die Beschäftigung mit dieser Thematik hilft, den Rest des Tages ruhiger (auch wenn es "draußen" stressig ist) und achtsamer zu handeln/sein....


    LG peema

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  • TMingyur:
    Jan:

    Wie sind eure Erfahrungen und Meinungen dazu?


    Es gibt keine äußere Hektik 8)


    Gute Bemerkung! Nur gibt es jede Menge Leute, die verflucht viel Hektik verbreiten und die mich anschnauzen, wenn ich wieder nicht 5 Sachen gleichzeitig schon vorgestern erledigt habe. Mir fällt es dann schon sehr schwer, mich abzugrenzen und mich nicht anstecken zu lassen. Ich werde aber immer besser darin und zum Glück habe ich eh ein dickes Fell :badgrin: . LG

  • Laleni:
    TMingyur:


    Es gibt keine äußere Hektik 8)


    Gute Bemerkung! Nur gibt es jede Menge Leute, die verflucht viel Hektik verbreiten ...


    Das ist auch keine Interpretation von Sinneseindrücken, die ich empfehlen würde.
    Es sind einfach Sinneseindrücke und mehr oder weniger Identifikation damit ... je weniger desto besser 8)

  • Wenn ein anderer ausflippt, dann ist da Identifikation als "ich" und "mein" ... das ist ein Grund für Mitgefühl, weil das ziemlich leidvoll ist. Aber anstecken muss man sich nicht lassen von dessen Leid 8)

  • Hallo Jan,
    in meinem Arbeitsalltag war es genau umgekehrt. Gerade großer Druck, viel Arbeit haben mich in einen Zustand versetzt, den ich als meditativ empfunden habe. Ich habe mich sehr konzentriert auf das, worum es wirklich ging. Jegliches Dazwischen-Gedenke war abgeschaltet. Ein anderer mag das als "Funktionieren" erleben, ich erlebte es, wenn ich mich wirklich voll auf diesen Prozess eingelassen habe, als eine Art "Durch-Alles-Hindurchgehen" mit höchster Konzentration. Meistens war ich hinterher nicht "alle", sondern total entspannt.


    Allerdings habe ich mich auch seit Beginn der 80er Jahre Tag für Tag auf das, was kommen mag, eingestellt und eingestimmt. An besonders schwierigen Tagen mit Dienstreisen und Sitzungsabläufen in Hotels bei jeder Gelegenheit gelesen oder meditiert - während der Fahrt im Zug oder als Mitreisende im Auto, abends nach der Sitzung - einfach bei jeder Gelegenheit.


    Schwierig wurde es nur, wenn sich bei mir Widerstände meldeten. Diese habe ich untersucht und aufzulösen versucht, was natürlich nicht immer möglich war. Denn damals hatte ich noch nicht die "Mittel" zur Hand - Buddhas Lehre. Inzwischen übe ich mich aber mit der Achtsamkeitspraxis und habe mit Widerständen keine großen Probleme mehr. Sobald sie auftauchen, werden sie "an der Pforte abgefertigt" :lol: .
    _()_ Monika

  • TMingyur:

    Wenn ein anderer ausflippt, dann ist da Identifikation als "ich" und "mein" ... das ist ein Grund für Mitgefühl, weil das ziemlich leidvoll ist. Aber anstecken muss man sich nicht lassen von dessen Leid 8)


    Ist schon richtig was du schreibst! Am ehesten anfällig und zugegeben sehr wenig mitfühlend bin ich allerdings, wenn von dieser "Hektik" eine gewisse Bedrohung meiner materiellen Sicherheit ausgeht (cholerischer Chef mit Hang zu willkürlichen Entscheidungen) :? . LG

  • Laleni:
    TMingyur:

    Wenn ein anderer ausflippt, dann ist da Identifikation als "ich" und "mein" ... das ist ein Grund für Mitgefühl, weil das ziemlich leidvoll ist. Aber anstecken muss man sich nicht lassen von dessen Leid 8)


    Ist schon richtig was du schreibst! Am ehesten anfällig und zugegeben sehr wenig mitfühlend bin ich allerdings, wenn von dieser "Hektik" eine gewisse Bedrohung meiner materiellen Sicherheit ausgeht (cholerischer Chef mit Hang zu willkürlichen Entscheidungen) :? . LG


    Klar, wenn es dem "ich" ans "Eingemachte" geht, dann ist das die Sternstunde der Praxis. Ist auch sehr vielschichtig ... denn den anderen ernst zu nehmen - eben aus Mitgefühl - auch wenn es der cholerische chef ist, dabei aber nicht "in seinen Sog" zu geraten, kann nicht ganz einfach sein 8)

  • Hi Jan, am besten Du vergisst diesen Anspruch achtsam sein zu müssen, wenn man "gerade voll drin ist".
    Das geht nämlich garnicht und deswegen gibt es Klöster. Da wollte man immer eine Umgebung schaffen, die außerhalb der Betriebsamkeit steht.
    Such dir Dein Kloster im Inneren und im Privaten. Nutze jede Pause zum Meditieren oder einfach Kinhin. Das macht dann Deinen Geist und Körper ruhiger und konzentrierter.
    Mehr kannst Du aber in diesen Umständen nicht erlangen. Akzeptiere das oder geh einen anderen Weg.

