Beiträge von Adrenaline im Thema „Merkwürdiger Humor von Dzongsar Jamyang Khyentse“

    kilaya:

    Für das Opfer kann es aber befreiend sein, sich aus der Ohnmacht der Situation zu befreien statt ewig in der Opferrolle zu verharren.


    ja und es heisst für mich auch konkret: Jemand hat mich im geschäftlichen Zusammenhang "Schneckchen" genannt= ich weise das klar zurück. Er reisst sich zusammen aber ein paar Monate später rutscht ihm "Schätzchen" raus= Zusammenarbeit beendet ohne weitere Verwarnungen.


    Er meinte das wären verbale Ausrutscher gewesen. Ja aber welcher Art denn genau? Man nennt das verbale sexuelle Belästigung. Einmal verzeihe ich immer, es kann ja nicht sein, dass keiner mehr jemand anderen anbaggern oder anflirten darf. Aber aufgrund meiner Reaktion beim ersten mal muss es klar gewesen sein, dass ich das nicht will.


    Das Ganze ist aber nicht schlimmer als alles andere was sonst so in Samsara passiert. z.B. Nackenschmerzen von PC-Arbeit finde ich schlimmer, weil das jeden Tag ist oder droht. Da hab ich nur keinen Feind und kann kein Tamtam machen. Ich muss einfach das tun, was nötig ist.

    hier mal der letzte Post von Dzongsar Khyentse Rinpoche, es ist ein Link zu einem eigenen Artikel:


    https://whatnow727.wordpress.c…m-a-cult-religion-part-2/


    dort unter der Überschrift: "complete obedience" zitert er unter anderem Yongey Mignour Rinpoche der dort schreibt, dass er von seinem Vater Tulku Urgyen Rinoche den Rat bekam, nie gegen die eigene Intuition zu gehen, wenn der Guru einem etwas sagt. Wenn man das Gefühl hat, man kann das nicht tun, was der Guru will, soll man ihm dies mitteilen.


    Also die Überschrift ist so gemeint, dass er hier gegen eins der häufigen Missverständnisse diskutiert.

    Mrs._Mahakala:

    Das kann man so sehen. Mir wäre es tatsächlich lieber, DZK aus der Perspektive sehen zu können, die du beschreibst. Wahrscheinlich würde ich es als Feministin auch dann immer noch doof finden. Ich bleibe solange Feministin, bis die Idee der Gleichberechtigung der Geschlechter sich wirklich durchgesetzt hat. Oder bis ich sterbe. Also bis ich sterbe. ;)
    Aber doof oder nicht ist hier in meinen Augen gar nicht der entscheidende Punkt, Der besteht darin, einem Guru, im konkreten Falle DZK, so zu vertrauen, dass ich davon ausgehe, dass nicht Motive wie Narzissmus, Misogynie, Kulturchauvinismus seine Triebfeder waren sondern dass es darum geht, den Schülern den Dharma zu vermitteln.
    Ich hoffe z.B., dass er seine Rinpoche-Energie nicht darauf verwendet hat, höchstselbst einen
    17-seitigen "sex contract" zu formulieren.


    Ich bin sexuell missbraucht worden seit ich 5 war für einige Jahre und ich kann DJKR verstehen. Es geht nämlich genau nicht darum, dass ich den Rest meines Lebens darum einen Wind mache und auch nicht darum, öffentlich zu beklagen, dass ich immer noch ungewollt ohne dass ich Signale gebe angemacht werde von Männern.


    Sondern darum, aus Samsara rauszukommen. Dazu ist es weder zielführend eine Feministin zu sein, noch lebenslang mich als das Opfer eines männlichen Familienmitgliedes zu definieren, welches längst verstorben ist.


    Das Problem mit der Anmache habe ich dadurch, dass ich in einem weiblichen Körper inkarniert bin, dass heißt dadurch, dass ich überhaupt durch Karma in die Inkarnation getrieben wurde. Auch der Missbrauch in der Kindheit war eine Folge meiner eigenen Taten, die ich in früheren Leben begangen habe.


