Beiträge von Aravind im Thema „Fragen und Gedanken zur ersten Sila.“

    Vergleicht man daher das Leben als Mensch mit höchsten Wohl und Glück, dann

    erleben wir von daher betrachtet jeden Tag elendes Leiden und Öde.

    Danke für Deine Erläuterung. Ich wollte auch gar keine Grundsatzdiskussion anzetteln, sondern nur darauf hinweisen, dass Begriffe wie "Leid" der Erläuterung bedürfen. Deine Sätze dazu finde ich sehr schön und aufschlussreich (und poetisch)!


    Liebe Grüße, Aravind.

    Natürlich gibt es viele Worte im PK die man nicht eins zu eins übersetzen kann

    und doch werden von den Übersetzern verschiedenste deutsche Worte für ein

    und das selbe Wort in Pali benutzt. Im Gegensatz dazu ist Leiden viel eindeutiger

    Ja, das verstehe ich schon.


    Aber erlebst Du Dein Leben wirklich so:

    die größten Leiden haben wie das in höllischem Dasein vom Buddha beschriebene.

    Die meisten hier glaube ich nicht, das war ja der Ausgangspunkt; und ich schon gar nicht.


    Es spricht ja nichts gegen literarische Eindeutigkeiten, aber sollte die Lehre nicht etwas mit der eigenen Realität zu tun haben? Oder meinst Du, jeder, der das Dasein nicht als unglaubliches Leiden erlebt, sollte dem Buddha nicht folgen?


    Spannendes Thema jedenfalls, Danke für die klare Position!


    Aravind.

    Ja im Falle von Erleuchtung müsste das Leid der Trauer eigentlich vorbei sein. Andernfalls ist man verblendet, was man auch immer theoretisch wissen oder sich vorstellen mag.

    Schon aus "logischen Gründen" :) Keine Trauer ohne Anhaftung. Kein Erwachen ohne Überwindung der Anhaftung.


    Liebe Grüße, Aravind.

    DU bist schuld, dass ich jetzt diesen dummen Spruch machen muss: Nach meiner Überzeugung hat der Buddha nie Deutsch gesprochen! ;)

    Im PK steht da glaube ich Dukkha, und das ist eben nicht eins-zu-eins "Leiden".


    Was ist ein Symbolwort? Unbefriedigend, unzulänglich sind die SinnesFreuden.

    Und das meinte ich mit "Symbolwort". Ein Wort, bei dem jede/r im Buddhismus bewanderte weiß, was damit damit gemeint ist (oder meint zu wissen :) ), der zugehörige Begriff aber natürlich der Interpretation bedarf (Leid, unbefriedigend, unzulänglich, ). Und wenn das Wort ein Anfänger oder eine Anfängerin wörtlich nimmt, er oder sie völlig unnötig abgelenkt wird.


    Liebe Grüße, Aravind.

    Was ich schon sagte zu Samsara, ich verstehe nicht warum man daraus fliehen will, ich sehe soviel unverhältnismäßiges Leid nicht in der Welt und wenn dann nur beim Menschen.

    Sehe ich die sterbende Maus sehe ich auch die Schlange die sich sättigt.


    Natürlich gibt es Leid aber ebenso gibt es die Freude und mir ist die eingeschränkte Perspektive und der Focus auf das Leid beim Buddhismus noch ein Rätsel, will ich es nicht von derLebensperspektive (Kulturschock) Siddhartha Gautamas aus verstehen.

    Das finde ich eine ganz wichtige Frage; die wäre einen eigenen Faden wert...


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    PS: "Leid" ist auch ein Symbolwort, dass der Erläuterung bedarf, das darf man nicht zu wörtlich nehmen. Dukkha könnte man auch mit "Unbefriedigend" übersetzen. Einfach dem Link zum Lexikon folgen... ;)

    Ich muss akzeptieren das es nicht an der Zeit ist hier Einsicht zu erlangen, schon gar nicht auf diesem Wege.

    Sag ich doch ;)

    Vielleicht wäre es zielführender, eher auf Deinen Bauch als auf Deinen Intellekt zu hören. (Aber den Bauch muss man natürlich schulen, Buddhas Weg kann da sehr nützlich sein, deswegen bist Du ja hier )

    Und ich werde mich jetzt davon abhalten, in Deinem Faden das letzte Wort haben zu wollen... :) :angel:


    Viel Erfolg!

    Aravind.

    Darum die Idee mit den Lebendfallen, ich wähle die Maus nicht aus und die Mäuse deren Karma es ist nicht im Maul einer Schlange zu sterben könnten so bis zur Alterschwäche durchkommen.

