Man muss aber auch nicht immer von sich auf andere schließen, Thursday.
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Wenn man seinen Neigungen nachgibt, sind Veränderungen immer zum Schlechteren.
Diesen Satz kann man so oder so verstehen. Deshalb erwähne ich nochmal, dass ich einst zölibatär lebte und dieser Neigung dann nicht nachgab, weswegen in dieser Logik meine Veränderungen also zum Besseren geschahen. 
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Durch die Reaktionen der anderen Menschen erfahre ich mich in meinem Feld.
Ja, aber man kann sich das Feld zuweilen aussuchen, in dem man lebt. In meinem Feld z.B. zieht keiner die Augenbrauen hoch, es gibt kaum Zicken und die meisten Menschen lächeln. Dieses Feld hier ist dagegen virtuell. Was das für Auswirkungen hat, sieht man z.B., wenn in dem gegenwärtigen Jahr, wo ein gewisser Asso-Blog eigentlich fast beendet war, die höchsten Zugriffszahlen seit Bestehen geschehen.
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Man kann einen anderen nur dann um Vergebung bitten
Auch das noch. Noch mehr Christentum. Schön, wenn du jemanden hast, den du um Vergebung bitten willst (wir hatten ja offenbar Einblick in diese Geschichte), dann versuch es halt mit diesem Weg. Ich vergebe einstweilen allen einfach mal selbst. (Vorsicht, dieser Gutschein gilt nur bis ...
)
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Im Plattform-Sutra, das hier ja auch schon in Bausch und Bogen verworfen wurde, durch den, der sich hier seiner Fehler kleshas rühmt, also im Plattform-Sutra gibt es ja das Kapitel über die Reue.
Was daran auffällt, ist doch die komplette Verdrehung der Tatsachen. Aber wahrscheinlich ist das eine Antwort auf bel, der auf meiner Ignorliste steht. Ich hab hier jedenfalls Hui-neng hochgehalten und Dôgens Verständnis des Plattformsutras kritisiert.
Es steht doch genau da:
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allen Arten von Übel, die unter dem Einfluß von Verwirrung, Nichtwissen, Anmaßung, Unehrlichkeit, Neid und Eifersucht entstanden sind
Genau diese Übel gilt es zu bereuen. Dazu muss man eben ehrlich sich selbst gegenüber sein. Es ist nicht wichtig, ob ein anderer irgendetwas in einen hineininterpretiert, der genau mit diesen Dingen selbst zu kämpfen hat.
Und es ist ein angenehmes Gefühl, über einen langen Zeitraum ohne Neid, Eifersucht, Verwirrung usw. durch die Welt zu gehen. Was nicht heißt, dass sie sich nicht immer mal wieder melden.
Interessant ist, wie sich dadurch, dass ich dich nicht auf die Ignorliste setzte, dieser Thread wieder zu einer Personendebatte entwickelte (was natürlich auch immer noch mit meinem Zutun verbunden ist, ich weiß), bei der am Ende sogar unklar blieb, von wem oder was du redest (bereuen, Arme mit Medizin zu versorgen oder bettelnden Müttern Windeln und Nahrung für ihre Babys zu geben, ist genauso belämmert wie zu bereuen, dass man Spaß am Sex mit Menschen hat, die daraus ebenfalls ihren Spaß ziehen). Da ich jetzt ja das Wichtigste an den Anfang des Threads stelle, bringt das eigentlich nichts mehr im Hinblick auf eure übliche Strategie, vom Thema abzulenken und die eigentliche Kritik (hier im doppelten Sinne - von und an Dogen) vergessen zu machen.
Was manche von euch hier vorführen ist doch Folgendes: Man kann auf vielfältige Art gegen den Kodex "guten Benehmens" im Buddhismus verstoßen, wie ihn die Masse verstehen dürfte. Wenn man damit ein Problem hat, dann wird dem aber seltsamerweise so begegnet, dass man sich selbst auch wiederholt gegen diesen Kodex benimmt. Was mir dann wieder nur das Argument liefert, dass man so eh nicht aus der Nummer rauskommt (auch nicht mit dauerhaftem Zazen, Klosteraufenthalten, Einbringen von christlichen Werten, Literaturkenntnis usw.). Es kommt mir so vor, als würdet ihr euch schlichtweg in mir spiegeln (wie ich mich in euch). Mit dem Unterschied, dass ihr den Spiegel polieren wollt. Und euch - Achtung, Pointe - und euer Dogenverständnis damit ja tatsächlich in die Nordschule einreiht.
Vergesst also bitte nicht:
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Im Ursprung ist da kein Ding, an das sich Staub haften kann.
(Hui-neng)