Liebe mkha',
Eben weil du ja schriebst:
Pops, ich bin zu rational, um eine Person aufgrund ihrer "Gefühle", "Vorstellungen", oder "Handlungen" zu akzeptiereṇ ... Eine Person ist, wie sie isṭ - entweder ich nehme sie so an, wie sie ist, oder ich lasse eṣ.
fragte ich genauer nach. Wie du wissen kannst, wie eine Person ist, wenn du nicht auf Gefühle, oder Vorstellungen oder Handlungen achtest, um da etwas einzuschätzen/ablehnen/annehmen/akzeptieren zu können.
Ich verstehe es mit dieser Antwort immer noch nicht:
Ich versuche, dies näher zu erläuterṇ Ich weiß nie, wie eine Person ist, wenn ich ihr begegne, daher nehme ich grundsätzlich jede so an, wie sie isṭ.
Begegnung/Erfahrung mit anderen Personen ist ja bedingte Begegnung/Erfahrung. Bedingt durch eigene Vorstellungen und Gefühle & Wünsche. Bedingt durch einen aktuellen Geistzustand wird eine aktuelle Handlung oder ein Gesichtsausdruck oder ein durch das Gegenüber geäussertes Empfinden wahrgenommen/erfahren.
Weswegen ich nicht sagen könnte, dass da eine Person so ist oder nicht ist, die ich dann - so wie sie mir ausschnittweise erscheint - annehmen oder nicht annehmen könnte. Es ist ja so, dass man die Personen bedingt auffasst, und man deswegen ausschnittweise immer sich selber in den so unbewusst begehrlich wahrgenommen Personen erkennen kann.
An dieser Stelle trifft sich die Bedeutung der Begriffe "NächstenLiebe" und "SelbstLiebe". An diesem Punkt verschmilzt etwas, würde ich metaphorisch und gröber sagen wollen. SelbstAuffassung <> Auffassung der/des anderen.
Ich sehe da ausschnittweise Selbst (bestimmte Motive/Wünsche/Begehrungen/Formen der Blendungen/des NichWissens), was ich im anderen annehmen/akzeptieren/mögen oder ablehnen kann, in bestimmten Handlungen, geäusserten Vorstellungen/SprechWeisen und eben Gefühlen.
Ja, ... so geht es auch miṛ; doch selbst dann, wenn all diese Menschen, die ich so annehme, wie sie sind, andere Sichtweisen etc. äußern und vertreten, als ich, selbst dann, wenn ich mit ihnen diskutiere, bedeutet das nicht, dass ich erwarte, dass sie sich meiner Sicht der Dinge auch nur ansatzweise annähern.
Wenn ich mit Menschen rede, dann tue ich das, weil ich möchte, dass Kommunikation/InformationsAustausch stattfindet. Im besten Fall öffne ich mich so, dass nicht nur der andere mich verstehen kann, und so grob gesprochen sich bei ihm etwas verändert, sondern auch so, dass ich selber etwas verstehen könnte, falls es so ist, und sich da ebenso bei mir etwas verändert.
Die Menschen verändern sich ja aber allein schon dadurch, dass sie miteinander umgehen, gewissermassen die ganze Zeit gegenseitig. Insofern möchte ich diesen fortwährenden Vorgang der Veränderung oder NichtVeränderung bewusster/kontrollierter/achtsamer gestalten.
Ich einer praktischen AlltagsKommunikation erwarte/setze ich voraus/nehme ich immer an, dass sich da ein Gegenüber mindestens ansatzweise meines vorgetragenen Wunsches oder Standpunktes oder Beschreibung nähern kann und potentiell nähert. Nur so sind ja auch tiefere, gemeinsame Momente in einem Gespräch zB möglich.
Wozu sollte man diskutieren, wenn man nicht überzeugt von einer Gültigkeit ist, von einer grundsätzlichen/absoluten, aber eher nur relativ aussagbaren RichtigKeit oder auch Unrichtigkeit im Leben, von der man sich wünscht, ein anderer würde sie auch sehen?
Welche Sichtweise ich vertrete, weiß ich, und darauf beruhend, wie ich was äußern werde, und was ich, sollte ich so etwas in meinem Geist entdecken, vorzugsweise unausgesprochen lasse.Ich weiß somit auch, wie ich zu handeln habe. Siehe Introitus ...
Ich wollte sie genauer kennenlernen. Deswegen fragte ich nach, wie du wissen kannst, wie Personen sind, so dass du sicher beurteilen/entscheiden kannst, wie dein Umgang mit diesen Personen (die ich als ganze so nicht sehe, sondern eher nur ein fehlerhaftes Konstrukt/eine grobe Betrachtung) ist. Im Sinne von "annehmen" oder "lassen".
Ich lebe unter Menschen. Da fällt es mir schwer, nichts abzulehnen oder zu begehren.
So wird es sein ... Das legt sich proportional zu den im Dharma gelebten Jahrzehnteṇ
Ich dachte, das legt sich eher proportional zu den im Wald und oder im Kloster verbrachten Jahrzehnten, und dass es grundsätzlich so ist, dass in der Gesellschaft lebend, man die Begehrungen nicht oder nur ausschnittweise wird überwinden können.
Aus meiner Sicht kann man von so einen Automatismus auch im Wald (und dazu mit einer Ausgabe der Mittleren Lehrreden) lebend eher nur unsicher reden. Denn es "legt sich" doch eigentlich richtiger gesprochen eher etwas, eine Weisheit/ein Mitgefühl entfaltend/entwickelnd.
Und da sagt der Buddha klar: bei dem einen gehen da Fortschritte sehr schnell und sehr gross. Bei dem nächsten sehr langsam aber ebenso gross. Bei dem dritten schnell und mühelos, beim vierten langsam und mühevoll, u.s.w.
Als Weltling fühle ich mich nicht unweise, wenn ich meine Begehrungen die offensichtlich da sind, kenne. Ich möchte achtsam mit ihnen umgehen. Dazu gehört für mich auch, bestimmte eigene Vorstellungen als falsch zu erkennen, damit es mir leichter fällt sie abzulehnen/zurückzuweisen.