Beiträge von 123XYZ im Thema „Ganesha und Schamanismus“

    Ich hatte kürzlich ein Gespräch mit einem Nepalesen über Ganesha/Ganapati.


    Auf meine Erwähnung des Namens "Ganapati" hin reagierte er "Ganapati, Ganesha.. wie auch immer, ist doch beides das Gleiche!".


    Man ist mit Ganapati als glücksbringender Gottheit aufgewachsen und schert sich einen Dr*** um diesen ganzen "Kram" (:


    Ähnlich wäre es vermutlich andersrum: Ein Nepalese spricht mich auf Erzengel und Engel und den Unterschied zwischen Gabriel, Uriel.. an.
    Ich würde antworten: "Gabriel, Uriel, Erzengel, Engel.. ist doch unwichtig. Es sind halt Engel"

    hedin02:

    wie sollte ein einfacher Bauer oder Nomade in Tibet und Umgebung das alles versten bzw. auf die Reihe bringen können?


    Ich denke von den einfachen Menschen Tibets kann man lernen was letztlich die Essenz der Praxis angeht.
    Ganapati bringt Glück und ist eine Emanation von Chenrezig... Ende aus, mehr Wissen braucht es nicht.


    Das ist letztlich genau das was ich nach 5 Seiten Ganapati-Nachforschungen selbst erkannt habe.
    Eine Reise quer durch die jahrhundertelange Entwicklungsgeschichte und was letztlich bleibt ist diese einfache Essenz.


    Die zusammen getragenen Infos stammen außerdem aus verschiedenen Epochen und verschiedenen Traditionen. Einfache TibeterInnen halten sich an die Linie ihrer Umgebung und verwirren ihren Geist nicht mit all diesen letztlich für die Praxis irrelevanten Informationen.


    Aber es hat Spaß gemacht.

    Ganapati in der Chöd-Tradition


    Die Ganapati-trampelnden Mahakalas gehören zu den "Drei Brüdern mit rasiermesserscharfen Messern" (spu gri mched gsum). Der 6-armige Mahakala ist der Hauptschützer der Chöd-Tradition. Ganapati soll eine wichtige Rolle in der Chöd-Tradition haben.



    Ganapati im Gefolge des Rathnasambhava


    Ganapati wurde (wird?) auch im Gefolge des Rathnasambhava zusammen mit Vaishravana, Jambhala u.a. Glücksgottheiten dargestellt. In "Sacred Visions: Early Paintings from Central Tibet" (ab Seite 104) ist er auf einem Thangka aus der Zeit 1200-1250 in der unteren Reihe in der weissen vierarmigen Form abgebildet.


    Auf dem Thangka "BUDDHA RATNASAMBHAVA WITH WEALTH DEITIES" des 14. Jh besteht das Gefolge aus fünf Formen von Jambhala.


    ...wurden die im 13 Jh. noch verschiedenen Gottheiten im Gefolge des Rathnasambhava mit der Zeit durch weisser, gelber, grüner, roter,..Jambhala ersetzt?



    Roter Jambhala = Roter Ganapati?


    Der rote Ganapati wird oftmals mit dem roten Jambhala gleichgesetzt. Die "True Buddha School" von Lu Sheng-Yen (neue religiöse Bewegung) hat dies zB im "Red Jambhala Sadhana" 100%ig umgesetzt.


    Auch im Amithaba Buddhist Centre von Lama Zopa wird der rote 12armige Ganapati zusammen mit dem weissen Jambhala im Rahmen der "Wealth Treasure Puja" praktiziert.

    Ich bin nun angesichts der zahlreichen verschiedenen Infos für mich zum Schluss gelangt das der tibetische Ganapati eine Ausstrahlung des Chenrezig und somit ein Erleuchtungswesen ist.
    Es handelt sich nicht um den hinduistischen Ganesha.
    Die Ausführungen von Lama Tsem Rinpoche, Lama Yeshe und Lama Zopa sind i.m.A. vertrauenswürdig. Es handelt sich um anerkannte, gebildete Lamas.