    Gleichberechtigung totalo halte ich für nicht realisierbar. Und wenn es realisiert werden könnte, gäbe es immer noch Krebs, was viel schlimmer ist. Und eben alles andere, was sonst so in Samsara los ist.

    Mrs._Mahakala:

    Und jetzt diese seltsamen Postings von DJK, an dem ich mich gerne orientiert habe, nachdem meine Rigpa-Welt zusammmenbrach.


    dann halte dich doch an Mönch-Meister die mit dem ganzen nichts zu tun haben, und sich auch nicht äußern. Per Video und in Deutschland erreichbar: Ringu Tulku Rinpoche, Chamtrul Rinpoche, S.E. Zurmang Ghawang Rinpoche, Jetsun Khandro Rinpoche....


    Oder normale Familienväter, die sich ebenfalls nicht äußern: Dzogchen Ponlop Rinpoche ( Buch und Video) Do Tulku Rinpoche ( lebt in Deutschland).....
    Es gibt noch viele mehr die mit dem allen nichts zu tun haben, wie z. B. viele Gelug-Meister die ich nicht kenne.

    Sudhana:

    Davon abgesehen wäre es im Sinne eines echten Neuanfangs durchaus angebracht gewesen, sich nach einem integren Lehrer außerhalb Rigpas umzusehen und ihm die sprituelle Leitung anzutragen.


    Nur nebenbei: dass es Sogyal in den Jahrzehnten, die er Rigpa geleitet hat, nicht fertiggebracht hat, auch nur einen Nachfolger heranzuziehen, der ein eigenes standing hat und nun übernehmen könnte, sondern dass man da auf ein Team aus 'halbfertigen' Schülern zurückgreifen muss, ist übrigens auch so ein Punkt, der für mich ziemlich auffällig nach Egomanie riecht ...


    An dieser Stelle merkt man doch, dass andere Meister nicht diejenigen sind die die Lage bestimmen können. Dieser Verein besitzt hier in Berlin eine große Immobilie in Top-Zustand. Kann man von den Vereinen die die anderen tibetisch-buddhistischen Linien leiten nicht grade so sagen. Klar würde sich so mancher der einem unbescholtenen Lehrer folgt wünschen, dass die Leute sich dem eigenen Lehrer zerknischt zu Füßen werfen würden, die Immobilie ihm und seinem Verein überschreiben und den eigenen Verein schlicht auflösen.


    Machen sie aber nicht. Da können weder die Meister noch die anderen Berliner Buddhisten, also die Nicht-Ripa-Schüler etwas gegen tun. Sie haben eben die Immobilie, sprich Geld. Und da man sich ja nicht mit den Fehlern anderer befassen soll, machen eben alle irgendwie mit.


    Kein Meister kann sagen: "Werft euch mir zu Füßen." Dzongsar Kyentse Rinpoche hat selbst ein kleines Zentrum in Berlin. Das ist aber nur eine Wohnung mit sehr großem Wohnzimmer. Soll er sagen: "Werdet rückhaltlos meine Schüler und schenkt die Rigpa-Räume meinem Verein. Statt mich hier nur einzuladen zu einem Vortrag." ??? Dzongsar Khyentse Rinpoche hat auch noch einen jungen Nyingma-Meister nach Deutschland abgesandt. Wär doch alles perfekt. Offensichtlich liegt es an den Rigpa-Schülern und nicht an ihm, dass es so nicht passiert. Die Meister könnten sich hinstellen und sagen: "Wir kommen nicht mehr in die Räume, ihr müsst euch entscheiden, welcher Linie und welchem Meister ihr die Räume schenkt." Das gäbe böses Blut.

    kilaya:


    Ich finde da sind die Übergänge fliessend. Sollen sie auch sein. Der als äußeres Wesen vor-gestellte Guru ist letztlich eine Projektion des Inneren Guru. Die eigene Weisheitsnatur kann sich erstmal in der Form eines Buddha oder Guru zeigen.


