Beiträge von xxx im Thema „Frage zu Paticcasamuppada(bedingtes Entstehen)“

    Onyx9:

    LooL, imma dasselbe. Wer nicht will hat schon, sagte meine Omi.


    Du meinst Wiedergeboren- werden ist eine Frage des Wollens ? Glaubst Du tatsächlich, wenn man sich etwas ganz fest wünscht, dann gehe es auch in Erfüllung ?


    Wahrscheinlich wollen viele wiedergeboren werden auch solche die sich Buddhisten nennen, obwohl man als Buddhist ja eigentlich daran arbeiten sollte, genau dies nicht (mehr) zu wollen.


    Es ergibt einfach keinen Sinn zu behaupten Wiedergeboren-Werden würde bedingt entstehen. Das bedeutete schliesslich, dass Wiedergeburt seine Ursache im Werden respektive im Ergreifen, Denken oder Anhaften hätte. Wie sollten Skandals ( in diesem Fall Wünsche und Hoffnungen) über eine solche Macht verfügen wo sie doch eigentlich von sich aus leer (sunnyata) sind ?


    Bedingte Entstehung und Buddhismus per se macht nur Sinnn, wenn man alles ausklammert was vor der Geburt und nach dem Tod ist, sein soll, sein könnte oder man sich auch immer vorzustellen geneigt ist.
    Das einzige das man in diesem Zusmmenhang als Wiedergeborenes bezeichnen könnte wären DNA und RNA. Davon hat Buddha selbst eben auch noch nichts verstanden, er selbst war in dieser Beziehung unwissend. Wiedergeburt ist aber auch gar nicht Kernholz der Lehre sonder Hindu- Beigemüse. Diesen Zopf könnte man getrost abschneiden.


    Bakram

    Hallo zusammen


    Na da hat sich in meiner Abwesenheit eine lebhafte Diskussion entwickelt. Ich beschäftige mich immer noch mit paticcasamuppada und bin immer noch der Meinung das da was nicht ganz aufgeht.


    Der einfachheithalber greife ich auf Wikizurück:


    Zitat

    10.Werdeprozess / gewohnheitsmäßige Tendenzen (skt., pi. bhava), sowohl karmische Handlungen (kamma-bhava) als auch deren Wirkungen (upapatti-bhava) - häufig mit '(Da-)Sein' übersetzt. Ein persönliches 'Archiv' gewohnheitsmäßiger Re-Aktionen. Diese führen zur
    11.Geburt (skt., pi. jāti) einer Handlung. Diese kann gedanklich, verbal oder körperlich sein. Oder: Geburt in einer neuen Existenz (Wiedergeburt)


    Die ganze Kette ergibt für mich Sinn, wenn man von Gehurt einer körperlichen, veralen oder körperlichen Handlung ausgeht. Es ergibt aus mehreren Gründen keinen Sinn wenn man damit eine Wiedergeburt erklären will.


    Bakram

    Liebe Fomis


    Eine Sache ist mir bis heute nicht schlüssig, ich kann es nicht nachvollziehen, es erscheint mir unsinnig.
    Es betrifft den Übergang von Werden zu Geburt, resp. die Maxime einer "Nichtgeburt" in der Kette der bedingten Entstehung. Das erscheint mir doch sehr lebensfeindlich.
    Leben wird als Dukkha wahrgenommen und als Konsequenz scheint es ratsam künftiges Leben zu verhindern.
    Ist Buddhismus wirklich so lebensfeindlich ?


    Ich zitiere aus Digha Nikaya 15


    Zuerst die bedingte Entstehung:


    Dann die Passage, welche mir lebensfeindlich erscheint:

    Zitat

    'Durch Geburt bedingt ist Alter und Tod', das ist da wohl gesagt worden; das muß nun, Anando, in folgender Weise auch verstanden werden, wie durch Geburt bedingt Alter und Tod ist. Wenn es nämlich, Anando, keine Geburt gäbe, ganz und gar nicht, nicht irgend irgendwo, bei keinem zu keinem, als wie etwa bei Göttern zur Gottheit, oder bei Engeln zur Engelheit, oder bei Geistern zur Geistheit, oder bei Gespenstern zur Gespenstheit, oder bei Menschen zur Menschheit, oder bei Vierfüßern zur Vierfüßerheit, oder bei Vögeln zur Vogelheit, oder bei Kriechern und Schlangen zur Kriecher und Schlangenheit; wenn es, Anando, bei diesen und diesen Wesen eben dahin keine Geburt gäbe, Geburt also überhaupt nicht wäre: könnte nun wohl bei Auflösung der Geburt Alter und Tod zum Vorschein kommen?
    „Gewiß nicht, o Herr".
    „Darum aber, Anando, ist dies eben der Anlaß, dies die Abkunft, dies die Entwicklung, dies die Bedingung von Alter und Tod, und zwar Geburt.


    Geburt entsteht aus Werden, hat Werden zur Bedingung sowohl körperliches wie auch geistiges Werden:

    Zitat

    'Durch Werden bedingt ist Geburt', das ist da wohl gesagt worden; das muß nun, Anando, in folgender Weise auch verstanden werden, wie durch Werden bedingt Geburt ist. Wenn es nämlich, Anando, kein Werden gäbe, ganz und gar nicht, nicht irgend irgendwo, bei keinem zu keinem, als wie etwa geschlechtliches Werden, oder formhaftes Werden, oder formloses Werden, Werden also überhaupt nicht wäre: könnte nun wohl bei Auflösung des Werdens Geburt zum Vorschein kommen?
    „Gewiß nicht, o Herr."
    „Darum aber, Anando, ist dies eben der Anlaß, dies die Abkunft, dies die Entwicklung, dies die Bedingung der Geburt, und zwar Werden


    Nun wenn man das ganze ganz nüchtern, körperlich-materialistisch betrachtet, wäre die Lösung ja eigentlich völlig simpel: Keine Lust, kein Sex, kein Werden, keine Geburten, kein Leid. Nibbhana für alle :!:

    Zitat

    „Durch Anhangen bedingt ist Werden', das ist da wohl gesagt worden; das muß nun, Anando, in folgender Weise auch verstanden werden, wie durch Anhangen bedingt Werden ist. Wenn es nämlich, Anando, kein Anhangen gäbe, ganz und gar nicht, nicht irgend irgendwo, bei keinem zu keinem, als wie etwa Hang zur Lust (kāmupādānaṃ), oder Hang zur Ansicht (diṭṭhupādānaṃ), oder Hang zu Tugendwerk (sīlabbatupādānaṃ) (*3), oder Hang zur Selbstbehauptung (attavādupādānaṃ), Anhangen also überhaupt nicht wäre: könnte nun wohl bei der Auflösung des Anhangens Werden zum Vorschein kommen?"
    „Gewiß nicht, o Herr."
    „Darum aber, Anando, ist dies eben der Anlaß, dies die Abkunft, dies die Entwicklung, dies die Bedingung des Werdens, und zwar Anhangen.


    Nun denn. Das würde bedeuten: Zeugt keine Kinder mehr !


    Nun diese Argumenttion erscheint mir nun doch etwas gar seltsam ?


    Bakram