Beiträge von accinca im Thema „Ziel der Buddhalehre“

    pops:

    Wer das nicht denken kann, muss es auch nicht.
    Wichtiger ist die Praxis.


    Manche Dinge sollte man schon denken können und
    richtige Praxis kann dieses Denken vielleicht unterstützen.


    Der Buddha spricht ja auch von einer Persönlichkeit die
    so genannt wird. Nämlich die fünf Komponenten des Daseins.

    Doris Rasevic-Benz:

    Die Leute kamen aus verschiedenen Regionen zusammen, schon von daher sprachen sie alle etwas anders oder gar viel anders als der historische Buddha. Sie einigten sich auf eine Verkehrssprache.


    Da sind wir doch in Deutschland Spitzenreiter!
    Bezeichnen doch manche "Dukkha" ja sogar mit Stress
    während andere mehr an das Leiden von Alter, Krankheit,
    Tod und Verzweiflung denken. Da muß die Lehre ja falsch
    überliefert sein. Auch ist der achtfache "magga" für
    manche ein Weg und für andere nur ein Pfad. Muß eine
    völlig andere Lehre sein.
    So ist die Lehre eben für jeden was anderes, aber ich befürchte
    das war auch schon zu Lebzeiten des Buddha nicht anders.

    Moosgarten:

    Allenfalls ist klar, dass der PK nicht das originale Wort Buddhas ist. Die Leute die meinen, alles was da steht ist gleichermaßen "wahr", halten ja diese Sichtweise bekanntermaßen auch nie vollständig durch.


    Wem würden solche Ansichten bei "Moosgarten" verwundert?
    Mich wunder es jedenfalls nicht.

    Dingens:
    Moosgarten:

    erzähl mir doch mal, wie nach deiner Ansicht der Entstehungsmechanismus für Wiedergeburt deiner Fassung aussieht.


    Dieser Bitte an pops schliesse ich mich an. Das würde mich auch sehr interessieren. Gruß! Dingens


    Der Entstehungsmechanismus für Wiedergeburt ist natürlich
    Begehren und Ergreifen. Das hat der Buddha jedenfalls so gelehrt.
    Es ist ganz prinzipiell wie auch in jedem Augenblick
    das Dasein sich immer weiter fortsetzt. Begehren und Ergreifen,
    Begehren und Ergreifen, Begehren und Ergreifen läuft auch völlig
    unbewußt weiter.
    Umgekehrt ist es ja genau das was die Buddhalehre verhindern will.
    Wiedergeburt findet ja zu jeder Zeit statt aber nach der Lehre auch
    im Tode des Körpers und das führt eben dann gleich zum weiteren Leben,
    weiteren Begehren und Ergreifen, Begehren und Ergreifen u.s.w.
    Nach der Buddhalehre ist es ja gerade dieses Begehren und Ergreifen
    das immer wieder zur Geburt führt und sich durch das Ende nur eines
    Körpers nicht aufhalten ließe. Das ist die Lehre des Buddha!


    Darauf wollte ich hinaus:
    Die Motive für die Taten der Menschen sind eben verschieden
    und Dummheit (Nichtwissen und Verblendung) oder Weisheit
    gehören neben Gier und Haß auch zu den Tatmotiven.


    :)
    War nur ein Beispiel. Ich hätte auch was anderes nehmen können.

    Spock:
    Doris Rasevic-Benz:


    Ich denke nicht, dass das jeweils "die Beendigung des Leidens" ist. Das sind schon zwei verschiedene Dinge.


    Aus Sicht des Selbstmörders möchte er damit schon sein Leiden beenden, sonst würde er es nicht tun wollen, wenn er darin nicht einen Ausweg aus einer verzweifelten Lage sehen würde.


    Es gibt wohl auch solche die durch ihren Selbstmord nicht
    ein vorhandenes Leiden beenden wollen, sondern auch solche
    die sich dadurch eine Wohltat mit 72 Jungfrauen erhoffen und
    das auch glauben. Außerdem glauben sie Ihrem Gott damit einen
    gefallen getan zu tun weil sie damit auch unwerts Leben vernichtet
    haben indem sie andere mit töten.

    Warum laufen Diskussionen hier immer nach einem
    äußerst merkwürdigen und völlig lächerlichen Schema ab?
    Da fragt man sich was das soll.
    Hier mal ein typisches blödes Beispiel was ich meine:

    Zitat

    Die Ursachen und die Aufhebung des Leides beschreibt der Buddha ganz anders als du. Es hat bei ihm NICHTS mit den anderen Wesen zu tun.


    Antwort:
    Aha, Gebiet Sila also unnnötig, ist bei dir dann nur ne pro forma Übung?

