Beiträge von Lirum Larum im Thema „Theravada, Mahayana, Vajrayana - Methoden“

    ...

    ...


    Ich denke, dass der Konflikt der einzelnen Schulen zum Teil auch daraus entsteht, dass der Vajrayana mit den Tibetern in Verbindung gebracht wird. Natürlich haben die Tibeter viel dazu beigetragen das er so ist wie er ist (im positiven Sinne). Aber die adaption hier im Westen müsste ohne tibetischer Kultur stattfinden. Wir sind keine Tibeter und werden es auch nie sein.

    Ich verstehe nicht wirklich, wovon Du redest. Wo sollen denn Westler wie Tibeter sein? Ich verehre die tibetischen Lehrer, weil sie in der Lage sind, den Dharma zu erhalten und zu vermitteln. Ich finde daher westliche Überheblichkeit ihnen gegenüber ganz daneben. Aber dieser Respekt macht mich nicht zum Tibeter. Wozu auch?


    Das Guru- bzw. Lama-Prinzip hast Du nicht recht verstanden, scheint mir. Es ist eine innerliche, spirituelle Sache und es ist nicht der Mensch "Lama" gemeint sondern das Prinzip der Dharmavermittlung. Wer den Lama auf der weltlichen Ebene vergöttert, bringt da was durcheinander - meine Meinung. Es ist eine innere Angelegenheit, die Du überhaupt nicht von außen bewerten kannst.

    Ich denke, das größte Problem im Vajrayana ist einen authenthischen Guru zu finden. Nobody is perfect. Das ist klar. Aber es ist eben ein kritischer und gefährlicher Punkt.

    Ich denke, die Gefahr des unseriösen Lehrers ist auch in anderen Richtungen wie Mahayana oder Theravada gegeben. Aber ich denke, im Vajrayana ist die Anfälligkeit besonders groß. Ein guter Guru kann sehr heilsam sein auf der einen Seite, ein schlechter Guru kann sehr unheilsam sein auf der anderen Seite.

    Das Dumme an schlechten Lehrern ist, dass gerade sie nicht lehren, was einen guten Lehrer ausmacht. Vorbildliche Hilfestellung ist da Tenzin Peljors Webseite Infoseiten – Sekten und Buddhismus – Aufklärung und Schutz


    Aber ohne eigenes Gespür und gesunden Menschenverstand kommt man nirgends durch. Ich glaube nicht, dass es im Vajrayana gefährlicher ist als im Theravada, auf einen falschen Lehrer hereinzufallen. Verdrehungen und Verfälschungen gibt es hüben wie drüben. Im Theravada finde ich z.B. die allzu von sich selbst überzeugten engstirnigen Typen gefährlich, für die alles Adharma ist, was nicht exakt ihrer eigenen Sichtweise entspricht. Warum gefährlich? Weil die Essenz des Dharma, das, worum es eigentlich geht, verhunzt wird und Zeit verschwendet wird.


    Und natürlich wird auch Zeit und Energie verschwendet, indem erfundenes Zeugs über andere Traditionen im Internet verbreitet wird. Ich finde nicht, dass es legitim zur Meinungsfreiheit gehört, sich etwas über Traditionen, die man gar nicht kennt, auszudenken und das dann belehrend im Internet zu verbreiten, wie Bakram es eine Seite vorher getan hat. Das trägt nicht aufklärend zu diesem Thema hier bei und daher finde ich auch nicht, dass "man das aushalten muss", wie Du schriebst. Man darf sowas auch unerträglich finden und so benennen, finde ich. :)