  • Also das "Optimum an Achtsamkeitspraxis" war jetzt nur ein Begriff, den ich in Gegensatz zu meinen Versuchen in hektischen Situationen achtsam zu sein, stellen wollte. Genau definiert habe ich ihn nicht... aber das Optimum ist immernoch ein Stückchen mehr Achtsamkeit, als ich gerade habe :D


    Mit Achtsamkeit meine ich das Gewahrsein der gegenwärtigen Tätigkeit um den Geist stiller/konzentrierter/erkennender werden zu lassen.


    Ich freue mich auf definitorische Verbesserungen und begriffliche Scharmützel, bestimmt habe ich irgendetwas falsch ausgedrückt :badgrin:

  • Jan:

    Ich "versinke" dann manchmal richtig in der Hektik und merke vielleicht noch ab und an, dass ich geistig total weggetragen bin von meiner Beschäftigung, aber das ist dann wohl kaum das Optimum an Achtsamkeitspraxis :lol:


    Ich erahne mal schon, dass man vorallem in Extremsituationen auch gut praktizieren kann, aber da muss man doch geistig schon relativ gut drauf eingestellt sein, oder nicht?


    Es ist eine Sache der Übung. Geduld und Übung gewöhnen den Geist an den enstpannten, loslassenden Zustand.


    Ich nun wieder: es ist dazu wichtig, Herz/Geist durch Großherzigkeit/Wohlwollen zu öffnen und durch Tugend zu beruhigen. Das ist die Grundlage. Kommt dann noch eine regelmässige formelle Meditationspraxis hinzu, wird die Übung des Loslassens bald zu jedem Zeitpunkt des Alltags möglich sein. :)


    Hier finden sich einige Vorträge genau zum Thema. Runterscrollen und nach "Metta in Daily Life" gucken.


    Gruß, :)

  • Moin Jan


    Jan:

    Mit Achtsamkeit meine ich das Gewahrsein der gegenwärtigen Tätigkeit um den Geist stiller/konzentrierter/erkennender werden zu lassen.


    Das geht in die Richtung "reines Beobachten". Je nach dem was du arbeiten musst, kann ich da nur sagen: "Vergiß es. Das hat da nichts zu suchen."


    Zitat

    Quelle: http://www.palikanon.com/diver…patthana/satipatt_03.html
    ...Es braucht wohl kaum besonders bemerkt zu werden, daß dieses Reine Beobachten nicht etwa für alle Lebenssituationen empfohlen werden soll, und gewiss nicht für solche, die Entscheidungen in Wort und Tat, sowie planendes Handeln erfordern. Hier ist der Platz für die Wissensklarheit, von der wir später sprechen werden. Doch gerade in Situationen, die einen aktiven Respons verlangen, kann das Reine Beobachten eine wichtige vorbereitende Funktion erfüllen, die den Entscheidungen eine größere Verlässlichkeit und den Handlungen eine größere Erfolgsaussicht verleiht. ...


    Zwei Beispiele:
    -Ich arbeite als Krankenpfleger. In Notfallsituationen, z.B. beim Reanimieren, muss ich sehr schnell sehr viele Entscheidungen treffen. Und diese Entscheidungen sollten richtig sein, wenn ich wenigstens ansatzweise Aussicht auf Erfolg haben möchte.
    Da bleibt keine Zeit für meditative Innenschau.


    - Ich bin in der Feuerwehr. Hier gilt das Gleiche. Am Wochenende hatten wir einen Feuerteufel im Dorf, d. h. drei Brandeinsätze innerhalb von vierzig Minuten. Auch hier bleibt keine Zeit zur Meditation. Hier muss man funktionieren.


    Reines Beobachten hat seinen Platz auf dem Kissen. Regelmäßig geübt erleichtert es allerdings den Alltag, kann dazu führen, das Situationen gar nicht mehr als hektisch empfunden werden.


    Jan:

    Ich freue mich auf definitorische Verbesserungen und begriffliche Scharmützel, bestimmt habe ich irgendetwas falsch ausgedrückt


    Das was du ausdrückst, drückst du immer deinem Wissensstand gemäß aus. Willst du mehr von dir verlangen? :D
    Wenn deinem Gesprächspartner deine Definitionen nicht bekannt sind, wird er automatisch von seinen ausgehen. Das kann funktionieren, muss aber nicht. Meiner Erfahrung nach geht das in die Hose. Deshalb frage ich gerne mal nach, was der jeweils andere meint, wenn er was sagt.


    LG
    Ji'un Ken

  • Jan:

    Also das "Optimum an Achtsamkeitspraxis" war jetzt nur ein Begriff, den ich in Gegensatz zu meinen Versuchen in hektischen Situationen achtsam zu sein, stellen wollte. Genau definiert habe ich ihn nicht... aber das Optimum ist immernoch ein Stückchen mehr Achtsamkeit, als ich gerade habe :D


    Mit Achtsamkeit meine ich das Gewahrsein der gegenwärtigen Tätigkeit um den Geist stiller/konzentrierter/erkennender werden zu lassen.