    Bei den u.a. von Mahakala niedergetrampelten elefantenköpfigen Dämonen dürfte es sich vermute ich um Ganas/Ganapatis aus der Schar der von Ganesha angeführten Horde handeln oder um den hinduistischen Ganesh/Vinayaka.


    Der vierarmige weisse Mahakala trampelt gleich auf zwei elefantenköpfigen Dämonen herum:
    Weisser Mahakala1
    Bildausschnitt-Füsse-weisser-Mahakala


    Das war eigentlich alles was ich wissen wollte. Ich habe jetzt keine Fragezeichen mehr im Kopf.
    :like:


    Namaste :sunny:

    Ich habe mal weiter nach Anleitungen von Lama Zopa bzgl. Ganapati gestöbert und weitere Details finden können:


    1. Crippling Debt
    2. Practices for Daughter's Depression
    3. Business in Financial Crisis
    4. Essential Mantras for Holy Objects (statues, stupas, and tsa-tsas)


    Zu 1: Lama Zopa sagt hier das Ganapati nicht der Hindu-Gottheit Ganesh entspreche. Ganapati sei eine Manifestation von Chenresig im Buddhismus um den fühlenden Wesen gegen Armut zu helfen und bessere Positionen zu erhalten um den fühlenden Wesen helfen zu können.


    Zu 2: Die Rezitation des Ganapati-Mantra helfe auch gegen Depressivität und könne das Herz mit Glück erfüllen. Als Visualisierung empfiehlt er dabei den sechsarmigen Ganapati.


    Zu 3: Gegen finanzielle Not im Business empfiehlt er hier eine Mala Ganapati-Mantren pro Tag und die Anfertigung einer "two-story statue" von Ganapati.


    Zu 4: Auf den Seiten 34-35 erklärt er hier wie man Statuen und Stupas füllt und erwähnt dabei ein Mandala-Rad von Ganapati welches dazu gehöre.


    .. also steht auch hinter den Ganapati-Mantren laut Lama Zopa nicht die hinduistische Gottheit Ganesh sondern der buddhistische Ganapati als eine Manifestation von Chenresig. Das muss aber nicht bedeuten das er ein Erleuchtungswesen ist!
    (Nachtrag: Oder doch? --> Neuer Thread "Gottheiten-Manifestationen = Erleuchtet?")


    Das Ganapati hier als Füllung von heiligen Objekten beschrieben wird wie auch in einem meiner letzten Posts bzgl. der Stupa erwähnt spricht für eine hohe und angesehene spirituelle Kraft wie ich meine. In wie vielen gefüllten Statuen und Stupas stecken wohl Ganapati-Mantren oder Mandalas o.a. ?? :)


    Ich werde ab sofort Ganapati als eine Manifestation von Chenresig ansehen, bin mir aber noch unsicher ob erleuchtet oder nicht. Ich habe nämlich irgendwo gelesen das eine Manifestation als weltliche (oder wie auch immer) Gottheit durch ein Erleuchtungswesen nicht zwangsläufig bedeutet das diese auch erleuchtet ist.


    Was ist eine "two-story statue"?

    Das Herzdharani/Ganapatihrdaya wird im Newar-Buddhismus übrigens im Rahmen der Saptavāra-Tradition jeden Dienstag rezitiert.
    Nach der Saptavāra-Tradition steht je eine Gottheit für jeden der sieben Wochentage.
    In den verschiedenen vorhandenen Manuskripten zu Saptavāra wird Ganapati ikonografisch unterschiedlich dargestellt.


