Da ich diese Erfahrungen bereits in den 80ger hatte, war ich ziemlich alleine damit. Ich fand jedoch das Buch von Lee Sannella "Kundalini Erfahrung und die neuen Wissenschaften", das mir Vertrauen zu dieser Energie gab. Da es viele Zitate von Lehrern aller möglicher religiösen Richtungen darin gab, habe ich mir eben auch diese Bücher besorgt. Natürlich war ich zunächst überwältigt und euphorisch, hatte jedoch genug Selbstkritik, um auf dem Teppich zu bleiben, denn ein Satz blieb für mich für immer hängen "das ist es nicht, das sind nur Phänomene - eine Stufe, die es zu überwinden gilt".
Da ich aber noch sehr um Anerkennung im Leben rang, konnte ich mich nicht einfach so verabschieden. Ich fand ja auch keinen Lehrer, obwohl ich verschiedene aufsuchte, z.B. auch eine Zen-Gruppe. Doch als ich von den Phänomen sprach, wurde ich sofort zum Schweigen gebracht. Ich verstand das einerseits, aber andererseits war mein Herz so voll und ich wusste nicht, wohin mit meiner Energie. So habe ich in meiner Umgebung darüber gesprochen. Meine Tochter war einerseits fasziniert und andererseits bekam sie Angst. Deshalb habe ich mich immer mehr zurückgenommen. Zu guterletzt konnte ich damit umgehen. Es war aber ein Selbstbeherrschungstripp ohne Lehrer. Und obwohl es mir schier unmöglich erschien, das zu bewältigen, gab er mir im Laufe der Jahre viel Selbstvertrauen.
Ich möchte noch einmal betonen, dass ich weder durch buddhistische Praxis noch durch eine entsprechende Gruppe, auch nicht tibetisch, liebe Tara, in diesen Prozess geworfen wurde. Ich weiß allerdings, dass auch außergewöhnliche, lebensbedrohliche Erfahrungen diesen auslösen können - was vielleicht bei mir der Fall war. Insofern bin ich der Meinung, dass darüber genau so offen gesprochen werden sollte wie über die Sexualität, die ja auch immer noch in vielen "Familien" tabuisiert wird. Die Zeiten haben sich geändert, ich meine auch die "spirituellen". Wir haben - zumindest im Moment - nur dieses eine Leben, um über Regeln, Riten und unzeitgemäßes Denken hinauszuwachsen.
Monika
PS: Dass ich den Ausdruck "Kundalini" benutze liegt einfach daran, dass dies der erste Begriff war, den ich dazu in der Literatur fand.