Mein vorläufiges Resümee zur Wiedergeburt, etwas lang ausgefallen, ist aber eigentlich nur eine knappe Zusammenfassung:
Max Ladner schreibt zum Daseinskreislauf/Wiedergeburt:
ZitatWir wissen nichts von einer „Seele", wie sollten wir also von einer „Seelenwanderung" sprechen können, oder von „Seelen", die in diesen oder jenen Körpern wiedergeboren werden? So etwas liegt uns auch durchaus ferne, aber es scheint, als wäre es unmöglich, hier ohne den Seelen-Begriff oder den des Wesenhaften auszukommen und den Gedanken der Wiedergeburt ohne die Vorstellung eines „Bleibenden" zu denken, doch ist eine solche Vorstellung tatsächlich unnötig, da ja in Wirklichkeit die Wiedergeburt nichts anderes ist als die Fortsetzung eines anfangslosen Prozesses, in dem ein „Bleibendes" nicht gefunden werden kann.
Im Sinne der Wirklichkeit verstehen wir also unter der Geburt eines Wesens nicht einen einzigen und einmaligen Vorgang, nicht ein absolutes und unwiederholbares Geschehen, sondern nur die eine Seite eines anfangslosen, bedingten und immer wiederkehrenden Vorganges, dessen andere Seite der Tod ist. Wie eine Tür sowohl Eingang wie Ausgang sein kann, so sind auch Geburt und Tod sowohl Eingang wie Ausgang, nur trennen sie nicht den einen Raum vom anderen, sondern das eine Leben vom anderen.
http://www.palikanon.com/diver…x_ladner/m_ladner01_5.htm
Eine immer wiederkehrende Frage ist, wieso es eine Erinnerung an vorige Leben geben kann, wenn das doch andere Wesen sind.
Wir können verstehen, dass wir ein winziges Teil eines Prozesses sind, in dem alles mit allem in ständiger Veränderung zusammenhängt. Wenn durch das Schwinden des Ich, also der Identifikation mit dem gegenwärtigen Körper, dieses theoretische Verständnis zu einer Sicht der Wirklichkeit wird, wird das Ganze in Raum und Zeit überschaut, die Welt in ständigem Wandel, Weltzeitalter zurück, in andere Daseinsebenen und Weltsysteme. Das hat der Buddha mit geistiger Wahrnehmung gesehen und somit auch seine Existenzen, die nach Ursache und Wirkung aufeinanderfolgen.
Die sogenannte Kette der Wiedergeburten ist mit allen Gliedern mit allem anderen verbunden, es gibt nichts aus sich alleine heraus Bestehendes. Die Kette besteht aber in den Taten, welche die Umstände des nächsten Daseins mitgestalten. Das ist der Zusammenhang der aufeinanderfolgenden Leben, die vom Buddha bei sich selbst und bei anderen Wesen geschaut wurde.
Bei gewöhnlichen Menschen gibt es manchmal eine Rückerinnerung, weil die geistige Wahrnehmung über das Physische hinausreichen kann. Wie in diesem Leben bestand in vorigen Leben eine Identifikation mit den Skhandas, daher ensteht der Eindruck: Das war ich. Die Verbindung durch die Absichten und der entsprechenden Gesinnung zwischen verschiedenen Leben, die zeitlich nicht weit auseinanderliegen, ist viel enger oder vertrauter als die Verbindung mit einer ganz anders gearteten Gestaltung. Daher kann eine Erinnerung auftauchen, die sich darauf bezieht.
Solange den Handlungen Begehren zugrundeliegt, besteht die Vorstellung ein Körper/Geist zu sein. Jede Handlung hat eine Auswirkung auf die psychische Befindlichkeit, wie sie aus einer solchen heraus stattfindet. Die Handlungen wirken sich in einem Leben oft nicht vollständig auf das Bewusstsein aus, damit sie sich vollständig auswirken können, bedarf es eines neuen Bewusstseins, das geschieht, wenn der Körper stirbt und ein anderer geboren wird. Aufgrund dieser Auswirkung wird ein Wesen in entsprechenden Umständen mit entsprechenden Anlagen geboren, damit das Bewusstsein erfährt was es durch die Absicht verursacht hat. "Erben ihrer Taten sind die Wesen".