Beiträge von accinca im Thema „Off Topic: Bardo des Leben ( war Kammatthana Leichenbetrachtung)“

    Raphy:

    Was man vielleicht sagen könnte ist, dass da ein Prozeß abläuft, der aber vergänglich, unbefriedigend bis leidhaft und unpersönlich (Nicht-Ich) ist.


    Was vielleicht nicht ganz der Punkt, aber das mit der Vergänglichkeit
    und der Geschwindigkeit:
    Glaubst du das alle Dinge gleich schnell vergänglich sind oder
    unterschiedlich schnell vergänglich sind sogar über dieses eine
    Leben hinaus bestehen und erst später vergehen könnten?

    void:

    Der karma-Buddhismus ist der Buddhismus der 99,999%.
    Buddha hat vorranig den Weg zur Befreiung gelehrt, während er der Karma-Idee kaum etwas neues hinzugefügt hat und Karma-Buddhismus somit in gewisser Weise nichts originär buddhitisches ist.[/list]


    Das würde ich nicht so sehen.
    Es gibt keinen solchen und solchen Buddhismus.
    Vielmehr baut eines auf dem anderen auf in dem
    das Leiden immer weniger wird. Immer weniger
    leidhaftes und damit unheilsames Kamma bis zur vollständigen Befreiung.

    Moosgarten:

    Leute mit Atta-Glauben. Diese glauben auch dass "Begehren" immer etwas Spezifisches wäre, und nichts Universelles.


    Du meinst wie der Buddha der Begehren überwunden hatte aber
    nicht das Begehren universell damit aufgehoben hatte. Ich
    merke ja noch das Begehren nicht aufgehoben ist. Deswegen
    wird ja nur der nicht mehr geboren der das Begehren aufgehoben
    hat während andere sogar noch endloses Begehren haben und daher
    immer weiter Leben müssen und wollen.

    Raphy:
    accinca:

    Soll vielleicht eine beliebige Person wiedergeboren werden?


    Was ist eine beliebige Person für dich?


    Eine beliebige Person heißt hier irgendeine beliebige
    aber nicht die, die gestorben ist, also ohne direkten
    Zusammenhang mit der Person die Gestorben ist. Dann
    gäbe es natürlich auch keine guten oder schlechten
    Folgen für den gestorbenen Täter und den Buddhismus
    hätte man sich auch sparen können wie manch andere
    Lehren auch.

    Frieden-und-Freude:

    Eine derartige sachliche Diskussion ist eigentlich immer möglich.
    Sie führt natürlich nicht notwendig zu einem Konsens in der Sache.


    Das meinte ich mit "nicht möglich". Wenn es so viele Übersetzungen
    gibt und jemand meint viel Klüger zu sein, was soll man dann noch sagen.
    Aber ich will deine Fähigkeiten zur "sachliche Diskussion" nicht
    unterschätzen. Versuche du es doch mal vielleicht klappt es ja.
    Ich wäre überrascht.


    Wenn du das nicht verstehst und richtig Übersetzen kannst tut mir das leid für dich. Ließ doch einfachen mal die englische Übersetzung. Allerdings sehe ich auch
    dann wenig Hoffnung für dein Verständnis.

    mukti:
    accinca:


    Genau so! :like: Wobei auch das mit der Wiedergeburt in
    der Lehre des Buddha auch eindeutig ist.


    Dass nach der Palikanon-Überlieferung der Buddha das mit der Wiedergeburt gelehrt hat ist für mich eindeutig und ohne jeden Zweifel. Dazu gibt es viele Lehrreden die sich anders gar nicht deuten lassen.


    Scheint hier aber nicht allen Menschen klar zu sein.
    Was nicht sein kann, das nicht sein darf.

    Moosgarten:

    Das da ein und das selbe Wesen den Körper wechselt, ist wieder nur Phantasie.


    Da hast du mit deiner Phantasie sicher recht.
    Das ganze Dasein ist Phantasie bzw. virtuell.
    Hier ist ja nicht Nibbana.

    Im Nibbana gibt es natürlich keine Wiedergeburt.
    Wie sollte es auch.
    Hier gibt es aber:
    "dieser Zeit den Körper ablegt und einen anderen Körper anlegt"
    kommt es eben durch Ergreifen und Anhangen.


    Genau so! :like: Wobei auch das mit der Wiedergeburt in
    der Lehre des Buddha auch eindeutig ist.

    Moosgarten:

    auch alles was dieses ICH während seiner Lebenszeit bis zu seinem Tode in die Welt gesetzt hat und das nun als Anlaß für erneutes Ergreifen eines patisandhi-viññāṇa ist.


