Beiträge von xxx im Thema „Was sind eigentlich Karma und Wiedergeburt?“

    1. rechte Erkenntnis


    Bekanntlich gibt es zwei Arten rechter Erkenntnis:


    Eine rechte Erkenntnis in minderwertiger Qualität für das gemeine Volk. Diese ist zwar wahnhaft(=verblendet) aber zur Bewältigung des weltlichen Alltags hilfreich und zuträglich. Das ist die Art rechter Ansicht um die ihr hier streitet. Sie ist leicht zu finden und leicht zu ergreifen:


    und es existiert eine rechte Erkenntnis für den ernsthaft praktizierenden Buddhisten der auf dem achtfachen Pfad wandelt oder es zu mindest versucht:

    Zitat

    Was aber ist es, ihr Mönche, für eine rechte Erkenntnis, die heilig, wahnlos, überweltlich, auf dem Wege zu finden ist?


    •Was da, ihr Mönche, im heiligen Herzen, im wahnlosen Herzen, das sich auf heiligem Wege befindet, heiligen Weg vollendet, Weisheit, fähige Weisheit, vermögende Weisheit ist, Ergründung der Wahrheit, die zur Erwachung führt, eine rechte Erkenntnis, die auf dem Wege zu finden ist: das ist, ihr Mönche, eine rechte Erkenntnis, die heilig, wahnlos, überweltlich, auf dem Wege zu finden ist.


    Diese heilige, wahnlose, überweltliche rechte Erkenntnis ist nicht eine, die man so leicht ergreifen kann. Rechte Erkenntnis muss man sich auf dem 8 fachen Pfad mühevoll erarbeiten durch und mit weiteren Pfadgliedern: rechte Anstrengung, rechte Achtsamkeit, rechte Sammlung etc.


    Zitat

    •Da ist man eifrig bemüht falsche Erkenntnis zu verlieren, rechte Erkenntnis zu gewinnen: das gilt einem als rechtes Mühn.
    •Besonnen läßt man falsche Erkenntnis hinter sich, besonnen gewinnt und erreicht man rechte Erkenntnis: das gilt einem als rechte Achtsamkeit......


    Den Rest könnt ihr selber nachlesen: http://www.palikanon.com/majjhima/m117n.htm

    Accina, ich respektiere Deine Ansicht, denn es spielt für mich im Hier und Jetzt absolut keine Rolle ob Wiedergeburt, Vernichtung oder ein reines Land existiert. Das kratzt mich nicht, das betrifft mich nicht.


    Was mich jedoch kratzt ist, dass du die Lehre Buddhas verdrehst. Im Palikanon kommt das Wort Wiedergeburt und ähnliches zwar vor es wird aber weder gelehrt noch abgelehnt weil es für die Lehre keine Rolle spielt.


    Am besten lassen wir diese unnütze Diskussion. Wenn es dir hilft: Es gibt Wiedergeburt.


    So jetzt können wir über Buddhadhamma diskutieren.

    accinca:

    Da hast du aber einiges durcheinander gebracht mit D 1.
    Wie kann man das nur so falsch lesen. Natürlich hat der
    Buddha alle diese Dinge genau gewußt, denn sonnst hätte
    er ja wohl kaum sagen können es wüßte wohin solche Ansichten
    führten wenn man sie beharrlich erwerbe


    Eben. Er wusste genau wohin jede Art von Ansicht führt -> zum Verlassen des 8-fachen Pfads.
    Deshalb lehrt er ja auch nicht irgendwelche Ansichten zu entwickeln sondern einen Weg.


    Moosgarten:

    Rechte Anschauung ist auch ein Pfadglied. Ohne diese irrlichtert man mehr oder weniger orientierungslos daher. Beim Buddha geht es um das Erwachen und zwar immer und ausschliesslich im aktuellen Leben


    1. Rechte Anschauung ist rechte Einsicht nicht Ansicht, das ist ein Unterschied.


    2. Bei Buddha geht es nicht ums Erwachen. Erwachen predigen nur irgendweche unseriöse möchtegern Gurus.


    3. Den achtfachen Pfad wird Hier und Jetzt gegangen. Man sollte das nicht auf ein nächstes Leben verschieben.

    Langer Rede kurzer Sinn:


    Es spielt keine Rolle was man im Moment selber glaubt und es sollte einen nicht kümmern was andere gerade glauben: an Wiedergeburt, Jesus, Vernichtung, Spaghettimonster, Individualität, alles ist Eins...


    Glaube/ Vorstellung/Konzepte legen sich mit der Zeit, kümmern nicht mehr sobald die Anhaftung schwindet.


    Vorausgesetzt man bemüht sich um rechte Anstrengung.

    Die Diskussion hier ist wieder völlig auf der falschen Fährte. Es spielt keine Rolle was andere Glauben, es spielt eine Rolle wie man sich selber verhält.


    Es geht nicht um den rechten Glauben. Einige hier sind der irrigen Ansicht im Buddhismus gebe es einen rechten Glauben, wie es die abrahmitischen Religionen lehren.
    Z.B: Alles ist eins, es gibt kein unabhängiges Selbst, Wiedergeburt etc.


    Eigentlich wird hier hauptsächlich gestritten was den der rechte Glaube sei.


    Das ist nicht Buddhadhamma !


