Das sehen wir wohl ähnlich, auch wenn ich da nicht differenzieren würde. Das mit der 'Entscheidung' ist ein zumindest schwieriges Kriterium, da der Lebensbereich, der nicht in irgendeiner Form aus vergangenen Entscheidungen resultiert, nicht isoliert werden kann. Die pañca niyāma (fünf Arten von Kausalität, nur eine davon ist karmisch) sind so miteinander verwoben, dass ihre Aufschlüsselung sinnlos, reiner Theoriensport ist.
Nehmen wir etwa den Fall einer erworbenen Genmutation, durch die die Produktion eines als Botenstoff fungierenden Enzyms nicht mehr abgeschaltet werden kann, was dann zu einer Überproduktion bestimmter Zellen führt, einer Neoplasie ('Krebs'). Wie "erwirbt" man so etwas? Im Fall der JAK2-Mutation (JAK steht für "just another kinase") soweit bekannt durch Strahlenexposition (Radioaktivität) oder eine Benzolvergiftung - nur liegen in geschätzt 98% der Fälle andere, unbekannte Ursachen vor. Da kann man natürlich spekulieren. Etwa, inwiefern für die Erkrankung die Entscheidung, etliche Jahre im 10 km - Radius eines Atomkraftwerks zu leben und zu arbeiten, eine Rolle gespielt haben könnte. Bei Erbkrankheiten ist es ja auch u.a. eine Entscheidung - die Partnerwahl der Eltern - die zur Erkrankung führt. Natürlich bringen solche Spekulationen nichts.
Es ist eine besondere Herausforderung, wenn sich der Verfall des rupakaya in einer stark überdurchschnittlich schmerzhaften Form vollzieht - also der Faktor 'Krankheit', häufig zusätzlich zum Faktor 'Alter', dem Faktor 'Tod' den Schrecken nimmt. Was man durchaus als Chance begreifen darf, weil es das schon angesprochene 'Loslassen' erleichtert. Nur sollte es eben kein Loslassen aus Widerwille oder Resignation sein - das wäre kein mittlerer Weg, sondern 'Vernichtungssicht' (uccheda-ditthi).