Beiträge von Elliot im Thema „Begriffe im Pāḷi: Bedeutungsklärung“

    Spock:

    Huhuchen, weiß jemand was "Läuterung" in Pali heißt?


    Zitat

    " Sāriputta, es gibt bestimmte Mönche und Brahmanen, deren Lehrmeinung und Ansicht dies besagt: 'Läuterung kommt durch den Kreislauf der Wiedergeburt zustande.' Aber es ist unmöglich, einen Daseinsbereich in diesem Kreislauf zu finden, den ich auf dieser langen Reise nicht bereits durchschritten hätte, außer dem der Himmelswesen der Reinen Bereiche; und hätte ich den Kreislauf als ein Himmelswesen in den Reinen Bereichen durchschritten, wäre ich niemals in diese Welt zurückgekehrt [11]."


    ‘‘Santi kho pana, sāriputta, eke samaṇabrāhmaṇā evaṃvādino evaṃdiṭṭhino – ‘saṃsārena suddhī’ti. Na kho pana so [na kho paneso (sī. syā.)], sāriputta, saṃsāro sulabharūpo yo mayā asaṃsaritapubbo iminā dīghena addhunā, aññatra suddhāvāsehi devehi. Suddhāvāse cāhaṃ, sāriputta, deve saṃsareyyaṃ, nayimaṃ lokaṃ punarāgaccheyyaṃ.


    (Majjhima Nikāya 12: Die längere Lehrrede vom Löwenruf - Mahāsīhanāda Sutta)


    Zitat

    "Ihr Bhikkhus, ausschließlich dies ist der Pfad, der zur Läuterung der Wesen führt [1], zur Überwindung von Kummer und Klagen, zum Verschwinden von Schmerz und Trauer, zum Erlangen des wahren zur Verwirklichung von Nibbāna führenden Weges, - nämlich die Entfaltung der vier Grundlagen der Achtsamkeit."


    ‘Ekāyano ayaṃ, bhikkhave, maggo sattānaṃ visuddhiyā, sokaparidevānaṃ [pariddavānaṃ (sī. pī.)] samatikkamāya, dukkhadomanassānaṃ atthaṅgamāya, ñāyassa adhigamāya, nibbānassa sacchikiriyāya, yadidaṃ cattāro satipaṭṭhānā.


    (Majjhima Nikāya 10: Die Grundlagen der Achtsamkeit - Satipaṭṭhāna Sutta)


    Zitat

    "Genauso, Freund, ist Läuterung der Sittlichkeit dazu da, Läuterung des Geistes zu erreichen; Läuterung des Geistes ist dazu da, Läuterung der Ansicht zu erreichen; Läuterung der Ansicht ist dazu da, Läuterung durch Zweifelüberwindung zu erreichen; Läuterung durch Zweifelüberwindung ist dazu da, Läuterung durch Wissen und Schauung von Pfad und Nicht-Pfad zu erreichen; Läuterung durch Wissen und Schauung von Pfad und Nicht-Pfad ist dazu da, Läuterung durch Wissen und Schauung des Übungswegs zu erreichen; Läuterung durch Wissen und Schauung des Übungswegs ist dazu da, Läuterung durch Wissen und Schauung zu erreichen; Läuterung durch Wissen und Schauung ist dazu da, endgültiges Nibbāna ohne Anhaften zu erreichen. Es geschieht um des endgültigen Nibbāna ohne Anhaften willen, daß das heilige Leben unter dem Erhabenen geführt wird."


    ‘‘Evameva kho, āvuso, sīlavisuddhi yāvadeva cittavisuddhatthā, cittavisuddhi yāvadeva diṭṭhivisuddhatthā, diṭṭhivisuddhi yāvadeva kaṅkhāvitaraṇavisuddhatthā, kaṅkhāvitaraṇavisuddhi yāvadeva maggāmaggañāṇadassanavisuddhatthā, maggāmaggañāṇadassanavisuddhi yāvadeva paṭipadāñāṇadassanavisuddhatthā, paṭipadāñāṇadassanavisuddhi yāvadeva ñāṇadassanavisuddhatthā, ñāṇadassanavisuddhi yāvadeva anupādāparinibbānatthā. Anupādāparinibbānatthaṃ kho, āvuso, bhagavati brahmacariyaṃ vussatī’’ti.


