bel:Es ist zu beachten, daß solche Termini wie "Person", "Leben", "Sein", im Pali keine "neutralen" Bezeichnungen sind, sondern immer auf der Grundlage "Durst" definiert werden, Eine Person, ebenso wie "Wesen" ist eine Zusammensetzung die zwingend "Durst" impliziert. Hört der Durst auf, gibt es deshalb, also allein schon auf der Grundlage der Begriffsdefinition beim Buddha weder Person, Wesen, Leben oder Sein.
Gibt es Textstellen aus dem PK, die diese - in meinen Augen sehr plausible - Lesart explizit stützen?
ZitatWahr ist allerdings, daß eine überwiegend auf sich selbst bezogene Moral, "ICH ernte in MEINEM nächsten Leben das, was ICH in MEINEM diesem Leben sähe" oder "ICH will nicht wiedergeboren werden" oder "ICH will unter besseren Umständen wiedergeboren werden", der Befreiung nicht nur hinderlich ist, sondern ihr entgegensteht. Eine solche "Moral" ist also kein Bodhisattva-Übungsfeld, aus dessen Blickwinkel ist sie durch und durch von gröbster atta-Verblendung ausgefüllt.
Gut gesagt.
Diese Feststellung verweist auf den engen Zusammenhang zwischen den Konzepten "Wiedergeburt" und "Anatta". Anders gesagt: Ohne Berücksichtigung der anatta-Lehre lässt sich über "Wiedergeburt" nicht reden. Und wer die anatta-Lehre ernst nimmt, wird aufhören, von Wieder-Geburt zu reden.
Ansonsten hat Geronimo vollkommen recht, wenn er darauf hinweist, dass eine erwachte Ethik zwischen "Ich" und "Du" keinen Unterschied macht.
Onda