    In dieser Arbeit von Gudrun Bühnemann kann man sich darüber gut informieren:
    A dhāraṇī for Each Day of the Week: The saptavāra Tradition of the Newar Buddhists

    Hallo citröen,


    bei den geposteten Sutren mit den Dharanis, dem Mantra und der Ragavajra-Sadhana handelt es sich um öffentlich frei zugängliche Praktiken die von den hier in den Quellenangaben, die ich immer eingefügt habe, genannten Rinpoches u.a. ins Netz gestellt wurden als heilsame Praktiken.


    Bei aller Begeisterung, über die ich mich freue, sollte man mit Bedacht an die Sache heran gehen und sich fragen "inwieweit bringt mich diese Praxis hinsichtlich des Dharma voran und ist meinem derzeitigen Entwicklungsstand angemessen"?


    Der Ragavajra-Ganapati ist laut Tsem Rinpoche eine Emanation von Chenrezig und ein Erleuchtungswesen.
    Ich finde Tsem Rinpoche erklärt den tibetischen Ganapati in seinen Ausführungen recht gut.
    Ich für meinen Teil schenke dessen Angaben Vertrauen.


    Ob es sich bei allen tibetischen Ganapati-Ausstrahlungen um Erleuchtungswesen handelt weiss ich leider nicht. Welche Form des Ganapati mit dem Mantra und den Dharanis angesprochen wird auch nicht.
    Wie ich zeigen konnte wird G. in verschiedenen älteren tibetischen Schriften als Schutzgottheit und Glücksgottheit eingordnet. Auch im Rigpa-Wiki steht das er eine weltliche Gottheit sei.


    Ich sehe die Form hinter dem Mantra und den Dharanis vorsichtshalber nicht als erleuchtet, sondern als göttlichen Helfer auf dem Weg zur Erwachung an bzw lasse es offen bis ich es sicher weiss. Auch rezitiere ich ohne zu visualisieren.


    Letztlich hat Lucy schon recht und man sollte idealerweise besser den eigenen Lama fragen und sich ordentlich unterweisen lassen. Ich hatte keine Bedenken die Texte hier zu posten, weil es sich wie bereits mittlerweile mehrfach erwähnt um nicht-esoterische Sutren u.a. handelt.


    Was und wie man praktiziert geschieht letztlich in eigener Verantwortung!
    Dieser Thread ist nicht mehr und nicht weniger als eine Diskussion/Studie des Vajrayana-Ganapati anhand vorgefundener Infos im WWW.


    LG,
    Thomas

    Ja :grinsen:


    Und das empfinde ich als sehr beruhigend das der Guru / die Gurus der Tradition die ich praktiziere mit Ganapati verbunden sind.


    Er ist eine fasziniernde Gottheit. Ich konnte bei der Beschäftigung mit G. einige Einsichten hinsichtlich des Dharma gewinnen.


    Die Frage die mich zu interessanten Einsichten geführt hat:
    Ganapati ist das gesamte Universum, der Herr der Erscheinungen, der Herr der Begierden, der Herr der Hindernisse...emaniert in die Gestalt eines Affen.. was bedeutet das? :idea:

    Tsongkhapa und Ganapati:


    Gerade eben gefunden:
    The Stupa at the Tibetan Buddhist Learning Center (TBLC)


    Im Text steht das die Stupa Geshe Wangyal´s Asche enthält und 1983 in traditionellem Stil errichtet wurde. Sie ist der Tara gewidmet und enthält zahlreiche bedeutsame Reliquien vom Buddha und Lama Tsonkhapa. Es befindet sich auch eine von Tsongkhapa handgefertigte Lehmstatue von Ganesh in der Stupa! Die Stupa wurde vom Dalai Lama gesegnet.


    Auch Tsem Rinpoche schreibt auf seiner Homepage hier das Tsongkhapa auf Ganapati praktiziert und Visionen von ihm gehabt habe. Es ist eine von Tsongkhapa handgefertigte Ganapati-Tsa tsa dort abgebildet.


    Somit wären die gewichtigsten Gründerfiguren der Gelugpa-Tradition Atisha und Tsongkhapa Ganapati-Praktizierende!

