stiller_raum:Alles anzeigenGeronimo:Aus buddhistischer Sicht macht diese Aussage einigen Sinn. Aber ich würde sie niemandem als Antwort geben der nicht vollkommen genau weiß wie das zu verstehen ist.
"Buddhismus" ist im Grunde genommen ja nur eine Bezeichnung für eine bestimmte Praxis, die im Prinzip von jedem ausgeführt werden, auch wenn er oder sie noch nie
vom Buddha gehört hat. Die rechte Ansicht jedoch, die am Anfang des 8fachen Pfads steht, die besagt das alles vergänglich ist, und das nichts vergängliches je dauerhaft befriedigen
kann, die ist ganz ausdrücklich von Nöten um dem Buddha wirklich folgen zu können. Und dann gibt es da noch 7 weitere Pfadglieder die gleichermaßen unentbehrlich sind.
Wer das alles ent- und aufdeckt hat ohne je vom Buddha oder seiner Lehre gehört zu haben, der kann den Weg zweifelsfrei bis zum Ende gehen. Wenn jedoch etwas davon fehlt, oder die Ansicht eine andere ist, der wird sicher überall hinkommen, nur nicht zu dem was der Buddha als "letztes Ziel" bezeichnet hat.
Vielleicht mal zu dem Punkt der Vergänglichkeit. Alle Dinge die entstanden sind, sind auch der Vergänglichkeit unterworfen. Aber damit wir diese Vergänglichkeit erkennen können muss es "etwas" geben was nicht vergänglich ist. Dies nennt man im Buddhismus die Buddhanatur die in allen Wesen vorhanden ist. Andere Religionen haben daszu die Vorstellung eines Gottes. Und was genau so ein Gott dann sein soll und wo er überall zu finden ist dasrüber lässt sich natürlich streiten. Da das Bewußstsein selbst ja aber keine Form hat und somit auch keine Meßbaren eigenschaften fällt es ja eben so schwer es zu erkennen. Dieser Weg der Erkenntnis ist ja nicht nur im Buddhismus vorhanden sondern vor allem auch in den mystischen Zweigen der Religionen wie bei den Gnostikern, Sufis oder eben Zen oder Dzogchen. Diese Erkenntnis immer und überall zu "halten" ist Erleuchtung. Und wir bekommen eben meist nur ganz kurze Einblicke in die wahre Natur der Dinge. Zu behaupten der Buddhismus sei der einzige Weg halte ich nicht nur für überheblich sondern einfach auch als sachlich falsch in dem Sinne, dass dies Buddha selbst nie behauptet hat.
Das ist aber nur ein Teilaspekt. Der viel wichtigere, meiner Meinung nach, ist:
ZitatOhne drei Dinge überwunden zu haben, ihr Mönche, ist man außerstande das Leiden zu überwinden. Welche drei? Zuneigung, Abneigung und Unwissenheit. Ohne die Zuneigung überwunden zu haben, ohne die Abneigung überwunden zu haben, ohne die Unwissenheit überwunden zu haben, ohne diese drei Dinge überwunden zu haben, ihr Mönche, ist man nicht imstande, Geburt, Alter und Tod zu überwinden.
http://www.palikanon.com/angutt/a10_071_080.html
ZitatAlles anzeigen1. Gier (Zu-Neigung):
Mit der Gier ist alles eingeschlossen was wir uns wünschen, ersehnen, verlangen, alle Sinnenfreuden, die wir erleben wollen, alles wonach wir streben, was wir geniessen wollen, Sehnsucht nach Liebe, nach dem anderen Geschlecht, der Wunsch nach bestimmten Speisen - von der stärksten Gier bis zum leichtesten Ersehnen ist hiermit alles erfasst.
2. Hass (Ab-Neigung):
Hier ist die Abneigung in allen Stärkegraden eingeschlossen. Vom stärksten Hass bis zur kleinsten Abneigung.
3. Verblendung - Unwissenheit:
Die Verblendung ist das Nicht-Erkennen der Vier Edlen Wahrheiten (sacca), das Nicht-Erkennen bzw. Durchschauen der Vergänglichkeit (anicca), des Nichtselbst (anattā), des Unbefriedigtseins dieses Daseins (dukkha).
"Gier ist der Wurzelgrund der Lässigkeit,
Ist Ursache für manchen Streit
Und zieht in Sklaverei hinab,
In Hunger leidende Geisterwelt.
Ihn, der die Giernatur durchschaut,
Den Gierbefreiten ehre ich.
Haß ist des Aufruhrs Wurzelgrund,
Die Häßlichkeit entspringt dem Haß.
Zerstörung ist es, die er wirkt,
Gebärend künftige Höllenwelt.
Ihn, der die Haßnatur durchschaut,
Den Haßbefreiten ehre ich.
Verblendung ist des Elends Wurzelgrund,
Unwissenheit ist Quelle aller Krankheit;
Sie schlägt den Geist mit Blindheit
Und schafft die Welt des stummen Tiers.
Ihn, der Verblendung klar durchschaut,
Den Unverblendeten verehre ich."