    Doris Rasevic-Benz:

    Ich kann da nicht wiederfinden, dass es da um die Leute gehen soll, die "das Ziel der Lehre" erreichen wollen. Weder semantisch, noch grammatikalisch geht so was aus diesen Sätzen hervor.


    Da hast du wohl recht. Allerdings hatte ich es anderes verstanden,
    nämlich im Hinblick auf die Lehre. Diffamierend war es aber trotzdem
    nicht und natürlich gibt es ja die unterschiedlichsten Gründe warum
    sich Leute umbringen und sei es nur aus Liebeskummer. Wie dem auch
    sei, gehen alle die sich umbringen in der Hoffnung, davon aus, das sie
    dadurch irgendwie ein Vorteil erlangten.

    Wenn man will kann man alles verkehrt lesen - kennen
    wir ja schon. Ich habe es jedenfalls so verstanden,
    des mukti nur über solche gesprochen hat die das Ziel
    der Lehre erreichen wollen: die könnten sich dann ja
    auch umbringen wenn sie glauben das mit dem Tode auch
    erreichen zu können. Diffamierend ist es wenn man behauptet
    das sei diffamierend und hat sonst keinen anderen Zweck.

    Spock:
    accinca:


    Wenn er damit kein ewiges Selbst meint,
    kann er daran glauben, sonst ja nicht.


    Ernsthaft?


    Klar, ein ewiges Selbst kann nicht vernichtet werden,
    sonst wäre es ja kein ewiges Selbst.

    Spock:

    Mir ist auch klar, dass einer mit Vernichtungsglaube an ein Selbst glaubt und ein Vollkommenerwachter nicht, sonst hätte ich das nicht eingebracht.


    Wenn er damit kein ewiges Selbst meint,
    kann er daran glauben, sonst ja nicht.

    Spock:

    Du sagst es ja selbst, dann glaubt diese Person an ein Selbst. Vernichtungsglaube ohne geglaubtes Selbst ist kein "Vernichtungsglaube" (lt. PK).


    Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber man kann eine Menge glauben.
    Jemand der praktisch täglich an sich selbst glaubt muß trotzdem nicht an
    ein ewiges Selbst glauben.


    Was dich irritiert, ist das wohl ein Arahat der nicht an ein
    ewiges Selbst glaubt, aber trotzdem, genau deswegen nicht
    an der Vernichtung dieses Selbst glaubt. Das ist auch normal.
    Für einen solchen gibt es ja deswegen kein weiteres Leben.


    Das triff auf den nicht Befreiten aber nicht zu.
    Egal was immer der auch glaubt es geht immer weiter.
    Egal was er glaubt.


    (1) „Da hat, ihr Mönche, irgend ein Asket oder Priester diese Meinung, diese Ansicht: Da ja doch dieses Selbst formhaft, aus den vier Hauptstoffen entstanden ist, von Vater und Mutter gezeugt wird, so geht es bei der Auflösung des Leibes zugrunde, geht verloren, besteht nicht mehr nach dem Tode; daher fällt denn also dieses Selbst völliger Vernichtung anheim. Auf solche Weise künden die einen des lebendigen Wesens Zerstörung, Vernichtung, Aufhebung an.


    So verschieden kann der Glaube sein.

    Spock:
    Zitat

    141. Was gibt es da für fernere drei Meister?


    Es gibt sicher eine Menge sog. "Meister" aber das
    was ich schrieb, nämlich das jemand dieser oder jener
    Ansicht eines ewigen Selbst sei der glaubt das dieses
    ewige Selbst mit dem Tode vernichtet sei, das gibt es nicht.
    Wenn jemand z.B. sagt der Körper ist das vergängliche Selbst.
    nur dann kann er glauben das so ein Selbst beim Tode vernichtet
    wird sonst nicht.

    Spock:

    Der 'Vernichtungsglaube' ist die Ansicht, daß es eine Ichheit oder Persönlichkeit gebe, die von den fünf Daseinsgruppen abhängig sei und daher auch bei der Auflösung der Gruppen beim Tode der Vernichtung anheimfalle.


    Keinesfalls ist er der Ansicht das es eine ewige Ichheit
    oder ewige Persönlichkeit geben würde die vernichtet würde.
    Er glaubt nur das Körper und Bewußtsein vernichtet würden
    und dann nichts mehr sei. Ganz einfach.

