Beiträge von accinca im Thema „"Pali-Wörterbücher", die Übersetzungsnot“

    mukti:

    .. er kann nicht mehr auf eine "niedrigere" Stufe zurückfallen hab ich gemeint, es geht nur mehr in Richtung Erleuchtung, die entsprechenden Anhaftungen können nicht mehr zustandekommen. Aber ist ein anagami nicht die letzte der drei Kategorien eines sotapanna?


    Richtig ist, das ein sotapanna nicht auf eine "niedrigere" Stufe zurückfallen kann.
    Falsch ist, das ein anāgāmí ein sotapanna ist.
    Im Gegensatz zum sotapanna der nur die ersten drei Fesseln aufgehoben hat,
    hat der anāgāmí mindestens fünf Fesseln überwunden. Aber natürlich nicht
    alle sonst wäre er ja ein Arahat.

    nibbuti:


    Ein sotapanna ist sich 'sicher', aber erst ein anagami kann nicht mehr zurückfallen (nicht wiederkehren), da so eine Person die Fesseln sinnliches Verlangen und Abneigung überwunden hat.



    Der "Stromeingetretene":
    Man unterscheidet 3 Arten:
    » den ‘Höchstens noch siebenmal Wiedererscheinenden’ (sattakkhattu-parama),
    » den ‘von Geschlecht zu Geschlecht Eilenden’ (kolankola)
    » den ‘Noch einmal Aufkeimenden’ (eka-bíjí).

    Wie es heißt (Pug. 37-39, A.3.88):
    1. »Da ist ein Mensch nach Schwinden der drei Fesseln (Persönlichkeitsglaube, Zweifel und Hang an Regeln und Riten; siehe samyojana) ‘in den Strom eingetreten’, dem Verderben entronnen, gesichert, der Vollen Erwachung gewiß. Noch siebenmal unter Himmelswesen und Menschen die Geburten durcheilend, die Geburten durchwandernd, macht er dem Leiden ein Ende. Diesen Menschen bezeichnet man als ‘höchstens noch siebenmal Wiedererscheinenden (sattakkhattu-parama).


    2. »Da ist ein Mensch nach Schwinden der drei Fesseln in den Strom eingetreten, dem Verderben entronnen, gesichert, der vollen Erwachung gewiß. Noch zweimal oder dreimal unter edlen Geschlechtern die Geburten durcheilend, die Geburten durchwandernd, macht er dem Leiden ein Ende. Diesen Menschen bezeichnet man als ‘von Geschlecht zu Geschlecht Eilenden’ (kolankola).


    3. »Da ist ein Mensch nach Schwinden der drei Fesseln in den Strom eingetreten, gesichert, der vollen Erwachung gewiß. Nur noch einmal zum menschlichen Dasein gelangt, macht er dem Leiden ein Ende. Diesen Menschen bezeichnet man als "Nocheinmal-Aufkeimenden" (eka-bíjí). (S.55.55).


    Auch diese Darlegung der Lehre vom Buddha kommt ohne Wiedergeburt gar nicht aus.

    Matthias65:
    accinca:

    Kannst Du für Laien erklären was er bedeutet ?


    Der Begriff ist vom Buddha. (sotāpanna)


    Und was bedeutet er ?[/quote]


    Es bedeutet, das die drei ersten der zehn Fesseln aufgehoben sind und daher
    maximal nur noch sieben Leben möglich sind und der Weg nach abwärts versperrt ist.

    Matthias65:
    mukti:

    Falls man es irgendwann in den Stromeintritt schafft, ist es sogar unmöglich aufzuhören


    Hallo mukti, "Stromeintritt" ist auch wieder so ein Begriff mit dem ich leider nicht viel anfangen kann (der Begriff kommt aus dem Palikanon, oder ?).
    Kannst Du für Laien erklären was er bedeutet ?


    Der Begriff ist vom Buddha. (sotāpanna)

    sarvamitra:

    Soviel auch zum Thema "Leben=Leiden oder nicht" in dem anderen Thread.
    Liebe Grüße Sarvamitra


    Gäbe es, ihr Mönche, in der Welt keinen Genuss, so würden die Wesen nicht nach der Welt begehren.(und nicht anhaften)
    Weil es nun aber Genuss in der Welt gibt, darum eben begehren die Wesen nach der Welt. (und haften daran)
    Gäbe es in der Welt kein Elend, so würden die Wesen nicht der Welt überdrüssig werden.
    Weil es nun aber Elend in der Welt gibt, darum eben werden die Wesen der Welt überdrüssig.


    Gäbe es in der Welt kein Entrinnen, so könnten die Wesen aus der Welt nicht entrinnen.
    Weil es nun aber in der Welt ein Entrinnen gibt, darum eben entrinnen die Wesen aus der Welt.


    Und solange die Wesen nicht hinsichtlich der Welt den Genuss als Genuss, das Elend als Elend und die Entrinnung als Entrinnung der Wirklichkeit gemäß erkannt haben, solange sind die Wesen aus der Welt mit ihren guten und bösen Geistern und ihren Brahma-Göttern, mit ihrer Schar von Asketen und Priestern, Göttern und Menschen, noch nicht entronnen, haben sich noch nicht von ihr losgelöst und befreit, und verweilen mit einem in der Welt befangenen Gemüte.


    Sobald aber die Wesen hinsichtlich der Welt den Genuss als Genuss, das Elend als Elend und die Entrinnung als Entrinnung der Wirklichkeit gemäß erkannt haben, dann sind sie der Welt mit ihren guten und bösen Geistern und ihren Brahma-Göttern, mit ihrer Schar von Asketen und Priestern, Göttern und Menschen, entronnen, haben sich von ihr losgelöst und befreit und verweilen mit einem in der Welt nicht befangenen Gemüte. (A 3, 106)

    Sukha:

    Eigene Worte sind meist mit eigenem Erkenntnisstand belegt. Und der muss nicht immer "fortgeschritten" sein. ...Nehmen wir auch mal als Beispiel das Wort dukkha. Ist hier schon oft diskutiert worden. So eins zu eins mit "Leiden" ist es nicht zu übersetzen.


    Kommt eben auf den Erkenntnisstand an. Für mich ist es nicht
    so wichtig ob man es jetzt mit "Leiden" oder mit "Elend" übersetzt.
    Ganz abgesehen davon, das der Buddha lehrte, das die Wesen deswegen
    am Leiden anhangen, weil sie sich am Elend erfreuen. Unerlöst ist
    der vom Leiden.