Beiträge von Useless im Thema „Karma Frage“


    void
    Das war (so wie ich sie kenne) Ironie von Spock... :grinsen:

    Morpho:

    Was für ein Unsinn, entsprechend die Schlussfolgerung, wo doch das Kalama Sutra wie kein Zweites für die Selbstergründung steht. Aber "Wer nicht will der hat schon", pflegte meine Urgroßmutter zu sagen. Das Desinteresse der Säkularen an authentischer Praxis, an Erfahrung statt Denk-Akrobatik, spricht Bände.


    Wir leben nicht alle in einer Welt ohne Grammatik und logischem Denken und halten das für Zen/Buddhismus...

    Elliot:

    Insofern ist das Karmagesetz allerdings wirklich grausam:


    Es muss "karmisch unschuldige" Opfer geben, damit Täter überhaupt aus freiem Willen "karmisch schuldig" werden können und nicht etwa durch das schlechte Karma ihrer Opfer zu ihren Taten "gezwungen" werden und damit exculpiert werden könnten.


    Ich habe hier schon viel Schwachsinn gelesen, aber das schlägt, glaube ich, alles.

    accinca:

    Als wenn der Buddha sich von irgend jemand
    unter Druck hätte setzen lassen. Eine abwegige
    Vorstellung. Dann wäre es jedenfalls kein Buddha
    gewesen.


    Jedenfalls nicht nach Deiner Definition, wie ein Buddha gefälligst zu sein hat... ;)


    accinca:

    Auch deine Vorstellung über Wiedergeburt
    ist einfältig. Richtig ist: ohne Wiedergeburt wäre
    die Lehre eine Katastrophe denn dann wäre sie völlig
    sinnlos in ihrem Ziel die Wiedergeburt zu beenden und
    damit das Leiden zu beenden. Wie sollte das wohl gehen?


    Indem man 'Wiedergeburt' metaphorisch versteht.

    pamokkha:

    Nur weil Buddhadasa die 3LT für eine falsche Interpretation hält, bedeutet dies nicht, dass sie auch tatsächlich eine falsche Interpretation von Buddhas dhammavinaya ist.


    Nein, da hast Du recht. Je nachdem, wie man das Erwachen des Buddha versteht, bedeutet es aber auch nicht, dass der Buddha sich nirgends geirrt haben könnte.


    Im Zen gibt es irgendwo den Spruch: Even the Buddha is only halfway.

    Sudhana:

    Da stellt mal wieder jemand eine Frage zu Karma, die man mit einem simplen "nein" beantworten kann. Und nun - in acht Tagen erst fünf Seiten Thread? Leute, ihr lasst nach...()


    :lol:

    Anandasa:

    Danke für das Zitat, nur komme ich nicht ganz mit. Buddhadasa will sagen, dass eine Lebensspanne ausreichend ist bzw. diese Vorgänge in >diesem< Leben stattfinden. Richtig?


    Ja. Und bittet um Entschuldigung, dass er das früher falsch (also über drei Leben) gelehrt hat...

    Anandasa:

    Was die Religiösen nun alles schreiben, weiß ich jetzt schon. Aber für mich passt es so.


    Ich würde den von mir sehr geschätzten Buddhadasa definitiv zu den 'Religiösen' zählen, und Buddhadasa schreibt in 'Paticcasamuppada: Practical Dependent Origination':

    Zitat

    When I was still a student of Buddhism, I had no choice but to study a doctrine of dependent origination that was against the Buddha’s original proclamation. Later, when I became a teacher of Buddhism, I went against the essence of the Buddha’s doctrine by teaching that the process of dependent arising encompassed three lifetimes. I accept my mistake and ask for forgiveness.

    Monikadie4.:

    (Text Palikanon: S 12, 17, 14-15 = S 12, 18) Zitat aus: Der Buddha erklärt sein System - Hans Wolfgang Schumann


    Zitat

    Behauptet man: 'Derselbe ist, der die Tat ausführt und der (die Folgen) empfindet', dann (unterstellt man) einen, der von Anbeginn da war (weil man denkt) 'Das Leiden (der Folgeexistenz) ist selbstverursacht': Dies kommt auf Eternalismus (d.h. die Annahme einer ewigen Seele) hinaus.
    Behauptet man dagegen: 'Ein anderer ist es, der die Tat ausführt, und (ein anderer,) der ihre Folgen empfindet', dann (unterstellt man) bei dem vom Leiden Betroffenen: '(Sein) Leiden ist von einem anderen verursacht': Dies kommt auf eine Lehre der Vernichtung (der empirischen Individualität im Tode) hinaus.
    Diese beiden Extreme vermeidend, Kassapa, hat der Erhabene die wahre Lehre in der Mitte dargestellt.