    (Majjhima Nikāya 24: Die sieben Kutschen - Rathavinīta Sutta)


    Viele Grüße
    Elliot

    Mirco:

    Eine Atem-Führung sehe ich da nicht, denn wir sollen das Atmen lediglich "erkennen/wahrnehmen/wissen" (pajānāti pa+ñā+nā).


    Es ist wohl ein fliessender Übergang zwischen gewollter und geschehender Atmung:


    Zitat

    "So wie ein geschickter Drechsler oder sein Gehilfe versteht, wenn er eine lange Drehung macht: 'Ich mache eine lange Drehung;' oder wie er versteht, wenn er eine kurze Drehung macht: 'Ich mache eine kurze Drehung;' genauso versteht ein Bhikkhu, wenn er lang einatmet: 'Ich atme lang ein;' oder wenn er lang ausatmet, versteht er: 'Ich atme lang aus.' Wenn er kurz einatmet, versteht er: 'Ich atme kurz ein;' oder wenn er kurz ausatmet, versteht er: 'Ich atme kurz aus.'


    (Majjhima Nikāya 10: Die Grundlagen der Achtsamkeit - Satipaṭṭhāna Sutta)


    Spätestens bei 'passambhati'/'passaddhi' ist dann die Qualität des Geschehen-Lassens gegenüber der des Wollens ausgeprägter.


    Viele Grüße
    Elliot

    Mirco:

    Was mich stutzig machte, waren die weiteren Einträge 1, 2 für śrambh. Da findet sich neben vertrauen nämlich folgendes:


    entspannen, lösen, lockern
    oder
    1. nachlässig oder unaufmerksam sein (to be careless or inattentive, be negligent)


    Ich verstehe es als Anleitung, ab einem bestimmten Punkt loszulassen und den Atem nicht mehr so stark zu führen, wie noch am Anfang:



    Viele Grüße
    Elliot

    Zitat

    "Das Einatmen und das Ausatmen ist körperlich, diese Zustände sind eng mit dem Körper verbunden; deshalb ist das Einatmen und das Ausatmen die Gestaltung des Körpers."


    "Assāsapassāsā kho, āvuso visākha, kāyikā ete dhammā kāyappaṭibaddhā, tasmā assāsapassāsā kāyasaṅkhāro."


    (Majjhima Nikāya 44: Die kürzere Reihe von Fragen und Antworten - Cūḷavedalla Sutta)


    Was über Beruhigen hinaus verbindest Du mit passambhati?


    Viele Grüße
    Elliot

    Zitat

    Jiva (Sanskrit जीव jīva , wörtl. Leben) oder Jivatman ist in der indischen Philosophie das individuelle Selbst oder die Seele. Es bezeichnet den Atman, der dem physischen und feinstofflichen Körper Leben verleiht. Der Jiva ist nicht das mentale Ich-Empfinden, das von der Natur für ihren zeitbegrenzten Zweck konstruiert wurde, sondern ist der Natur übergeordnet, erhaben über Geburt und Tod. Dieses individuelle Selbst gilt als das ewige, wahre Wesen des Individuums, das nicht geboren wird und auch keine Evolution durchläuft. Vielmehr lenkt es die individuelle Geburt und Evolution.


    (https://de.wikipedia.org/wiki/Jiva)


    Zitat

    Der Ayurveda (Sanskrit, m., आयुर्वेद āyurveda, „Wissen vom Leben“; andere Schreibweise Ayurweda) ist eine traditionelle indische Heilkunst, die bis heute viele Anwender in Indien, Nepal und Sri Lanka hat.


    (https://de.wikipedia.org/wiki/Ayurveda)


    Vielleicht betrieb der Leibarzt des Buddha auch schon Ayurveda?



    Viele Grüße
    Elliot