Ellviral:
Was ich sagen wollte ist das es immer die Heiligen sind die sich einbilden alles nur durch Denken erkennen zu können.
Ich habe es getan und ich würde es wieder tun.
Ich weiss was töten ist und was morden ist. Aber da ist bei Heiligen sowieso kein Unterschied.
Ansonsten bin ich hier raus.
Das ist immer so eine Schwierigkeit wenn man über Wirkmechanismen zu sprechen versucht. Das erscheint dann schnell als Überheblichkeit oder als reines Gedankenspiel oder als Belehrungsversuch, oder als eine Mischung aus all dem.
Hier geht es jedoch garnicht um Heilig oder Nicht-Heilig oder um besser oder schlechter, sondern um ganz praktische Verhaltensweisen und deren mentale Abläufe.
Der Bauer der liebevoll seine Hühner und Schafe großzieht um sich und seine Familie damit über den Winter zu bringen würde nie von sich behaupten wollen das er dabei aus Gier, Hass oder Verblendung gehandelt hat. Er wird es als Mitgefühl und Zuneigung für seine Familie empfinden, und vielleicht sogar als notwendiges Übel das er dafür seine geliebten Tiere manchmal opfern muss. Aber all das geschieht ohne den geringsten Hass auf irgendetwas oder jemanden, es geschieht weil es getan werden muss, wie er es vermutlich sieht. Und es geschieht auch aus seiner Sicht ohne Verblendung oder Unwissenheit, da er sich ja über seine Tat und sein Wirken im Klaren ist. Er ist sich also verständlicherweise keiner "Schuld" bewusst und wird so einen gewissen Frieden finden können.
Aber genau da greift die eigene Erfahrung, die gewöhnliche persönliche Empfindung fast immer zu kurz. Nur weil man sich etwas nicht bewusst ist, heißt es nicht das es nicht doch da ist und eine Wirkung entfaltet. Der Buddha sagt das es nicht's tieferes als den eigenen Geist gibt:
Zitat
Kein anderes Ding kenne ich, ihr Mönche, das, unentfaltet und vernachlässigt, zu so großem Unglück führt wie der Geist. Zu großem Unglück, ihr Mönche, führt der unentfaltete und vernachlässigte Geist.
Kein anderes Ding kenne ich, ihr Mönche, das, entfaltet, aufgeschlossen und nicht vernachlässigt, zu so großem Segen führt wie der Geist. Zu großem Segen, ihr Mönche, führt der entfaltete, aufgeschlossene und nicht vernachlässigte Geist.
http://www.palikanon.com/angutt/a01_001-010.html
Es ist also garnichts ungewöhnliches das man sich den innersten Prozessen seines Geistes nicht bewusst ist, und das Gefühl hat etwas im Grunde heilsames zu tun, auch wenn eine vermeintlich unheilsame Handlung dazu erforderlich ist.
Gier, Hass, Verblendung, oder besser Zuneigung, Abneigung und Unwissenheit reichen jedoch noch viel tiefer als das. Ja sie reichen sogar bis zum allertiefsten Grund unserer Existenz. Und erst dort beginnt man ganz zu verstehen was es tatsächlich damit auf sich hat.
Das Töten steht beim Buddha immer an erster Stelle der unheilsamen Handlungen, ohne eventuelle Ausnahmen, ohne es als Auslegungssache zu erklären, ohne Zweifel.
Zitat
"Tu fürder keine böse Tat,
sonst gehst auf üble Fährte du.
Wenn später du dir wünschest Wohl,
dann töte nicht, dann zügle dich."
http://www.palikanon.com/khuddaka/pv/pv_iii_07.htm