Morpho:
Guter Beitrag Der bringt uns wieder zurück zum Thema:
Was ist Wahrheit/Wiklichkeit und was ist Quatsch ?
Morpho:
Guter Beitrag Der bringt uns wieder zurück zum Thema:
Was ist Wahrheit/Wiklichkeit und was ist Quatsch ?
Jetzt drehen wir und im Kreis:
Bakram:Alles anzeigenNatürlich ist fast alles in unserem Leben kompletter Unsinn. Das kommt davon, dass wir uns vieles nur "einbilden". Buddha lehrte dies vor 2500 Jahren -> Bedingte Entstehung.
Auch der real existierende Buddhismus vermittelt viel Unsinn, abstruses "Wunschdenken" etc.
Die ursprüngliche Lehre Buddhas ist verborgen und wird eigentlich wenig gelehrt weil sie schwierig zu durchschauen und noch schwieriger zu akzeptieren ist.
Sie vermittelt nämlich kein Wunschdenken in Form von imaginären metaphysischen Zuständen etc sondern lediglich einen Weg in dieser Welt mit ihren permanenten Frustrationen, diese zu akzeptieren um damit zufrieden leben zu können
Mit anderen Worten habe ich genau was diese Verse aussagen in obiger Antwort auf die Frage von Hund bemerkt.
Den Begriff Dukkha habe ich bewusst mit Frustration "übersetzt" damit ihm in diesem Kontext keine mysthische Qualität impliziert wird.
Zum Zitat/Verse der Nonne:
Es stimmt. Es gibt kein "Wesen". Das heisst es gibt kein atta, keine Seele ist zu finden nur Zusammengesetztes.
Trotzdem bildet dieses Zusammengesetze ein temporäres Konstrukt, das als Ich konstruiert und wahrgenommen wird (s.o. Hinweis auf paticca samuppada), handelt und wirkt.
Wir bilden uns vieles ein. Rechte Erkenntnis und Quatsch gleichermassen.
Das wir als ein Wesen geformt, von etwas erschaffen wurden und diesem Wesen auch noch ein mystischer Geist/Seele innewohnen würde ist quatsch, sprich Einbildung.
Allerdings ist jede "Einbildung" für dieses temporäre Konstrukt "Wesen" wahr und existiert tatsächlich , zumindest als Einbildung.
P.s ich habe die ganzen Erklärungen des Bikkhus nicht gelesen nur die Verse. Die Erklärungen geben seine Wahrheit wieder, Obige meine.
Weder seine noch meine Wahrheit ist absolut
Beispiel:
Wenn jemand ein rosafarbenes unsichtbares Einhorn in seiner Garage sieht ist das für den der dieses sieht, dieser Ansicht ist eine Wahrheit.
Da er dieses Einhorn wahrscheinlich als einziger in seiner Gruppe sieht ist das Einhorn lediglich für ihn eine Wahrheit, für alle andern nicht.
Das wäre eigentlich für niemanden ein Problem. Schwierigkeiten treten erst dann auf, wenn der Einhornseher von andern verlangt, ebenfalls ein Einhorn in seiner Garage zu erkennen oder das Einhorn gar zur absoluten Wahrheit für alle deklariert.
Sudhana:Noch weniger die Idee/ Motivation, sich selbst zu nützen.
Das habe ich auch nie behauptet. Es sei denn Du denkst Befreiung nütze irgendjemandem irgendetwas.
Konventionen sind relativ, sie verändern sich schnell. Die einzigen "Konventionen" die Buddhadhamma lehrt sind die 5 Silas für Laien und die Regeln für Mönche.
(Natürlich lehren die verschiedenen einzelnen buddh Schulen/Sekten noch weitere, ihre eigene Konventionen. Diese sektenspezifischen Konventionen zähle ich, etwas eigenmächtig, nicht zu Buddhadhamma)
Ich vermute du spielst auch auf das Konzept von den zwei Wahrheiten an, die einige buddh. Schulen aufstellen.
Sie unterscheiden eine konventionelle und eine letztendliche Wahrheit.
