Beiträge von xxx im Thema „SelbstLiebe & SelbstAnnahme im Buddhismus“

    .....Es gibt Menschen, die ihr Tun nicht für wichtig nehmen, zumeist sind das ganz einfache Menschen ohne Erwartung auf Rückgabe ihrer gegebener Herzlichkeit und trotzdem meine ich, dass sie mit sich achtsam/würdig umgehen...

    Hallo Schneelöwin


    Das ist ein sehr schöner Satz. :):).

    Das ist die optimale Eintrittspforte für den Weg. Bevor man sich mit Anatta beschäftigt, muss man diese Haltung erreichen um sich in buddhistischer Richtung weiter zu entwickeln.

    .....Es gibt Menschen, die ihr Tun nicht für wichtig nehmen, zumeist sind das ganz einfache Menschen ohne Erwartung auf Rückgabe ihrer gegebener Herzlichkeit und trotzdem meine ich, dass sie mit sich achtsam/würdig umgehen...

    Hallo Schneelöwin


    Das ist ein sehr schöner Satz. :):).

    Das ist die optimale Eintrittspforte für den Weg. Bevor man sich mit Anatta beschäftigt muss man diese Haltung erreichen um sich in buddhistischer Richtung weiter zu entwickeln.

    Meine Lieben


    Ihr seid ein wenig "schräg" unterwegs, sehr ins profane geglitten. Deshalb eine kein Anregung aus dem Zen:


    Zitat

    Shin­jin-Mei von Seng-t’san


    Der höch­ste Weg ist nicht schw­er,

    wenn du nur aufhörst zu wählen.


    Wo wed­er Liebe noch Hass,

    ist alles offen und klar.


    Aber die kle­in­ste Unter­schei­dung bringt eine Dis­tanz wie zwis­chen Him­mel und Erde.

    Soll ES sich dir offen­baren,

    lass Abnei­gung wie Vor­liebe bei­seite.


    Der Kon­flikt zwis­chen Nei­gung und Abnei­gung

    ist eine Krankheit des Geistes.


    Wird diese tiefe Wahrheit nicht ver­standen,

    ver­suchst du deine Gedanken verge­blich zu beruhi­gen.

    was meint 'wahn'-

    und was hätte 'wahn',wenn denn, mit den brahmavihara zu tun?

    Wahn meint hier Wahn ? -> Triebe -> asava.

    Was hätten die Brahmavihara mit asava zu tun ? Nichts. Die Brahmavihara sind ein Teil der Gemütserlösung cetto vimutti.

    In MN 120 wird neben der Gemütserlösung auch noch die Weisheits-/Wissenserlösung als Voraussetzzung für eine Nichtwiederkehr (Nirwana) erwähnt -> pannavimutti


    Es bedeutet, man soll sich mit der Entfaltung der Brahmavihara nicht zufrieden geben. Bildlich gesprochen hat man damit nämlich erst eine kleine Anhöhe erklommen. Es gibt noch höheres zu erreichen und dies ist, zumindest im Palibuddhismus, nicht sunnata sondern annata. Somit wird nicht nur für den Palibuddhisten das paradoxe dieses Threadthemas "Selbstliebe im Buddhismus" offenbar.

    ......das "höhere" ist "nur" leerheitserkenntnis.

    Da stimme ich nicht zu:



    Zitat

    MN 120

    Dahin lenkt er das Herz, darauf richtet er das Herz, dazu erzieht er das Herz. Während er da die unterschiedlichen Gewöhnungen also übt und also pflegt, gedeihen ihm diese zur Wiederkehr dorthin. Das ist, ihr Mönche, der Weg, das ist der Übergang, der zur Wiederkehr dorthin gedeiht.


    Weiter sodann, ihr Mönche, hat ein Mönch Vertrauen erworben, Sittlichkeit erworben, Erfahrung erworben, Entsagung erworben, Weisheit erworben. Der gedenkt bei sich:

    • 'O daß ich doch den Wahn versiegen und die wahnlose Gemüterlösung, Weisheiterlösung noch bei Lebzeiten mir offenbar machen, zu verwirklichen und erringen könnte!'
    • Und er kann den Wahn versiegen und die wahnlose Gemüterlösung, Weisheiterlösung noch bei Lebzeiten sich offenbar machen, verwirklichen und erringen. Ein solcher Mönch, ihr Mönche, kehrt nirgends wieder."

