Frage: Was ist das größte Problem deiner neuen Schüler?
Antwort: Meinungen. Ansichten und Vorstellungen über alle Dinge. Über sich selbst, über die Übung, über die Lehren des Buddha. Viele von denen, die hierher kommen, haben eine hohe Stellung in der Gesellschaft. Es sind dies reiche Kaufleute oder Hochschulabsolventen, Lehrer und Regierungsbeamte. Ihr Geist ist voll mit Meinungen über Dinge. Sie sind zu schlau, um auf andere zu hören. Es ist wie mit dem Wasser in einer Tasse. Wenn eine Tasse mit schmutzigem, abgestandenen Wasser gefüllt ist, ist sie nutzlos. Erst wenn das alte Wasser ausgegossen worden ist, kann die Tasse nützlich werden. Ihr müßt euren Kopf von Meinungen leermachen, dann werdet ihr sehen. Unsere Übung geht über Schlauheit und Dummheit hinaus. Wenn ihr denkt "ich bin klug, ich bin reich, ich bin wichtig, ich verstehe alles über Buddhismus", verdeckt ihr die Wahrheit von Anattā oder Nicht-Selbst. Alles, was ihr dann seht, ist "ich", "selbst", "mein". Buddhismus bedeutet aber, das Selbst loszulassen: Was bleibt ist das Unbegreifbare, die Leerheit, Nibbāna.