Find ich persönlich quatsch.
https://www.buddhismuskunde.un…enwart/bd3-k05ngawang.pdf
Es gibt keine existierende "Wahrheit" als Gegensatz zu einer Nicht existierenden Unwahrheit.
Würde eine "Wahrheit" existieren müsste es auch eine "Nicht-Wahrheit" geben.
Alles was existiert ist auf seine Weise wahr, sonst würde es nicht existieren !
Oder anders gesagt alles ist wahr, das da ist.
Allerdings entspricht nicht alles was da ist auch einer Konvention, da Konventionen Regeln sind, die erschaffen werden.
Es gibt Dinge/Verhaltensweisen/Ansichten die entsprechen einer Konvention und Dinge/Verhaltensweisen/Ansichten die entsprechen keiner Konvention.
Beide existieren gleichberechtigt. Sie sind beide auf ihre Art wahr, egal ob sie nun konventionell oder unkonventionell sind.
Festus:Alles anzeigen
Im ursprünglichen Buddhadhamma geht es um das eigene Leiden und nicht um das Leiden von Anderen.
Ok, Bakram. Ich stimme dir erst einmal zu.
Nehmen wir mal einen Bruno Kasulke an, der beginnt, sich mit sich selbst auseinander zu setzen und dabei auf den Buddhaweg stößt.
Er erkennt sein Leiden und möchte es gerne ändern. Im Laufe der Auseinandersetzung erkennt er aber auch pratītya-samutpāda, das bedingte Entstehen. Er erkennt, dass er, der Bruno, nur als Bedingungszusammenhang besteht. Und auch sein Leiden besteht nur innerhalb dieses Bedingungszusammenhangs. Ändern sich die Bedingungen, ändert sich Bruno. Ändert sich Bruno, ändern sich dadurch automatisch auch die Bedingungen.
Je mehr sich diese Erkenntnis vertieft, desto mehr verändert sich das Verständnis des Konzepts von Ich und Andere.
Nun leidet Bruno, so glaubt er, unter dem Verhalten eines Arbeitskollegen. Der sagt, "Bruno ist doof".
Wenn Bruno nun sagt, der Arbeitskollege ist Schuld, dass ich leide, dann ist das verkürzt dargestellt. Wenn Bruno glaubt, ich bin selber Schuld, das ich leide, dann ist das auch verkürzt dargestellt.
Der Prozess "leidender Bruno" wird sich dann verändern, wenn sich die Bedingungszusammenhänge ändern.
Daran kann Bruno mitwirken, indem er versucht Zusammenhänge zu erkennen und diese Erkenntnisse umzusetzen. Der Arbeitskollege kann auch daran mitwirken. Oder ein guter Freund, der Bruno, vielleicht in einem ganz anderen Zusammenhang auf einen Gedanken bringt, oder oder oder.
Es gibt also verschiedene Möglichkeiten anzusetzen um eine Veränderung zu erreichen.
Und auch wenn man keine Veränderung erreichen will, wird sich trotzdem alles verändern.
So geht es also im ursprünglichen Buddhismus auch um Erkenntnis. Vielleicht sogar noch mehr als um Leiden. Denn um Leid zu überwinden muss man es erst einmal erkennen und anerkennen.
Und dann kann man versuchen etwas zu verändern. Und da bietet sich natürlich die eigene Person, der eigene Lebensstil an. Und ob ich will oder nicht, verändere ich etwas bei mir, verändere ich alles, denn ich existiere ja nicht getrennt von allem anderen.
Nun stellt sich die Frage nach der Motivation. Fühle ich mich von Arschlöchern umgeben und denke, die Welt ist schlecht, oder ist meine Motivation eine andere? usw.
Nur so ein paar Gedanken zu deinem Posting.
Das ist ja alles schön und gut. Leben im sozialen Kontext. Das tun wir schliesslich alle. Das ist Samsara !
Nur lehrt uns Buddha ja eigentlich wie man da am besten raus kommt und nicht wie man sich darin noch mehr in Beziehungen verstrickt .
