Beiträge von Gamma Draconis im Thema „buddhistische Brille - rüder Tonfall“

    [...]Weswegen es für mich wichtig ist, buddhiische Konzepte in ihrem Definitiosnbereich der buddhitischen Fragestellung (der Befreiung vom Leid) zu belassen und nicht auf alle möglichen Bereiche auszudehnen.


    Auch wenn ich natürlich verstehe, dass es ein Bedürfnis gibt, im Buddhismus etwas zus sehen, was ""ganzheitlich" auf alle Probleme eine Lösung weiss.

    In der Ausdehnung auf alle möglichen Bereiche ist dann auch der Beliebigkeit Tür und Tor geöffnet. Jeder deutet in die Lehre das hinein, was seinen Bedürfnissen entspricht. Damit ist dann die Grenze zum Glaubenssystem überschritten.

    Da sagst du was ... ich habe im Pali Kanon schon lange nach der Erklärung gesucht, warum Nudeln weich werden, wenn sie nur lange genug in kochendem Wasser liegen. Ich habe wohl nicht sorgfältig genug gesucht.


    SCNR

    Wie erwartet windest du dich und kannst auf konkrete Fragen nach deinen Behauptungen keine Antwort geben. Das könnten wir endlos so weiter führen, doch es wird langweilig. Nun bin ich endgültig weg.

    [...]Nicht nur kein beobachtetes Ding ohne Beobachtung, sondern kein Ding überhaupt ohne Beobachtung.[...]

    Das ist wirklich spannend. Wie entstand der Urknall? Da war kein Raum, in dem ein Beobachter hätte sein können. Bist du ganz sicher, daß du die Vorstellung von der "Leerheit der Dinge" nicht überinterpretierst?

    Tja, allein daran, daß du "Religion" als "abtun" verstehst, merke ich, daß wir in unterschiedlichen Welten leben. Was du sonst noch in meine Worte hinein interpretierst kann ich ebenfalls nicht nachvollziehen. Lassen wir es doch damit gut sein.

    Ich glaube langsam zu verstehen, wovon die Rede mit dem "Ding" sein könnte. Hundefutter ist nur dann Hundefutter, wenn man hinsieht und es so benennt. Deswegen frißt der Kater auch das Hundefutter, wenn ich nicht hinsehe und es als Hundefutter benenne. Ohne Benennung könnte es auch Katzenfutter sein und das nutzt er schamlos aus.


    Ich hätte nicht gedacht, daß man um die banale Erkenntnis der Benennung so viel Worte machen könnte. Diese Tatsache war für mich so selbstverständlich, daß ich nicht auf die Idee kam, daß das gemeint sein könnte.


    Danke für den Hinweis.

    Mir war es wichtig, auf den Punkt hinzuweisen: Kein beobachtetes Ding ohne Beobachtung. Oder anders: Ding ohne Repräsentation dieses Dinges.[...]

    Und? Was bedeutet das konkret? Ein Ding, das niemand beobachtet, ist zwar da, aber es ist "kein beobachtetes Ding"? Wozu soll diese Erkenntnis gut sein?


    Das mit der zeitlosen Lehre behaupten Gläubige aller Religionen. Solange du nichts davon beweisen kannst bleibt es es eine Meinung, auch wenn das ganze System logisch erscheint.

    Schön, neuer thread, dann ist die Diskussion nicht mehr OT. Jetzt kann ich auch Alephant erklären, was ich unter "die Welt durch budd. Brille betrachten" verstehe. Ausgangspunkt ist für mich die Cūlamālunkya Sutta. Dort heißt es meiner Ansicht nach eindeutig, daß sich keineswegs alle Antworten auf die Fragen der Welt aus der Lehre des Buddha ableiten lassen. Es muß jeder für sich entscheiden, ob die nicht beantworteten Fragen trotzdem für ihn interessant sind oder ob er sein Leben ausschließlich nach der Lehre und ihrem Weg ausrichten möchte. Dazu gibt es meiner Meinung nach kein "richtig" oder "falsch".


