Beiträge von Markus Bertulat im Thema „Missgunst vs. Gerechtigkeitssinn“

    void:
    KlareLinieOhneZiel:

    Seinen "Gerechtigkeitssinn" kann man nach meiner Erfahrung am besten an den drei Fragen: Ist es gerecht, dass Wasserstoffatome weniger Elektronen haben als die anderen Atome? Ist es gerecht, dass Affen schneller auf Bäume klettern können als Menschen? Ist es gerecht, dass ich immer den Müll runterbringen muss? schulen. Nachdem man diese drei gut durchdacht hat, weiss man schon sehr viel zum Thema "Gerechtigkeit". Das meine ich durchaus ernst.


    Gerechtigkeit ist doch etwas was sich auf Augleichsprozesse in sozialen Gruppen bezieht. Es auf einen anderen Kontext zu beziehen, macht doch einfach keinen Sinn.


    Hallo Void!


    Vielleicht meinte KLOZ auch: Wasserstoff ist Bestandteil beinahe aller organischen Verbindungen und kommt in sämtlichen lebenden Organismen vor. Der Mensch besteht aus Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff. Eine Evolutionstheorie besagt: der Mensch war mal Affe. Als der Menschenaffe die Bäume verließ und aufrecht durch die Steppe ging, verlehrte er die Fähigkeit zum Schutz auf Bäume zu flüchten. Jetzt muss der Mensch den Müll herunterbringen und fragt sich: "Warum?" - Ist das alles Gerecht? :D


    Liebe Grüße
    Markus

    KlareLinieOhneZiel:

    Das interessiert jedoch die meisten Menschen nicht, weil sie sich ernsthaft darum bemühen und beharrlich untersuchen müssten. Und weil sie so oberflächlich sind, geben sie sich schnell mit Worten wie ›Gott‹, ›Liebe‹ und ›Schönheit‹ zufrieden. Sie nennen sich ›Christen‹, ›Deutsche‹ oder ›Hindus‹ und glauben, damit das ganze Problem gelöst zu haben.


    Hallo!


    Wie glücklich muss ein Tier doch sein, als gottloses Geschöpf. Es folgt nur seiner Natur, ohne die Dinge die es umgibt "zu begreifen". - Mit dem Denken fängt die Problematik an.


    Liebe Grüße
    Markus

    Gibt es eigentlich in der buddhistischen Literatur das Wort Gerechtigkeit? Ich kenne das Wort ursprünglich nur aus der griechischen und römischen Philosophie? In meiner Ausgabe des Dhammapada zum Beispiel, kommt das Wort nicht einmal vor. Ist das Wort Gerechtigkeit im Buddhismus überhaupt relevant? Oder ist der Buddhismus, in seiner Gesamtheit, die Definition von Gerechtigkeit?
    Wenn der Buddhismus in seiner Gesamtheit die Definition von Gerechtigkeit wäre, dann hätte nur derjenige einen Gerechtigkeitssinn, der die Lehre in seiner Gesamtheit versteht.
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    Oder versteht sich Gerechtigkeit doch so?


    Gerechtigkeitssinn liegt in menschlichen Genen


    "Dreijährige wissen bereits, ob sie sich eine Belohnung durch gemeinsame Arbeit verdient haben oder nicht. Anthropologen vom Max-Planck-Institut in Leipzig haben entdeckt, dass Kinder im Alter von drei Jahren ihre Spielzeugbelohnungen bereitwillig mit einem anderen Kind teilen, sobald beide diese zuvor eine gemeinsame Aufgabe geschafft haben. Wenn die Kleinkinder ohne ersichtlichen Grund oder für eine selbständig gelöste Aufgabe belohnt wurden, behielten sie den Großteil der Belohnung für sich." http://www.sein.de/news/2011/j…-menschlichen-genen-.html

    gbg:

    Wie gesagt meine Wurzel habe ich im Christentum und diese verleugne ich nicht. Aber ich bin kein Inklusivist schon gar kein Exklusivist sondern Pluralist. D.h. in allen Religionen kann Heil erlangt werden.


    Hallo gbg!


    Ich komme aus dem Katholizismus. Mit dem Monotheismus, weil ich diesen philosophisch interpretiere: Gott macht die Naturgesetze, der Mensch macht die sittlichen Gesetze, habe ich keine Widersprüche. Allerdings fehlt mir das Verständnis für das Christentum oder den Islam. Ich kann weder Jesus, noch könnte ich Mohammed folgen.
    Der Buddha sieht sich nicht als Messias oder Prophet und das macht mir den Buddhismus sympathisch. Aber das muss jeder für sich entscheiden.
    Allerdings glaube auch ich, dass man in jeder Religion sein Heil erfahren kann.


    Liebe Grüße
    Markus

    gbg:

    Für mich sind Meister all diejenigen die sich nicht fürchten weil sie lieben.


    Hallo gbg!


    Was Jesus und Sokrates zumindest gemeinsam haben, gegenüber Buddha. Sie sind für ihre Sache gestorben. Ein größeres Opfer kann ein Mensch wohl nicht bringen. Jesus und Sokrates mischten sich unter des Volk - der Buddha zog sich zurück.
    Warum ist der Buddha nicht nach dem Erwachen in seinen Palast zurückgekehrt? Warum hat er sein kleines Reich nicht weise regiert? Weil er gescheitert wäre... Um nicht zu scheitern blieb der Buddha fern... Niemand auf der Welt scheitert, wenn er sich vom weltlichen abwendet. Der Verdienst des Buddha liegt in seinen tiefen Erkenntnissen.