Tychiades:
Du und die anderen sind nicht getrennt, sie sind ein-und dasselbe. Wenn du das sehen kannst, dann findet sich Befreiung von selbst bzw. vom Selbst.
Das ist vedische Bramanenphilosophie. Solche Konstrukte mach ich nicht.
Selbst, Andere, nicht Selbst. Alles ist eins, alles ist verschieden, alles endet, alles währt ewig... solche Gedanken führen ins Netz der Ansichten.
Sudhana:sich selbst in die Lage versetzen, Anderen zu nützen" und "Anderen nützen" zu unterscheiden. Es geht hier um karmisches Wirken - und da ist Intention / Motivation entscheidend. In dieser Hinsicht ist eine auf das Selbst und nicht 'alle Wesen' gezielte Motivation im Sinne des Buddhadharma nicht heilsam. Die Unterscheidung ist auch hinsichtlich einer zeitlichen Abfolge ('zuerst ich, dann die Anderen') nicht zweckmäßig. Das 'allen Wesen nützen' wächst ungetrennt von der Fähigkeit dazu - und umfasst das konventionelle 'Selbst' wie auch das konventionelle 'Andere'.
Diese Idee/ Motivation "anderen nützen" existiert nicht in Buddhadhamma. Es mag vielleicht ein netter Nebeneffekt sein.
Die Frucht der Lehre immer und ausschliesslich ein individueller Vorgang.
Buddha war kein Weltverbesserer !
Moosgarten:ZitatAuf sich selber achtend, achtet man auf die anderen.
Auf die anderen achtend, achtet man auf sich selber. (S.47.19.)
Ich sage ja, man soll den achtfachen Pfad gehen. Ich sage jeder soll heilsames wirken im zwischenmenschlichen Bereich und auch sonst überall (auch bei sich selber). Ich sage man wird auf diese weise zwangsläufig die Brahmaviharas entfalten.
Ich spreche hier aber auch über Dukkha, über Befreiung, über das tiefe, verborgene Dhamma, welches zu Befreiung führt, welche nur in sichm selber zu finden ist.
Ich sage: Befreiung findet man nicht bei/mit anderen. Befreiung findet man nur in/mit sich selbst.
Ich predige nicht Egoismus, bin kein Misanthrop. Versteht mich nicht falsch !
P.S: Vorallem darf man nicht andere Menschen für Dukkha verantwortlich machen:
Ein Kind, ein Partner oder andere Mitmenschen, die sich nicht so verhalten wie man es selber gerne hätte genauso wenig wie diffuse Gruppen wie (Wohlstands- oder sonstige)Gesellschaften, Ideologien wie Kommunismus, Kapitalismus, Materialismus oder was auch immer.
Mit dem Blick auf andere vermeidet man gerne den Blick auf sich selber.
Hat nichts mit meiner Familie zu tun.
Wer Befreiung sucht, muss sich selber befreien.
Wer andere befreien will, muss erst sich selber befreit haben.
Wer zu erst andere befreien will, verdrängt seine eigene Unfreiheit.
ZitatDas stimmt nicht, denn das ist erstmal ein natürlicher, allgemeiner Ansatz, bis vor unlängst, vor allem all jener, die da auch gar keine andere Wahl hatten und haben.
Sorry den Satz verstehe ich nicht.
Man hat die Wahl Dukkha ins Auge zu blicken oder Dukkha zu verdrängen. Egal ob man daran leidet oder nicht.
Dukkha ist kein Gefühl, wird aber oft dafür gehalten, da es manchmal Schmerz auslöst (aber nicht immer).
Es tut mir leid dies sagen zu müssen, ich werde mir keine Freunde schaffen:
Im ursprünglichen Buddhadhamma geht es um das eigene Leiden und nicht um das Leiden von Anderen.
Es geht auch nicht um das zurechtbiegen von Ungerechtigkeiten, nicht um Beseitigung von Armut (diese wird ja gefordert -> Bettelmönch) und erst recht nicht darum irgendwelche sozialen Aktivitäten zu entwickeln um die Welt in seine eigenen Vorstellungen zu transformieren.