    Sorry, bitte nehme das nicht persönlich, es ist wirklich nicht persönlich gemeint, aber diese Idee halte ich regelrecht für pervers. Wie in einem schlechten Horrorfilm, wo die Opfer selbst die Möglichkeit haben, einen nach dem anderen auszuwählen. Und das noch buddhistisch zu begründen ("Karma"), halte ich für sehr fragwürdig.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    ne, ne, "Leid ist nicht vermeidbar", nicht: (das (dieses) Leid ist nicht vermeidbar. ;)


    Dass das Leben per se leidvoll ist, bedeutet nicht, dass man einfach so mehr Leid produzieren sollte.


    Den Rest verstehe ich leider nicht, wohl zu müde.


    Liebe Grüße, Aravind.

    Aravind@ ich halte gerne Schlangen.

    Ha, billiger Trick! ;) "ich halte, gerne Schlangen und dafür nehme ich in kauf, Schlangen und Mäusen vermeidbares Leid zuzufügen" , darum geht es.


    Vielleicht wäre es zielführender, eher auf Deinen Bauch als auf Deinen Intellekt zu hören. (Aber den Bauch muss man natürlich schulen, Buddhas Weg kann da sehr nützlich sein, deswegen bist Du ja hier )


    Was verstehst Du unter "richtig"? (sorry, falls Du das weiter oben schon ausgeführt hast) .


    Liebe Grüße, Aravind. :sunny:

    PS: Nicht, das wir uns da falsch verstehen: das, was ich hier schreibe, hat keinen moralischen Hintergedanken. Ich bin zwischen Stadt und Land aufgewachsen. Auf dem Land ist (war?) es völlig normal, dass alles, was man tut, auch mit töten zu tun hat. Von der Feldbearbeitung über das Spritzen von Bäumen bis hin zum Selberschlachten.

    Rgel, wie wäre es denn, wenn Du mal klar dazu stehst, dass Du gerne Schlangen hälst. Und dazu den Schlangen und den Mäusen Leid verursachst, ist halt so. Das schließt einen respektvollen Umgang mit Deinen Tieren nicht aus.


    Dieses Herumfummeln an Details ändert doch nichts, das spürst Du selber ganz genau, oder?


    Wenn Du gleichzeitig weiter mit offenen Augen auf dem Pfad des Buddhas gehst, dann wirst Du mit der Zeit schon sehen, ob das Deiner Entwicklung im Weg steht, oder nicht. Ich tippe mal drauf, das sich das mit den Schlagen in Dir irgendwann "von selbst" entscheidet.


    Liebe Grüße, Aravind.

    Hängt es nicht auch davon ab, wie man das erste Sila übersetzt? Manchmal spricht man vom "töten der Lebewesen", manchmal vom "schädigen der Lebewesen", manchmal von beidem. Je nachdem wäre die eine (Mäuse per Genickbruch töten um Leid zu mindern) oder die andere Variante (Mäuse der Schlage zu überlassen um nicht töten zu müssen) besser mit dem ersten Sila zu vereinbaren.

    Ich möchte vorsichtig darauf hinweisen, dass die Silas IMHO in erster Linie Handlungsempfehlungen sind, keine ethische Norm (außerhalb vom Mönchssein; als Ordinierter gilt natürlich die Interpretation der jeweilgen Sangha). Deshalb finde ich diese Unterscheidung gar nicht so wichtig.


    Ich habe die Grundidee so verstanden: Bei diesen Dingen (wie töten, schädigen, stehlen) solltest Du besonders darauf achten, ob das Heilsames oder Unheilsames bei Dir (und anderen?) auslöst. Die endgültige Antwort muss man also (wieder mal) selbst finden (manchmal kann Buddismus ganz schön anstrengend sein... ;) ).


    Damit meine ich nicht, dass man das nicht ethisch diskutieren sollte; aber diese Diskussion hat dann eine andere Grundlage.


    Liebe Grüße,

    Aravind.

    Tatsächlich stellt sich mir immer mehr die Frage ob die Flucht vor dem Leid, der Wunsch es auszuschalten

    Könnte sein, dass Du da was falsch verstanden hast, Das würde einiges erklären. Es geht nicht um Flucht und Aussschalten, sondern um Wahrnehmen und Transformation.


    Dazu gehört auch, die eigenen Handlungen und Empfindungen ernst zu nehmen. Du schreibst, dass Du Töten als Teil der Natur siehst, gleichzeitig sich aber Dein Gewissen meldet. Diese Ambivakenz kann man aushalten, oder eben untersuchen und transformieren.



    Liebe Grüße,

    Aravind.