    Manchmal gibt es Leute die glauben ganz besonders
    schlau zu sein. Die sagen: Es gibt da ja in der Lehre
    des Buddha zwei falsche Ansichten.
    Das eine ist die sog. Ewigkeitsansicht (sassata-ditthi).
    Das ist die Ansicht von einem ewigen Selbst.
    Das dann auch nach dem Tode des Körpers weiter lebe.


    und das Gegenteil die Vernichtungsansicht (uccheda-ditthi).
    Davon, (so behaupten sie) das sei der Glaube ein ewiges Selbst
    würde automatisch vernichtet werden wird mit dem Tode.


    Das dies so nicht wahr sein kann, erkennen sie nicht.
    Jemand der Glaubt mit dem Tode vollständig vernichtet
    zu sein, der glaubt natürlich nicht, ein ewiges Selbst
    wäre mit dem tode vernichtet.
    Nur der Ewigkeitsgläubige glaubst an ein ewiges Selbst.
    Nicht der Vernichtigsgläubige. Der glaubt nicht an ein ewiges
    Selbst was bei dem Tode vernichtet werden könnte. Der glaubt
    ja überhaupt nicht an ein ewiges Selbst.
    Ein Vernichtungsgläubiger ist daher was ganz anderes.


    Nämlich jemand der glaubt das er nach den (körperlichen)
    tode vollständig und automatisch vernichtet sei und es daher
    keine Weiterleben geben könnte. Da er dazu ja an ein ewiges
    Ichselbst haben müßte was er ja, wie gesagt gar nicht glaubt.


    Ein Vernichtungsgläubiger ist daher nur einer der glaubt
    das mit dem Tode alles was es jetzt gibt, alles körperliche
    sowieso aber auch alles geistige, alles was sein Begehren ausmacht
    (was kein ewiges Selbst ist) mit vernichtet wäre.
    Er glaubt aber nicht das sein ewiges Selbst (das es seiner
    Ansicht nach ja gar nicht gibt) mit vernichtet würde.
    -

    Andreas:
    accinca:


    Was es nicht alles geben soll.


    Das bedeutet jetzt was?


    Das soll bedeuten das es viele Dinge gibt die
    Leiden verursachen wie z.,B. Geburt oder Tod und
    das er sowieso nicht bestimmen kann wer sich als
    "Buddhist" bezeichnet oder nicht. Ich würde z.B.
    jemanden der Nihilist ist und an eine völlige
    Vernichtung seines Geistes mit dem Tode glaubt nicht
    unbedingt mit einem Buddhisten in Verbindung bringen,
    sonder vielmehr mit einem Materialisten.

    Moosgarten:

    Jedem anderen, (...), sollte doch klar sein, dass er mit seinem Selbstmord sehr viel Leiden verursacht. Wenn ihm auch das egal ist, kann man ihn schwerlich als "Buddhist" bezeichnen.


    Was es nicht alles geben soll.

    mukti:

    Zum Mahabharata? Das ist hinduistisch. Es ist wohl ein altes indisches Gleichnis in verschiedenen Varianten das die Torheit verdeutlicht die an das Samsara bindet.


    Klar, ist ja auch hauptsächlich ein Beispiel für den
    Sinnengenußbereich des Samsaro mit dem stürzen auf den Honig usw.

    mukti:

    So ein Gleichnis steht auch im Mahabharata:
    Jemand fällt kopfüber in einen Abgrund und bleibt mit einem Fuß an einem Ast hängen. Unten sieht er eine Giftschlange (der Tod), am Ast nagen eine schwarze und eine weiße Ratte (Tag und Nacht), ständig stechen ihn Bienen (die Leiden). Da fällt ein Tropfen Honig vom Baum, er fängt ihn mit der Zunge auf und denkt: 'Ah wie sehr ich genieße!'


    Ja, das wird es sein. Hast du einen Link?

    Um die Lehre des Buddha noch einmal klar zu stellen:

    mukti:

    Leider ist dieses Ziel nicht gerade einfach und in diesem Leben zu erreichen, aber es ist schon mal gut zu wissen wo es lang geht.


    Sicherlich hat der Buddha das Nachdenken über Samsaro als heilsam angesehen.
    Es gibt dazu auch eine anschauliche Geschichte von jemand der in einen
    Brunnenschacht gefallen war und sich an einer Liane festklammerte. Oben
    erkannte er zwei Mäuse. Eine Weiße und eine Schwarze die an der Liane
    knabberten. Unten erkannte er Giftschlangen. usw.

    Das Ziel der Lehre des Buddha ist es das Leiden durch das
    nicht endende geboren werden und sterben zu beenden. Die Lust
    an weltlichen Dingen hat der Buddha nicht als Zielführend betrachtet.
    Selbst die Lust an der von ihm gelehrten Lehre ist nur auf dem Wege
    zu gebrauchen, muß aber am Ende auch noch überwunden werden um alles
    Anhaften zu überwinden.