    schon richtig. An dem Punkt, wo man sich den Guru vorstellt und nicht äußerlich trifft, muss man notwendig mehr selbst machen. Wenn es einen Sinn haben soll, muss man also mehr in Richtung innerer Guru gehen.
    Aber ich muss schon sagen: Als Projektion für den inneren Guru finde ich z. B. den Zufluchtsbaum schon sehr aufwändig. Man soll sich schon mit den dargestellten Wesenheiten verbinden und es gibt da auch die Ebene, dass das andere Wesen sind als man selbst. Weil man ja selbst zunächst mal auf der Ebene ist. Das Textstück bezieht sich auf die vorbereitenden Übungen und da ist man eigentlich noch nicht so weit, dass man ohne äußeren Guru klar kommt. Da ist das ganze noch mehr äußerlich vorgestellt. Man hört sich Geschichten über die Linienmeister an usw.
    Vor allem wenn noch gar kein Aufblitzen der Natur des Geistes da ist, kann man ja nicht zu den Leuten sagen: Verlass dich auf den inneren und geheimen Guru.

    kilaya:
    Turmalin:

    Deine Auffassung von Tantra ist mir eventuell etwas zu sehr dahin verlegt, durch Tantra am anderen etwas zu bewirken. Eigentlich transformiert man nur an sich etwas.


    Das ist nicht per se meine Auffassung von Tantra, es ist eher mein Blickwinkel, wie tantrische Übungen eines Bodhisattva indirekt auch etwas bei anderen bewirken können. Wir sind immer mit der Situation verbunden und natürlich bewirken wir etwas anderes, wenn wir unser Verhalten ändern. z.B. wenn ich zu einem Menschen sage: "Danke dass Du mir mit Deinem Verhalten meine Grenzen gezeigt hast" dann kann das eine ganz andere Wirkung haben als wenn ich sage: "Du Arsch, geh mir aus dem Weg". Wie ich den Menschen sehe ist dabei der Anfang. Sehe ich ihn als Manifestation des Guru, bin ich eher geneigt - wenn ich das konsequent durchziehe - sein Verhalten positiv zu interpretieren und dankbar statt zornig zu sein. Das darf man aber in der Konkretheit nicht zum Konzept machen. Es kann auch sein, dass der gleiche Mensch für mich die Aufgabe stellt, meine eigenen Interessen ohne Zorn zu vertreten. Das hängt davon ab, was ich tatsächlich brauche und was die Situation erfordert. Deswegen ist eine grosse Offenheit jeder Situation gegenüber wichtig. Dabei spielt dann der innere Lehrer wieder eine grosse Rolle - meine eigenen Weisheitheitsnatur, die mir den Impuls gibt, welche Reaktion auf die "vom Guru manifestierte Erfahrungswelt" gerade für alle Beteiligten optimal ist.


    einleuchtend :like: könnte ich wirklich als Erweiterung sehen von dem was DPR sagt, dass man sich sich selbst und andere als Yidam vorstellen soll. Auf die eigene Buddhanatur und die Buddhanatur anderer aufbauen. Bzw auf der Ebene gibt es dann ja auch keine Dualität mehr im Sinne von ich im Unerschied zu dem anderen. Da gibt es dann eben den genialen Griff im Tantra sich als Yidam und den anderen als dessen Gefährtin vorzustellen, was dann noch mal in Richtung Aufhebung der Dualität arbeitet.

    kilaya:

    Hat man den Zugang dazu, kann tatsächlich fast jeder nur für einen selbst auch zur äußeren Erscheinung werden, die einem den inneren Guru spiegelt..


