Hallo Stero
Du hast völlig recht mit deinen Einwänden. Buddha sagt nichts über das Wiedererscheinen nach dem Tod.
Ich merke du versuchst dich in den (Buddha-)Dhamma einzulesen und machst dir Gedanken. Ich verwende hier bewusst den Begriff Dhamma, womit ausschliesslich die Lehre Buddhas(= 4 edle Wahrheiten) gemeint ist und nicht die "Religion Buddhismus" mit all ihren Auswüchsen.
Buddhadhamma gibt keine Antworten. Weder auf metaphysische noch sonstige Fragen ! Buddhadhamma verspricht das Ende von Dukkha, was leider etwas unglücklich mit Leiden übersetzt wird.
Ich plädiere deshalb in letzter Zeit vermehrt den Ball flach zu halten indem man keine übertriebenen Ansprüche an Buddhadhamma stellt. Man sollte auch bedenken, dass dieser Weg vor 2500 Jahren erfunden wurde. Vieles davon ist aus unserer Sicht eines modernen Menschen mittlerweile längst selbstverständlich geworden oder gar überholt.
Buddhadhamma ist nur ein Lebensweg unter vielen. Man kann ihn gehen oder auch nicht.
Nun zum aktuellen Thema der Diskussion:
Gemäss der Überlieferung im Palikanon ist Buddha, wahrscheinlich aus oben erwähnten Gründen, metaphysischen Fragen jeweils mit z. Teil blumigen Reden ausgewichen. Das von dir zitierte Tetralemma wiederholt sich immer wieder im PK weil Buddhadhamma lehrt sich um die Gegenwart zu kümmern und nicht um die Vergangenheit oder in die Zukunft.
Die Vergangenheit ist bereits passé, die Zukunft wird hier und jetzt in der Gegenwart bestimmt.
Passend zu meinen Ausführungen möchte ich eine meiner Lieblingssutten zitieren:
ZitatAlles anzeigen
http://www.palikanon.com/majjhima/zumwinkel/m002z.html
"Auf solche Weise erwägt er unweise:
•'Gab es mich in der Vergangenheit?
•Gab es mich nicht in der Vergangenheit?
•Was war ich in der Vergangenheit?
•Wie war ich in der Vergangenheit?
•Was war ich, und was bin ich daraufhin in der Vergangenheit geworden?
•Wird es mich in der Zukunft geben?
•Wird es mich in der Zukunft nicht geben?
•Was werde ich in der Zukunft sein?
•Wie werde ich in der Zukunft sein?
•Was werde ich sein, und
•was werde ich daraufhin in der Zukunft werden?
Oder ansonsten ist er über die Gegenwart verwirrt:
•'Bin ich?
•Bin ich nicht?
•Was bin ich?
•Wie bin ich?
•Wo kam dieses Wesen her?
•Wo wird es hingehen?'"
"Wenn er auf solche Weise unweise erwägt, entsteht eine von sechs Ansichten in ihm.
•Die Ansicht 'für mich gibt es ein Selbst' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder
•die Ansicht 'für mich gibt es kein Selbst' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder
•die Ansicht 'ich nehme Selbst mit Selbst wahr' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder
•die Ansicht 'ich nehme Nicht-Selbst mit Selbst wahr' entsteht in ihm als wahr und erwiesen;
•oder die Ansicht 'ich nehme Selbst mit Nicht-Selbst wahr' entsteht in ihm als wahr und erwiesen; oder
•ansonsten hat er eine Ansicht wie diese: 'Es ist dieses mein Selbst, das da spricht und fühlt und hier und da die Ergebnisse guter und schlechter Taten erfährt; aber dieses mein Selbst ist unvergänglich, dauerhaft, ewig, nicht der Vergänglichkeit unterworfen, und es wird so lange wie die Ewigkeit überdauern' [4].
Diese spekulative Ansicht, ihr Bhikkhus, wird das Dickicht der Ansichten genannt, die Wildnis der Ansichten, die Verdrehtheit der Ansichten, der Wankelmut der Ansichten, die Fessel der Ansichten. Durch die Fessel der Ansichten gebunden, ist der nicht unterrichtete Weltling nicht befreit von Geburt, Alter und Tod, von Kummer, Klagen, Schmerz, Trauer und Verzweiflung; er ist nicht befreit von Dukkha, sage ich."