    Trotzdem geht es in dieser Lehre schon "darum" (wie man das jetzt eben versteht). Ich kann unter dem Begriff schon verstehen: Achtzugeben,und eine Sicherheit der Achtsamkeit zu entwickeln, die sich ja auch durch Erfahrungen begründet.


    Ich weiss nicht ob wir unter Achtsamkeit dasselbe verstehen.


    Der Pali-Begriff Sati wird zwar mit Achtsamkeit übersetzt, hat aber noch andere Bedeutungen, da damit von den alten Buddhisten komplexe geistige Vorgänge bezeichnet werden. Sprache d.h. Worte, Bezeichnungen und Begriffe muss einerseits im Kontext (kulturell, grammatikalisch, etc) begriffen werden und andererseits auf einer persönlichen Erfahrung gründen.


    Wer z.B. noch nie getaucht ist, kann das Wort Tauchen nicht richtig erfassen. Es bedeute für ihn lediglich von der Wasseroberfläche verschwinden, jemand der getaucht ist, hat eine viel komplexere Erfahrung von Tauchen und das Wort "Tauchen" enthält viele verschiedene Erfahrungen und Aspekte.


    Achtsamkeit in buddhistischem Sinne verstehe ich in erster Linie im Sinne des Sati-patthana sutas wobei das Anapana-sati suta die entsprechenden Techniken vermittelt.


    Das Ziel der buddhistisch inspirierten "Achtsamkeit" manifestiert sich aus meiner Sicht in den immer wiederkehrenden Aussagen:


    "Und er verweilt unabhängig, haftet an nichts in der Welt an" (MN 10) und

    „Ihr Bhikkhus, da entfaltet ein Bhikkhu das Erleuchtungsglied [....], welches durch Abgeschiedenheit, Lossagung und Aufhören gefördert wird, und zum Loslassen führt" (MN 118).



    Weder der Begriff "Selbst" noch das Gefühl "Liebe" hat aus meiner Sicht im Buddhismus einen grossen Stellenwert. einen umso grösseren Stellenwert hat das Selbstbewusstsein, dass da kein festes Selbst ist sondern lediglich geistige Prozesse ablaufen.


    Aber ich denke du hast den Thread aus einer persönlichen Erfahrung heraus eröffnet, die sich mir entzieht und will nicht "schulmeistern".


    Pops:

    Wie kann man sich der Meinung einer Mehrheit, ohne einen Groll zu hegen, entziehen?

    Mit Güte: metta-sutta

    hi@Bakram


    deine aussage mit "verlassen" und "erreichen" deckt sich nicht mit der aussage:"obwohl noch höheres zu tun war". eine entfaltung der brahmavihara ist sehr wohl ein teil der lehre.

    du findest viele beispiele auch im PK. ganze sutten beginnen damit.


    Die Entfaltung der Brahmavihara sind zweifellos Bestandteil der Lehre. Sie sind jedoch nicht das Ziel dieser Lehre sondern eine Hilfe auf dem Weg dieses Ziel, Nirwana nämlich, zu erreichen. Brahmaviharas bedeutet ja "Verweilstätten Brahmas" oder "Wohnstätten des göttlichen".


    Deshalb verstehe ich den Satz :


    «Sāriputta hat, obwohl noch Höheres zu tun war, den Brahmanen Dhananjani in die elende Brahmawelt versetzt» als Tadel, denn er hätte den Brahmanen ins Nirwana versetzen sollen.

    Hallo Pops


    Ich verstehe nicht was Du genau meinst respektive worauf Du hinaus willst. Ich habe jedenfalls Mühe in dieser Diskussion einen Bezug zur Lehre buddhas zu finden.


    Die Diskussion erinnert micheher an eine psychologische Selbsthilferunde zum Thema " Wie gross ist mein Selbstwertgefühl wie wichtig ist es für mein Befinden und muss ich es steigern und wenn ja wie ?" als an eine buddhistische Diskussion.