Ungerechtigkeit, Armut, Krankheit, was auch immer ist Dukkha. Dukkha ist da und vermehrt sich wenn man am Ideal einer makellosen Welt, einem imaginären goldenen Zeitalter anhaftet.
Alles was man tun kann, ist sich selber zu entwickeln, den achtfachen Pfad gehen.
Wenn das alle würden...
Nur tun die das nicht.
Hallo Morpho
Mit Frustrationen meine ich Dukkha, oder zumindest ein Aspekt davon.
Buddhadhamma, so meine ich, verlangt, dass man Dukkha erkennt, erträgt, aushält und schliesslich akzeptiert. (Analog Trauerphasen)
Dukkha bezeichnet eben auch die Tatsache, dass "alles Quatsch ist".
Niemand will schließlich bedeutungslos sein. Deshalb glauben wir, wir seien wichtig, stünden im Zentrum (des Universums), seien Teil eines geheimen Plans, wir oder etwas in uns, unser Innerstes, unsere Buddhanatur sei unsterblich, allmächtig, ewig, heilig, mystisch. Viele verharren in einer solchen Art von Glauben, pflegen und hegen dabei allerlei Ansichten.
(Meine Schwägerin stammt aus Thailand und nennt sich "Hinayan", ihr Onkel ist sogar buddhistischer Mönch. Du wirst nicht glauben wie stark der "real existierende Buddhimus" in ihrer Familie durchsetzt ist mit Aberglauben, magischen Vorstellungen und schrägen Ritualen)
In der Wohlstandsgesellschaft haben eben viele Menschen Ressourcen um sich auf die eine oder andere Art selber zu verwirklichen (Vgl Maslowsche Piramyde). Die einen suchen einen Adrenalinkick, andere den spirituellen Flow, wieder andere was weiß ich.
Hund:Alles anzeigenHallo Zusammen,
Ich habe gerade eine Doku über denn Buddhismus angeschaut und mich überfiel kurz das "Absurde"... Orange-gekleidete, glatzköpfige Männer die irgendwelche Textlaute murmeln, im Hintergrund das "unendliche" Universum, komplett unerforscht, gewaltig, mortalisch und riesig. Wie Absurd und kleinlich es aussehen mag aus dem Blickpunkt des Universums, irgendwelche Tiere (Menschen) anzuschauen die "Erleuchtet" werden wollen.
Das war nur ein Gedanke, und die Frage ist eigentlich wie der Titel es schon sagt, Was wäre denn eigentlich wenn der Buddhismus, kompletter Unsinn wäre. Es gibt keine Erleuchtung, sondern nur Belohnungen vom Gehirn in Form von Wellen die messbar sind, es gibt kein Samsara und auch kein Entkommen davon. Was, wenn der Buddhismus eigentlich nur Wunschdenken ist, das von einem Archaischen Inder in die Welt gesetzt wurde, der nicht akzeptieren wollte das der Mensch leiden muss, sterben muss und auf sich komplett einsam geworfen ist?
LG
Hund
@all: ich habe den Thread nicht durchgelesen. Ich beantworte einfach die Frage unter meinem Blickwinkel. Wenn dies schon geschehen ist bitte ich um Entschuldigung.
Natürlich ist fast alles in unserem Leben kompletter Unsinn. Das kommt davon, dass wir uns vieles nur "einbilden". Buddha lehrte dies vor 2500 Jahren -> Bedingte Entstehung.
Auch der real existierende Buddhismus vermittelt viel Unsinn, abstruses "Wunschdenken" etc.
Die ursprüngliche Lehre Buddhas ist verborgen und wird eigentlich wenig gelehrt weil sie schwierig zu durchschauen und noch schwieriger zu akzeptieren ist.
Sie vermittelt nämlich kein Wunschdenken in Form von imaginären metaphysischen Zuständen etc sondern lediglich einen Weg in dieser Welt mit ihren permanenten Frustrationen, diese zu akzeptieren um damit zufrieden leben zu können.