Beiträge von accinca im Thema „buddhistische Brille - rüder Tonfall“

    "Ursprünglich" i.S.v. Textalterbestimmung, dh. "dieser Text ist mit einer Wahrheinlichkeit von... älter als dieser Text.".

    Ich weiß jetzt nicht genau welcher Text vom Buddha zuerst gesprochen wurde,

    aber das ist ja auch nicht von Bedeutung da es jeder gewesen sein kann.

    Ergänzung: das bedingte Entstehen soll wohl ursprünglich aus 4teiligen Stücken bestanden haben und später zu einem 12teiligen Stück gemacht worden sein, darum soll wohl in manchen Sutten Avijja als erstes stehen und manchmal Begehren.

    Das glaube ich ich nicht denn für etwas Ursprüngliches sehe ich keinen Anlaß.

    Einfach schon aus dem Grund, weil es nichts Ursprüngliches geben kann bei

    einer bedingten Entstehung. Nur wenn es keine bedingte Entstehung geben

    würde, dann könnte es etwas ursprüngliches geben. Sagt ja schon die Logik.

    Ich denke, wir haben unterschiedliche Auffassungen von dem Begriff "Lehre". Es geht ja eher um eine zeitlose Einsicht. Also eine Einsicht in die Bedingungen der (phänomenalen) Wirklichkeit unabhängig von den konkreten Gestaltungen dieser Wirklichkeit. Deswegen ist da in dem von mir vorgeschlagenem Post auch die Formulierung "erfahren" unterstrichen.

    Man sollte diese Sache richtig Verstehen:

    Wenn der Buddha gesagt hat, das die von ihm gelehrte Lehre eines Tages nicht

    mehr vollständig und richtig verstanden wird oder weiter überliefert wird,

    so bedeutet das nicht das die Gültigkeit der dargelegten Wahrheit sich verändern

    könnte oder würde. So bleibt die Wahrheit vom Leiden immer wahr solange es

    Unwissen und Begehren gibt. Das ändert sich niemals. Oder das bedingte Entstehen

    und vergehen. Oder die Vergänglichkeit der Erscheinungen. Das wird sich niemals

    verändern solange es Bedingungen und Erscheinungen geben wird. Unabhängig davon

    ob diese Wahrheit auch erkannt wird oder nicht erkannt wird. Das sind zwei verschiedene Dinge.

    Das mit der zeitlosen Lehre behaupten Gläubige aller Religionen. Solange du nichts davon beweisen kannst bleibt es es eine Meinung, auch wenn das ganze System logisch erscheint.

    Es spielt für die Buddhalehre eigentlich keine Rolle was andersgläubige glauben.

    Das diese etwas anderes für zeitlos wahr halten liegt in der Natur der Sache.

    Richtig ist jedenfalls das der Buddha die von ihm gelehrte Lehre oder Wahrheit

    als zeitlos bezeichnet hat:

    "Gut, ihr Bhikkhus. Also wurdet ihr von mir in diesem Dhamma geleitet, welches hier und jetzt sichtbar ist, zeitlos ist zum Überprüfen einlädt, das vorwärts führt, das von jedem Weisen selbst zu erfahren ist. Denn es geschah in Bezug auf dieses Thema, daß gesagt wurde: 'Ihr Bhikkhus, dieses Dhamma ist hier und jetzt sichtbar, ist zeitlos, lädt zum Überprüfen ein, führt vorwärts, ist von jedem Weisen selbst zu erfahren.'"


    Wobei "zeitlos" natürlich nicht im absoluten Sinne zu verstehen ist sondern

    im Sinne von zu jedem Zeitpunkt soweit man von Zeit überhaupt reden könnte.

    Helmut:
    Indem wir Nibbana/Nirvana erlangen, verflüchtigen wir uns aber auch nicht aus dieser Welt.

    Wie so oft kommt es natürlich auch hier darauf an

    wie genau diese Worte wohl zu verstehen sein sollen

    und was insbesondere wohl unter "wir" verstanden werden

    soll, wenn nicht als ein Teil der Konstruktion einer strukturierten

    und normierten Welt. Eine Welt jenseits und unabhängig davon

    kann ja überhaupt nicht einmal postuliert werden. Siehe M 1