Beiträge von mukti im Thema „LEBEN ist Leiden.“

    hanujo:

    das im herzen ........ist einfach licht liebe Sehnsucht und nicht von dieser welt ........
    nicht nur die blossen begriffe oder worte davon ........sondern ganz tatsächlich ........
    weiter kann ichs im Moment auch nicht erfahrbar machen (für mich) .....................
    aber es drängt ganz natürlich immer tiefer ins Mysterium vor ..............................


    Licht und Liebe finde ich einen guten Ansatz anstatt Dunkelheit und Hass. Und die Sehnsucht verlangt nach einer Antwort was man tun kann, um sie zu entwickeln.

    Ellviral:

    Wie ich das erfahren habe ist es, das Gottesvirus, mit Sicherheit und ohne Ausnahme Dukkha erzeugend.


    Ging mir auch so, ein ständiges Ausliefern an jemand, von dem man gar nichts weiß. Gibt es auch im Palikanon eine Stelle zu dieser Absurdität: "Den wir nicht kennen, den verehren wir".

    Stero:
    mukti:

    ... das Wesen des Ich, ist das schon anders ... Nämlich je mehr die Finger als Ich und Mein betrachtet werden ...


    Es gibt kein Ich. Aber es gibt mich. Was soll die Verhunzung ("das Ich") der konventionellen Sprache?


    Gut, dann nimm stattdessen "sein eigenes Wesen", wenn dir das besser erscheint. "Versteht man sich selber, dann ist das schon anders...". Wer oder was bin ich?

    Stero:
    mukti:


    Alles ist von was anderem unterscheidbar, das bedeutet nicht dass irgendwas davon ein Ich wäre. Was du mit einem leeren Ich meinst weiß ich nicht, vielleicht dass es nur als eine Vorstellung existiert.


    Bei all dem weisen Gerede über "das Ich" möchte ich dennoch bemerken, dass wenn ich eine heiße Herdplatte anfasse, dass dann ich es dann bin, der sich die Finger verbrennt, und nicht etwa ihr. Was also mich betrifft, so sehe ich nicht, welche Relevanz eine Aussage "das bedeutet nicht dass irgendwas davon ein Ich wäre", dafür haben könnte, dass bestimmmte Wirkungen bestimmter Aktivitäten meiner Aktivitäten ausschließlich auf mich begrenzt sind wie ich mit dem Beispiel des Anfassens einer heißen Herdplatte zu illustrieren versucht habe.


    Relevanz hat weises Erwägen um eine Anschauung zu entwickeln und eine Orientierung zu haben, und zwar in Richtung Befreiung. Versteht man das Wesen des Ich, ist das schon anders beim Fingerverbrennen als wenn man es nicht versteht. Nämlich je mehr die Finger als Ich und Mein betrachtet werden, desto mehr wird man darunter leiden.

    Bakram:


    Ich sagte ja das "Ich" sei leer. Dennoch existiert ein Zusammengesetztes, Abgegrenztes, Unterschidbares. Mukti ist abgrenz- und unterscheidbar von Bakram und auch von allem Anderen des Universums.


    Alles ist von was anderem unterscheidbar, das bedeutet nicht dass irgendwas davon ein Ich wäre. Was du mit einem leeren Ich meinst weiß ich nicht, vielleicht dass es nur als eine Vorstellung existiert.

    Bakram:
    mukti:

    Zwanghaft einreden sollte man sich gar nichts. Aber wer oder was bist du, was meinst du? Was ist dieses Ich-Bewusstsein von dem du sprichst?


    Ein eigenständiges, eigenverantwortliches Wesen, das sich abgrenzt von Anderen und Anderem.
    Dieses eigenständige Wesen, diese organisierte Energie ist allerdings ein veränderliches temporäres Produkt ohne unveränderlichen Kern. Dieses temporäre, vergängliche Unikat nennt sich "Ich".


    Eigenverantwortung bezüglich heilsames oder unheilsames Handeln leuchtet mir ein.
    Darüber hinaus ist dieses Wesen zusammengesetzt, und weder ist etwas Physisches, etwa Knochen, Fleisch oder Organe, ein Ich, noch etwas Geistiges, die ständig sich ändernden Gedanken und Gefühle. Alles zusammen als "organisierte Energie" ist ein Teilchen des Ganzen, sagen wir des Universums, und kann nicht für sich alleine existieren. Es hängt ab von so vielen Bedingungen, dass es mit der Eigenständigkeit und Abgrenzung nicht weit her ist. Da ist also Körper/Geist, der sich weitgehend meiner Kontrolle entzieht, d.h. ich wäre nicht Herr meiner Selbst. Eine genauere Analyse fördert einfach kein Ich zutage, so glaube ich nicht dass es in Wiklichkeit existiert.

    keks:
    mukti:

    Wenn das theoretisch begriffen ist, dann ist deshalb noch nicht die Illusion bzw. Verblendung eines Ich aufgelöst, das ist ja erst die Basis zum Praktizieren.