    Ich freue mich auf definitorische Verbesserungen und begriffliche Scharmützel, bestimmt habe ich irgendetwas falsch ausgedrückt :badgrin:


    Innerhalb der Betriebsamkeit ist ein Bemühen um Gewahrsein kontraproduktiv. Es führt nicht zu einem stillen Geist. Im Gegenteil. Das wirst du schnell merken.


    Wenn Du auf Kontroverse aus bist, solltest Du vielleicht ein kontroverseres Thema anschneiden :D Heilsam ist das aber nicht.

  • Onyx9:

    Innerhalb der Betriebsamkeit ist ein Bemühen um Gewahrsein kontraproduktiv. Es führt nicht zu einem stillen Geist. Im Gegenteil. Das wirst du schnell merken.


    In Betriebsamkeit ist Bemühen ist eh nicht der Weg. Entweder tut es nicht oder man tut es. Ohne Anstrengung.
    Irgentwann führt das dann auch die Feuerwehrleute und Krankenpfleger zur achtsamen Tätigkeitsausübung ;)


    Es keine Trennung zwischen Alltag und Kissen. Die Vorgänge sind die Selben.



    Gruß, :)

  • Hallo,



    ich denke,diese Schwierigkeiten haben Viele.
    Immer achtsam sein ist auch für mich nicht möglich.


    Ich hatte mir damals eine sehr leidvolle Konditionierung vorgenommen.
    Jedes Mal, wenn ich merkte, dass sie in der Hektik wieder durchkam,
    beobachtete ich sie sehr achtsam, gewann Einsicht und ließ sie gehen,
    ohne mich in ihr zu verfangen. Danach kehrte ich zur Konzentration auf die Arbeit zurück.


    Ansonsten versuche ich mich zu erinnern achtsam zu sein.
    Man kann sich z. Bsp. mit einer Uhr und einem leisen Alarm in Abständen daran erinnern innezuhalten.
    Man kann sich auch einen runden kleinen Stein in die Hosentasche stecken und jedes Mal, wenn man ihn fühlt erinnern.
    Oder man macht wirklich regelmäßig kleine Päuschen und ist zum Anfang dieser Minipause achtsam.


    Ansonsten versuche ich mich auf meine Arbeit zu konzentrieren.
    Verliere ich die Konzentration, dann wende ich mich dem Objekt zu,
    was die Konzentration stört und wende mich danach der Arbeit wieder zu.


    Dadurch geht die Arbeit schneller und einfacher von der Hand.


    Interessant ist sicher auch nachzufühlen, wenn Hektik in uns selbst einzieht,
    was die Hektik mit dem Körper, dem Gefühl, Denken, Reden und Handeln macht.


    Liebe Grüße


    Stefan

    Egal wie Dein Weg auch sein mag.
    Laß Dich stets von Achtsamkeit, Liebe und Mitgefühl führen.
    Denn ohne diese 3 Weisen, wird kein Weg von Erfolg sein.

  • Wie praktiziert ihr denn dann in solchen Situationen, wenn "reines Beobachten" unangebracht ist?


    Das mit der ständigen Erinnerung finde ich selbst gut und versuche es so selbst auch immer.


    Aber ansonsten? Gibt es Zeitpunkte, an denen jegliche Praxis unpraktikabel wird?


    LG

  • Jan:

    Wie praktiziert ihr denn dann in solchen Situationen, wenn "reines Beobachten" unangebracht ist?


    Achtsamkeit 8)



  • Jan:

    ... Gibt es Zeitpunkte, an denen jegliche Praxis unpraktikabel wird?
    LG


    Nein Jan :D ,
    es gibt einen Zeitpunkt wo dir klar wird, dass jegliches Tun Praxis ist, das Tun bei dem du dich vollständig fühlst genau so, wie das Tun bei dem du an dir zweifelst.
    Es gibt einen Zeitpunkt, an dem die Vorstellung von "ich bin" an Bedeutung verliert und auch mal ganz verschwindet und du realisierst, dass du Praxis bist ohne etwas zu sein. Und trotzdem wird nicht alles dunkel, der Himmel ist immer noch oben und das Gras weiter grün.
    Hört sich vielleicht seltsam an, aber ich kann es im Moment nicht besser ausdrücken.
    So weit meine Erfahrung.
    LG
    Ji'un Ken

  • Jan:

    Du meinst ich soll während großer Hektik über anicca, anatta und die skhandas meditieren?


    ... halt' ich für schwer :roll:


    Nein, nicht über anicca, anatta und die skhandas meditieren, die skhandas müssen als solche beachtet werden.
    Achtsamkeit ist Gewahrsein. Das hat nichts mit Sitzmeditation oder "nachdenken über" zu tun. 8)
    Aber dazu bedarf es wohl einen Lebenswandel der Entsagung, der Silas und also der Ruhe "von innen heraus".
    Die Fehl-Wahrnehmung "da ist Hektik" wird abgelöst durch die korrekte Wahrnehmung "Da ist unangenehmes Gefühl, flatterhaftes Bewußsein etc."