    Buddhadhamma geht es um “Herzensbefreiung“ nicht um rechten Glauben. Herzensbefreiung erreicht man mit rechter Anstrengung. Andere vom rechten Glauben überzeugen zu wollen ist nicht rechte Anstrengung.



    http://www.palikanon.com/majjhima/m008n.htm

    Moosgarten:

    und die Furcht vor Wiedergeburt ist auch ein sicheres Zeichen dafür, dass einer gar kein Vertrauen in die Lehre hat.


    Blindes vertrauen in was auch immer ist schädlich:



    Zitat

    »Aus diesem Grunde eben, Kālāmer, haben wir es gesagt: Geht, Kālāmer, nicht nach Hörensagen, nicht nach Überlieferungen, nicht nach Tagesmeinungen, nicht nach der Autorität heiliger Schriften, nicht nach bloßen Vernunftgründen und logischen Schlüssen, nicht nach erdachten Theorien und bevorzugten Meinungen, nicht nach dem Eindruck persönlicher Vorzüge, nicht nach der Autorität eines Meisters!


    Wenn ihr aber, Kālāmer, selber erkennt: 'Diese Dinge sind heilsam, sind untadelig, werden von Verständigen gepriesen, und, wenn ausgeführt und unternommen, führen sie zu Segen und Wohl', dann, o Kālāmer, möget ihr sie euch zu eigen machen. Was ich so gesagt habe, wurde eben mit Bezug hierauf gesagt.

    Offenbar haben meine Korrekturen zur besseren Lesbarkeit einiges durcheinander gebracht :)


    Was ich Euch sagen will und mit den Palikanonzitaten unterstreiche, ist folgendes:


    Wir( und offenbar auch Buddha) wissen nicht ob Wiedergeburt eintritt, wir wissen nicht was sein wird.


    Vielleicht existiert Wiedergeburt, vielleicht auch nicht, vielleicht existieren ewige Jagdgründe oder die Zeugen Jehovas haben doch recht, vielleicht.., vielleicht, vielleicht... oder auch nicht.


    Das nennt man "Netz der Ansichten" indem man sich eher verwickelt als befreit. (Ich verzichte jetzt darauf auch noch DN 1 zu zitieren)


    Wir müssen (leider) mit dieser Unwissenheit leben auch wenn es schmerzhaft ist.
    Buddhadhamma bietet einen anderen, viel besseren, weil nicht verblendeten (Glaubens-) Weg auf, dank dem wir uns (entsprechende Anstrengung und Bemühung vorausgesetzt) von diesem Schmerz befreien könnten.


    Und übrigens:


    Glaube an Wiedergeburt ist kein Alleinstellungsmerkmal des Buddhismus, der achtfache Pfad jedoch schon !

    Buddha lehrt ja nicht, es gibt Wiedergeburt. Der Glaube an Wiedergeburt war zu seiner Zeit und offenbar auch heute bereits in den Köpfen seiner Mitmenschen verankert. Besonders zu Buddhas Zeiten war Wiedergeburt eine allgemein anerkannte Konvention, die von niemandem bezweifelt wurde


    Egal ob man heute dogmatisch an Wiedergeburt glaubt oder andere „Gehirnakrobatik“ vollführt um Wiedergeburt irgendwie in sein vermeintlich buddhistisches Weltbild zu quetschen, beides sind letztlich nichts anderes als Ansichten, glauben.


    Die Wahrheit ist: Wir wissen es nicht ! Wir wissen nicht was sein wird.


    Das ist auch gar nicht nötig. Die Lehre Buddha sagt nicht du musst dies oder das glauben. Wir wissen alle was Buddhas Lehre sagt, ich bin es müssig es immer wieder zu wiederholen.


    Die Rede an die Kalamer ist für mein persönliches Verständniss von Buddhadhamma eine der zentralsten Sutte. Ebenso wie diese da:


    kesakambalo:

    Hi,
    ich habe dazu einen mir unvergesslichen Satz im Kopf, der mich auch nicht verlassen wird: "Es gibt ein Diesseits und ein Jenseits und einen Lohn für gut und böse Taten." Quelle nicht mehr zugänglich


    Damit meinst du wahrscheinlich das A.III 66 Kesamutti sutta:



    Buddha hat sich nie über metaphysische Vorstellungen eindeutig geäussert. Ob es ein Jenseits resp. jenseitiges Leben, eine Wiedergeburt, Karma oder was auch immer gibt war im gleichgültig. Für die Lehre Buddhas (Buddhadhamma) sind solche Vorstellungen irrelevant.


    Glaube, Vorstellung und diesbezügliche Phantasien sind nicht nur unnötig, entsprechen nicht der Lehre Buddhas sonder führen von der Lehre weg in die Irre, weg vom 8-fachen Pfad geradewegs in die Verblendung.


    Ich bin mir bewusst, dass solche Phantasien im Buddhismus existieren. Deshalb gelange ich zur Einsicht, dass die Lehre Buddhas (=Buddhadhama) heute nicht mehr richtig gelehrt wird, wie es Buddha übrigens vorhergesagt hat.


    Damit will ich weder behaupten es gäbe keine jenseitige Welt noch will ich damit behaupten es gäbe eine jenseitige Welt. Ich will damit lediglich aufzeigen, dass es in der Lehre Buddhas absolut irrelevant ist, ob eine Solche existiert oder nicht.


    Die Lehre Buddhas funktioniert mit und ohne solche Vorstellungen. Das Anhaften oder besser der Glaube, es gäbe keine jenseitige Welt behindert Befreiung in gleichem Maße wie der Glaube es gäbe eine jenseitige Welt. Beides lenkt von der eigentlichen Aufgabe ab.