    @pamokkha:

    Selbstverständlich haben Rituale die sich auf unsere Befindlichkeit im täglichen Leben positiv auswirken (keine Furcht, keine Sorgen, Freude, positives Denken...) positive Auswirkungen auf den Pfad den der Buddha gelehrt hat.


    Um den Dharma erfolgreich zu leben bedarf es stetiger unerschütterlicher Kraft, Entschlossenheit und Freude. Hindernisse werden sich uns allen früher oder später im täglichen Leben in den Weg stellen und das kann zermürben und die Freude rauben.. etc.
    Spirituelle Kraft aus solcherlei Praktiken zu ziehen um immer und immer wieder das Potential zu erwecken und Hindernisse erfolgreich zu beseitigen kann sehr nützlich sein.


    Es mag Menschen geben die im Dharma eine rein intellektuelle Außeinandersetzung mit dem eigenen Geist sehen (was selbstverständlich auch überaus essentiell, unverzichtbar und unbedingt erforderlich ist, gar keine Frage!!!) Wenn das ausreicht ist das ok.
    Ich für meinen Teil weiß um das ungeheure transformierende Potential "mystischer" (mir fällt gerade kein passenderes Wort ein) Rituale. Diese Kräfte für den Pfad zu nutzen ist dem Dharma zuträglich, auch wenn der Buddha in seinen Pali-Lehrreden nicht von solcherlei Praxis gesprochen hat. Aber er hat davon gesprochen das jeder/jede den Weg selbst für sich meistern muss.


    Letztlich handelt es sich beim Dharma um eine Lehre über die Transzendierung des Geistes nach dem vom Buddha aufgezeigten Muster. Wie dieses Muster umgesetzt wird ist letztlich egal wie ich meine und es ist gewinnbringend neue ("neu" im Sinne von nach Shakyamuni, denn die Vajrayana-Praktiken sind auch schon sehr alt) Mittel zu nutzen das Ziel zu erreichen.


    Die hier von mir zusammen getragenen Mantren, Dharanis..etc sind allesamt von tibetischen oder indischen Meistern als wertvolle Mittel überliefert worden und werden als solche noch immer praktiziert (seit mittlerweile über 1000 Jahren!). Ich vertraue diesen Methoden und spüre ihre Kraft.


    Viele der Ganapati-Praktiken wurden von keinem anderen als dem Pandit und Kadampa-Begründer Atisha u.a. altindischen Meistern als wertvolle Schätze nach Tibet überliefert. Wer den Vajrayana-Weg geht kann diesen Praktiken Vertrauen entgegen bringen.


    Ich hatte übrigens persönliche Gründe nach Glücks- und Schutzpraktiken zu suchen und die Praxis hat mir geholfen meine persönlichen äußeren Hindernisse zu meistern. Warum das so ist und ob das wissenschaftlich logisch und erklärbar ist ist i.m.A. völligst unwichtig und darüber zu grübeln raubt der Praxis nur unnötig die Energie.


    LG,
    Thomas

    Lucy:

    Thomas, vielleicht liest du mein post in drei Tagen nochmal....


    In drei Tagen habe ich längst davon losgelassen. Ich lasse bereits jetzt los ;)
    Diese "Frag Deinen Lehrer"-Schallplatte habe ich mir nun oft genug angehört.
    Ich weiss bescheid was ein gesundes Lehrer-Schüler-Verhältnis angeht.
    Angst, Unsicherheit, Eingeschüchtertheit... wie auch immer vor Gesprächen über Vajrayana oder auch der Äußerung der eigenen, auch kritischen Meinung in einem Internet-Forum oder andernorts gehören definitiv nicht dazu! Freie Meinungsäußerung, eigenständiges Lernen usw lasse ich mir von keinem Rinpoche auf dieser Welt nehmen.