    das fand ich sehr unklar, bzw hatte so verstanden, dass dann eben jeder als Guru erscheinen kann.
    Will mich jetzt aber nich an den Formulierungen aufhängen.
    Ich finde jedenfalls, ich habe doch einen anderen Aspekt beschrieben. Kurz gesagt, statt den Leher im Äußeren zu treffen, nicht ausschließlich sich auf den inneren Guru zu verlegen, sondern schon Übungen zu machen, wo der Guru zunächst als äußeres Wesen vorgestellt wird. Nur eben statt hinzugehen, vorstellen und so den Guru und die Übertragungslinie in sein Herz einladen. Im Unterschied zu "ich verlasse mich jetzt nur noch auf den inneren Guru" gibt es hier schon das Bild des äußeren Guru im eigenen Herzen. Man liest Bücher, schaut Videos trifft seine Schüler usw. Wie gesagt ich meinte nur etwas, was das Treffen des Guru ersetzen kann.
    Bei allem kommt man beim inneren Guru an. Sonst bringt das Ganze ja nichts. Bzw es gibt ja auch noch die Unterscheidung zwischen Innerem und geheimem Guru.
    Ich finde es schon einen Unterschied, ob man den Guru und die Übertragungslinie in sein Herz einlädt und seine Lebensentscheidungen selbst fällt. Oder ob man ihn fragt ob man diese oder jene berufliche Veränderung machen soll usw usw. Ich will es nicht als schlecht darstellen, wenn man den Guru vieles fragt aber ich denke man kann auch vor allem Praxisfragen mit ihm besprechen.
    Naja, sehr vieles so zu tun, wie er das will ist wohl die traditionelle Auffassung. Ich konnte nie so leben, keine Ahnung, kann ich einfach nicht.

    kilaya:

    Wenn ich mich bei dem Menschen der mir gegenüber steht nicht auf dessen merkwürdiges Verhalten, sondern auf seine Weisheitsnatur beziehe, kann es gut sein, dass diese Person zumindest spontan darauf reagiert. Damit wird auch etwas wachgerufen, allerdings ohne jede Garantie, dass es über den Moment hinaus bestehen bleibt. Aber es ist als Keimzelle einer Erfahrung zumindest mal aktiviert worden.


    diesen Gedanken finde ich richtig im Zusammenhang mit der Übung, sich und den anderen als Yidam zu visualisieren.
    Obwohl- bin mir da auch nicht so sicher. Deine Auffassung von Tantra ist mir eventuell etwas zu sehr dahin verlegt, durch Tantra am anderen etwas zu bewirken. Eigentlich transformiert man nur an sich etwas. Aber in dem Punkt bin ich nicht sicher...
    wir sind übrigens sonstwo mit dem Thema... (:

    kilaya:

    Ich habe dabei vor allem diesen Satz im Blick gehabt:
    "It brings us face to face with the vivid energy and color of our emotions and concepts in the
    same way as the literal presence of the guru."


    Wenn uns die Praxis mit unseren Emotionen und Konzepten in gleicher Weise in Kontakt bringt, wie die tatsächliche Anwesenheit des Guru, dann würde ich das als Instanz des "Inneren Guru" bezeichnen.


    Den Satz, dass man dem Guru im Einkaufszentrum nebenan treffen kann, kann man verschieden interpretieren. Vermutlich ist es eher so gemeint, wie Du sagst. Ich habe aber daraus auch abgeleitet, dass quais jeder zur Projektionsflächje werden kann. Es ist ja tatsächlich Teil des Guru Yoga, alle Erfahrungen so zu interpretieren, als wären sie vom Guru manifestiert worden, so dass man sich damit entwickeln kann. Das würde dann auch die Begegnung mit Menschen oder anderen Wesen einbeziehen. Daraus habe ich dann die weiteren Gedanken fortgeführt.


    ich finde es schon Kilaya-Freestyle was du da gesagt hast. Andere Menschen sind Teil der Welt die der Guru manifestiert aber sind nicht der Guru. Die korrekte Übung ist, andere und sich als Yidam zu visualisieren, aber nicht andere als Guru.
    Hier geht es grad nicht um die Praxis mit unseren Emotionen und Konzepten, wie es ja auch im Tantra beschrieben wird, ohne dass der Guru direkt eine Rolle spielt. Sondern darum, wie der Guru die Emotionen hochholt und man sich dann damit konfrontiert um sie zu transformieren. Dass das eben auch durch das Bild des Guru ausgelöst werden kann. Das Textstück beschreibt schon eine "Notlösung" und keine perfekte Übung. Das beste ist immernoch nah am Guru zu leben.

    kilaya:

