Dass der achtfache Pfad bestimmte Handlungen verbietet, hat wohl damit zu tun, dass diese sehr eng mit dem Anhaften an ein Ich verbunden sind. Stehlen passiert meist, weil sich da jemand wichtiger nimmt als jemand anderen und beim Töten ist es ebenso. Ich schätze es ist, ein sehr seltener Fall, dass jemand aus altruistischen Motiven heraus stielt oder tötet. ( gibt es da nicht die Geschichte von Buddha und dem Piraten? )
Auch wenn letzteres der fall sein sollte, wird die Idee des "Tötens und Stehlens aus Mitgefühl", sobald sie erst mal in der Welt ist, für alles mögliche instrumentalisieren kann ( Kriege führen aus Mitgefühl zum eigenen Volk) Von daher ist es verständlich, dass man dem einen Riegel vorschiebt indem man Befreiung von Unmoral distanziert.
"Moral" sind ja die Spielregeln sind, die dazu da sind das Zusammenleben zwischen Menschen zu gestalten. Von daher stört es das sozialg Gefüge, wenn man bestimtme Menschen als "jenseits von gut und böse" sieht. Ist es einem Guru mit dem Verweis auf "verrückte Weisheit" gestattet, sich gegenüber anderen alles herauszunehmen, dann werden das alle möglichen zwielichten Gestalten nutzen.
Diese beiden Punkte sind aber von der Gesellschaft ( und der Aufrechterhaltung ihrer moralischen Ordnung) aus gedacht.
Gleichzeitig erscheint es aber auch logisch, dass Befreiung nichts sein kann, was sich innerhalb der jeweiligen Sitten und Gebäuche abspielt. Vollständige Befreiung kann keine Befreiung mit einschränkendem Kleingedruckten sein.
Auf der anderen Seite ist Befreiung Befeiung von einem Ich. Und so schätze ich mal, das sämtliche Handlungen eines Befreiten eine Nicht-ich-hafte Motivation haben werden.