    Wie kilaya richtig bemerkt hat kenne ich den Unterschied zwischen esoterischem Wissen und exoterischem Wissen sehr gut.
    Meine Samayas würde ich niemals brechen wenn ich welche abgelegt hätte!!!


    Meine Motivation?
    Es wundert mich das Du Dich das überhaupt fragst!
    Ganesha ist mit die weltpopulärste und beliebteste Gottheit überhaupt insbesondere natürlich im Hinduismus und auch im Buddhismus.
    Ich weiss das viele Menschen auch hier in Deutschland Sympathie für den Elefantenköpfigen hegen und will meine Nachforschungen über Ganapatis Rolle im Vajrayana für Gegenwart und Zukunft Interessierten mit diesem Thread zugänglich machen... mit anderen Worten: Teilen.
    Auch ich habe mich schon oft beim Surfen gefreut wenn ich auf Forenthreads gestossen bin in denen meine jeweilige Fragestellung bereits ausführlich diskutiert wurde. So auch beim posten in diesem Thread.
    Diese Freude werden hoffentlich zukünftig interessierte Menschen mit diesem Thread haben!


    Abgesehen davon wollte ich ganz banal einfach nur drüber reden weil es mich gerade interessiert hat.


    Ganesha ist eine Volksgottheit die interreligiös verbindet. Die geposteten Mantren, Dharanis..etc sollen Glück und Erfolg bringen.
    Wer sich in ein Buddhismus-Forum begibt und dort Mantren herausfischt um diese in einem völligst fremden Kontext zu verwenden ist selber schuld. Man begibt sich ja auch nicht in ein Forum für Partnersuche und beschwert sich hinterher über die Kontaktaufnahmeversuche anderer :roll:


    Und ich kann mich immer wieder nur wiederholen: Diese Mantren sind bereits öffentlich!
    Und dieses Forum hier ist übrigens nicht "recht öffentlich" wie Du sagtest sondern 100% vollkommen weltöffentlich!


    Also nichts für ungut Lucy.
    Meinerseits ist jetzt alles ok und ich wünsche Dir ehrlich und von Herzen alles Gute für den Tag und für alle weiteren Tage! Mögest Du glücklich und frei von Leiden sein! :sunny:


    ...ich lasse jetzt los.

    kilaya:

    Jedes Symbolsystem und jedes Einweihungssystem leidet darunter, wenn die "Aura des Geheimen" reduziert wird.


    Wie Du selbst richtig sagtest handelt es sich bei meinen Infos um nicht-geheime entweder in der Sutra-Sektion des Kangyur oder von diversen Rinpoches auf deren Webpages mit dem Zusatz "ohne Ermächtigung, Lung.. praktizierbar" veröffentlichte heilsame Praktiken.
    Ich habe das Gefühl einige Leute meinen Verdienste zu sammeln wenn sie das Geheime auch auf das Nicht-Geheime ausdehnen? Wohlgemerkt ungeachtet der Tatsache das die Rinpoches aus eigenem Ermessen die Mantren etc. bereits der Weltöffentlichkeit zugänglich gemacht haben.


    kilaya:

    Da Du aber nur sammelst was schon da ist und nicht eigene Einweihungen in die Öffentlichkeit trägst, und da ein Forum letztendlich auch davon lebt, dass Informationen gefunden, diskutiert und bewertet werden, sehe zumindest ich persönlich das in der Form nicht als kritisch an.


    Sollte der Zeitpunkt kommen das ich frei zugängliche, öffentliche Informationen nicht mehr hier diskutieren "darf" bin ich raus!


    kilaya:
    Zitat

    Was soll das :?:


    Ich hoffe das reicht dann jetzt oder wird per PN fortgeführt?


    PN wurde bereits versendet.