    Das ist der Hinweis auf den sog. "Inneren Lehrer" als Guru, also sowas wie der Bezug auf die eigene Weisheitsnatur. Hat man den Zugang dazu, kann tatsächlich fast jeder nur für einen selbst auch zur äußeren Erscheinung werden, die einem den inneren Guru spiegelt. So eine Praxis hat auch den Vorteil, dass jemand den man im äußeren so wahrnimmt, ggfls. auch in Kontakt mit sich selbst kommen kann. Will sagen: Wenn ich mich bei dem Menschen der mir gegenüber steht nicht auf dessen merkwürdiges Verhalten, sondern auf seine Weisheitsnatur beziehe, kann es gut sein, dass diese Person zumindest spontan darauf reagiert. Damit wird auch etwas wachgerufen, allerdings ohne jede Garantie, dass es über den Moment hinaus bestehen bleibt. Aber es ist als Keimzelle einer Erfahrung zumindest mal aktiviert worden.


    ich verstehe, das was DPR sagt, nicht so. Das Textstück ist Teil der kurzen Ngöndro-Erklärungen in dem Buch. Und er sagt ja auch: Durch Ngöndro. Es geht um Gebete an die Linienmeister, wie z. B. das Dorjee Tschang Thungma in der Kagyu Linie. Um Zuflucht mit einem linienspezifischen Zufluchtsbaum. Guru Yoga und auch in der Mandala Opferung wird dem Guru geopfert und der Linie.
    Es ist tatsächlich eine Möglichkeit, mit dem äußeren Guru in Kontakt zu kommen, wenn man ihn nicht oft sehen kann. Natürlich auch mit dem inneren und geheimen Guru- das gehört ja immer zusammen.


    Ich finde dieses Textstück eher eine Ergänzung zu dem, was du immer sagst. Beide Darstellungen sind Möglichkeiten, sich keinen Stress zu machen, wenn man den Kontakt zum Guru nicht viel hinkriegt aufgrund von z. B. finanziellen Probleme, zu viel zu tun, weg zu weit, Guru ist überlaufen...
    Für das Thema, dass man seine Lebensentscheidungen selbst machen kann/darf kommte es aber aufs gleiche raus.

    Lucy:

    Lehrer: für mich ist ein Lehrer zusätzlich zum genannten noch viel wichtiger als erste Referenz für das Erkennen der Natur des Geistes.


    das ist das Wichtigste und dazu sind die entsprechenden Unterweisungen notwendig. Es heißt aber nicht notwendig, dass man dem Lehrer dienen muss, ihn oft sehen usw. Denn man kann sich dann auch mit dem Liniensegen verbinden dadurch, dass man seinen Geist auf den Lehrer und die Übertragungslinie richtet.
    Dzogchen Ponlop Rinpoche, Mind Beyond Death:


    "These days, we don’t have to walk for a thousand miles across high mountains
    to find our guru. We may meet him or her in a mall in our neighborhood.
    Nevertheless, while our physical hardships may be less
    challenging, we often lack the opportunity for extended periods of close
    physical contact with our teacher. However, if done right, our ngondro
    practice, in whatever form it takes, brings the experience of the guru, of
    the teacher-student relationship, directly into our life. It brings us face to
    face with the vivid energy and color of our emotions and concepts in the
    same way as the literal presence of the guru. So there is nothing missing.
    Whatever age we live in, if we invite the guru and the lineage into our
    hearts, we have the same opportunity to recognize the nature of mind as
    Tilopa, Naropa and all the mahasiddhas of the past."

    Padmasambhava sagt aber nichts zu möglichen Dämonen in Räumen, wenn dieser Lehrer weg ist. Man kann Räume auch von Dämonen reinigen.
    Die Vorstellung was da in eventuell integrierten Privaträumen stattgefunden hat, ist natürlich :sick: - aber es ist Jedermenschs eigene Entscheidung, worauf er seinen Geist richtet. Ich werden meinen nicht auf die Vergangenheit richten, denn der Mensch ist dort nicht.

    kilaya:

