Um ein wenig Einblick in die Welt (Jenseits) zu erhalten, die jene betreten, die sterben, kann es sehr hilfreich sein, den Bewusstseinszustand zu vergewärtigen, der in Schlaf und Traum erlebt wird:
Die Identifikation mit dem Personalausweis, mit Namen, Adresse, Geburtsdatum, sozusagen das "Ich", die "Person" als Erscheinung in Raum und Zeit, ist in Schlaf und Traum WEG, komplett vergessen und dennoch ist da Zu- und Abneigung, Bewusstsein, Erleben von Hunger, Durst, Freude, Schmerz, Geburt und Tod. Es wird vielleich erlebt, man ertrinke in einem See und dennoch spaziert man Augenblicke später vielleicht durch eine Wüste und erinnert sich nicht, dass man soundso heisst, da und da wohnt, im Bett liegt, TRÄUMT und dennoch läuft der Prozess des Karma/Vipaka einfach immer weiter.
Nach dem Aufwachen dann vergisst der Träumende schnell, was er geträumt hat, so, wie er zuvor vergessen hatte, zu träumen.
Im Sterbeprozess, "nach" dem Tod werden sich viele gewissermassen in eben jenen Bereichen wiederfinden, die ich oben als "Schlaf und Traum" bezeichnet hatte. Die Identifikation mit dem Personalausweis, mit Namen, Adresse, Geburtsdatum wird dann wegfallen, vergessen, es setzt sich jene Wanderung durch jene Bereiche fort, welche zB die Tibeter als "Bardos" bezeichnen (eigentlich gibt es keinen wesentlichen Unterschied zwischen den Bardos der Lebenden und den Bardos der Verstorbenen). Der Sterbende wird "nach" dem Tod unvermindert weiter in Verblendung durch die Bardos wandern, unvermindert weiter durch den Kreislauf von Werden und Vergehen, von Geburt-und-Tod-und-wieder-Geburt-und-wieder-Tod-und-wieder-Geburt durchlaufen, endlos, ohne Anfang, ohne Ende ist dieser Kreislauf, Karma/Vipaka hat weder Anfang, noch Ende. Buddha jedoch hat einen Weg aufgezeigt, jenem endlosen Kreislauf von Tod-und-wieder-Geburt zu entrinnen. Jener Weg ist hier im Forum und anderswo hinreichend dargelegt.
( Übrigens, sakko hatte weiter oben erwähnt, dass eine Uhr stehenblieb, als Zeichen dafür, dass sein Angehöriger verstorben war. Andere berichten, sie hätten "gefühlt" oder "gewusst", dass ein naher Angehöriger verstorben war, obwohl dieser hunderte oder tausende Kilometer entfernt verstorben war. Wieder andere berichten davon, sie hätten plötzlich ein heftiges Klopfen gehört, obwohl niemand da war und dennoch fühlten sie, wussten sie im Moment des Klopfens, dass ein naher Angehöriger tausende Kilometer entfernt verstorben war. Die materialistische Wissenschaft, die den Menschen auf sein Gehirn oder seinen Körper reduziert, irrt schwer. Die Wissenschaft kann viele Dinge, aber zu jenem Erwachen, von dem Buddha sprach, kann die Wissenschaft nicht führen.)