Beiträge von siam im Thema „vermeidung“

    Mathilda, wie gesagt ich habe mich von Deinem Beitrag angesprochen gefühlt weil ich mich in einer ähnlichen Situation befinde. Ich kann Deine Empfindungen bestens nachvollziehen da ich sie selber ertragen muss bzw musste. Es ist auch nicht so das ich jetzt über den Dingen stehe in mir kommen immer noch viele Zweifel und Selbstzweifel hoch nur hilft mir die Praxis der Achtsamkeit und die Einsichten das wir Dukkha überwinden müssen dabei die Dinge entspannter anzugehen. Wenn man es genau nimmt gibt es eigentlich keine begründete Eifersucht. Eifersucht ist Hass und damit schadet man sich selbst und seiner Umwelt. Ich kenne das Gefühlt bestens und es geht dabei nicht nur darum ob Dich der andere tatsächlich betrügt. Man ist oft schon eifersüchtig auf Freunde, Bekannte was auch immer nur weil sich der Partner mit denen scheinbar besser versteht als mit einem selbst. Klar muss man in bestimmten Situationen die Konsequenzen daraus ziehen aber mit der Einsicht das ohnehin nichts von dauer ist und das Anhaftung nur Leid bedeutet gehts vielleicht etwas leichter. Ich glaube aber auch das es einem besser geht wenn man trotzdem weiterhin Liebe und Mitgefühl für diesen Menschen empfindet man sollte ihn annehmen mit allen seinen Schwächen ob man den Weg weiterhin gemeinsam geht oder nicht. Durch die Praxis der Achtsamkeit und das üben von Metta Meditationen lernt man auch sich selbst und seine Schwächen und die Schwächen der anderen besser anzunehmen. Wenn ich ständig von Selbstzweifeln geplagt werde und mich selbst nicht annehme wie kann ich da erwarten von jemand anderem geliebt zu werden? Wenn ich aber meine positiver Gedanken pflege und versuche die negativen zu vermeiden fühle ich mich einfach besser egal wie die Situation ist. Letztlich sitzen wir alle im selben Boot wir streben nach Glück und wollen Leid vermeiden. Das wahres dauerhaftes Glück aber nur in sich selbst zu verwirklichen ist entgeht einem großen Teil der Menschen. Sie suchen in der Aussenwelt Ihr Wohlergehen und das ist von vornherein zum Scheitern verurteilt.


    ...Mögest Du frei von Angst, von Furcht und Ärger sein.
    ...Möge Dein Herz mit Licht und Wärme erfüllt sein.
    ...Mögest Du friedlich und gelassen sein.
    ...Mögest Du all denen vergeben, die Dir körperlich, verbal oder gedanklich Leid zugefügt haben.
    ...Mögen Dir all jene vergeben, denen Du körperlich, verbal oder gedanklich Leid zugefügt habe.
    ...Möge eine liebevolle, mitfühlende Haltung sich in Deinem Herzen ausbreiten.
    ...Mögest Du glücklich sein.

    Hallo mathilda,


    also wenn ich mir S.H. den Dalai Lama so ansehen so scheint mir nicht als ob der ein Kind von Traurigkeit ist. :) Es geht auch nicht darum das Du Dein denken abstellst oder vollkommen umprogrammierst. Was ich eher damit gemeint habe sind die automatischen Gedanken die einem den ganzen Tag über den Kopf zermartern zu erkennen und in eine positive Richtung zu lenken. Als kleines Beispiel: meine Freundin geht Abends weg, wenn ich grundsätzlich eifersüchtig eingestellt bin male ich mir die fürchterlichsten Vorstellungen aus wie Sie in den Armen eines anderen liegt oder was auch immer. Für meine Empfindungen ist es das selbe ob das jetzt wirklich so stattfindet oder ob ich nur Fantasiere, es macht mich dem anderen gegenüber negativ eingestellt. Oder wie oft ist es Dir schon passiert das Du Dich mit jemanden gestritten hast und Dich am nächsten Tag wieder versöhnt hast? Wie viel unnötiges Leid verursachen wir oft weil wir eine Situation falsch und aus einem verzerrten Winkel beurteilen? Wenn Du Dich durch negative Gedanken und den daraus folgenden Emotionen nicht so hochschaukeln lässt kann man solche Situationen verhindern man kann angemessener reagieren. Was ist schon realistisches denken? Wir nehmen die Realität doch immer nur als einen kleinen verzerrten Ausschnitt wahr. Ich glaube fest daran das man nur durch Bewusstseinserweiterung die wahre Realität des Lebens erkennen kann und ein Weg dorthin ist die Meditation. Wir nehmen die Realität gar nicht wahr wenn zu 99 Prozent das Kopfkino eingeschalten ist.