    Das macht aber MEHR Lehrer sinnvoll und nicht weniger Lehrer. ;) Die meisten Schulen haben neben dem Hauptlama ja verschiedene Modelle wie die Leute in der Zwischenzeit betreut werden. Ob das Residenzlamas sind, Tutoren, Reiselehrer, Zentrumslehrer usw. usf. Das sind oft erfahrenere Schüler, die dann im Zweifel Rücksprache mit dem Lama halten können, aber ansonsten direkte Ansprechpartner sind, die auch gut erreichbar sind.


    stimmt aber das Problem ist hier auch: Wenn jemand in deutschland lebt ist Miete teuer. Als Zentrumslehrer wär man dann praktisch wie ein Selbständiger. Wieviel € braucht ein Selbständiger für eine STunde Zeitaufwand?
    Hat der Mensch einen normalen Job, und gar noch Kinder oder Enkel, dann wird die Zeit auch wieder knapp. So will es ja unsere jetzt wieder neu entstandene Regierung. Dass von zwei Leuten nur einer verdient und damit ist die Miete bezahlt und der andere kann unentgeldlich als buddhistischer Lehrer arbeiten, geht halt nicht.

    Lucky:

    Da gefällt mir der Ansatz vom Rinzai Zen mit dem Dokusan besser. Dort kann jeder z.B. nach jeder Meditationssitzung mit dem Lehrer über eventuelle Erfahrungen während der Meditation sprechen.


    die tibetischen Meister haben auch eigentlich diesen Ansatz. Es geht halt nur nicht, weil der tibetische Buddhismus zu beliebt ist. Der Dalai Lama ist weltweit seeehr beliebt, und das hatte Folgen. Es werden zunehmend westliche Lehrer ausgebildet aber diese sind dann halt keine Gurus. Mit einem "einfachen" Lehrer zu sprechen ist auch möglich im tibetischen Buddhimus. Nur eben die Vajra-Gurus, davon gibt es einfach zu wenige gemessen am Interesse. Und dann fallen auch noch welche aus weil sie der Rolle nicht gewachsen sind....

    kilaya:


    Wenn es um Informationen geht, ist es die Aufgabe des Lehrers diese einzuordnen und verständlich zu machen, ggfls. zu filtern oder in eine andere Reihenfolge zu stellen. Darüber hinaus hat ein Lehrer die Möglichkeit zu inspirieren und zu motivieren, über Krisen hinweg zu helfen und gegen Verwirrung zu schützen.


    Dass der Lehrer die Informationen einordnet ist schon mal sehr schwierig, wenn man aus Büchern und dem Netz, bzw Freunden hier Fantastillonen Informationen hat. Der Lehrer hat dann mal kurz während man im teaching eine Frage stellt oder in einem zehn Minuten Interview die Möglichkeit überhaupt wahrzunehmen, was in wessen Kopf drin ist.
    Inspirieren ja, das kann der Lehrer. Auch über Videos im Notfall. Motivieren auch gut, es hilft ja manchmal, wenn man dem Lehrer das Versprechen gibt, so und soviel zu praktizieren. Aber über Kriesen weghelfen und gegen Verwirrung schützen: Auch wieder schwierig, weil es so wenig Zeit gibt zuzuhören, was derjenige für ein Problem hat. Es kann schon gehen aber das können auch Freunde machen und auch die Freunde "im Netz". Das Netz ist ja nicht ein Ort wo man nur Infos lesen kann, sondern es ist auch Zuwendung möglich.


    Es ist schwierig mit dem wenigen Kontakt zum Lehrer. Daher ist dieser Rat von Karmapa OTD sehr gut. Geht grade auf facebook rum:


    "Becoming independent practitioners ~ 17th Karmapa


    The main point is that if we are going to be real practitioners of the dharma, then we need to become independent practitioners, people who actually know how to practice by learning how to be quite direct and honest with ourselves. We might think we can always be sitting in front of our teacher or master and practice the dharma by continually receiving advice from him or her about what we should and should not do. But if we are always in need of advice, then someone who can give us advice is not always going to be there for us.


    Therefore, we have to learn how to pay attention to what is going on in our own minds and figure out what are our faults, and what are our qualities, and what is the way to distinguish between faults and qualities. Instead of constantly looking to something that is outside of us, we have to develop the ability to pay attention in a mindful way and an insightful way to what is actually happening within us, so that we can become capable, autonomous practitioners of the dharma.