    Das ist jeden Tag so, ob nun vor oder nach dem Körper
    bzw. mit diesem oder einem anderen Körper.


    Aber nur keine Angst, das kann einen Arahat ja
    nicht beeindrucken, gleichgültig was alles jemals
    in "die Welt" gesetzt wurde, sei es ein Erdbeben,
    ein Tsunami, oder das Eindringen einer fremden Sonne
    in das Sonnensystem. Und alle normalen Menschen haben
    es so und so schwer.

    Moosgarten:
    Zitat

    Trotzdem hat sich das Begehren nach der Lehre nicht in
    Nichts aufgelöst, sondern bildet sofort einen neuen
    Körper aus, den der Mensch normalerweise nicht sehen
    kann und mit ihm setzt sich auch der "individuelle
    Bewußtseinsstrom" wie automatisch fort.


    Wunschgetriebene Spekulation.


    Wie kommst du darauf? Ich finde es als Desaster.
    Stell dir doch mal vor was man alles durchmacht
    bis man tot ist und dann ist man nicht einmal
    wirklich tot. Und ein euer Tot wäre wieder absehbar.
    Wieso solle das eine "Wunschgetriebene Spekulation" sein?

    Moosgarten:

    Der "individuelle Bewußtseinsstrom" endet einfach mit dem Tod:

    Zitat

    M43: Wer da tot und abgestorben ist, o Bruder, dessen körperliche Elemente sind aufgelöst und erloschen, dessen sprachliche Elemente sind aufgelöst und erloschen, dessen geistige Elemente sind aufgelöst und erloschen, die Lebenskraft ist aufgezehrt, die Wärme verflogen, die Sinne zerstoben;


    Dort wird die Kontinuität gebrochen, die durch den Abschnitt "Leben" einer Namarupa-Einheit gegeben ist.


    Das war aber gar nicht die Aussage. Natürlich ist bei
    einem Tod daliegenden Lebenskraft aufgezehrt, die
    Wärme verflogen, die Sinne zerstoben u.s.w.
    Wie es oben heißt.
    Aber das war ja gar nicht die Frage, ist
    doch jedem offensichtlich bei jeder Leiche.
    Einen Bewußtseinsstrom wirst du bei einer Leiche
    ja nicht mehr finden. Das war auch dem Buddha klar.
    Und auch ein Begehren läßt sich dort nicht mehr finden.
    Trotzdem hat sich das Begehren nach der Lehre nicht in
    Nichts aufgelöst, sondern bildet sofort einen neuen
    Körper aus, den der Mensch normalerweise nicht sehen
    kann und mit ihm setzt sich auch der "individuelle
    Bewußtseinsstrom" wie automatisch fort. Aber in dem
    toten Körper ist er natürlich verschwunden.

    Sudhana:
    accinca:

    Kommt darauf an wie man es versteht bzw. meint.
    D.h. es kommt auf die Frage an ob wir jetzt zu Lebzeiten
    einen kontinuierlichen Bewusstseinsstrom haben oder nicht.
    Je nachdem kann die Antwort verschieden sein.

    Im Kontext dieses Threads kommt es nicht darauf an, wie "man" es versteht oder meint, sondern darauf, was Auffassung des Theravada ist - genau danach hatte nyalaana nämlich gefragt.


    Da es darauf ankommt wie man es meint und versteht will ich
    dir da gar nicht widersprechen.
    Der Buddha hat die Lehre auch je noch Kontext dargelegt und
    daher Dogmen vermieden.
    Wenn es aber jetzt im Leben keinen kontinuierlichen Bewusstseinsstrom
    gibt, wieso sollte sich das beim Tode des Körpers anders sein?
    Falls der Bewusstseinsstrom aber nicht kontinuierlich ist,
    wieso sollte sich das beim Tode des Körpers anders sein?
    Es ist kaum anzunehmen, das der Theravada davon ausgeht
    das Bewußtsein sei manchmal kontinuierlich und manchmal
    diskontinuierlich.

    Sudhana:

    Ein kontinuierlicher Bewusstseinsstrom, der also den Tod eines individuellen Wesens überdauert und reinkarniert (wörtlich: 'wieder Fleisch wird') ist das selbstredend nicht - das stünde nach Theravada-Auffassung (und nicht nur der) in eindeutigem Widerspruch zur anatta-Lehre.


    Kommt darauf an wie man es versteht bzw. meint.
    D.h. es kommt auf die Frage an ob wir jetzt zu Lebzeiten
    einen kontinuierlichen Bewusstseinsstrom haben oder nicht.
    Je nachdem kann die Antwort verschieden sein.