mhm. wie mir scheint beziehen die meisten hier in der diskussion das ganze lehrer ding auf ebene des "weltlichen" dharma-lehrers. belehrungen anhören - verstehen - praktizieren und fragen stellen etc.
der lehrer, bzw guru im vajrayana hat gar nicht primär diese aufgabe.
die aufgabe des gurus im vajrayana ist es ein geistiges-karmisches band mit seinem adepten zu erstellen und ihn, (im einklang mit dem mahayana-gelübde) zur erleuchtung zu verhelfen. dabei dienen verschiedene einweihungsmethoden und möglichkeiten des tantrischen systems.
diese verbindung ist sehr tiefgreifend und wie beschrieben auch karmischer natur. man geht damit eine verbindung ein, die einen sehr stark helfen kann - oder auch sehr stark schaden. und das geht in BEIDE richtungen.
deshalb hatten die alten tantrischn meister nur wenige adepten - weil das ganze nicht ungefährlich für den meister ist, hunderte schüler einzuweihen.
was wir heute allerdings sehen ist eine totale verflachung dieses prinzipes. die tibeter hauen einweihungen raus, ohne ende und haben gar keine wirklich verknüpfung mit ihren schülern. dass dadurch gar kein segen entsteht, ist nur logisch.
die meisten einweihungen funktionieren deshalb kaum noch - und es gibt keinen wirklichen nutzen aus der praxis und die übertragungslinie degeneriert bzw. bricht ab. (oder wird nur unter den tibetern weiter geführt)
meistens reicht die einweihung noch, um die praxis für sich zu etablieren - aber es ist kein segen mehr, der einen in kürzester zeit zum erwachen führt, wie früher einmal.
und wenn man nochmal zu sogyal kommt: wenn eine person solche einweihungen durchführen will, die noch nicht einmal den minimalsten status dafür hat, dann führt das in die sogenannte vajrahölle und die adepten haben so gut wie keinen nutzen aus der übertragenen praxis.