bel:Das ist reine Demagogie.
"Säkularer Buddhismus", jedenfalls so, wie seine Proponenten ihn verstanden wissen wollen, hat aber auch nix gemein mit dem hier karikierten "westlichen Buddhismus" in seinen Formen von "Wellness-Buddhismus" bis "Manager-Zen".
In seinem Buddhismus 2.0 schreib Batchelor:
Zitat
„Säkular“ kommt vom lateinischen „saeculum“, was „diese Zeit“ bedeutet. Damit ist nicht nur das Hier und Jetzt gemeint, sondern das Zeitalter, in dem wir uns befinden. Als säkularer Buddhist verstehe ich meine Praxis in erster Linie als Antwort auf die Krise, die Fragen und das Leiden unserer Zeit. Historisch gesehen ist das, glaube ich, in jeder Epoche der Fall gewesen, in der der Buddhismus in einer Gesellschaft in Blüte stand. Ob wir die Zeit des historischen Buddha nehmen, als er auf das Drängende und die Krisen seiner Zeit geantwortet hat, oder die Zeit, als der Buddhismus nach China, Tibet oder in irgendein anderes Land kam: Er ließ sich vollkommen auf die vorhandene Situation ein.
Was ist denn gegen säkularen Buddhismus zu sagen, wenn es ihm gelingt einerseits authentisch buddhitisch zu sein, und andererseits auf die Probleme unserer Zeit zu antworten. Was kann man denn daran kritisieren? Was soll den daran schlecht sein, wenn es funtioniert?
Von daher macht es Sinn, den Blick auch auf die Risiken und Nebenwirkungen zu richten. Uns zu sehen was passiert, wenn man Buddhismus so an das Säkulum anpasst, dass es nicht auf die Probleme unserer Zeit antwertet sondern sich im Denken der Zeit verfängt. Und dann entstehen eben unbeabsichtigte Formen von "Wellness-Buddhismus" bis "Manager-Zen". Und genau darauf geht der Artikel von Litsch ein.
Demagogisch wäre es säkularen Buddhismus jetzt mit diesen Verfallerscheinungen gleichzusetzten, also nur die möglichen Nebenwirkungen und nicht die positiven Möglichkeiten zu betrachten.