    Zitat

    Die Mitte, das ist, wie der Folgetext erklärt, das bedingte Entstehen. Zwischen den Personen einer Wiedergeburtenkette besteht (wegen des Fehlens eines Seelenbandes) weder Vollidentität noch völlige Separiertheit und Unabhängigkeit, sondern Konditionismus, eine Stelle des Palikanons (S 12, 12, 3) benutzt für diese Art Wiedergeburt den Ausdruck "wiedergeburtliche Neuentstehung" (punabbhavabhinibbati). Die Verwandtschaft zwischen den Existenzformen ist jedoch immer noch eng genug, daß ein Vollendeter sich "seiner" Vorexistenzen erinnern kann (M 36, 38) und jedem Menschen seine von den Tatabsichten (sankhara) gesteuerte wiedergeburtliche Zukunft am Herzen liegen muss.


    Solche Versuche (auch, wenn sie auf den historischen Buddha zurückgehen sollten!), anatta und ein kamma, das Ursachen in vergangenen und Folgen in späteren Leben hat, unter einen Hut zu kriegen, scheinen mir immer etwas gezwungen und erinnern mich an den Versuch im Christentum, durch das Dogma der Trinität, die Existenz dreier göttlicher Personen mit dem Monotheismus in Einklang zu bringen. Nicht zu Unrecht zieht man sich da im Christentum hinter die Formulierung 'Geheimnis des Glaubens' zurück... :)


    Der Engländer sagt in solchen Fällen: You can't have your cake and eat it.

    Zitat

    Es gibt Priester und Praktizierende, die an dieser Lehre, dieser Sichtweise festhalten: „Was immer einer Person auch widerfährt – angenehm, schmerzhaft oder weder angenehm noch schmerzhaft – alles ist durch Taten in der Vergangenheit verursacht.“ Ich sagte zu ihnen: „Wenn das so ist, ist eine Person ein Mörder lebendiger Wesen aufgrund dessen, was in der Vergangenheit getan wurde. Eine Person ist ein Dieb… ein Unkeuscher… ein Lügner… einer, der durch seine Rede Uneinigkeit stiftet… einer, der barsch spricht… ein nutzloser Schwätzer… gierig… bösartig… einer, der an falschen Ansichten festhält, aufgrund dessen, was in der Vergangenheit getan wurde.“ Wenn jemand auf die Sichtweise zurückfällt: was in der Vergangenheit getan wurde, sei wesentlich, Bhikkhus, dann gibt es keinen Wunsch, kein Bemühen [bei dem Gedanken]: „Dieses sollte getan werden. Dieses sollte nicht getan werden.“ Wenn man das, was getan und nicht getan werden sollte, nicht als Wahrheit oder Wirklichkeit bestimmen kann, bleibt man verwirrt und ungeschützt. Man kann sich [dann] selbst nicht mit Recht als einen Praktizierenden bezeichnen. (Tittha Sutra, AN 3.61)

    mukti:

    Kamma und Vipaka beziehen sich immer auf die Identität, die durch Begehren nach Dasein entsteht. Dasein geht erst zu Ende wenn seine Ursache, das Begehren, zu Ende ist. In diesem seltenen Fall des Erwachtseins ist keine Identifikation mit den Khandha mehr, dann gibt es auch niemanden der von Kamma und Vipaka beeinträchtigt wird - kein Glück und Leid, Heilsam und Unheilsam.


    Wenn der Erwachte in der Zeit vor seinem Erwachen z.B. einen Mord begangen hat (z.B. Angulimala), dürften die Angehörigen des Opfers nicht der Meinung sein, dass es 'niemanden (gibt), der von kamma und vipaka beeinträchtigt wird - kein Glück und Leid, Heilsam und Unheilsam'.


    Der Nicht-Erwachte mag glauben, dass seine Taten auf ihn keine Auswirkungen haben, während der Erwachte die Illusion der Getrenntheit von (konstruiertem) 'Ich' und (konstruiertem) 'Anderem' erkannt hat.