    Das ich kann man nicht auflösen da es nicht vorhanden ist ;)


    Die Verblendung, die Illusion eines Ich kann aber aufgelöst werden.

    keks:

    Das ich ist nirgendswo auffindbar, nirgends. Für jeden schnell feststellbar.
    Da es nicht da ist gibt es auch kein ich das man loswerden könnte oder sich davon befreien kann, unmöglich.
    Das ist wie wenn manein unsichtbares Feuerzeug in der Hand hält und versucht es wegzuwerfen - kann nicht funktionieren.


    Na wenn das nicht ein wenig voreilig ist. Wenn das theoretisch begriffen ist, dann ist deshalb noch nicht die Illusion bzw. Verblendung eines Ich aufgelöst, das ist ja erst die Basis zum Praktizieren.

    Ellviral:

    @ mukti Das wollte ich lesen. Ich wollte es von andren hören. Jetzt ist es vorbei. Das LEBEN ist nicht Leiden, doch ich kann es mir ganz schön versauen, wie ich auch das LEBEN von meinem Glauben was, wie es ist befreien kann. -()-


    Von mir wird man nichts anderes hören, das Leben kann nun mal nicht von seinen Eigenschaften anicca, dukkha und anatta befreit werden, es ist bereits versaut. Die frohe Botschaft liegt in den übrigen drei Wahrheiten.

    Ein Grund das Leben nicht als Leiden anzusehen ist, dass man am Leben hängt. Was in unserer Kultur ja Vorrang hat, von altersher hat man hier das Leben als ein kostbares Geschenk gepriesen, ein herrliches Wunder für das man Gott zu danken hätte. Mit dem Schwinden dieser Religion ist zwar die Dankbarkeit, aber nicht die Anhaftung weggefallen. Geht es doch im Materialismus um nichts anderes, als sich mit allen Mitteln auf die Seite der Sinnesfreude zu retten und das Leid möglichst auszublenden.
    Nicht das Leben wird in Frage gestellt, sondern das Leiden daran. In der Philosophie steht Schopenhauer ziemlich alleine da als ein alter Griesgram: "Das Leben ist etwas, das besser nicht wäre", das ist doch ungesund. So wie der Buddha nicht gelehrt haben kann "Leben ist Leiden". Wer wird sich denn selbst in Frage stellen.

    accinca:
    mukti:


    Vorstellen kann man sich vieles, wissen kann man es nicht wenn man kein Arahat ist.


    Manche können sich vieles Vorstellen andere nicht oder nur anderes.


    Fragt sich wo Vorstellungen nötig sind und wo nicht. Dass Dukkha vollkommen zu Ende gehen kann ist eine motivierende Vorstellung, ob es als Arahant noch einen Rest von Dukkha gibt oder nicht, und ob es erst nach dem Tod vollständig zu Ende ist, darüber kann man lange Ausschweifende Überlegungen anstellen ohne dass Dukkha dadurch im Geringsten abnimmt.

    accinca:


    Klar ist das keiner der nicht Arahat ist sich vorstellen kann wie es ist - so ohne Leiden.


    Vorstellen kann man sich vieles, wissen kann man es nicht wenn man kein Arahat ist. Und aufgrund logischer Überlegungen hat es nach dem Tod des Buddha in der Sangha bald Spaltungen gegeben.
    Leben ist Dukkha, sagt die erste Wahrheit, oder jedenfalls Leben ist mit Dukkha verbunden. Nun ist ein Arahat ja am Leben, ist da Dukkha oder nicht? Nach dem Itivuttaka scheint es beide Möglichkeiten zu geben:


    Zitat

    Zwei Arten des Nirvana gibt es. Welche zwei? Die Art des Nirvana mit Rest von Bezügen und die Art des Nirvana ohne einen Rest von Bezügen.


    Was ist nun die Art von Nirvana mit einem Rest von Bezügen? Da ist ein Mönch ein Heiliger, Triebversiegter, Endiger, hat das Werk gewirkt, die Last abgelegt, das eigne Heil erlangt, völlig die Daseinsfessel versiegt, ist in vollkommener Weisheit erlöst. Seine fünf Fähigkeiten sind felsenfest, und unbeeinflußbar (v. 1. a-vigata) wird er des Angenehmen und Unangenehmen inne, empfindet er Wohl und Wehe. Dessen Versiegung von Gier, Haß und Irre - das nennt man die Art von Nirvana mit einem Rest von Bezügen.


    Was ist nun die Art von Nirvana ohne einem Rest von Bezügen? Da ist ein Mönch ein Heiliger, Triebversiegter, Endiger, hat das Werk gewirkt, die Last abgelegt, das eigne Heil erlangt, völlig die Daseinsfessel versiegt, ist in vollkommener Weisheit erlöst. Wenn dessen gesamte Fühlbarkeit, an der er keinerlei Genügen mehr hat, schon hier kühl werden kann - dann nennt man das die Art von Nirvana ohne einen Rest von Bezügen. Dies also sind die zwei Arten des Nirvana. (Itivuttakam 44)

    Ellviral:
    mukti:

    Oder der Ausweg Leiden zu überwinden, wäre das Leben zu überwinden. Soll heißen das Dasein - "Ich bin". So verstehe ich jedenfalls die Anatta-Lehre.


