Alles anzeigenIn einem ganz allgemeinen Sinn sind natürlich alle Sinnesfreuden Dukkha. (Im Sinne von "unzulänglich" und "nicht voll befriedigend".)
Das ändert aber nichts daran, dass bestimmte Sinnesfreuden eine nützliche Rolle in der Praxis spielen können und andere dagegen Hindernisse für die Praxis sind.
Beispiele für Sinnesfreuden, die eine nützliche Rolle spielen: Siehe die Praxis bei Thich Nhat Hanh, in der Musizieren, bildende Kunst, Tee-Zeremonie und Betrachtung von Naturschönheit Teil der Praxis sind.Mit Thich Nhat Hanh habe ich nichts zu tun.
Der Buddha hat jedenfalls für die Mönche die
ja die Sinnesfreuden überwinden wollten, solche
"Zerstreuungen" strickt abgelehnt. Was anderes
ist es natürlich für Menschen die das gar nicht anstreben.
Da gibt es grobe und entsetzliche sog. "Sinnesfreuden"
bis solche Sinnesfreuden die darüber hinaus gehen.
Da ist es viel besser sich der Schönheit der bildenden Künste zuzuwenden.
In sofern stimme ich dir zu.
Dass man qualitativ zwischen verschiedenen Formen von "Sinnesfreuden" unterscheiden muss und dass es sinnvoll sein kann, sich zugleich von bestimmten Formen abzuwenden und stattdessen anderen zuzuwenden, ist ja immerhin ein guter Ausgangspunkt, um realistisch über Entsagung zu diskutieren.
Wenn wir den Streitpunkt, was der Buddha seinen Mönchen denn genau verboten hat, einmal ausklammern, bleibt für alle anderen Praktizierenden doch schon einmal die relevante Erkenntnis, dass es primär darum geht, unheilsamen Sinnesfreuden zu entsagen.
Daneben gibt es solche Sinnesfreuden, die zwar nicht direkt unheilsam sind, aber doch indirekt, indem sie Trägheit fördern und den Geist von der Praxis ablenken. (Beispielsweise zu viel zu essen oder viele Filme zu gucken oder auf Buddhaland viel zu diskutieren. 😂)
Diesen indirekt unheilsamen Sinnesfreuden gilt es langfristig ebenfalls zu entsagen.
Und drittens gibt es Sinnesfreuden, die mit der Praxis gut kompatibel sind oder sie sogar fördern. (Beispielsweise: Tee-Zeremonie, Spaziergänge in der Natur usw.)
Solche Sinnesfreuden können in Maßen kultiviert werden und enthalten üblicherweise keine Gefahr für die Praxis.