    Ich habe 'ne Menge Spaß am Leben außerhalb der Lehre, vor allem seit ich in Rente bin und endlich mein Leben nicht von Kundenanrufen und kaputten Maschinen bestimmt wird. Das heißt aber nicht nicht, daß mich der Weg nach der Lehre nicht interessiert. Ich versuche nur, einen ausgewogenen Mittelweg zu finden, in dem Spaß und Lehre einen guten Platz haben.


    Es gibt ein schönes Beispiel dafür, wo es hinführt, wenn man eine religiöse Lehre als alleinige Grundlage herannimmt, auf der alle Fragen der Welt beantwortet werden können. Vor vielen Jahren hat ein christlicher Theologe das Alter der Erde mit rund 6000 Jahren berechnet. Grundlage für diese Berechnung war die Bibel, denn die ist göttliches Wort und damit alleiniger Maßstab. Die Anhänger des "Intelligent Design" sind noch heute nicht weit von dieser Weltanschauung entfernt. Das zeigt meiner Ansicht nach deutlich, wo es hinführt, wenn man eine religiöse/spirituelle Lehre auf beliebige Bereiche anzuwenden versucht, obwohl sie darauf keine Antwort geben.

    [...]

    Einen "rüden" Tonfall, so wie ich den Ausdruck verstehe finde ich aber definitiv nicht angebracht.

    Ich will an einem Beispiel deutlich machen, was ich unter „rüdem Tonfall“ verstehe. Die Zen-Meisterin war als Gast in unserer Gesprächsgruppe. Auf dem Weg zum Meditationsraum sprach ich mit einem Freund darüber, daß wir wegen unklarem Copyright Bilder von der Homepage des Zentrums nehmen müssen. Da schnauzte uns diese Meisterin in einer Lautstärke an, die durchs ganze Zentrum zu hören war, daß solche profanen Gespräche im Mediationsraum zu unterbleiben hätten. Dabei waren wir noch nicht einmal im Raum, sondern kurz vor der Tür. Und, wie gesagt, sie war als Gast bei uns. Solche Menschen brauche ich genauso wie eine Wurzelbehandlung beim Zahnarzt.

    Ein geschicktes Mittel, rüder Tonfall, wenn jemand es als geschicktes Mittel einsetzt. Schreckt auf jeden Fall durch Ton die schon lange Wissenden ab, selten erkennen die das Die Wahrheit nur die ihre ist.

    Du weißt zwar nichts über die konkrete Situation, hast aber trotzdem eine Interpretation griffbereit. Kann man so machen. Ist wahrscheinlich ein Kennzeichen besagter Wissender, vermute ich mal.

    Dann ist es besser man lässt es gleich und

    tritt der katholischen Kirche bei,

    Na, na na, wir wollen doch nicht gleich mit dem Schlimmsten drohen! ;)


    Liebe Grüße, Aravind.

    Ich kann es nicht wirklich beurteilen, aber es gibt wohl schlimmeres. Evangelikale Gemeinden zum Beispiel? Ich danke auch an das Vorwort eines Buchs, in dem dem Autor sinngemäß schrieb, daß er die kath. Kirche zu schätzen lernte, seitdem er die ev. Kirche von innen kennt. War das nicht bei "Wer bin ich und wenn ja, wieviele?" von Precht?


    Die mit Abstand schlechteste Erfahrung habe ich mit einer Zen-Gruppe meiner Heimatstadt. Die setzten einen Besucher ziemlich unfreundlich vor die Tür, weil die Meditation wichtiger war, als sich um einen Interessenten zu kümmern. Die Leiterin der Gruppe, Zen-Meisterin und ordinierte Nonne war allerdings für ihren rüden Tonfall bekannt. Das habe ich dann später erfahren.