Zitat
So zahlreich die Lebewesen auch sind, ich gelobe sie alle zu retten.
Diesen Satz habe ich Angesichts der Tatsache,
dass es nicht möglich ist,
dass jemand alle Lebewesen rettet,
nie wirklich verstanden.
Ist das im übertragenen Sinn gemeint:
Zum Beispiel:
1. die innere Vielschichtigkeit (Identitäten zu erlösen)
2. wenn man Erleuchtet ist, dann sieht man, dass alle Wesen a) schon immer erleuchtet waren, b) es gar keine Wesen gibt
3. ist es einfach ein Ausdruck von Mitgefühl, der besagen will, dass kein Wesen ausgeschlossen ist,
und man nicht wählerisch ist beim Helfen, aber mit dem Wissen, dass es nicht möglich ist alle zu retten.
Im Theravada ist es ja so:
Ein Bodhisatta ist jemand,
der ohne Probleme hätte ein Arahat werden können,
aber darauf verzichtet,
um sich über unvorstellbar lange Zeiten,
in den zehn Vollkommenheiten zu üben,
um dann in einer Zeit wo es keine Lehre mehr gibt,
das Erwachen aus sich selbst heraus verwirklichen zu können,
und das Rad der Lehre wieder in Bewegung zu setzen.
Gemäss Theravada wird dieses Bodhisatta-Gelöbde
Erst wirklich wirksam wenn man es vor einem lebenden Buddha hält,
und dieser es bestätigt.
Fortan wird man seine Reise als Bodhisatta gehen,
aber ist dabei noch Unerleuchtet.
Bis man dann, wie Siddhattha Gotama zu einem
Samma-Sambuddha erwacht,
und das Rad der Lehre wieder in Bewegung setzt.
Aber wie ich gerade kürzlich in einem anderen Thread,
wo es auch um Rettung ging, geschrieben habe,
kann ein Buddha nur als Mensch lehren.
Ein Buddha/Arahat kann weder als himmlischen/geistiges Wesen lehren
(er kann schon in Himmeln erscheinen usw, aber kein solches Wesen sein),
noch kann er als Mensch wiedergeboren werden.
Selbst dann wenn es er wollte.
Ein solcher hat alles durchschaut und gelassen,
und hat so keine Stellung zu den Dingen,
so auch keine „Lokalität“,
und wenn der menschliche grobe Körper nicht wäre,
auch nichts mehr was das sofortige Verlöschen der 5 Skandhas bremst/hinauszögert (Parinibbana).
Er kann daher nur seine Lebenszeit als Mensch verlängern,
und das auch nur wenn er die magische Kraft dazu hat,
und wenn dann auch nicht für immer,
sondern eben nur solange bis diese (untere) Welt nicht wieder untergegangen ist.
da ja dann die grobstoffliche Menschebene (und Körper) fehlt;
aber er wird selbst das nicht tun (zumindest nicht ungefragt).
Sicher nicht aus Egoismus, sondern weil er weiss,
dass nicht alle die Fähigkeit haben ein Ariya zu werden,
und dass die Ariyasangha lebt,
und sich gemeinsam hilft (und nicht im Alleingang),
eben die echte "Überlieferungs"-Linie.
Diesen Satz...
Zitat
So zahlreich die Lebewesen auch sind, ich gelobe sie alle zu retten.
... kann man daher im Theravada maximal nur so verstehen:
Durch den Weg des Bodhisatta,
wird man nicht nur in künftiger Zeit ein Buddha,
und bringt das Rad der „Zuhörer“ wird ins Drehen,
sondern gibt dann auch anderen mit der eigenen Präsenz als Buddha,
die Möglichkeit das Bodhisatta-Gelöbnis wirksam zu halten
(vorausgesetzt sie erfüllen die Bedingungen),
und nimmt daher aktiv ‚teil’ an der „Buddha-zu-Buddha-Linie“,
die ja wohl solange existiert bis alle Wesen erlöst sind.