Matthias65:
Das es nicht von heute auf morgen passiert, sondern ein langfristiger Prozess ist (sein kann), der sich nach und nach durch die Praxis entwickelt, ist etwas anderes.
Laut Buddha passiert das Überwinden der Anhaftungen auch nicht von heute auf morgen, sondern kann ein langfristiger Prozess sein:
"Ihr Bhikkhus, ich sage nicht, daß letztendliche Erkenntnis auf einmal erlangt wird. Im Gegenteil, letztendliche Erkenntnis wird durch stufenweise Übung, durch stufenweise Praxis, durch stufenweisen Fortschritt erlangt."
"Und wie kommt da stufenweise Übung, stufenweise Praxis, stufenweiser Fortschritt zustande? Einer, der Vertrauen (in einen Lehrer) hat, besucht ihn; wenn er ihn besucht, erweist er ihm Respekt; wenn er ihm Respekt erweist, hört er genau zu; einer, der genau zuhört, hört das Dhamma; wenn er das Dhamma gehört hat, behält er es im Gedächtnis; er untersucht die Bedeutung der Lehren, die er im Gedächtnis behalten hat; wenn er ihre Bedeutung untersucht, nimmt er jene Lehren reflektiv an; wenn er jene Lehren reflektiv angenommen hat, kommt Eifer in ihm auf; wenn Eifer in ihm aufgekommen ist, wendet er seinen Willen an; wenn er seinen Willen angewendet hat, ergründet er; wenn er ergründet hat, bemüht er sich; wenn er sich entschlossen bemüht, verwirklicht er mit dem Körper [8] die letztendliche Wahrheit und sieht sie, indem er sie mit Weisheit durchdringt."
Kitagiri Sutta
Dennoch, obwohl der Weg schrittweise ist, sollte man die Zustände in der Gegenwart betrachten:
"Man lass' Vergangenes nicht aufersteh'n,
Auf Künftiges man nicht die Hoffnung bau';
Denn das Vergangene liegt hinter uns,
Das Künftige ist noch nicht angelangt.
Statt dessen, einsichtsvoll erkenne man,
Was in der Gegenwart entstanden ist;
Man wisse es und sicher sei man sich,
Unüberwältigt, unerschütterlich.
Bhaddekaratta Sutta
Matthias65:
Mir ging es auch eher um die Frage ob es relatives Anhaften gibt.
Ich denke jede Form von Anhaften ist relativ (in einem Verhältnis) zum Objekt des Anhaftens & nicht ab-solut (los gelöst) davon.
Grüße