S.56.9.-10. Streit und Gespräch - Viggāhikakathā, Tiracchānakathā Sutta
"Führt keine streitsüchtigen Reden, ihr Mönche, wie:
'Nicht du kennst diese Lehre und Ordnung ich kenne diese Lehre und Ordnung! Was wirst du wohl diese Lehre und Ordnung verstehn? Falsch vorgegangen bist du: ich bin recht Vorgegangen. Was vorher zu sagen ist, hast du nachher gesagt: was nachher zu sagen ist, hast du vorher gesagt. Bei mir stimmt's, bei dir nicht. Deine Praxis ist widerlegt, dein Wort dir entwunden. Gib deine Rede verloren: Du bist widerlegt, oder widersteh, wenn du kannst'.
Führt nicht die verschiedenen tierischen Gespräche, ihr Mönche, wie Gespräche über: Könige und Räuber, über Fürsten und Soldaten, über Krieg und Kampf, über Speis und Trank, Kleid und Bett, Blumen und Düfte, über Verwandte und Wagen, Dörfer und Burgen, Stadt und Land, Frauen und Helden, Straßen und Märkte, über Verstorbene und Veränderungen, über Weltgeschichte und Naturgeschichte, über dies und das und dergleichen mehr.
Solche Gespräche sind nicht mit dem Heil verbunden, nicht urasketentümlich, führen nicht zum Nichts-daran-finden, nicht zur Entreizung, Auflösung, Beruhigung, nicht zum Überblick, nicht zur vollen Erwachung, nicht zum Nirvāna.
Vielmehr mögt, ihr Mönche, wenn ihr redet, reden über: 'Das ist das Leiden, das die Leidensentwicklung, das die Leidensauflösung, das ist das zur Leidensauflösung führende Vorgehen'.
Und warum? Weil solche Rede mit dem Heil verbunden ist, urasketentümlich, weil sie zum Nichts-daran-finden führt, zur Entreizung, Auflösung, Eleruhigung, zum Überblick, zur vollen Erwachung, zum Nirvāna. Daher habt ihr euch, meine Mönche, also anzustrengen, um zu erkennen: 'Das ist das Leiden, das ist die Leidensentwicklung, das die Leidensauflösung, das das zur Leidensauflösung führende Vorgehen'".