    Die anatta- Lehre kommt nach der Ersten Wahrheit.


    Dann müsste sie zur Bestätigung und zum Verstehen der ersten Wahrheit beitragen, wenn die Lehre als Ganzes einen Sinn ergibt.

    Monikadie4.:

    Aber das Leiden wird endgültig nur durch den Tod beseitigt. Deshalb hat der Buddha ja auch u.a. von Einmal-Wiederkehrer, Stromeingetretener usw. gesprochen. Der Buddha selbst ist nach seinem Tod endgültig erloschen, kehrt nicht wieder, der Daseinsdurst ist endgültig versiegt.
    _()_ Monika


    Der Daseinsdurst dürfte beim Buddha schon vor dem Tod versiegt sein, aber sein Leiden vollkommen erst nach dem Tod. Wenn es Leben ohne Leid nicht gibt, wäre damit auch erklärt warum er z.B. wegen Beschwerlichkeiten erst gar nicht lehren wollte. Weil er aber ohne jegliches Eigeninteresse war, war sein Leiden wohl äußerst gering.

    accinca:
    mukti:

    Dukkha wird auch gerne als Unzulänglichkeit definiert. Was bedeutet, dass ein dauerhaftes Glück in dieser Welt nirgends zu finden ist. Wenn man den Satz "Leben ist Leiden" so versteht, dann stimmt er ja.


    Es ist ja wahr, das es kein ewiges Glück im Leben gibt, aber auch
    jedes zeitliche Glück ist mit Leiden verbunden und das gilt natürlich
    auch für den Menschen.


    Wenn zeitliches Glück immer mit Leid verbunden ist, dann gibt es eigentlich überhaupt kein Glück, weil Glück bedeutet ja die Abwesenheit von Leid.

    Ellviral:


    Es wäre ja kein Problem für einen Deutschen wenn das stehen würde: Leben ist Dukkha.
    Das steht da aber nicht! Ich weiß ich nerv, aber gerade dieser Satz hat mich Jahrzehnte davon abgehalten mich mit Buddha Worte zu beschäftigen. So einen Satz kann Buddha nicht gesagt haben. Wenn das so ist, ist seine ganze Lehre hinfällig. Denn Buddhas Worte gehen ja darum Leiden zu überwinden. Das geht aber nicht wenn Leben Leiden ist, es gibt keinen Ausweg.


    Oder der Ausweg Leiden zu überwinden, wäre das Leben zu überwinden. Soll heißen das Dasein - "Ich bin". So verstehe ich jedenfalls die Anatta-Lehre.



    Sehe da keinen Widerspruch, weil das ja ein Vorgehen, ein Weg ist. Da sind die beiden Extreme zu vermeiden, um Nibbana zu erreichen.

    fotost:


    Leben ist Leiden! (stimmt) Es ist die Wahrheit. Nur eben nicht die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit, wie es ein Jurist sagen würde. Das Leben ist mit Leiden verbunden.


    Andererseits wird ein vollkommenes restloses Glück kaum jemals im Leben erfahren. Würde es das, dann würde alles darunter als mangelhaft, eben leidvoll empfunden. In diesem Sinne wäre Leben Leiden.

    bel:
    mukti:

    Wieso, meint "Dukkha" nur eine bestimmte Art von Leiden?


    Nein, "mehr als Leiden"


    Also ich sehe "Leiden" als einen Überbegriff für alle Arten des Leidens, genau wie unter "Dukkha" im Kanon verschiedenes aufgezählt wird.

    bel:


    Es ist nicht zielführend, einen Begriff mit speziell definierter Bedeutung (dukkha) mit einem Allgemeinbegriff (Leiden - worunter sich jeder vorstellen kann, was er will) übersetzen zu wollen. Da braucht man sich über Mißverständnisse nicht zu wundern.
    Es gibt eben nur ne "Lehre von dukkha" und nicht ne "Lehre vom Leiden".


    Wieso, meint "Dukkha" nur eine bestimmte Art von Leiden?

    Nur Nibbana ist ohne Leiden, Solange Leben ist, ist Leiden. Daher gibt es im Theravada Nibbana mit und ohne Daseinsrest, was auch im Palikanon einen Rückhalt hat. Fragt mich jetzt aber nicht nach der Stelle, die müsste ich erst lange suchen. Eigentlich sollte ich das hier gar nicht gesagt haben, weil sich dann leicht wieder Richtungsstreitigkeiten ergeben könnten. Wo ich dann aber nicht teilnehme, möge jeder verstehen wie er kann.