    LG,
    Thomas

    @kilaya: Danke für die geistige Klarheit :)


    @Lucy: Vergiss vor Deinem nächsten Post nicht schön artig Deinen Lama um Erlaubnis zu bitten!
    Du wirkst noch jung und unsicher auf mich, also ärgere Dich nicht.. es ist nur wohlwollend von mir gemeint!
    Alles gute weiterhin :)


    P.S.: Du schreibst wirklich sehr differenziert und ernst.. ich habe mir gerade Deine bisherigen 50 Beiträge durchgelesen..wow! Du hast übrigens vergessen Dich vorzustellen.

    Interessantes Thema!


    Letztlich bin ich überzeugt das man mit dem Ganapati-Mantra das Muladhara Chakra öffnet, tibetische Abweichungen vom hinduistischen System hin oder her. Es ist ein kraftvolles Mantra!


    Danke für dieses großartige Geschenk, ehrwürdiger Lama Zopa Rinpoche! :)

    Falls Interesse besteht Ganesha/Ganapati als Gottheit in die Praxis aufzunehmen ist es sinnvoll sich mit der Stellung Ganeshs im Hinduismus zu befassen denke ich.
    Letztlich handelt es sich um die gleiche Gottheit, wenn sich im Buddhismus die Perspektive und Praxis auch unterscheidet.


    Hierzu konnte ich ein kostenloses Buch finden (wieder mal in englisch, sorry):
    Loving Ganesha - Hinduism's Endearing Elephant-Faced God von SATGURU SIVAYA SUBRAMUNIYASWAMI


    Interessiert hat mich speziell Kapitel 1: "The Nature Of Lord Ganesa".
    Hier steht u.a das Ganesa das gesamte materielle Universum verkörpert.
    Er beseitigt Hindernisse und setzt Hindernisse auf dem Pfad des Suchenden.
    Die gesetzten Hindernisse sollen auf Abwege geratene Praktizierende wieder auf den Pfad bringen.
    Im Chakren-System steht er für das Muladhara Chakra, welches den Eintritt in den Pfad zur Erleuchtung symbolisiert.
    Im Newar-Buddhismus wurde diese Funktion im Sechs-Chakren-System übernommen, wo er mit seinem weiblichen Pendant Ganapatihrdaya in Vereinigung dort sitzt.
    Er ist im Hinduismus ein Torwächter, der den spirituell Suchenden Eintritt gewährt und diese auf dem Weg begleitet.


    Findet das Muladhara Chakra im tibetischen Buddhismus auch Berücksichtigung?


    Nachtrag:
    (1) Wenn man dem Werk "Tibetische Medizin für den Westen: Das Archetypen-Meridian-System in der Praxis"
    von Sathya Allesandra Bernhard bin Saif,Wolfgang Christian Bernhard ben Saif,Sabine Knoll vertrauen schenken kann sollte das 7-Chakren-System zumindest in der tibetischen Medizin Verwendung finden.


    (2) In "Atemlos: Ein Weg nach den Lehren des Tsakpo Rinpoche" von Ananda Taschen werden die Funktionen der Chakren incl. der Wichtigkeit des Muladhara Chakra erklärt.

    Thomas23:

    Das sind alles 12armige Abbildungen, aber in einem Zitat, welches ich leider nicht mehr finden konnte, spricht Lama Zopa bei der einfachen Praxis davon entweder den weissen 6 oder den 12armigen Ganapati zu visualisieren. Es sind Varianten die mir bislang beim Stöbern so nicht begegnet sind (außer dem 12armigen roten Ganapati).


    Die 12armige weisse Form entspricht ebenfalls der Tradition: [url=http://www.himalayanart.org/items/1051/images/primary#-4429,-7997,11472,0]12armiiger weisser Ganapati[/url]


    Die erotischen Darstellungen sind aus dem altindischen Tantra übernommen worden:
    Erotic Forms of the Buddhist Ganapati


    Ich konnte eine Original-tibetische Ganapati-Ritualtextsammlung ausfindig machen:
    "tshogs bdag chos skor"


    Leider unter tbrc.org nicht einsehbar.