    Auch die Meditationspraktiken die hier beschrieben werden befremden mich etwas auch wenn ich weiss, dass diese in vielen buddhistischen Schulen gelehrt werden. Ich bin in Übereinstimmung mit dem Palikanon, der Meinung, dass die ganzen Metta-Übungen, die Entfaltung der Brahmavihara mitsamt dem Bodhisatva-kult gut und recht sind, jedoch nicht zum Kern der Lehre gehören. Diese Praktiken führen in die Gemeinschaft mit Brahma, d.h. in den Daseinsbereich der Devas. Das Ziel des Buddhismus besteht jedoch darin alle diese Daseinsbereiche zu verlassen und wie unten im PK erwähnt höheres zu erreichen, Nirwana.


    Zitat

    MN 97

    ........Nach einiger Zeit erkrankte Dhananjani schwer. Da schickte er einen Boten zum Erhabenen und zu Sāriputta mit der Meldung, daß er schwer krank sei und daß er Sāriputta bitte, zu ihm zu kommen. Schweigend gewährte Sāriputta die Bitte, begab sich zu Dhananjani und fragte ihn nach seinem Befinden.

    Dhananjani erwiderte, es gehe ihm schlecht, die Schmerzen würden immer schlimmer.

    Darauf fragte ihn Sāriputta: «Dhananjani, was hältst du für besser: die Hölle oder das Tierreich?» - «Das Tierreich ist besser.»

    - «Das Tierreich oder das Gespensterreich?» - «Das Gespensterreich.»

    - «Das Gespensterreich oder die Menschenwelt?» - «Die Menschenwelt.»

    - «Die Menschenwelt oder das Reich der vier Himmelskönige?» - «Das Reich der vier Himmelskönige.»

    - «Die Himmelskönige oder die Dreiunddreißig Götter?» - «Die Dreiunddreißig Götter.»

    - «Die Dreiunddreißig oder die Yamagötter?» - «Die Yamagötter.»

    - «Die Yamagötter oder die Tūsitagötter?» - «Die Tūsitagötter.»

    - «Die Tūsitagötter oder die Nimmanaratigötter oder die Paranimmitavasavattigötter oder die Brahmawelt?»


    Da rief Dhananjani begeistert aus: «Ihr nennt die Brahmawelt, Herr Sāriputta!» Deshalb dachte Sāriputta: Die Brahmanen sehnen sich nach der Brahmawelt; ich möchte ihm den Weg zur Gemeinschaft mit Brahma zeigen. Das schlug er dem Brahmanen vor und dieser stimmte zu.


    Nun sagte Sāriputta:


    «Man füllt seinen Geist an mit selbstloser liebevoller Gesinnung gegenüber allen Wesen und läßt sie ausstrahlen nach den vier Himmelsrichtungen, nach oben und unten und ringsum, überallhin, man durchstrahlt die ganze Welt mit überströmender, großer, unermeßlicher, friedlicher und freundlicher Gesinnung. Dann durchstrahlt man die ganze Welt ebenso mit Erbarmen, mit Mitfreude und mit Gleichmut. Dies ist der Weg zur Gemeinschaft mit Brahma.»


    Dhananjani bat darauf Sāriputta, dem Erhabenen seine ehrfurchtsvollen Grüße zu überbringen und ihm zu sagen, daß er schwer krank sei. Bald nachdem Sāriputta fortgegangen war, starb Dhananjani und gelangte in die Brahmawelt.


    Der Erhabene sagte zu den Bhikkhus: «Sāriputta hat, obwohl noch Höheres zu tun war, den Brahmanen Dhananjani in die elende Brahmawelt versetzt», stand auf und ging fort.


    Ich bin der Meinung man kann seine Probleme und Problemchen nicht mit Buddhismus lösen, kein Herzschmerz und kein Liebeskummer damit vertreiben und auch nicht sein Selbstwert-Bewusstsein damit stärken.


    Man kann der Lehre Buddhas nur folgen, sich anstrengen, asketisch leben, verzichten, sein Leben anders ausrichten, andere Prioritäten setzen, dann relativieren sich viele dieser "Probleme" von selber.