Beiträge von nibbuti im Thema „Anatta Lehre, bloß eine Phantasie?“

    IkkyuSan:


    Der Buddha sprach nicht de facto über NonDualität, also in diesem Wortlaut. Jedoch sprach er über die Leerheit und Wesenslosigkeit ALLER Dinge,
    was der nondualistischen Philosophie entspricht.


    Hi Ikkyu San


    ich denke nicht, dass Buddhas Leerheit & Anatta der nondualistischen Philosophie entspricht


    Buddhas Leerheit bezieht sich auf die Leerheit der Dinge von einem 'Selbst'


    nondualistische Philosophie behandelt hingegen das 'Absolute' & 'Relative'


    Atman (Seele) & Brahman (Gott) usw.


    IkkyuSan:

    Eine Brille ist undurchsichtig, wenn sie keiner trägt


    wie könnte ein Optiker dann noch eine Brille verkaufen?


    (die Eigenschaft eines Dings ist nicht von Person abhängig)


    Grüße

    IkkyuSan:

    Die Lehre Buddhas beinhaltet beide Sichtweisen,


    Hi Ikkyu San


    ich wüsste nicht wo der Buddha jemals von (Non-)Dualität sprach


    (aus gutem Grund, denn im Allgemeinen stiftet dieses Konzept mehr Verwirrung als es Nutzen bringt)



    IkkyuSan:

    was sie manchmal sehr undurchsichtig macht.


    wann ist eine Brille undurchsichtig, Ikkyu San?



    Danke fürs Teilen deiner Erfahrung Ein Gedanke.


    _/|\_

    Hi EinGedanke


    Bitte schau nochmal in der Lehre des Buddha zu paticcasamuppada, z.B. im Samyutta Nikaya.


    Alles wird durch Nahrung aufrechterhalten. Erst kommt Identifikation, dann dukkha.


    Wenn kein Leidender "geboren" wird, dann folgt dem auch kein Leid.


    Im Umkehrschluss, wenn der Autor des Visudimagga feststellt "Leiden gibt es", dann muss es auch mind. 1 Leidenden geben, der sich damit identifiziert & es erfährt (& somit als Leidender geboren wird).


    Die Aussage des Visudhimagga Autors ist nihilistisch & wenig einfühlsam & stammt definitiv nicht von Buddha (oder einem erleuchteten):


    Zitat

    »Das Leiden gibt es, doch kein Leidender ist da.


    Derart findet man viele im Zen Buddhismus, es ist nunmal einfacher mit dem Verstand zu erfassen statt zu durchdringen.


    Grüße

    shankar:

    Ja, da haben viel dran rumgearbeitet, am Buddhadharma, bis er so richtig wahr wurde.


    Klingt zynisch.


    In Wirklichkeit ist es eher umgekehrt.


    shankar:

    wie gehen wir nun jetzt damit um?


    Was das Visudhimagga angeht, am besten nicht beachten.


    Was das Buddhadharma (das Dhamma des Buddha) angeht.


    Der Rat des Buddha ist im Zweifelsfall mit den Suttas zu vergleichen.


    Gruß

    shankar:
    Zitat

    Vis. XVI:
    »Das Leiden gibt es, doch kein Leidender ist da.
    Die Taten gibt es, doch kein Täter findet sich.
    Erlösung gibt es, doch nicht den erlösten Mann.
    Den Pfad gibt es, doch keinen Wandrer sieht man da.«


    Hi shankar


    Das Zitat aus dem Visudhimagga ist nicht ganz zutreffend & entstand lange nach dem Buddha.


    Wenn Leiden vorhanden ist, kann man (nach der Lehre des Buddha) schlussfolgern, dass es einen Leidenden gibt, der sich damit identifiziert.


    Denn gäbe es keinen Leidenden, der sich mit Leid verbundenen Dingen identifiziert & diesen nachgeht, wäre auch kein Leid vorhanden.


    Siehe auch paticasammupada (abhängiges Entstehen).


    Grüße

    EinGedanke:

    Selbst sehr realisierte Menschen die denken sie würden sich auf dem buddhistischen Pfad befinden misinterpretieren unglaublich oft dieses Daseinsmerkmal. Ihre Einsichten sind oftmals absolut legitim jedoch vedantisch.


    Sehe ich auch so, jedoch ist es nicht legitim vedantische Einsichten dem Buddha in den Mund zu legen.


    Liebe Grüße

    shankar:

    Ich würde gerne hier im Forum jemanden kennenlernen, der die anatta- Lehre verwirklicht hat. Ich mein nicht, dass er mir Sie erklären und runterdeklinieren kann, sondern sie mir mit seinen eigenen Worten belegen, zeigen, offenbaren kann. So wie es im Lankavatara von Guten Boddhis erwartet wird. Ist hier jemand, der das kann?


    Ich warte ergebenst, hoffend, neugierig und vor allem ganz weit offen.


    Interessante Frage Shankar


    Ich kenne Lankavatara nicht, aber Anatta heißt für mich bloß natürliche Vorgänge, Elemente, frei von einem Selbst (Atta).


    z.B. ist eine gute Anatta-Erklärung ein natürlicher Vorgang, der tiefes Verständnis erfordert, selbst wenn man nur die richtigen Worte aus den antiken Texten herauspickt.


    Hingegen ist die Suche nach "jemand" oder der Gedanke "dieser ist verwirklicht, jener nicht!" ein Ausdruck von Atta & wird nur von unverwirklichten gebraucht .


    Die Arbeit kann aber keiner abnehmen, da hier alles bereits gesagt wurde.


    Grüße