    Ich möchte kein buddhistischer Mönch werden ich nehme mir aus der Lehre die Teile heraus die mir im Leben weiterhelfen. Wie tief ich mich darauf einlassen möchte kann ich jetzt auch noch nicht absehen.


    Liebe Grüsse
    siam

    Hallo mathilda,
    da Du Dein Problem in einem buddhistischem Forum postest nehme ich an das Du in der Lehre Buddhas eine Lösung
    für Dich suchst. Ich kann Dich darin nur bestätigen Du bist sicher auf der richtigen Fährte. Allerdings ist die
    Einsicht die Du in den buddhistischen Texten finden kannst nur ein Anfang. Um davon zu profitieren musst Du Dich auch
    in der Praxis der Achtsamkeit üben. Du schreibst Du erkennst Deine Erwartungshaltung oft erst sehr spät und dann hat Sie
    sich oft bereits verfestigt. Das ist genau der Punkt, durch die Übungen der Achtsamkeit gelingt es Dir negative Gedanken
    immer frühzeitiger zu erkennen. Wenn Dir das Prinzip negative Gedanken erzeugen negative Gefühle - positive Gedanken erzeugen
    positive Gefühle einleuchtet kannst Du rechtzeitig die Notbremse ziehen. Je positiver Deine Grundstimmung ist umso positiver
    reagiert Deine Umwelt auf Dich. Du findest dadurch Gelassenheit und innere Freiheit. Nimm Buddha beim Wort lebe im Augenblick.
    Was nützen Hoffnungen und Pläne oder negative Gedanken, wir leben im Jetzt alles andere ist nur Fantasie.


    Ich will nicht sagen das ich auf meinem Weg schon sehr weit fortgeschritten bin aber zumindest kann ich erkennen das sich mein Leidensdruck
    durch die Praxis der Achtsamkeit ständig verringert.


    Ich wünsche Dir Gelassenheit und innere Freiheit.


    Ps: Ich habe Dein neues Posting erst jetzt gelesen. Was Du schreibst klingt mir sehr nach Eifersucht und der Mangel an Aufmerksamkeit sollte Dir auch aufzeigen das es Dir bei der Liebe nicht so sehr um den anderen geht sondern um Dich selbst. "Wenn du Dich nicht so verhältst wie ich mir das vorstelle dann liebst Du mich nicht wirklich". Eifersucht ist eine Form des Hasses da sind Spannungen vorprogrammiert. Du schreibst er hat Dich nicht wirklich betrogen aber Du empfindest es als Abwertend wenn Dein Partner sich nicht voll auf Deine Bedürfnisse einstellt. Wahre Liebe ist aber wenn man sich wünscht das der andere glücklich ist egal ob mit mir oder ohne mich. Wenn Du mit Liebe anstatt mit Vorhaltungen reagierst würden sich viele Spannungen auflösen. Denk mal daran wie es zu Beginn einer Beziehung ist, man erwartet sich nichts vom anderen alle Zuneigung die man bekommt nimmt man als Geschenk an. Diese Einstellung sollte man sich immer wieder vor Augen halten und dabei auch nicht vergessen das nichts von dauer ist in diesem Leben.
    siam

    Hallo mathilda,


    ich fühle mich angeregt Dir hier zu antworten weil ich mich in einer Ähnlichen Lage befinde. Ich leide bzw habe ich auch darunter gelitten wie sich meine Partnerin mir gegenüber verhält. Das positive daran ist das ich mich wieder intensiver mit der buddhistischen Praxis beschäftige. Solange alles glatt läuft im Leben sieht man kaum ein Bedürfnis sich mit Spiritualität zu beschäftigen. Wobei es mir zur Zeit noch eher um die buddhistische Psychologie und weniger um Spiritualität geht. Eine Einsicht hat mir dabei gleich am Anfang weitergeholfen, Du kannst den anderen nicht ändern Du kannst nur Dich und Deine Sichtweise ändern. Das schöne daran ist das sich dadurch aber auch scheinbare Probleme wie von selber auflösen. Das Wort Liebe wird oft sehr leichtfertig gebraucht. Wenn man den anderen nur liebt wenn er sich so verhält wie man es gerne möchte ist das nur mittel zum Selbstzweck und hat mit Liebe nicht viel zu tun. Ich kann Dir die Audio Vorträge der Ayya Khema im download Bereich von http://www.buddha-haus.de/ nahelegen. Speziell die Vorträge über "Dukkha" und "Läuterung von Herz und Geist". Wenn Dir das Einsicht verschafft und Du auch noch den buddhistischen Weg der Achtsamkeit übst bringt das schon in Kürze viel Erleichterung zumindest hat es mir sehr geholfen.


    Liebe Grüsse
    Siam