    Liebe Grüße
    Markus

    accinca:

    Jesus war überhaupt kein Meister.


    Hallo Accinca!


    Das ist eine interessante Behauptung...


    Jesus war bekanntlich Tischler. War er eigentlich Geselle oder Meister? Gab es zu Zeit Jesu schon den "Meisterbrief"?


    Liebe Grüße
    Markus

    void:

    1. Aber nach welchem Guten? 2. Platon geht ja in der Politeia zunächst um das Wohl und das Gedeihen des Staates. Also wie alle am besten so zusammenarabeiten, dass es am besten funtioniert. Vom Staat in dem alle richtig zusammenarbeiten kommt er zum gerechten individuum, das seine Rolle richtig ausfüllt. Platon denkt also an das "gesellschaftlche Gute". 3. Wenn man sehr sophistisch ist kann man ja auch anmerken, dass Platon ja in einer Sklavenhaltergesellschaft lebte, die grosse Teile der Bevölkerung ausbeutete. Entwertet das sein Gedanken über Geechtigkeit oder soll man da locker sein?


    Hallo Void!


    zu 1) Die Lebensverhältnisse. „Alles bewegt sich fort und nichts bleibt.“. Das Gute muss immer wieder hergestellt werden. Und sich in den Tugenden üben: Weisheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit und Mäßigung.
    zu 2) Das ist ja auch eine Staatslehre und keine Religion. Es geht ihm anscheinend darum, dass man wie heute bei Gericht verpflichtet ist - zum Wohl des Volkes - die Wahrheit zu sagen. Steuerabgaben, Gesetze beachten, usw.
    zu 3) Gegenwärtige Philosophen vertreten die Meinung, dass der heutige Arbeiter dem entspricht, was bei den Griechen die Sklaven waren. Die heutige Sklaverei endet, wenn man in Rente geht. Als unfreier Mann gilt jeder der für andere körperlich arbeitet. Ausgenommen sind Beamte, Pädagogen, Theologen, Ärzte, Menschen mit Studium, usw. Als freier Mann gilt weiterhin jemand der selbständig ist, Künstler, Schauspieler, usw.


    Es hat sich nicht viel geändert in den letzten 2500 Jahren. Das ist eben - das System.


    Liebe Grüße
    Markus

    accinca:

    Illusion wäre richtiger gewesen denn Gerechtigkeit ist ein weitgehend subjektive auf Begehren gegründete Idee der Gleichheit z.B. an den "Futtertrögen" des Lebens.


    Hallo Accinca!


    Stimmt! Genau diese Vorgehensweise hatte Platon aber nicht gelehrt.
    Platon verstand unter Gerechtigkeit etwas anderes. Das streben nach dem Guten. Das Gute muss allerdings dem Allgemeinwohl (dem Staat), wie dem persönlichen Nutzen nützlich sein.


    Liebe Grüße
    Markus

    MonikaMarie1:

    Der Gerechtigkeitssinn ist sicher eine "gute Erfindung" der Zivilisation, hat jedoch keine großen positiven Auswirkungen bisher gebracht. Da ist aus meiner Sicht der Weg der Achtsamkeit und Ehrlichkeit mit sich selbst noch die wirksamste Methode, mich aus diesen Illusionen (es gäbe Gerechtigkeit) und somit auch von Missgunst, Neid und Gier zu befreien.


    Hallo Monika Marie!


    So sehe ich das auch...


    Nach Platon ist Gerechtigkeit ein Begriff aus der aus der Welt der Ideen. Keine Illusion, sondern ein Ideal, dass der Mensch zu verwirklichen versucht. (Platon - Der Staat)


    Liebe Grüße
    Markus

    Milou:

    Hmmm ... heißt das nun, dass es so etwas wie Gerechtigkeitssinn eigentlich gar nicht gibt? Wenn man eine Situation ungerecht findet, missgönnt man der bevorteilten Seite nur ihre Vorteile?


    Hallo Milou!


    Ja, genau das meine ich... Aber das gibt wohl kaum jemand zu. :D
    Mir fällt immer wieder der Protest bei kleinen Kindern auf, wenn ich mir ein großes Stück Fleisch auf den Teller lege und dem Kind ein kleines Stück Fleisch gebe. "Warum ist dein Stück Fleisch größer als meins?" :D
    Kinder haben bekanntlich einen ausgeprägten (wahrscheinlich ungeprägten) Gerechtigkeitssinn.


    Allerdings gibt es noch den Gerechtigkeitssinn wie: Gleichheit vor dem Gesetz, Menschenrechte usw. Auch hier möchte niemand Nachteile haben.


    Liebe Grüße
    Markus

    Milou:

    Zu welchen Geistesfaktoren zählt denn hier nun mein Ärger über solche Situationen? Neid, Begierde, Unwissenheit, Missgunst? Oder doch eher Gerechtigkeitssinn?


    Hallo Milou!


    Endlich stellt jemand eine ganz einfache Frage... :D


    Der vermeintliche Gerechtigkeitssinn, erschafft Missgunst.


    Liebe Grüße
    Markus