    17th Karmapa


    from the book "Heart Advice of the Karmapa"

    Lucy:

    3. wie sollte eine gegenseitige Kontrolle der Lehrer aussehen, wie sie unser lieber tychiades hier vorschlägt?


    die Frage hätte ich auch. Denn die Lehrer werden durch die Schülerschaft zum Lehrer gemacht. Sagen wir, jetzt hören plötzlich alle Herrn X zu. Er füllt Hallen. Dann würde ich sagen wollen:" Der Mann ist aber ein einfacher Praktizierender. Kenn ich aus dem Forum Buddhaland. Ich würde ihn nicht als Lehrer empfehlen, weil er hat dies oder jenes an schlechter Rede im Forum getan."
    Zu wem sollte ich das sagen? Mich auf die Bühne drängeln vor einer Veranstaltung bei der er sprechen soll? Um seine Schüler zu erreichen? Oder es auf meinem fb Account schreiben?


    Man ist doch immer nur der, Gift verspritzt wenn man Lehrer kritisiert. Gilt für andere Lehrer genauso.

    Tychiades:


    Scientology ist auch eine Sekte. Eine Sekte definiert sich durch Abgrenzung und Absonderung aufgrund eines besonderen Merkmals vom Rest der Gesellschaft. Das Merkmal bei Rigpa ist Erleuchtung und die daraus folgende Weisheit und Mitgefühl. Dazu gibt es die besonderen Guru-Beziehung - und das ist der Kern dieser Sekte.


    Ach so, Grundsatzkritiker am tibetischen Buddhismus.

    Tychiades:

    Rigpa ist eine typische Sekte und es gibt viele, die eine Heimat suchen und sich solchen Gruppierungen zuwenden. Geworben wird mit Mitgefühl und Weisheit - das würde ich jetzt mal doch sehr in Frage stellen, denn das Metta bei Sogyal ist ja über ihn persönlich nie hinaus gekommen. Er hätte wissen müssen, weise erwägen müssen, was das für den Laden letzlich bedeutet. Gier steht also der Weisheit entgegen.


    ich finde die Bezeichnung Sekte mehr als fragwürdig. Und dann noch in der Gegenwartsform formuliert. Dort unterrichten jetzt unbescholtene Meister. Es ist wohl klar, dass aufgepasst wird wie die Feuerwehr wer dort unterrichtet. Noch sowas ist den Praktizierenden nicht zuzumuten, das ist wohl jedem klar.
    Dort wird z. B. Metta unterrichtet und nicht Gier.


    Natürlich gibt es ein Riesenproblem, weil die Vergangenheit klebt ja an dem Zentrum. In Berlin kann man schon wegen der Räumlichkeiten nicht sagen, dass das alles 100Prozent Mist ist und geschlossen werden muss. Es ist eine Tatsache, dass das Erbe Sogyals gebraucht wird. Dazu kommt, dass die Menschen dort ihren Geist z. B. gesammelt haben. Es muss sehr schlimm sein, jetzt die eigene Praxis infrage zu stellen wegen Sogyal. Die Menschen bekommen das weiter gelehrt was sie früher auch gelehrt bekamen und es kommen korrekte Meister dort hin.


    Ich persönlich kann die Praktizierenden, die ihm gefolgt sind, nicht verstehen, denn es war seit Jahrzehnten bekannt. Dass sie aber weiter dort den Dharma praktizieren wollen kann ich verstehen. Und auch, dass sie ihre eigene Praxis nicht rückwirkend abwerten wollen. Sie brauchen auch unser Mitgefühl. Sollen wir sie als "Sektenmitglieder" bezeichnen? Ist es das, was ihnen jetzt gut tut?
    Ich werde normal mit ihnen sprechen, sollte ich mal dort sein und mich auf die Meister beziehen im Gespräch, die jetzt dort unterrichten. Sollte ich noch eine Weile leben, werde ich nicht Jahrzehnte lang im Schlamm wühlen thematisch.