Hallo Morpho,
Morpho:
Beobachten hat immer sowas von als hätte man nix damit zu tun.
Hat man auch nicht. Jedenfalls nicht direkt. Gefühle/Empfindungen (vi~n~naa.na), deren Beobachtbarkeit weiter oben am Beispiel "heilsames Gefühl in der Meditation" zur Diskussion stand, entstehen aber nicht durch Wille (cetanaa), sondern haben Kontakt (phassa) als Grundlage, so wie alle Gefühle/Empfindungen Kontakt als Grundlage haben, ohne das Wille dort bereits eine Rolle spielt.
Morpho:
Als allererstes folgt man ja "seinen" Gedanken zu x und y und z und pflegt entsprechende Gefühle. Willentlich.
Zitat
Den Willen (cetanaa), ihr Mönche, bezeichne ich als die Tat (cetanaaham bhikkhave kammam vadaami), denn mit dem Willen wirkt man die Tat in Werken, Worten und Gedanken . . .
Bei den Gedanken hat man einen größeren Anteil an ihrer Entstehung, bei initialen Gedanken aber immer noch keinen direkt willentlichen Anteil. Man kann zwar willentlich Bedingungen erschaffen, die dem Entstehen von Gedanken vorgreifen indem man das Verlangen (ta.nha) gehen lässt, bevor es sich zur grundlegenden Bedingung für einen Gedanken entwickelt, willentlich einen Gedanken nicht entstehen lassen geht aber nicht, es sei denn man möchte das Abwenden der geistigen Aufmerksamkeit von einem bereits entstandenen Gedanken so bezeichnen.
Das spätere 'den Gedanken folgen' und 'Gefühle pflegen', ja, dass ist mehr ein willentlicher Akt, ein geistiges Handeln, genährt aktiv oder durch Unaufmerksamkeit. Da wird das Beobachten dann schon schwieriger, denn wie soll ich gleichzeitig den Gedanken durch 'denken' am laufen halten und ihn beobachten. Das geht nicht.
Gruß