Ellviral:
mukti:
Na sowas wie steh ich jetzt da reingehängt mit zwei verschiedenen Schuhen und alles offen
Du hättest vielleicht noch schreiben können das die vollkommene ich Befreiung nur kurzzeitig durch Meditation erreicht werden kann ist diese beendet erscheint wieder irgendein ich.
Da gibt es weder eins noch zwei noch die Zehntausend Dinge.
Also man kann der Ansicht sein dass es diese Wiedergeburt gibt oder nicht gibt oder man kann das völlig offen lassen. Wer einen dieser drei Standpunkte einnimmt hat dafür seine Gründe die oft nach einem längeren Prozess der Betrachtung und Erfahrung herangewachsen sind. Woran sich dann nichts wesentliches mehr ändert, wieviel darüber auch immer diskutiert wird. Jeder misst den Argumenten des anderen nur die Bedeutung zu, die sie für ihn selber haben.
Ich gehöre ja zu denen die fortgesetzte Leben mit kamma-vipaka für wahrscheinlich halten. Dazu wollte ich noch einen bestimmten Gedanken ausdrücken, der aber für einen konträren Standpunkt kaum annehmbar ist. Was dann schnell zu einer dieser endlosen Diskussionen ohne konkretes Ergebnis führt. Ich bin also gezwungen einer kontroversen Diskussion darüber aus dem Weg zu gehen, wenn ich nicht bis übermorgen beim Computer sitzen will ohne das am Ende verständlich gemacht zu haben. Aber ich versuche nochmal kurz eine Erklärung zu geben, die ich schuldig geblieben bin.
Da habe ich also geschrieben:
"Zuerst müsste ich wissen wer oder was ich in Wirklichkeit bin, bevor ich wissen kann ob es mich nach dem Tod noch gibt oder nicht. Wenn ich der Körper wäre, wäre für mich alles vorbei wenn es mit ihm vorbei ist".
Das mal kurz am Beispiel der Pk-Überlieferung in M.19 erläutert:
Zitat
Als mein konzentrierter Geist auf solche Weise geläutert, klar, makellos, der Unvollkommenheit ledig, gefügig, nutzbar, stetig und unerschütterlich war, richtete ich ihn auf das Wissen von der Erinnerung an frühere Leben. Ich erinnerte mich an viele frühere Leben, das heißt, an eine Geburt, zwei Geburten, drei Geburten, vier Geburten, fünf Geburten, zehn Geburten, zwanzig Geburten, dreißig Geburten, vierzig Geburten, fünfzig Geburten, hundert Geburten, tausend Geburten, hunderttausend Geburten, viele Äonen, in denen sich das Weltall zusammenzog, viele Äonen, in denen sich das Weltall ausdehnte, viele Äonen, in denen sich das Weltall zusammenzog und ausdehnte: 'Dort wurde ich soundso genannt, war von solcher Familie, mit solcher Erscheinung, solcherart war meine Nahrung, so mein Erleben von Glück und Schmerz, so meine Lebensspanne; und nachdem ich von dort verschieden war, erschien ich woanders wieder; auch dort wurde ich soundso genannt, war von solcher Familie, mit solcher Erscheinung, war meine Nahrung solcherart, so mein Erleben von Glück und Schmerz, so meine Lebensspanne; und nachdem ich von dort verschieden war, erschien ich hier wieder.' So erinnerte ich mich an viele frühere Leben mit ihren Aspekten und Besonderheiten.
Dies war das erste wahre Wissen, das ich zur ersten Nachtwache erlangte.
Da sagt der Buddha "ich habe mich an frühere Leben erinnert". Was ist das für ein "Ich", das sich da erinnert, bezieht es sich auf den Körper des Gautama Siddharta ? Es bezieht sich nicht mehr auf diesen Körper als es sich auf die anderen Körper in der Vergangenheit bezieht. Es ist sozusagen herausgehoben aus der Identifikation mit einem Körper zwischen Geburt und Tod, von einem höheren Standpunkt aus viele Körper überblickend, die es jeweils gewesen ist. Es hat das Körperliche transzendiert und ist dasjenige, das den Körper wahrnimmt, einmal diesen, einmal jenen, darüber bewusst dass es in Wirklichkeit keiner davon ist. Es ist befreit von dieser Identifikation und kann deshalb über die Grenzen des körperlichen Bewusstseins hinaussehen. Es ist gewissermaßen die Essenz in den jeweiligen Wandlungen. Die Upanishaden drücken es aus als "im Wandel das Bleibende".
In der zweiten Nachtwache hat der Buddha die Wesen sterben und wiedererscheinen gesehen: "Ich verstand, wie die Wesen ihren Handlungen gemäß weiterwandern". In der dritten Nachtwache hat er den Ursprung der Triebe, das Aufhören der Triebe und den Weg der zum Aufhören der Triebe führt gesehen. Damit war sein Geist vom Sinnestrieb, Daseinstrieb und Unwissenheitstrieb befreit - "darüber hinaus gibt es nichts mehr".
Was die Rishis der Upanishaden als das Bleibende definiert hatten, als sie ihre vergangenen Leben gesehen haben, unterliegt für den Buddha immer noch dem Daseinstrieb. Da ist letztlich kein Ich und kein Selbst - wie es in der Anattalehre formuliert ist.
Love it or leave it